Innere Stärke entwickeln – Strategien für mehr Selbstvertrauen

Innere Stärke beschrieben anhand einer langen Brücke

Eine Person, die selbstsicher daherkommt und mit ihrem starken Erscheinungsbild und ihrer Ausstrahlung die gesamte Aufmerksamkeit einer Gesellschaft in ihren Bann zieht – so oder so ähnlich stellt man sich stereotypisch innere Stärke vor. 

Doch innere Stärke ist nur selten immer so kraftvoll, deutlich und demonstrativ für jeden spürbar. Ganz im Gegenteil: Innere Stärke ist eine persönliche Fähigkeit, die sich die meiste Zeit ganz leise in innerhalb einer Person abspielt, ohne dass es andere überhaupt mitbekommen.

Innere Stärke hat zwar viel mit Selbstvertrauen und einer selbstbewussten Ausstrahlung zu tun. Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. Denn innere Stärke ist noch viel mehr: Es sind (positive) Glaubenssätze und persönliche Fähigkeiten, die uns zu unseren Taten und Zielen führen, an uns glauben lassen, Herausforderung bewältigen lassen und auch durch persönliche Talfahrten und Krisen leiten können.

Die innere Stärke ist eine großartige Fähigkeit, die in der Persönlichkeit jedes Menschen schlummert und ggf. nur erweckt werden muss. Aus diesem Grund befassen wir uns ganz detailliert mit dieser Eigenschaft und wie man letztlich innere Stärke entwickeln kann. Zuvor jedoch eine Definition des Begriffes und was er alles mitbringt:

Was ist innere Stärke?

Innere Stärke ist ein vielschichtiger Begriff und lässt sich mit unterschiedlichen Fähigkeiten beschreiben, die in gewisser Weise miteinander harmonieren und können daher im alltäglichen Sprachgebrauch mit gewissen Synonymen einhergehen.

Es kann die eigene Selbstüberzeugung, Selbstakzeptanz oder Selbstverantwortung eines jeden Menschen sein. Doch innere Stärke kann auch die mentale Widerstandsfähigkeit sein und ggf. auch als ein Ausleger der Resilienz betrachtet werden.

Die innere Stärke beschreibt den inneren Antreiber (sprich intrinsische Motivation) für das tägliche Handeln – ganz egal, ob wir unseren Träumen und Zielen nacheifern oder wir einen Rückschlag bzw. eine Krise verkraften müssen.

Wenn man sich also auf eine Erklärung von innerer Stärke festlegen muss, so kann man sagen, dass innere Stärke die persönliche Überzeugung und der Glaube an sich selbst ist.

Bei manchen Menschen ist die innere Kraft womöglich ausgeprägter als bei anderen. Sie kann auch in verschiedenen Lebenssituationen unterschiedlich stark bzw. schwach wahrgenommen werden.

Doch jeder Mensch trägt diese innere Kraft in sich und macht diese tagtäglich durch das eigene Handeln und Denken wirksam. Man muss es ggf. nur schaffen diese für sich besser wahrzunehmen bzw. freizusetzen. Und deshalb haben wir für dich die nachfolgenden Strategien und Methoden zusammengeschrieben.

Strategien und Methoden: Innere Stärke entwickeln und etablieren

Wie bereits anfangs schon einmal erwähnt, trägt jeder Mensch innere Stärke in sich – auch du. Deshalb schauen wir uns genau an, wie du deine innere Stärke entwickeln kannst. Dabei wirst du vor allem viel mit dir selbst arbeiten und in dich hineinhorchen müssen, damit du ein besseres Bewusstsein für dich schaffen kannst – denn genau dort findest du deine innere Stärke.

Erkenne deine innere Stärke, indem du dich selber wahrnimmst

Um innere Stärke für dich zu erkennen und zu fördern, müssen wir mit einer umfassenden Selbstreflexion deiner Persönlichkeit starten. Denn innere Stärke findet nur in dir und deiner Person statt – und nicht durch äußere Einflüsse.

Fälschlicherweise wird von einigen angenommen, dass innere Stärke ausschließlich daher stammt, was man selbst geschaffen hat oder selber besitzt. Doch dem ist nicht so. Innere Stärke setzt sich aus dem zusammen, was dich ausmacht und wer du bist – aus deiner Gesamtheit als Person:

  • deinem Charakter
  • deinen persönlichen Stärken und Schwächen
  • deinen Zielen und Wünschen
  • deinen Glaubenssätzen
  • deinen persönlichen Werten und deinem Weltbild

Diese aufgezählten Dinge bilden den Ursprung innerer Stärke. Sie machen dich zu dem Menschen, der du bist – mit all deinen Eigenheiten, Stärken, Schwächen, Lebensansichten und -philosophien.

Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen.

Mahatma Gandhi (1869-1948) indischer Rechtsanwalt, Publizist, Morallehrer und Pazifist

Tweet

Diese Eigenschaften bilden einen Grundpfeiler deiner Identität und Authentizität, welche deine innere Stärke maßgeblich beeinflussen. Doch um dies besser zu verstehen, müssen wir uns gewisse Begrifflichkeiten mithilfe eines Modells genauer anschauen.

Innere Stärken entwickeln durch die 5 Säulen der Identität

Um den oben aufgeführten Punkt ein wenig zu vertiefen, stellen wir dir nun prägnant das Modell der 5 Säulen der Identität nach dem deutschen Philosophen Hilarion Petzold vor.

Die 5 Säulen der Identität ist ein Modell, welches die eigene Identität in die größten Lebensbereiche eines jeden Menschen aufteilt und somit ergründet. So ergibt sich auch die Möglichkeit, eigene innere Stärke zu finden.

Das Modell erklärt ein Haus – aufgebaut wie eine Akropolis. Dieses Haus – auch Lebenshaus genannt – besitzt ein Dach und wird von fünf Säulen getragen.

Innere Stärke entwickeln erklärt anhand dem Modell "5 Säulen der Identität"

Das Dach steht in dem Modell für die Identität, aber auch für Zufriedenheit und Wohlbefinden. Stabilität erhalten diese Begriffe durch fünf Säulen, die alle maßgeblichen Einfluss auf die Identität nehmen:

  • Arbeit & Leistung: Anerkennung, Erfolgserlebnisse und „Tätig-sein“ 
  • Materielle Sicherheit: Lebensstandard, Konsumverhalten und finanzielle Absicherung 
  • Gesellschaft & Soziales: Familie, Partnerschaften, Freunde und alle weiteren sozialen Kontakte 
  • Körper & Gesundheit: mentale und körperliche Gesundheit 
  • Werte & Sinn: Spiritualität und persönliche Lebensphilosophien

Hier eine kurze Erklärung, wie man dieses Modell ausführt und bewertet: Hinter jeder Säule verbergen sich persönliche Werte und Wertvorstellungen, die man für sich bspw. mithilfe von Fragen genauer reflektieren kann, um so einen genaueren Aufschluss über die eigene Identität zu erhalten.

So ergibt sich ein Ergebnis jeder Säule – aber letztlich auch des gesamten Lebenshauses – das einem darüber Aufschluss geben kann, wie zufrieden und erfüllt ein Mensch mit seinen großen fünf Lebensbereichen und damit auch seinem gesamten Leben ist.

Ein stabiles Lebenshaus ist die Basis einer starken Identität und dadurch auch der Ursprung innerer Stärke, auf die ein Mensch immer vertrauen kann. Die Werte der fünf Säulen der Identität vermitteln jedem Individuum persönliche Sicherheit im Leben.

Sie geben einem Menschen Selbstvertrauen, Wohlbefinden und Gelassenheit. Diese Werte verhelfen ein erfülltes Leben zu führen und können eine Person auch durch persönliche Krisen leiten. Sie tragen zu innerer Stärke bei und festigen sie – vor allem auch dann, wenn sich ein Mensch am meisten auf sie berufen sollte: In schlechten Zeiten, in denen man nach Hoffnung sucht. 

Empfehlung von DailyMentor

Falls du deine Identität mithilfe dieses Modells ergründen möchtest, kannst du gerne im Anschluss dazu unseren Artikel durchlesen. Wir erklären dir das Modell ausführlich und gleichzeitig erhältst du Übungsaufgaben und -fragen, um direkt mitzumachen.

Die 5 Säulen der Identität: Die Reflexion der eigenen Identität

Selbstwertgefühl: Lerne dich selber zu akzeptieren

Bisher ging es in unseren ersten zwei Punkten viel um die Selbstreflexion und die Arbeit mit deiner eigenen Persönlichkeit. Du hast viel in dich selbst hineingehorcht, bist deiner Persönlichkeit auf den Grund gegangen und hast positive Eigenschaften, aber vielleicht auch noch Potenziale erkannt. Nun geht es auch darum mit diesen Ergebnissen weiterzuarbeiten.

Innere Stärke bedeutet sich nicht nur mit seinen positiven Eigenschaften und Fähigkeiten zu identifizieren und sich ausschließlich auf diese zu fokussieren. Es erfordert (radikale) Selbstakzeptanz – die Annahme der eigenen Person in ihrer Gesamtheit mit allen Stärken und Schwächen inbegriffen.

Menschen, die noch auf der Suche nach innerer Stärke sind, verspüren oftmals Gefühle von Selbstzweifeln, Unsicherheiten oder persönlichen Unzulänglichkeiten. Diese Lähmungen und Blockaden beeinträchtigten letztlich das eigene Selbstwertgefühl, aber womöglich auch die innere Stärke.

Solche Konflikte können in persönlichen Widerständen resultieren. Es sind Rebellionen gegen eigene Emotionen, Gedanken und das eigene Bild der Persönlichkeit. Diese inneren Widersprüche hemmen die innere Stärke und erlauben es ihr nicht sich für einen Menschen zu etablieren.

Es kostet viel Kraft, Überwindung und Arbeit diesen inneren Widerstand für sich aufzulösen und die eigene Person in ihrer „Imperfektion“ zu akzeptieren. Doch sich selbst so zu sehen, wie man wirklich ist – und sich selbst auch wertzuschätzen – ist eines der größten Errungenschaften und Komplimente, die man sich selber machen kann. Kein Mensch ist perfekt, aber darf sich trotzdem selber als „perfekt unperfekt“ annehmen. Es ebnet den Weg zu einer größeren persönlichen Zufriedenheit und inneren Stärke.

Beweise dir innere Stärke und nimm Herausforderungen an

Die innere Stärke wird tagtäglich in verschiedenen (Entscheidungs-)Situationen auf die Probe gestellt. Regelmäßig werden eigene Handlungen – aber auch die eigene Persönlichkeit – hinterfragt. Ganz egal, ob dies durch andere Personen erfolgt oder man an sich selbst zweifelt.

Im Alltag erreichen jeden von uns persönliche Herausforderungen von ganz unterschiedlicher Größe, die es zu bestreiten gilt. Dies funktioniert am besten mit entsprechender Entschlossenheit und Zielstrebigkeit in seinen Taten.

Herausforderungen flößen Angst ein. Egal, ob es sich um einen Umzug in eine neue Stadt oder eine neue berufliche Herausforderung handelt, die eigene Meinung angefochten wird oder ob man sich ein neu gestecktes Ziel erreicht oder nicht. Es resultiert immer in dem persönlichen Gefühl, ob man gewinnt oder verliert. Und verlieren mag keiner.

Doch dabei sind es die Herausforderungen selbst, die einen persönlich wachsen und innere Stärke entwickeln lassen. Herausforderungen fordern uns auf unsere Komfortzone zu verlassen und eine Unsicherheit zu konfrontieren – eine Situation, in der es heißt sich zu beweisen und mutig zu sein.

Jede Herausforderung und Unsicherheit bietet das Potenzial sich die eigene innere Stärke zu beweisen. Wenn man Herausforderungen so sieht, sind es ggf. nicht nur angsteinflößende Situationen, in den man primär nur gewinnen oder verlieren kann. Sie bieten jedem Menschen die Möglichkeit persönlich zu wachsen, denn…

Innere Stärke ist Mut und Mut ist eine Entscheidung

Viele bewundern Menschen, die mutig sind. Hingegen ihnen nachzueifern und selbst den Mut zu fassen, trauen sich nicht alle. Doch Mut ist keine Fähigkeit, die der eine besitzt und der andere nicht. Mut ist eine Entscheidung – und Entscheidungen kann jeder Mensch fällen.

Wie wir in unserem Beitrag über mutiger werden erklären, ist der Gegenpart von Mut nicht etwa die Feigheit, sondern Angst – die Angst vor fehlender Sicherheit und das Eingehen von Risiken. Die Angst zu versagen oder dass etwas nicht nach Plan verläuft, ist größer als die Aussicht auf den Erfolg einer Situation.

Und dabei versteckt sich genau hier die Lehre, die jeder ziehen sollte: Mut ist die Entscheidung die eigene Angst zu konfrontieren und sich dieser mit persönlicher Selbstüberzeugung zu stellen.

Traut man sich also mutig zu sein oder lässt man sich von seinen Ängsten kontrollieren? Vor dieser Entscheidung steht jeder Mensch immer wieder und kann sich für oder gegen den Mut entscheiden.

Um also innere Stärke zu entwickeln, solltest du dich öfter dazu entscheiden, mutig zu sein. Jedes Mal, wenn du dich einer Unsicherheit stellst und diese bezwingst, wirst du selbstbewusster, mutiger und innerlich stärker.

Du möchstest deine innere Stärke prüfen?

Dann mache unseren kostenlosen Test zur inneren Stärke und erhalte ein Ergebnis, das deine innere Stärke auf Optimismus, Resilienz, Selbstwirksamkeit und Selbstakzeptanz analysiert.

Zerbrich nicht an persönlichen Rückschlägen

In Negativsituationen oder bei persönlichen Rückschlägen fällt es oft sehr schwer, sich auf seine innere Stärke zu berufen. Doch in Wirklichkeit sind es genau diese Momente, in denen uns innere Stärke verhelfen, kann aus persönlichen Talfahrt herauszufinden. Denn innere Stärke ist mitunter – wie wir es anfangs auch beschrieben haben – der Glaube an sich selbst.

Scheitern ist menschlich. Rückschläge oder Misserfolge sind kaum vermeidbar und jeder von uns macht gar auf täglicher Basis Fehler von unterschiedlichen Ausmaßen. Doch es ist der Umgang, der darüber entscheidet, wie sehr uns solche Rückschläge aus der Bahn werfen können – oder sogar dürfen, denn wir haben weiterhin eine gewisse Entscheidungsgewalt über unsere Reaktionen.

Rückschläge können einem Menschen sämtliche Motivation und Selbstvertrauen rauben. Sie können Selbstzweifel, einen lähmenden Effekt oder ähnliche Auswirkungen hervorbringen.

Weißt du jedoch, mit deinen Enttäuschungen umzugehen, ermöglichst du dir, sogar an diesen negativen Ereignissen zu wachsen. Denn solch eine Bewältigung an Rückschlägen können dich zu mehr Resilienz und Selbstbewusstsein bringen. Sie lassen dich erfahren, dass du auch mit gescheiterten Herausforderungen und Rückschlägen umgehen kannst.

Unsere Fehlschläge sind oft erfolgreicher als unsere Erfolge.

Henry Ford (1863-1947), US-amerikanischer Gründer Ford Motor Company

Tweet

Ein Rückschlag ist die Möglichkeit der Responsion und des eigenen Hinterfragens. Ein Rückschlag bedeutet nämlich nicht, dass du etwas nicht kannst oder du nicht gut genug bist. Es bedeutet letztlich nur, dass etwas so, wie du es gemacht hast, nicht funktioniert hat und du etwas ändern musst. 

Nach einem Fehltritt ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und du kannst es beim nächsten Mal besser machen – und hast zuvor deine Lektion gelernt. Du darfst dir und deinen Fähigkeiten weiterhin vertrauen. So sieht nämlich innere Stärke und der Glaube an sich selbst aus.

Es ist nicht der ein Verlierer, der hinfällt, sondern der, der liegen bleibt. Und so sind Rückschläge erst dann frustrierend, wenn du daraus nicht gelernt hast und es nicht versuchst besser zu machen – um so zu reifen und innerlich stärker zu werden.

Und so möchten wir für diesen Beitrag ein Ende finden. Wir hoffen, dass unser Appell an deine innere Stärke etwas bewirken kann. Denn die innere Stärke schlummert in jedem von uns – auch in dir. Nun liegt es in deiner Verantwortung, sie zu erwecken.   

Falls du weiterhin an deiner inneren Stärke arbeiten möchtest oder du einfach mehr Aufschluss über deine Identität erreichen möchtest, möchten wir nochmal auf unseren Beitrag zu den 5 Säulen der Identität verweisen, denn beide Artikel bauen aufeinander auf.

Die 5 Säulen der Identität: Die Reflexion der eigenen Identität

Die 5 Säulen der Identität beschrieben durch ein Gebäude mit fünf Säulen

[wpadcenter_ad id=6014 align=’none‘]

Wer bin ich? Jeder Mensch hat sich diese Frage mindestens einmal im Laufe seines Lebens gestellt. Auf der Suche nach der eigenen Identität können sich gewisse Unsicherheiten ergeben, da die Ergründung dieser Frage alles andere als einfach ist. Als Hilfestellung kann hier das Modell der 5 Säulen der Identität nach dem deutschen Philosophen Hilarion Petzold gelten.

Die 5 Säulen der Identität ist eine transparenzschaffende Methode, die durch die subjektive Einschätzung und Selbstwahrnehmung geschieht, um die eigene Identität zu entdecken. Die eigene Identität und das persönliche Wohlbefinden wird bei diesem Modell auf fünf große Säulen aufgeteilt, um sich Stück für Stück der eigenen Persönlichkeit bewusster zu werden. So wird die Identitätsfrage in deutlich greifbarere Abschnitte unterteilt.

Die 5 Säulen der Identität kann jeder bei sich selbst anwenden, um die eigene Identität zu reflektieren. Gleichermaßen ist es ein geeignetes Coaching Tool oder eine therapeutische Maßnahme, um sein Gegenüber besser kennenzulernen.

Alles, was es für diese Methode benötigt, sind die untenstehenden Fragen, deine Zeit und deine ehrliche Beantwortung der Fragen. Du kannst diese Übung alleine durchführen, aber auch gerne gemeinsam mit einem Freund, deinem Partner oder einer anderen dir nahestehenden Person.

Was ist die Identität?

Bevor man sich den fünf Säulen der Identität widmen kann, müssen wir vorweg die Begrifflichkeit „Identität“ genauer erklären, um ein klares Bild und Ziel des Modells zu schaffen.

Identität stammt aus dem Lateinischen (lat. identitas für Wesenseinheit). Die Identität ist die einzigartige Persönlichkeitsstruktur eines Menschen. Es ist reinste Form der Authentizität, die jeden Menschen von allen anderen sieben Milliarden auf dem Planeten unterscheidet. Dabei ist Identität zudem die Voraussetzung für Individualität (lat. individuum für Einzelwesen).

Die Identität steht unter ständigen Einfluss zweier Faktoren:

  • Die Selbstwahrnehmung: Aus dem Leib-Selbst also aus sich selbst heraus („Wie sehe ich mich selbst?“)
  • Die Fremdwahrnehmung: Aus der äußeren Welt („Wie werde ich von anderen Menschen wahrgenommen?“)

Die Entwicklung der eigenen Identität ist ein andauernder lebenslanger Prozess der Persönlichkeitsentwicklung und durchläuft dabei stetig unterschiedliche Stationen von Identitätsentwicklungen und -krisen.

Sie befindet sich somit ein Leben lang in Entwicklung und Veränderung. Identität ist einfach gesagt die erleuchtende Erkenntnis auf die Frage „Wer bin ich?“.

Die 5 Säulen der Identität: Das Lebenshaus – der Ursprung der Identität

Stell dir vor, du siehst ein Haus – wie eine Akropolis aufgebaut. Dieses Haus – auch Lebenshaus genannt – besitzt fünf Säulen, auf welchen ein Dach ruht.

Das Dach steht für die eigene Identität, Zufriedenheit und das eigene Wohlbefinden. Die fünf tragenden Säulen stellen unterschiedliche Bereiche eines Leben dar:

  • Arbeit & Leistung: Anerkennung, Erfolgserlebnisse und „Tätig-sein“
  • Materielle Sicherheit: Lebensstandard, Konsumverhalten und finanzielle Absicherung
  • Gesellschaft & Soziales: Familie, Partnerschaften, Freunde und alle weiteren sozialen Kontakte
  • Körper & Gesundheit: mentale und körperliche Gesundheit
  • Werte & Sinn: Spiritualität und persönliche Lebensphilosophien

[wpadcenter_ad id=’6014′ align=’none‘]

Die 5 Säulen der Identität als Schaubild mit ihren fünf Faktoren
Das Lebenshaus und die fünf Säulen der Identität

Jede dieser Säulen schenkt dem Leben eines Menschen einen Teil an Identität und Erfüllung. Dabei können sich die persönlichen Prioritäten für jeden einzelnen Menschen unterscheiden, sodass sich die Struktur eines Lebenshauses von Mensch zu Mensch individuell unterscheidet. 

Als Beispiel setzen manche die Säule der Arbeit und Leistung vorrangig in den Fokus und vernachlässigen hingegen mehr ihre sozialen Kontakte – vielleicht weil sie ein bestimmte Persönlichkeitstypen sind, die sich hauptsächlich über ihre Arbeit definieren oder sich selber in ihrer Blütezeit ihrer Karriere sehen.

Die Wertigkeit jeder Säule bestimmt jeder Mensch individuell und kann auch von äußeren Lebensumständen und -situationen abhängig sein. Das Erscheinungsbild deines persönlichen Lebenshauses kann daher unterschiedlich ausfallen und sich sogar im Laufe deines Lebens ändern. Nichtsdestotrotz besitzt jede der fünf Säulen ihren Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden.

Das Gewicht des Daches wird von allen fünf Säulen gleichermaßen mitgetragen. Wenn jede dieser Säulen sehr stabil ist, sauber gearbeitet ist und mit viel Hingabe gepflegt wird, kann dieses Haus der eigenen Identität gar ewig stehen.

Ein gut gebautes Lebenshaus kann so der Ursprung von innerer Stärke und einer gefestigten Persönlichkeit sein – egal welche Herausforderungen im Leben auf einen warten. Sie schenken persönliche Sicherheit, sodass auch selbst in persönlichen Krisen auf diese Grundpfeiler zu vertrauen ist.

Doch nicht bei jedem Menschen hat dieses Lebenshaus den gleichen Aufbau. Die fünf Säulen der Identität können daher in ihrer Stabilität und Struktur variieren. Entsprechend kann sich das Gewicht des Daches unterschiedlich auf dem Unterbau verteilen. Manch eine Säule ist besonders stabil und bietet so her mehr Stabilität als andere. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein:

Die Auswirkungen von Dysbalancen im Lebenshaus

Bestimmte Säulen können womöglich etwas poröser oder weniger stabil wirken als andere. Auf den gesunden und stabilen Säulen wirkt so mehr Last, was jedoch keinen sofortigen Einsturz des Lebenshauses bedeuten muss. Bis zu einem gewissen Maß ist diese ungleichmäßige Verteilung des Gewichtes im Lebenshaus von anderen gesunden Säulen mit tragbar. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass das Lebenshaus aufgrund der Dysbalance an Stabilität verliert. 

Als mögliche Folgen können persönliche Unsicherheiten und Identitätszweifel resultieren, die die innere Stärke auf die Probe stellen und gar das eigene Selbstwertgefühl darunter leiden lassen. Eine Person, die solch eine Dysbalance in ihrem Lebenshaus erfährt, kann somit allgemein krisenanfälliger sein, da dem Unterbau die nötige Stabilität fehlt.

Das schlimmste Szenario im Modell der fünf Säulen der Identität ist eine Identitätskrise. Dies kann eintreten, wenn im Lebenshaus eine oder mehrere Säulen komplett wegbrechen oder sich plötzlich stark verändern und die anderen Säulen in dieser Situation das Lebenshaus nicht ausreichend stabilisieren können.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass auf lange Sicht jede Säule eine ähnliche Wertschätzung und Stabilität erhält, um so ein starkes Fundament für eine gefestigte Persönlichkeit und Identität zu schaffen. 

Die 5 Säulen der Identität: Eine Methode zur Reflexion der eigenen Person

Wir möchten uns nun die fünf Säulen der Identität genauer anschauen, uns jeder einzeln widmen, sie dir vorstellen und dir ihren Aufbau erklären.

Zu jeder Säule findest du wichtige und grundlegende Fragen, wodurch du die Stabilität jeder einzelnen prüfen kannst. So kannst du womöglich einen Lebensbereich mehr als Fundament betrachten. Andersherum erkennst du vielleicht gewisse Potenziale, die es für eine stärkere Identität noch benötigen.

Wenn du dich den Fragen der jeweiligen Säule widmest, versuche die persönlichen Stabilisatoren und Gefährdungen zu identifizieren, um später mit diesen besser arbeiten zu können. Die Fragen sollen dir als erste Hilfe gelten und dich dazu ermutigen eine tiefer greifender persönliche Analyse durchzuführen.

Wir bieten dir hier allgemeine Definitionen und Fragen an, die sich jeder stellen kann. Vielleicht fallen dir jedoch auch weitere – und ganz persönliche – Fragen ein, um deine fünf Säulen der Identität zu analysieren.

1. Säule der Identität: Arbeit & Leistung

Abhängig davon in welchem Stadium deines Lebens du aktuell stehst, kann diese Säule für ganz unterschiedliche Dinge im beruflichen Kontext stehen: Schule, Ausbildung, Studium, Arbeit, Selbstständigkeit – im Allgemeinen bezieht sie sich auf deine berufliche Karriere und dessen Vorbereitung.

Doch die erste Säule umfasst noch mehr: Nämlich jegliches Engagement und andere Arten von Tätigkeiten, die Leistungen erfordern und Anerkennung oder Erfüllung zurückgeben. Denn auch Erwerbslose, Rentner, Invalide oder Berufsunfähige habe sehr wohl die Chance, tätig zu sein oder wieder tätig zu werden. Hierzu gehören bspw. Ehrenämter, Hobbys und Tätigkeiten in Vereinen.

Die erste Säule der Identität beschreibt also die Lebensbereiche des „Tätig-Seins“ für die man Anerkennung und Erfolge erlangen kann. Hier sind nun die ersten Fragen, um deine erste Säule zu reflektieren.

Fragen zur ersten Säule der Identität: Arbeit & Leistung

  • Welcher Berufs- und Ausbildungsweg liegt hinter dir? Welche Ausbildung hast du genossen?
  • Was machst du zurzeit beruflich und erfüllt dich diese Tätigkeit auch persönlich?
  • Werden deine Stärken und Schwächen richtig eingesetzt?
  • Wie sehr wirst du für deine Tätigkeiten wertgeschätzt?
  • Bist du mit deinen Fortschritten und Erfolgen zufrieden?
  • Gehst du einem freizeitlichen Engagement nach, dass dich glücklich macht?
  • Wie lange machst du schon die gleichen Tätigkeiten? 
  • Wünschst du dir eine Veränderung in einer deiner Engagements?
  • Was ist Erfolg für dich?

2. Säule der Identität: Materielle Sicherheit

Die materielle Sicherheit umfasst unterschiedliche Aspekte deines Konsums und deiner Finanzen. Hier werden Aspekte eingeschlossen wie dein monatliches Einkommen, finanzielle Rücklagen, deine Wohnsituation, wie dein Konsumverhalten ausfällt und welche finanziellen Verpflichtungen du hast.

Die zweite Säule beschäftigt sich somit allumfassend mit deinen Ein- und Ausgaben und die damit verbundenen Sicherheiten und Verpflichtungen. Auch wenn sich diese Säule ausschließlich auf Materielles und Finanzielles bezieht, so formen auch diese Dinge unsere Identität und beeinflussen unser Wohlbefinden. 

Als einfaches Beispiel: Eine Person, die in starke finanzielle Nöte gerät, kann auch schnell in tiefe persönliche Abgründe und Zweifel abrutschen. Wenn die eigenen Bedürfnisse – wie einem Wohnort, Kleidung, Nahrung und anderem Lebensbedarf – nicht mehr gesichert sind, eröffnet sich das Potenzial für persönliche Krisen o.Ä.

Fragen zur zweiten Säule der Identität: Materielle Sicherheit

  • Wie ist derzeit deine finanzielle Situation?
  • Wie kommst du mit deinen monatlichen Ausgaben zurecht? 
  • Wie stehen deine Ein- und Ausgaben gegenüber?
  • Welche materiellen Wünsche möchtest du dir erfüllen und reicht das Geld aus, welches dir dafür zur Verfügung steht?
  • Welche materiellen Dinge benötigst du, um glücklich zu sein?
  • Wie schätzt du deine materielle und finanzielle Zukunft ein? Gibt sie dir Sicherheit/Unsicherheit?
  • Hast du gewisse Sparpläne für deine Zukunft?
  • Welche notwendigen Ausgaben kommen langfristig auf dich zu?

[wpadcenter_ad id=6014 align=’none‘]

3. Säule der Identität: Gesellschaft & Soziales

Die dritte Säule der Identität umfasst jegliche soziale Verbindungen und Kontakte in deinem Leben: deine Partnerschaft, deine Familie, deine Kollegen, deine Freunde, womöglich auch schon deine Kinder – sämtliche Gruppen, zu denen du dich zugehörig fühlst. Auch diese Säule trägt zu deiner Identität bei und beeinflusst letztlich deine Zufriedenheit.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und benötigt sozialen Kontakt, um sich auszutauschen, Rückhalt zu erfahren und sich wohl zu fühlen. Jeder Mensch braucht Gesellschaft, um sich zugehörig und nicht alleine zu fühlen. Und so definiert sich auch ein Teil der eigenen Identität über die persönlichen Kontakte, die man pflegt.

Fragen zur dritten Säule der Identität: Gesellschaft & Soziales

  • Wie sehr erfüllen dich deine Freundschaften, dein Familienkreis und deine Beziehung?
  • Wie wohl fühlst du dich in der Gesellschaft der jeweiligen Personen?
  • Auf welche Personen kannst du dich immer verlassen und ggf. auch nicht?
  • Verbringst du die Zeit mit Menschen, die du wirklich schätzt?
  • Was für Arten von Freundschaften führst du? Sind es eher welche, die du darüber definierst, dass ihr gemeinsam was unternehmen könnt oder nutzt du Freundschaft für vertrauensvolle Gespräche?
  • Decken die Freundschaften deine Interessen ab?
  • Welche sozialen Kontakte sind für dich am wichtigsten?
  • Welchen Stellenwert hat Familie für dich?
  • Wie ist und war die Dynamik in deiner Familie? Fühlst du dich in deiner Familie wohl? 
  • Hast du einen Partner/eine Partnerin und wie steht es um diese Beziehung aus?
  • Macht dich deine Beziehung glücklich und erfüllt sie dich? 
  • Siehst du noch ungenutzte Potenziale in den Beziehungen zu deinen sozialen Kontakten?

Was dir für die dritte Säule der Identität helfen kann, ist, wenn du dir ein Blatt Papier nimmst und dich in das Zentrum dieses Blattes setzt. Schreibe nun all die Namen deiner Kontakte um dich herum. Je näher sie zu dir stehen, desto näher ist auch die Verbindung zu diesem Menschen.

Dies kann dir helfen deinen engsten und vertrautesten Kreis zu identifizieren und welche Personen womöglich mehr in den peripheren Kreis deiner Bekanntschaften gehören. Je weiter eine Person von deinem Kern entfernt ist, desto möglicher ist es, dass du zu diesen Menschen weniger Nähe verspürst. Hinterfrage dich vielleicht auch hier, ob du diese Beziehung intensivieren oder gar verringern möchtest.

4. Säule der Identität: Körper & Gesundheit

Die vierte Säule steht allgemein für dein körperliches und mentales Wohlbefinden. Hier zählen unterschiedlichste Faktoren hinzu, die für deine Gesundheit wichtig sind: Ernährung, Sexualität, körperliche Beschwerden, sowie psychische und physische Erkrankungen bzw. auch das eigene Wohlergehen.

Wie es schon eine alte lateinische Redewendung besagte: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.

Die physische und mentale Gesundheit stehen gewissermaßen in direkter Verbindungen. So ist es auch die eigene Gesundheit, die ihren Einfluss auf eine gesunde und starke Identität besitzt.

Fragen zur vierten Säule der Identität: Körper & Gesundheit

  • Wie gesund fühlst du dich aktuell?
  • Was unternimmst du für deine Gesundheit?
  • Ernährst du dich gesund? 
  • Bestätigst du dich sportlich? 
  • Unternimmst du ggf. sogar schon irgendwelche präventiven Maßnahmen?
  • Welche körperlichen Einschränkungen hast du vielleicht?
  • Trägst du gewisse Laster oder schlechte Gewohnheiten (bspw. eine Sucht) mit dir, die dich belasten? 
  • Aber natürlich auch positiv herum: Hast du gute Gewohnheiten, an denen du festhalten oder weiter arbeiten willst?
  • Wie ist dein Verhältnis zu deinem Körper? 
  • Magst du deinen Körper und lebst im Einklang mit ihm oder arbeitest du womöglich sogar gegen ihn?
  • Führst du ein erfüllendes Sexualleben?
  • Wie ist deine aktuelle mentale Verfassung? Wie fühlst du dich?
  • Trägst du in dir gewisse Erinnerungen, die dich belasten?
  • Wie geht es mit dir mit deinen Emotionen, Gedanken und Stimmungen?

5. Säule der Identität: Persönliche Werte & Sinn

Die fünfte Säule widmet sich deiner gesamten Spiritualität und Selbstverwirklichung. Sie beschreibt deine persönlichen Werte und Glaubenssätze, die dich antreiben und so handeln lassen, wie du es tust. Hierzu gehört bspw. dein religiöser Glaube, deine Achtsamkeit, Moral, Ethik o.Ä.

Es sind wichtige persönliche Lebensphilosophien, die man im Verlauf seines Lebens erfährt oder selber entwickelt. Sie bilden zentrale Grundprinzipien in jedermanns Alltag und sind ein wichtiger Antreiber der eigenen Identität. Sie bestimmen wahrhaftig, wie wir das Leben sehen – und es führen wollen.

Die fünfte Säule der Identität ist eine ganze wichtige Säule und wird sich in der Regel von vielen Menschen erst später im Leben gewidmet bzw. erst dann, wenn die anderen Säulen grundlegende Stabilität erreicht haben. Die vier anderen Säulen umfassen deutlich zentralere und lebensnotwendigere Dinge, die erfüllt sein müssen, ehe sich ein Individuum der persönlichen Weiterbildung und Spiritualität widmen kann – ein Prinzip, das auch die Maslowsche Bedürfnispyramide wiedergibt.

Diese Säule vermittelt das Zentrum der Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung. Sie definiert die persönlichen Werte, nach denen man sein Leben ausrichtet und führt. In dieser Säule geschieht eine fundamentale Selbstreflexion der eigenen Personen. Es wird geprüft, ob das persönliche Weltbild mit dem eigenen Leben und den daraus resultierenden (Lebens-)Zielen im Einklang steht.

Fragen zur fünften Säule der Identität: Werte & Sinn

  • Wie beschreibst du für dich Glück, Erfolg, aber auch Unzufriedenheit und Misserfolg?
  • Wenn du ganz alleine mit dir bist, womit beschäftigst du dich?
  • Was sind deine Herzensthemen und was ist dir im Leben besonders wichtig?
  • Wann geht es dir besonders gut und was löst dieses Gefühl in dir aus?
  • In welchen Momenten fühlst du dich mit dir ganz nah verbunden?
  • Nach welchen Prinzipien und Idealen lebst du?
  • Wenn du nur noch eine begrenzte Zeit auf der Welt hast, wie würdest du diese Zeit für dich nutzen wollen?
  • Welche persönlichen Eigenschaften schätzt du besonders an dir? 
  • Wo siehst du jedoch auch noch Makel, an denen du arbeiten möchtest?
  • Gibt es für dich so etwas wie einen Sinn des Lebens? Falls ja, wie definierst du ihn für dich?
  • Was schenkt dir im Leben Hoffnung?
  • Welcher Mensch möchtest du persönlich sein oder werden?
  • Was sind deine Lebensziele und Wünsche? Wer hilft dir dabei? Wer und was inspiriert dich? 
  • Was möchtest du unbedingt noch erlernen, erleben und gesehen haben?

Auswertung der 5 Säulen der Identität

Wenn du dich nun jeder einzelnen Säule der Identität gewidmet hast und deine dazugehörigen Gedanken zusammengetragen hast, besitzt du ein komplettes Bild deines Lebenshauses und deiner Identität.

Du siehst welche Säulen stark und stabil sind und das Dach deiner Identität und deines Wohlbefindens tragen. Du siehst aber womöglich auch, welche Säulen rissig sind, weniger Last als andere tragen und dein Lebenshaus potenziell ins Wanken bringen können.

Doch was nun zum Abschluss ganz wichtig ist, ist eine Gesamtwertung und -betrachtung deines Lebenshauses zu ziehen. Hierfür kann es hilfreich sein, wenn du dir ein Lebenshaus auf ein weißes Blatt Papier skizzierst oder unsere Vorlage ausdruckst und jede Säule so weit ausfüllst, wie sehr du sie als erfüllt anerkennst.

Die 5 Säulen der Identität als Vorlage zum Herunterladen
Die Vorlage deines Lebenshauses zum Herunterladen.

Schau dir nun jede Säule einzeln an und hinterfrage dich, weshalb du jede einzelne Säule so weit ausgefüllt, wie du es getan hast.

Die 5 Säulen der Identität ein Beispiel einer ausgefüllten Vorlage
Wie ein ausgefülltes Lebenshaus beispielhaft aussehen könnte.

Die Ursachen zeichnen sich selten nur in der Gegenwart ab. Jede Säule kann nämlich unter dem Einfluss der Vergangenheit – und die damit verbundenen Erfahrungen stehen. Aber auch die Zukunft kann bereits im Hier und Jetzt auf dein Lebenshaus wirken. Zukunftsängste, aber auch Dinge, auf die man sich in der Zukunft freut, beeinflussen die Gegenwart und somit auch jede einzelne Säule der Identität.

Folgende Fragen helfen dir als erster Anhaltspunkt, um dein Ergebnis in einen Kontext zu setzen und genauere Ursachen zu erforschen:

Fragen zur Gesamtbewertung deines Lebenshauses

  • Weshalb ist eine Säule besonders ausgeprägt bzw. schwach?
  • Gab es besondere Ereignisse, die eine Säule begünstigt oder erschüttert hat?
  • Hast du einer Säule in der Vergangenheit besonders viel bzw. zu wenig Beachtung geschenkt?
  • Welche Säulen waren vielleicht mal gefestigter und sind nun angeschlagen – oder andersrum?
  • Wie sehr beeinflusst die Zukunft eine Säule in der Gegenwart?
  • Wie resistent und standfest siehst du deine Säulen? Können sie größere Krisen überstehen und dir sogar Sicherheit gebe? Oder sind wohl eher fragil, sodass kleine Erschütterung dein Lebenshaus ins Wanken bringen können?
  • Allumfassend: Wieso sieht jede einzelne Säule der Identität so aus, wie sie aussieht?

Dank einer abschließenden Gesamtauswertung und -betrachtung deines Lebenshauses kannst du erkennen, auf welche Säulen du besonders vertrauen kannst – selbst in schwierigen Zeit. Im Umkehrschluss siehst du jedoch auch, auf welche Säulen du besonders achten musst und noch weitere Fürsorge von dir benötigen.

Werde dir dieser Dinge bewusst und mach dir klar, dass du langfristig all deinen Säulen Beachtung und Wertschätzung schenken musst, um sie in deinem Leben zu stabilisieren.

Die fünf Säulen der Identität bieten dir die Möglichkeit einen gewissen Aktionsplan für deine persönliche Weiterentwicklung und innere Stärke mit an die Hand zu geben – und am besten schaust du dir dabei Säule für Säule einzeln und gründlich an. Schenke diesem Prozess all die Zeit, die er benötigt, um dir deiner Identität bewusst zu werden.

Du möchstest deine innere Stärke prüfen?

Dann mache unseren kostenlosen Test zur inneren Stärke und erhalte ein Ergebnis, das deine innere Stärke auf Optimismus, Resilienz, Selbstwirksamkeit und Selbstakzeptanz analysiert.

[wpadcenter_ad id=6014 align=’none‘]