10 Produktivitätshacks – So kannst du produktiver werden

Produktiver werden, abstrakte Glühbirne mit blauem Hintergrund

Schneller. Höher. Weiter. Das kleine Wörtchen Produktivität ist mittlerweile ein täglicher Begleiter in so vielen Lebensbereichen – und nicht nur in der Arbeitswelt. In der heutigen Leistungsgesellschaft wird immer mehr von uns gefordert. Jeder Mensch muss noch effizienter und noch produktiver werden.

Egal, ob bei der Arbeit oder im Privatleben: Man hat das Gefühl, die To-do-Liste wird immer länger – und dabei läuft die Uhr nonstop gegen einen. Man fühlt sich ständig einer Drucksituation konfrontiert.

Und genau deshalb möchten wir dir unsere Produktivitätshacks vorstellen. Du kannst durch sie effizienter, leistungsstärker und im Endeffekt produktiver werden.

Doch noch besser: Wir möchten mit unseren Ideen für mehr Produktivität vor allem darauf abzielen, dir langfristig ein wenig die Last von den Schultern zu nehmen, deinen Stress zu reduzieren und dich gelassener zu machen. Solltest du diese Tipps für dich anwenden, wirst du deine Aufgaben schneller abhaken können und gewinnst so reichlich Zeit für dich und die Dinge, die dir im Leben Spaß bereiten.

Falls du also nicht nur auf der Suche nach mehr Produktivität bist, sondern auch nach mehr Freizeit, bist du hier genau richtig.

Inhaltsverzeichnis

Produktiver werden mit 10 Produktivitätshacks

Manch einer unserer Tipps findet bei dir womöglich eine bessere Anwendung, als andere. Genauso wirkt manch Tipp recht intuitiv. Doch manchmal geht es nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern die einfachen Techniken für sich (erneut) zu entdecken, um wieder zu seiner Motivation und Produktivität zu finden.

Doch keine Sorge: Dich werden im späteren Verlauf auch noch unkonventionellere Tipps erwarten, dich produktiver werden lassen. Daher gebe jedem seine Möglichkeit sich zu beweisen, sodass du abschätzen kannst, ob du dadurch produktiver werden kannst. Lass uns starten!

Was ist zu tun? Mach dir eine Liste

So öde und einfach Tipp 1 auch klingen mag, sollte es direkt der erste sein, den du umsetzen solltest, wenn du in einen neuen Tag startest. Bevor man sich nach dem Aufstehen sagt „Ich habe wieder so viel zu tun“, verschaffe dir zuallererst einen Überblick.

Man macht sich gerne zu viel Druck und Stress, wenn man das „so viel zu tun“ nicht genauer betitelt. Denn das Gefühl, noch Unmengen an Dingen erledigen zu müssen, ohne diese irgendwie klar umrissen zu haben, kann einen unbewusst belasten.

Deshalb: Was gibt es für dich heute zu erledigen? Am besten überlegst du dir bereits deine ganzen Aufgaben und Pflichten bevor du den ersten Fuß aus dem Bett gesetzt hast. Mach dir eine Liste – entweder im Kopf mit all deinen heutigen Aufgaben oder noch besser: Du schreibst sie dir auf.

Struktur und Klarheit sind dafür Schlüsselfaktoren, damit du deine Zeit effizient nutzen kannst. Mit klaren To-dos und Aufgaben lässt es sich direkt viel besser planen und priorisieren – dafür siehe Punkt 2.

Was wichtig ist, ist nicht immer dringend, und was dringend ist, ist nicht immer wichtig.

Dwight D. Eisenhower (1890-1969), 34. Präsident der Vereinigten Staaten

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Produktiver werden durch Planung und Priorisierung deiner Aufgaben

Jeder hat es schon mal gehört: Vorbereitung ist die halbe Miete. Und ja, es stimmt. 

Eine klare Priorisierung und Planung deiner Aufgaben sind immens wichtig, wenn du produktiver werden willst. Nachdem du dir einen Überblick über deine heutigen Aufgaben verschafft hast, solltest du die nach dem „Top-Down-Prinzip“ planen. Also was ist deine wichtigste Aufgabe? Deine zweitwichtigste, drittwichtigste etc.

Am Anfang des Tages hat man noch am meisten Zeit und ist am frischesten im Kopf. Deshalb solltest du dich da deiner „Prio A“ widmen und so Stück für Stück deine Aufgaben abarbeiten.

Ich bin auch Freund davon die unangenehmste Aufgabe direkt am Anfang des Tages zu erledigen. Dann schiebe ich sie nicht den ganzen Tag vor mir her und muss mich später noch damit herumschlagen. Also schnell abhaken und dann weiter machen.

Beachte dabei jedoch, dir deinen Tag nicht zu vollzupacken. Ein Tag hat 24 Stunden und nicht mehr. Genauso wie die Zeit sind auch die geistigen Kapazitäten für einen Tag begrenzt. Bevor du viele Sachen irgendwie halbherzig machst, fokussiere dich auf deine Top-Ziele des Tages und erledige sie nach eigener Zufriedenheit. Weniger ist manchmal mehr. 

Produktiver werden? Dann aber kein Multitasking mehr!

Wir wollen die positiven Effekte von Multitasking schnell ins Land der Fabeln verweisen. Es gibt das Gerücht, dass Multitasking die Effizienz und Produktivität steigern soll, doch tatsächlich führt es zu erheblichen Konzentrations- und Leistungsverlusten.

Multitasking: Die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig falsch zu machen.

Ein Beispiel: Telefonieren und Auto fahren soll man ohnehin nicht tun – jedenfalls nicht ohne Freisprechanlage. Doch die Universität Utah hat für eine Studie Versuchspersonen an das Steuer eines Fahrsimulators gesetzt. Die Personen sollten während des Fahrens telefonieren.

Ihre Leistungsfähigkeit sank um mehr als 40 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Stress-Wert der Probanden erheblich. Ihre Fehlerquote war ähnlich hoch, wie sonst nur bei betrunkenen Fahrern mit einem Promillewert von 0,8.

Eine ähnliche Studie wurde mit Harvard-Studenten durchgeführt. Die (hoch-)begabten Studenten schlugen sich nicht großartig besser. Teilweise fiel ihre Gedächtnisleistung auf die eines achtjährigen Kindes ab.

Das sind schlagfertige Argumente, die dir Beweis genug sein sollten, dass sich Multitasking nicht lohnt. Wer produktiver werden will, sollte sich daher nur auf einer Aufgabe widmen, ehe man zur nächsten übergeht.

Planlos in mehrere Richtungen gleichzeitig zu steuern, bringt dich zwar überall irgendwie ein bisschen voran. Doch zielgerichtet eine Aufgabe nach der nächsten abzuschließen, ist deutlich erfolgversprechender.

Exkurs Aufmerksamkeit: Steigere deinen Fokus

Stell dir vor, deine Aufmerksamkeit wäre eine Taschenlampe. Diese Taschenlampe besitzt zwei Betriebsmodi: Einen gebündelten Strahl, in dem du das Licht einen kleinen Fleck ganz hell beleuchten kannst und einen zweiten Modus, der mehr einer Fackel ähnelt. Deine ganze Umgebung wird zwar erkenntlich, aber nichts ist so richtig hell.

Genau die zwei Modi hat der Mensch auch hinsichtlich seiner Aufmerksamkeit. Die meiste Zeit befinden wir uns in einem Status der offenen Aufmerksamkeit. Wir erfassen die Umgebung in ihrer Gesamtheit, aber viele kleine Details entgehen uns dabei. Das ist der Grundzustand der Aufmerksamkeit, in dem wir Menschen uns die meiste Zeit befinden.

Um wirklich produktiver zu werden, wollen wir jedoch den zweiten Status erreichen: die fokussierte Aufmerksamkeit. Ganz bewusst wird die Aufmerksamkeit nur auf eine Sache gelenkt. Nun spricht man von Konzentration. 

Wir werden sozusagen blind für andere Einflüsse in unserem Umfeld, wodurch wir uns einer Sache fokussiert hingeben können. Und genau darin liegt die Quintessenz dieses Tipps: Sich Fokus zu schaffen und die eigene Aufmerksamkeit bündeln für eine einzige Sache.

Wusstest du, dass das Gehirn mindestens zehn Minuten benötigt, um diese fokussierte Aufmerksamkeit aufzubauen? Durch jegliche Ablenkungen wird dieser fokussierte Lichtstrahl wieder auf „Fackel-Modus“ gestellt und dein Gehirn muss erneut diese Konzentrationsschleife aufbauen.

Willst du produktiver werden, musst du Ablenkungen so gut wie möglich reduzieren, sodass du dich in deinem „Flow“ nicht unterbrechen lässt. Deshalb kommen hier ein paar einfache Tipps und Ideen, die du schnell in deine Arbeitsprozesse integrieren kannst, um so deine Konzentration zu steigern:

  • Schalte alle Push-Benachrichtigungen am Computer aus, während du an ihm arbeitest
  • Lege dein Handy weg und schalte es auf stumm – ohne Vibration. Denn selbst die Vibration lenkt uns ab, wenn wir wissen, dass eine Benachrichtigung gerade angekommen ist.
  • Hab auch weiterhin nichts in Griffnähe, was dich visuell oder haptisch ablenken kann
  • Kommuniziere deine produktive Phase gegenüber anderen, sodass du die kommenden Stunden nicht gestört wirst
  • Sage auch mal “Nein” und weise spontane und kurzfristige Anfragen auch gerne mal zurück und sage, dass du sie dir später vornimmst, wenn du mehr Zeit dafür hast 
  • Versuche in einer ruhigen Atmosphäre zu arbeiten oder höre ruhige Musik, die dich währenddessen nicht ablenkt

Es ist wirklich immens wichtig, dass du vor allem visuell und akustisch – aber auch olfaktorisch (riechen) oder haptisch – nicht durch dein äußeres Umfeld abgelenkt wirst. Bei jeder Ablenkung muss sich dein Gehirn einem anderen Reiz widmen und darunter leidet letztlich dein Fokus.

Schaffe dir eine angenehme Arbeitsatmosphäre 

Wer im Chaos lebt, kann sich nicht wirklich konzentrieren – und erst recht nicht produktiver werden.

In einem aufgeräumten Zimmer, an einem aufgeräumten Schreibtisch lässt es sich deutlich besser arbeiten. Du hast Platz, um dich mit deinen Sachen auszubreiten, die du benötigst und sitzt nicht zwischen deinem eigenen Krempel.

Ein sauberer Arbeitsplatz lässt dich klare Gedanken fassen und bietet dir weniger Potenzial für Ablenkungen (siehe Tipp 4). Fühlt man sich zudem wohler in seiner Umgebung, kann sich der Geist viel besser entfalten. Man wird inspirierter, kreativer, aber auch leistungsfähiger.

Klassische Konditionierung: Etabliere deine Produktivitätsgewohnheit

Unser Gehirn hat seine Eigenarten und wir können uns das Prinzip der klassischen Konditionierung zu Gute machen, um produktiver zu werden. Vor allem, wenn es uns mal an Motivation fehlen sollte, kann uns dieses Phänomen langfristig dabei unterstützen unsere Produktivität zu steigern.

Die klassische Konditionierung ist eine behavioristische Lerntheorie. Sie besagt, dass natürliche und unbedingten Reize durch Lernen und Wiederholungen eine neue, bedingte Reaktion entstehen lassen können. 

Diese Theorie wollen wir dir anhand des wohl bekannteste praktischen Beispiels und auch der Entdeckung der klassischen Konditionierung erklären: Der Pawlowsche Hund

Der russische Professor Iwan Petrowitsch Pawlow brauchte für die Erklärung der klassischen Konditionierung drei Sachen: eine einfache Glocke, einen Hund und Futter.

Immer wenn sein Versuchshund etwas zu fressen bekam, klingelte Petrowitsch’ Glocke – ein akustischer Reiz. Jedes Mal aufs Neue klingelte die Glocke und der Hund wusste, dass gleich sein Fressen kam. Der Naturwissenschaftler beobachtete einen vermehrten Speichelflussreflex bei dem Vierbeiner. Der Hund hat es verstanden: Klingeln der Glocke = Fressen. Sein Gehirn hatte die beiden Reize „Glocke“ und „Futter“ miteinander verbunden. 

Petrowitsch beobachtete, dass auch wenn die Glocke klingelte und es kein Fressen gab, der Hund Speichel produzierte. Der Glockenton war nicht mehr ein neutraler auditiver Reiz im Gehirn, sondern löste einen konditionierten Reflex aus. 

Auch wenn das menschliche Gehirn ein wenig ausgereifter ist, als das eines Hundes, können auch wir die klassische Konditionierung nutzen, um produktiver zu werden. Wir starten mit einer bestimmten Gewohnheit und unser Gehirn versteht, dass es nun aktiv werden muss. Wir können so unser Gehirn trainieren, indem wir eine Gewohnheit ausbilden, die wir zu Beginn unserer produktiven Phase ausüben.

Finde eine Gewohnheit, die dir einerseits guttut, als auch deine Produktivität steigert. Das können ganz banale Sachen sein:

  • Lege dein Handy in ein anderes Zimmer, bevor du dich an die Arbeit setzt
  • Mache dir einen Tee oder Kaffee
  • Schalte deine „Arbeitsplaylist“ an
  • Mache ein paar Dehnübungen, bevor du dich an deinen Rechner setzt

Es kann auch etwas „Extravaganteres“ sein. Springe dreimal auf deinem linken Bein oder drehe dich einmal um die eigene Achse, ehe du dich an deinen Schreibtischstuhl setzt. Dein Gehirn wird diesen motorischen Prozess mit Produktivität verbinden. 

Es ist bloß wichtig, dass es eine Gewohnheit wird und du versuchst es immer zu machen, bevor du mit deiner produktiven Phase startest.

Mini-Pausen mit der Pomodoro-Technik 

Wer effektiver und produktiver werden will, muss auch Pausen machen. So jedenfalls empfiehlt es die Selbstmanagementmethode „Pomodoro-Technik“. Das simple Vorgehen dieser Technik empfiehlt getaktete Arbeitszeiten und geplante Pausen.

Dieser Produktivitätshack soll in keinem Konflikt mit unserem Aufmerksamkeits-Exkurs stehen, in dem wir sagen, dass man mindestens 10 Minuten benötigt, um eine fokussierte Aufmerksamkeit aufzubauen.

Die Pomodoro-Technik bietet sich vor allem für Aufgaben an, in denen du sozusagen in Sprints arbeitest, wenn du bspw. Vokabeln lernst, den Haushalt machst oder dich um andere operative und administrative Aufgaben kümmerst. 

Bei der Idee geht es also vielmehr, darum dich und deinen Kopf frisch zu halten. Zwischendurch benötigt man auch mal seine Pausen, um produktiver zu werden. Keiner soll und kann mehrere Stunden am Stück durcharbeiten.

Die Pomodoro-Technik kann in etwa so aufgebaut werden:

  1. Wähle EINE Aufgabe deiner To-do-Liste aus, welche du erledigen möchtest.
  2. Notiere, was dafür getan werden muss.
  3. Stelle den Wecker auf 25 Minuten und lege los.
  4. Sobald der Wecker klingelt, hakst du alle Teilschritte ab, die du erledigt hast
  5. Lege nun eine Pause von fünf Minuten ein. Erlaube dir in dieser Zeit dich nicht mehr mit der Aufgabe auseinandersetzen zu müssen.
  6. Wiederhole viermal Schritte 1-5. Nach der letzten Runde gönnst du dir 30 Minuten Pause.

Dieses Vorgehen muss nicht unbedingt so gehandhabt werden. Falls du anfangs Schwierigkeiten hast, starte mit 10-15 Minütigen Arbeitsintervallen und steigere dich fortgehend. Genauso gut kannst du die produktiven Intervalle verlängern. 

Diese Technik bietet eine attraktive Lösungsmöglichkeit für die diversen Ablenkungen im Alltag. Die simple Pomodoro-Technik diszipliniert dich dazu, deinen Fokus auf eine Sache zu fixieren, beseitigt unnütze Prokrastination, schult deine Impulskontrolle und belohnt dich folgend mit einer kurzen, geplanten Pause. Du schaffst dir immer eine kleine Belohnung, auf die hinarbeiten kannst. 

Wer produktiver werden will, muss fit und gesund bleiben

Stell dir vor, du besitzt einen teuren Sportwagen. Um dein Auto kümmerst du dich dann auch entsprechend gut und gehst es regelmäßig warten. Du fährst auch nicht nur an Tankstelle neben an, sondern tankst auch besseren Sprit, der deinen Wagen auf Touren bringt und den Motor nicht schadet. Du schüttest nicht „irgendwas“ in dein Prunkstück rein. 

Dieser Sportwagen war ein Vergleich für deinen Körper. Auch du brauchst den richtigen Treibstoff, damit du produktiver werden kannst. 

Mit Sicherheit kennst du das Gefühl, wenn du etwas Fettiges oder Schweres gegessen hast. Wonach ist dir dann mehr? Faulenzen auf der Couch oder dich produktiv an deine Arbeit zu setzen? Wohl eher ersteres.

Das liegt vor allem daran, dass der Körper viel Energie für die Verdauung benötigt. Dein Körper „konzentriert“ sich auf dein Verdauungssystem und andere Stellen im Körper werden mehr vernachlässigt – auch dein Denkzentrum. 

Nicht umsonst lautet deshalb auch eine der Baderegeln, dass man nicht mit vollem Magen schwimmen gehen soll. Beim Schwimmen benötigst du nämlich deine Energie in den Muskeln und nicht im Verdauungstrakt.

produktiver werden durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung
Neben einer gesunden Ernährung ist auch Timing deiner Mahlzeiten wichtig.

Achte also auf eine gesunde Ernährung. Dazu gehört nicht nur was du isst, sondern auch wann du isst. Eine große fettige Mahlzeit unmittelbar vor deiner Produktivitätsphase ist daher nicht ratsam.

Zur Ernährung gehört auch die Wasseraufnahme. Der Mensch besteht aus 70 Prozent Wasser und verliert ständig etwas davon. Studien haben bewiesen, dass schon bei einem Wasserverlust von zwei Prozent die Konzentration deutlich nachlässt.

Trinke bevor das Durstgefühl aufkommt. Denn, wenn du Durst empfindest, ist es schon zu spät und deinem Körper mangelt es an Wasser. Ein Wasserwecker kann dich an eine regelmäßige Wasseraufnahme erinnern. 

Das hochgepriesene Pareto-Prinzip 

Man kommt einfach nicht um das Pareto-Prinzip drumherum. Wie auch bei vielen anderen Themen findet es auch bei diesem eine Anwendungsmöglichkeit.

Wer produktiver werden will, will Sachen abschließen. Also schnell fertig werden. Damit meinen wir natürlich nicht schlampig arbeiten oder etwas unsauber zu Ende stellen.

Das Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20-Regel, ist kein strenges Naturgesetz, aber besitzt eine gewisse Allgemeingültigkeit. Die Regel besagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent Einsatz erreicht werden. Die restlichen 20 Prozent benötigen hingegen 80 Prozent Aufwand.

20 Prozent der Kunden generieren 80 Prozent Umsatz. Kinder spielen 80 Prozent der Zeit mit 20 Prozent ihres Spielzeugs. 20 Prozent aller Länder produzieren 80 Prozent der Emissionen.

Genau dieses Prinzip lässt sich auch auf die eigene Produktivität übertragen. Viele der eigenen Arbeiten lassen sich schneller abschließen, wenn man sich auf das „große Ganze“ konzentriert und sich nicht in der Detailarbeit verliert.

Was sind die wichtigsten 20 Prozent Aufwand bei deiner Aufgabe, die für 80 Prozent deiner Ergebnisse verantwortlich sind? Sobald du das weißt, konzentriere dich darauf, diese 80 Prozent deines Ergebnisses zu erledigen.

Investiere in dich selbst

Ein etwas theoretischer und betriebswirtschaftlicher Ansatz, doch wir wollen dir gerne erklären, was wir meinen: Du wirst bei deiner Arbeit entlohnt. Pro Stunde erhältst du einen gewissen Stundensatz ausgezahlt, der sich am Monatsende auf deinem Konto wiederfindet. In deiner Freizeit bekommst du zwar kein Geld, aber hast auch da gewisse Arbeiten zu erledigen.

Für diesen Produktivitätshacks müssen wir annehmen, dass du dich in deiner Freizeit mit einem imaginären Stundenlohn bezahlst – wir sagen jetzt mal 15 Euro. In deiner freien Zeit gehst du auch regelmäßig deinen Arbeiten und Pflichten nach, die dich Zeit kosten. Sei es ein freizeitliches Nebenprojekt, Hausarbeit, Steuer- und Rechnungszahlungen, aber auch bestimmten Hobbys.

Mit dem richtigen Equipment oder geeigneten Fähigkeiten könntest du diese Arbeit viel schneller erledigen. Anstatt dass du gewisse zeitliche oder finanzielle Investitionen nicht tätigst, musst du länger/mehr arbeiten, um dein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. 

Ein praktisches Beispiel: Für die Website sitze ich viel am PC, recherchiere, erarbeite Texte, erstelle Bilder und programmiere. Mit der Investition eines zweiten Bildschirms und einer besseren Maus habe ich mir meine Arbeit erleichtert. Zwar hat mich dies 200 Euro gekostet, jedoch bin ich in meiner täglichen Arbeit deutlich schneller geworden. Mittlerweile habe ich so viel an Zeit gespart. Jede ersparte Stunde habe ich mich selber mit 15 Euro bzw. einer Stunde Freizeit entlohnt. Längst habe ich dadurch meine ursprüngliche Investition für einen zweiten Bildschirm und eine bessere Maus wieder reingeholt.

Der Punkt ist dir hoffentlich klar geworden: Wir sprechen hier ganz explizit von einer Geldinvestition in die eigene Produktivität und keinem Geldausgeben in Bespaßung und freizeitliche Aktivitäten. Du kannst nicht nur produktiver werden mit gewissen „Mindhacks“ oder effizienteren Prozessen, sondern auch mit dem richtigen Equipment.

Es macht also durchaus Sinn, sich die Zeit zu nehmen, um neue Sachen zu lernen, die deinen Aufgabenalltag auf lange Sicht erleichtern und dir Zeit sparen – sei es durch Fähigkeiten, die du lernst, oder durch gewisses Equipment, welches deine Produktivität steigert. 

Wer viel am PC sitzt, sollte Shortcuts lernen und in das nötige Equipment investieren. Wer gerne und viel Marmelade kocht, sollte nicht die Erdbeeren durch ein Sieb quetschen, sondern sich ein Pürierstab leisten.

Denk daran, dass deine Zeit für einen Tag begrenzt ist und man sich selber auch irgendwie (imaginär) bezahlt. Ab und zu sollte man nicht zu knauserig sein und in sich selbst investieren. Du sparst dir Zeit, wirst produktiver und entlohnst dich mit deinen imaginären 15 Euro für jede gesparte Stunde.

Ein letztes Wort um produktiver zu werden…

Das waren sie – unsere 10 Produktivitätshacks, um produktiver zu werden. Selbst wenn manch ein Tipp für dich offensichtlich schien, konnten wir dir hoffentlich den Ursprung und die Hintergründe näherbringen und du hast das ein oder andere dazugelernt. Was ist dein persönlicher Produktivitätshack, den wir womöglich nicht erwähnt haben?

Nun erstmal viel Spaß beim effizienten Arbeiten und produktiver werden. Doch viel wichtiger: Viel Spaß mit deiner gewonnenen Freizeit, die du dir geschaffen hast!

Selbstbild und Fremdbild – Wer bist du wirklich?

Selbstbild und Fremdbild beschrieben eines Gesichtes, das in zwei Richtungen gleichzeitig schaut

Jeder Mensch hat eine bestimmte Vorstellung, wie er sein möchte und darüber, wie er gerade ist. Doch ist dir je aufgefallen, dass diese Wahrnehmung nicht immer richtig ist? Gucke dir deine Freunde an. Bestimmt fallen dir spontan einige ein, die zum Beispiel sehr kreativ oder selbstsicher sind, aber es niemals von sich behaupten würden. Das liegt daran, dass ihr Selbstbild nicht mit dem Fremdbild – also das Bild, das du von ihnen hast – übereinstimmt.

Diese Inkongruenz ist bei jedem Mensch verschieden groß und es gibt eine vielfältige Anzahl an Gründen, warum sie überhaupt existiert. In diesem Artikel untersuchen wir den Zusammenhang zwischen deinem Selbstbild und Fremdbild und erklären, wieso dieses Thema so wichtig für deine Persönlichkeit und dein persönliches Wachstum ist. Abschließend schauen wir uns einen sehr interessanten Test an, den du direkt selbst machen kannst, um deine Selbstwahrnehmung zu testen.

Was ist dein Selbstbild? Woher kommt dein Fremdbild?

Dein Selbstbild besteht aus mehreren verschiedenen Bereichen und ist eng mit der Fähigkeit der Selbstreflexion verknüpft. Dabei geht es in erster Linie um das Wissen über den eigenen Charakter, deine Werte, Eigenschaften und Antriebe. Darüber hinaus spielt aber auch deine emotionale Seite eine wichtige Rolle. Dein Selbstbewusstsein und deine Selbstachtung beeinflussen dein Selbstbild, da von ihnen oft auch deine Handlungen und Gedanken gesteuert werden.

Das Fremdbild hingegen wird von deinen Mitmenschen gebildet. Es erklärt, mit welchen Werten und Eigenschaften sie dich beschreiben. Es ist also das Bild, dass sie sich durch Erfahrungen und Beobachtungen über dich gemacht haben. Genauso wie das Selbstbild muss diese Wahrnehmung nicht dein wirkliches “wahres Ich” repräsentieren, sondern ist lediglich ein subjektives Ergebnis der Schlussfolgerung des betroffenen Geistes.

Dieses Fremdbild über dich kann aber von Person zu Person unterschiedlich sein. Dir ist bestimmt schon einmal aufgefallen, dass du dich in verschiedenen Kreisen anders verhältst. Beispielsweise bist du mit deinen engen Freunden viel selbstbewusster oder offener als bei der Arbeit. Das kann natürlich daran liegen, dass du mit deinen Kollegen einen weniger vertrauten Umgang hast, aber durchaus könnte auch das verschiedene Fremdbild der Grund sein. Das würde bedeuten, dass dein Verhalten – und auch dein Selbstbild – von dem Fremdbild anderer gesteuert werden kann. Wie kann das sein?

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das von sich eine schlechte Meinung hat.

George Bernhard Shaw (1856 – 1950), irischer Autor und Kritiker

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Wie hängen Selbst- und Fremdbild zusammen?

Dein Selbstbild und dein Fremdbild sind keine voneinander abgekoppelten Wahrnehmungen. Ganz im Gegenteil können sie sich in beide Richtungen beeinflussen. Als einfaches Beispiel kannst du dir erfolgreiche Menschen angucken. Sie sind oft selbstbewusst und strahlen eine gewisse Aura von Erfolg aus. Diese Ausstrahlung formt dein Bild über sie. Andersrum gibt es sehr scheue und zurückhaltende Menschen, die ihre Unsicherheit offen zeigen und somit dir schon ein Fremdbild suggerieren. Diese Form des Zusammenhangs zwischen Selbst- und Fremdbild ist einfach zu verstehen und wahrscheinlich nichts Neues für dich.

Aber wusstest du, dass dein Selbstbild genauso von dem Fremdbild anderer geformt werden kann? Beispielsweise, wenn dich jemand – oder ein gewisses Umfeld – deine Fähigkeiten immer wieder anpreist und lobt, dann entwickelst du Stolz und das Selbstbewusstsein, dass du diese Fähigkeit besitzt. 

Hebt man wiederum eine deiner vermeintlichen Schwächen immer wieder hervor, so glaubst du selbst an diese Schwäche, obwohl sie vielleicht gar nicht existiert.

Dieses Phänomen kann dafür sorgen, dass sich dein Selbst- und dein Fremdbild in gewissen Bereich deckt, aber nichts mit der Realität zu tun hat. Aber dein Selbstbild und dein Fremdbild müssen nicht immer übereinstimmen. Oft gibt es Charaktereigenschaften, die du in dir siehst, die von anderen nicht wahrgenommen werden. Oder aber dein Umfeld sieht Eigenschaften, die du zwar nicht in dir siehst, die aber existieren. 

Selbstbild und Fremdbild testen mit dem Johari-Fenster

Wir haben jetzt gelernt, wie dein Selbstbild und wie dein Fremdbild entsteht. Des Weiteren haben wir uns angeschaut, wie sie sich gegenseitig beeinflussen können. Wir haben auch gelernt, dass unser Selbstbild oft nicht mit dem Fremdbild übereinstimmt. Aber wie kann man jetzt den Unterschied konkret beschreiben und untersuchen?

Dafür haben Wissenschaftler im Jahre 1955 das Johari-Fenster entwickelt. Prinzipiell geht es bei dem Johari-Fenster um vier verschiedene Bereiche, die zusammen dein Selbstbild und dein Fremdbild abstrakt beschreiben:

  1. Der öffentliche Bereich. Zu dem öffentlichen Bereich zählt man alles, das wir in der Öffentlichkeit über uns preisgeben. Dazu gehören offensichtliche persönliche Eigenschaften, sowie äußere Merkmale wie Erscheinungsbild, Kleidungsstil etc.
  2. Der geheime Bereich. In diesen Bereich gehören alle Informationen, die wir wissentlich und unwissentlich vor der Öffentlichkeit verbergen. Dazu gehören oft kleine Laster, Schwächen, aber auch Charaktereigenschaften, die wir versuchen zu unterdrücken.
  3. Der blinde Fleck. Zu diesem Bereich zählen alle Eigenschaften von einem selbst, die einem nicht bewusst sind. Der blinde Fleck ist somit der Bereich, indem wir die Inkongruenz zwischen unserem Selbstbild und unserem Fremdbild am wenigsten steuern können.
  4. Die Unbekannte. Der letzte Bereich besteht aus Eigenschaften, die niemand über einen kennt, nicht einmal man selbst. Wie verhältst du dich in extremen Gefahrsituationen? Falls du noch nie in so einer Situation warst, kannst weder du noch andere einschätzen, wie du diese bewältigst.
Selbstbild und Fremdbild mit einem Johari-Fenster
Das Johari-Fenster von Joseph Luft und Harry Ingham

Welcher Bereich der größte bei jedem Menschen ist, kann sehr unterschiedlich sein. Manche sind sehr offen und geben vieles über einen selbst preis. Andere verschließen sich vor Menschen als eine Art Schutzmechanismus und haben einen eher größeren geheimen Bereich.

Vor allem jüngere Menschen haben oft einen größeren blinden Fleck. Das bedeutet, sie sind sich nicht darüber bewusst, welche Eigenschaften und Merkmale andere in ihnen sehen.

Wie können wir jetzt das Johari-Fenster nutzen, um unser Selbstbild und Fremdbild zu testen? Zuallererst gucke dir die folgende Liste an Adjektiven an und versuchen die sechs Adjektive zu finden, die dich am besten beschreiben. Wichtig ist hierbei, dass du nicht die sechs Adjektive nimmt, die du gerne sein möchtest, sondern die dich wirklich ausmachen. Versuche dabei so ehrlich wie möglich mit dir zu sein, aber auch nicht zu hart. Je spontaner du die Adjektive auswählst, also auf dein Bauchgefühl hörst, umso besser ist oft das Ergebnis.

Nachdem du dir sechs Adjektive ausgewählt hast, ist jetzt die Hilfe von deinen engen Freunden oder der Familie nötig. Frage sie, welche dieser sechs Adjektive sie nutzen würden, um dich zu beschreiben. Mache ihnen vorher klar, dass sie nicht nur positive Eigenschaften nennen sollen, sondern so ehrlich und spontan wie möglich die passendsten aussuchen sollen.

Es geht hier nicht darum, dir zu schmeicheln, damit du dich besser fühlst, sondern um eine neutrale Wahrnehmung. Da deine engen Freunde und deine Familie dennoch oft vor allem die positiven Eigenschaften auswählen werden, kannst du auch außenstehende Personen wie Arbeitskollegen befragen, um ein noch neutraleres Ergebnis zu erhalten.

Ich weiß, es kann seltsam sein zu Menschen zu gehen und sie zu fragen: “Hey, sag mal wie findest du mich eigentlich?” Deswegen erkläre ihnen doch, warum du sie darum bittest und frage sie, ob sie sich selbst vielleicht auch testen wollen. Du könntest ihnen ihre sechs Adjektive aussuchen.

Adjektive

  • akzeptierend
  • albern
  • angespannt
  • anpassungsfähig
  • aufmerksam
  • bescheiden
  • bestimmt
  • energievoll
  • entspannt
  • extrovertiert
  • fähig
  • freundlich
  • fürsorglich
  • geduldig
  • geschickt
  • genial
  • glücklich
  • großzügig
  • heiter
  • hilfreich
  • idealistisch
  • intelligent
  • introvertiert
  • kompetent
  • komplex
  • kühn
  • liebevoll
  • logisch
  • mächtig
  • mitfühlend
  • nachdenklich
  • nervös
  • nett
  • organisiert
  • reaktionsschnell
  • reif
  • religiös
  • ruhig
  • scheu
  • schlau
  • selbstbewusst
  • selbstsicher
  • sentimental
  • spontan
  • still
  • stolz
  • suchend
  • tapfer
  • unabhängig
  • verlässlich
  • vernünftig
  • vertrauenswürdig
  • warmherzig
  • weise
  • witzig
  • würdevoll

Auswertung deiner Johari-Adjektive

Nachdem du dir deine eigenen Adjektive aufgeschrieben haben und du von deinem Umfeld Beschreibungen gesammelt hast, ist es an der Zeit dein Johari-Fenster auszufüllen. Vergleiche dafür deine eigenen Adjektive, mit denen von deinen Freunden. Gibt es irgendwelche Schnittmengen? Wenn ja, trage diese in das öffentliche Feld ein. Alle anderen Adjektive, die du dir selbst gegeben hast, aber nicht von anderen genannt wurden, trägst du vorerst in den geheimen Bereich ein.

Die restlichen Adjektive deiner Freunde kommen jetzt in den blinden Fleck. Als Nächstes schaue dir an, welche Adjektive sich überschneiden und in dem öffentlichen Bereich stehen. Stelle dir die folgenden Fragen:

  • Warum sind diese Adjektive so prominent für die Beschreibung deines Charakters? 
  • Haben diese Adjektive sogar mehrere Leute angegeben? 
  • Sind es positive oder negative Adjektive? Macht dich diese Wahrnehmung glücklich oder unglücklich?
  • Willst du etwas daran ändern oder es noch mehr forcieren?

Du merkst, dass man mit diesen Informationen aus dem ersten Bereich schon eine Menge anfangen kann. Je mehr Leute du fragst, umso höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass jemand genau deine Adjektive trifft. Solltest du also viele Menschen nach Adjektiven gefragt haben, ergibt es Sinn, diesen Bereich nach Anzahl an Nennungen zu sortieren.

Jetzt schaue dir die Adjektive an, die du dir gegeben hast, aber deine Angehörigen nicht genannt haben. Diese schreibst du dir in dein geheimes Feld. Sie zeigen dir, welche Eigenschaften über dich du augenscheinlich nicht preisgegeben hast. Jetzt stelle dir diese Fragen:

  • Hast du diese Eigenschaften deiner Persönlichkeit bewusst versteckt?
  • Wie gut beschreiben dich diese Adjektive wirklich?
  • Ist es mehr Wunschdenken (bei positiven Adjektiven) oder sogar unnötiges Schlechtmachen (bei negativen Adjektiven) deiner Persönlichkeit?

Du merkst hier, dass es bei diesem Test sehr viel um Selbstreflexion geht. Im Endeffekt kannst nur du für dich selbst erklären, warum diese Adjektive nicht genannt wurden. Wie wichtig sind dir diese Adjektive für dich? Ist es etwas, dass du mehr forcieren willst?

Als Letztes schauen wir uns die Adjektive an, die deine Freunde genannt haben, aber du selbst nicht beachtet hast. Schreibe sie in deinen blinden Fleck. Meistens ist der blinde Fleck der größte Bereich, also der Bereich mit den meisten Adjektiven. Beachte außerdem, dass diese Anzahl steigt, je mehr Menschen du befragt hast.

Nun stelle dir folgende Fragen:

  • Welche dieser Adjektive überraschen dich am meisten?
  • Welche Adjektive haben mehrere genannt, an die du nicht gedacht hast? Treffen diese zu?
  • Welches Adjektiv ärgert dich am meisten und wie wahr ist es womöglich?
  • Welches Adjektiv freut dich am meisten? Hast du nach dieser Eigenschaft gestrebt oder war es Zufall?

Hier sind die Interpretationsmöglichkeiten nahezu endlos. Oftmals stehen hier viele Tugenden, die man entweder nicht wusste oder sich nicht getraut hat, anzugeben. Auch sollten hier negative Adjektive stehen. Versuche zu ergründen, woher sie stammen. Diese müssen nicht zwangsweise stimmen. Ergründe, woher sie stammen und ob sie dich stören. Hier ist jetzt ein guter Moment bei deinen befragten Personen nachzuhaken. Warum haben sie die bestimmten Adjektive ausgewählt? War es eine spontane Wahl oder auf Basis eines bestimmten Ereignisses? Betone dabei, dass du sie nicht umstimmen willst, oder ihnen erklären willst, dass es nicht wahr ist. 

Denn es geht in erster Linie darum, etwas über dein Selbst- und Fremdbild zu lernen. Bist du mit deinen Nachforschungen fertig, gucke dir abschließend noch einmal dein Johari-Fenster an. Bist du zufrieden mit deinem Ergebnis? Welche Sachen haben dich am meisten überrascht, gefreut oder geärgert? Jetzt ist der perfekte Moment dir Ziele zu setzen, welche Sachen du an dir ändern möchtest, oder Selbstreflexion zu betreiben, um die Ergebnisse deines Tests zu ergründen.

Selbstbild und Fremdbild mit einem gefüllten Johari-Fenster
So könnte dein Johari-Fenster aussehen.

Unser Fazit

Wir hoffen, wir konnten dir in diesem Artikel den Unterschied von Selbstbild und Fremdbild näher bringen. Wir glauben, dass du mit Hilfe des Johari-Fensters deine Eigenwahrnehmung erforschen konntest. Sei nicht zu traurig, falls die Ergebnisse nicht deinen Wünschen entsprechen. Dein Selbst- und dein Fremdbild sind wesentliche Bestandteile deiner Persönlichkeit, aber noch lange nicht in Stein gemeißelt. Du kannst jederzeit an dir arbeiten und auch die Meinung deiner Mitmenschen kann sich ändern. Ich habe den Test ebenfalls gemacht und war über das Ergebnis sehr überrascht. Aber letztlich hat es mich motiviert weiter an mir zu arbeiten – ich hoffe, dass es dir genauso ergehen wird.

Raus aus dem Hamsterrad: 08/15-Leben nicht mit mir!

Raus aus dem Hamsterrad, abstrakter Hamster in einem gelb-orangen Kreis

Der Hamster in seinem Hamsterrad – er rennt und rennt und rennt. Jeden Tag dieselbe Geschichte, ohne dass es ihm dabei langweilig wird. Abwechslung? Fehlanzeige. Den kleinen Nager stört es nicht, dass er immer auf derselben Stelle rennt und das Gleiche erlebt. Auch wir Menschen können in einem Laufrad stecken. Doch wir haben andere Ansprüche als der Nager in seinem Käfig. Wir wollen raus aus dem Hamsterrad. Wir wollen den Alltagstrott hinter uns lassen, Neues erleben, die Welt erkunden und nicht auf derselben Stelle treten. Wir wollen leben.

Lass uns doch gemeinsam einmal ein wenig nachdenken, wie du diese ermüdende Eintönigkeit hinter dir lassen kannst. Dieses dumme Rad soll nicht über dein Leben bestimmen. Auf geht’s, raus aus dem Hamsterrad, um dich wieder lebendig zu fühlen!

Bevor du nun weiterliest: Wir wollen dir sagen, dass sich dieser Artikel von unseren bisherigen ein wenig unterscheidet. Wir werden wahrscheinlich das ein oder andere Mal mit unserer Meinung ein wenig anecken oder gar provozieren, aber wollen dich damit nicht ärgern. Viele mehr wollen wir dich zum Nachdenken anregen. Bei diesem Thema legen wir lieber den Finger in die Wunde, als dass wir durch die rosarote Brille schauen. 

Bitte sehe es uns nach und hab das im Hinterkopf, wenn du unseren Artikel liest. Wir wünschen dir viel Spaß!

Wir erbauen unser eigenes Hamsterrad

Derselbe Trott, derselbe 0815-Alltag. Man dreht tagtäglich seine Runden im Hamsterrad – egal ob in der Arbeit oder im Privatleben. So etwas kann ermüden.

Doch weißt du, wir sind es selbst, die sich dieses Hamsterrad errichten. Und es wird sogar noch schlimmer: Wir setzen uns noch selber in dieses Ding hinein!

Uns wird das „perfekte Leben“ vorgelebt:
Einen sicheren Job, der die Familie ernährt und noch etwas zum Sparen übrig lässt, eine glückliche Ehe führen, eine Familie gründen, ein bis zweimal im Jahr ein Urlaub in ferne Länder. Wenn es das Budget zulässt, erfüllt man sich vielleicht sogar den Traum vom Eigenheim.

Es sind nur einige Beispiele für die „großen Meilensteine“ des Hamsterradlebens. Viele denken, dass so das richtige Leben aussieht – Glückseligkeit in Perfektion.

„Ich will auch, was die anderen haben!“ – so dachte ich jedenfalls. Weil es ja alle so machen.

Mir hat die Gesellschaft gezeigt, wie ich zu leben habe und hat mir den Weg ins Hamsterrad vorgegeben.

Ich lag mit dieser Annahme falsch und erschuf mir eine Illusion. Ich kann nicht einfach denken, dass mich das glücklich macht, was andere glücklich macht. Ein Trugschluss.

Damals, als ich es mir selber sagte, rasselten im Hintergrund schon die Fußketten, die mich ein Leben lang ans Hamsterrad fesseln wollten. Und ich wollte sie mir sogar noch selber anlegen – ich Idiot.

Es ist ein fataler Irrtum das Leben anderer Menschen auf sein eigenes projizieren zu wollen, ohne wirklich zu wissen, ob man es selber führen will. Was andere glücklich macht, macht mich nicht automatisch auch glücklich.

Mit dieser Einsicht kam ich zu dem Entschluss: Ich will kein Hamsterradleben führen, was in der Gesellschaft als normal, perfekt oder erstrebenswert angesehen wird. Ich möchte MEIN Leben führen und MEINEN Erwartungen gerecht werden.

Immer schön drin bleiben im Hamsterrad

Durch Prinzipien, Erfahrungen, Normen und Regeln erschaffen wir uns eine Vorstellung des Lebens – und denken, wie wir es zu leben haben.

Uns wird gesagt, was richtig und was falsch ist. Falls man dann doch mal seinen Mut zusammennimmt und etwas macht, was nicht der Norm entspricht, wird man direkt kritisch beäugt: „Willst du das wirklich SO machen? Ich hab da ja meine Bedenken.“

Wie oft hat man es gehört? Das soll so nicht, das geht so nicht, das darf man nicht. Am besten also so weitermachen, wie es alle machen. Normal ist richtig. Anders ist falsch. Folge dem Schwarm. 

Doch man kann auch auf anderen Wegen sein Glück finden. Viele Menschen sehen das Hamsterrad als einzige Lösung. Doch wenn sie das Glück von den Hamsterrad-Aussteigern sehen, kann Neid aufkommen. Ein erschütternder Moment der „Hamstradler“: All die Mühen umsonst? Es geht auch anders?

Es würde die gesamten Jahre der harten Arbeit im Hamsterrad dieser Menschen entwerten, wenn sie sehen würden, dass es auch anders geht. Sie wollen es nicht wahrhaben. Aus diesem Grund wollen sie dich drin behalten – manchmal sogar ganz unbewusst.

Auf einmal zweifeln wir an unserer Meinung. Sie meinen es doch nur gut mit einem, wenn sie ihre Zweifel äußern. Sie wollen dich nur schützen (und doch heimlich zurück ins Hamsterrad ziehen). 

Schnell meldet man so den Rückzug an – aus Angst vor all den Zweifeln.

Anstatt, dass es raus aus dem Hamsterrad geht, geht es zurück in die Sicherheit.

Wir flüchten zurück in den sicheren Hafen – zurück in das mentale Konstrukt der Sicherheit.

Die Ansichten eines „normalen“ Lebens geben uns Rückhalt und diktieren uns, wie wir Karriere machen, wie wir Freundschaften und Beziehungen pflegen, wie wir unsere Freizeit gestalten, wie wir unser Geld ausgeben/investieren – wie wir einen Alltag führen, wie jeder andere. 

Doch wenn wir uns nie trauen Risiko einzugehen, bewegen wir uns auch nicht richtig nach vorne. Wir stagnieren. Wir werden es nicht erfahren, ob sich das Risiko jemals ausgezahlt hätte.

Es ist leichter gesagt, als getan: Raus aus Hamsterrad bedeutet mal ganz getrost all die Prinzipien abzulegen und Kommentare von außen zu ignorieren. Du weißt am besten, was du von dir erwartest und welches Leben du führen möchtest.

Keiner hat das Recht, dir dein Leben vorzuschreiben. Es ist dein Leben und du darfst entscheiden, wie du es gestalten möchtest. Erlebe das, was du erleben willst. Mach das, was sich für dich richtig anfühlt. 

Ob du richtig oder falsch lebst, hat niemand anderes zu beurteilen.

Raus aus dem Hamsterrad zu kommen, ist alles andere als einfach. Doch hab den Mut für Neues. Scheue dich nicht vor Veränderungen. Höre auf das, was dir dein inneres Bauchgefühl und die eigenen Bedürfnisse sagen. Halte sie nicht klein.

Lass dich nicht in einen Rahmen pressen, in den du nicht reinpasst.

Das Hamsterrad „Arbeit“

Der Begriff „Raus aus dem Hamsterrad“ wird von vielen in einem beruflichen Kontext gesetzt – mittlerweile vollkommen legitim in der heutigen Arbeits- und Leistungsgesellschaft. Viele Menschen definieren sich über ihre Arbeit, ihren beruflichen Erfolg und über die Ziffer, die auf ihrer monatlichen Entgeltabrechnung steht. 

Die Arbeit ist mittlerweile ein Statussymbol, über welches man sich definiert – egal ob sie einen erfüllt oder nicht. Für andere ist es „Mittel zum Zweck“. Einfach nur irgendwie Geld verdienen, um zu leben – und es am Wochenende zu genießen.

Mit großem Tatendrang und der Motivation noch etwas „bewegen zu wollen“, startet man als junger Erwachsener ins Arbeitsleben. Doch ehe man sich versieht, ist diese Euphorie verblasst und der triste Arbeitsalltag hat einen fest im Griff.

Wir kennen das „perfekte Hamsterrad“ einer Arbeit aus verschiedenen Filmen. Dort sieht es schnell mal so aus:

Ein typischer Nine-to-Five-Job im Angestelltenverhältnis einer großen Firma mit 40+ Stunden-Wochen. Um 7:30 Uhr stehst du auf, ziehst dir deine schicke Bluse oder dein Arbeitshemd für das Büro an, schmierst dir womöglich deine Brote für die Mittagspause und gehst los zur Arbeit. Acht Stunden wird auf einen Bildschirm gestarrt. Es werden Mails geschrieben, Meetings gehalten und Excel-Tabellen hin- und hergeschoben.

In deiner wohlverdienten Mittagspause hast du eine halbe Stunde Zeit deinen Hunger zu stillen und dich vom bimmelnden Telefon zu erholen. Um 17:30 Uhr meldet sich die Stechuhr und es geht in den Feierabend – endlich! Heute mal ohne Überstunden. Du bist erschöpft vom Tag, doch die Motivation jeden Morgen erneut aufzustehen und sich ins Hamsterrad zu begeben, befindet sich am Monatsende auf deinem Konto: dein Lohn.

Wir erschaffen uns eine Fata Morgana, mit der wir unser Arbeitsleben schönreden. Ein imponierender Jobtitel und ein guter Monatslohn. Bald ruft auch die Beförderung! Noch mehr Geld, noch mehr Arbeit und noch mehr Macht. Irgendwie erfinden wir uns schon unsere Gründe, weshalb wir weiterhin im Hamsterrad bleiben sollen.

Doch nehmen wir mal an, die Arbeit macht dir keinen Spaß oder erfüllt dich nicht: Sind ein cool klingender Jobtitel und guter Lohn Argument genug diesen Job auszuüben? Sich fünf Tage in der Woche in dieses Jobbild pressen zu lassen, um sich dann am Wochenende davon erholen zu können? Soll der große zweiwöchige Sommerurlaub wirklich das Highlight des Jahres sein?  

Ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter.

Raus aus dem Hamsterrad: Ein paar Fragen an dein Arbeitsleben

Bitte verstehe uns nicht falsch. Jeder soll sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen definieren können. Genauso auch was und wie er arbeitet. Jeder hat eigene Präferenzen, die man keinem vorschreiben kann.

Wir möchten dich mit den folgenden Fragen anregen und dir Inspiration schenken. Vielleicht erweitern sie deinen Horizont, wie du Arbeit für dich definierst. Vielleicht fühlst du dich aber auch durch diese Fragen in deiner Sicht bestärkt – umso besser dann.

Fragen an dein Arbeitsleben

  • Aus welchem Grund sind 40 Wochenstunden der normale Arbeitsstandard?
  • Wie viele Stunden arbeitest du? Ist es dir zu viel oder zu wenig? 
  • Sind Überstunden für dich in Ordnung? Falls ja, wirst du dafür auch entlohnt?
  • Zu welchen Uhrzeiten arbeitest du am liebsten? Manch einer hat seine produktiven Stunden im Morgen, andere zum Abend. Stimmen diese mit deiner Arbeitszeit überein?
  • Inwiefern verträgt sich deine Arbeitszeit mit deinem restlichen Alltag? Kannst du deinen Freizeitaktivitäten nachgehen und schaffst du dabei all deine täglichen Pflichten zu erledigen?
  • Gibt es die Möglichkeit von Gleitarbeitszeit, sodass du deine Arbeitszeit mitbestimmen kannst?
  • Ist eine Fünf-Tage-Woche der Arbeitsstandard, der dich glücklich macht?
  • Inwiefern reichen dir deine Urlaubstage aus?
  • Hast du die Möglichkeiten längere Zeit von der Arbeit fernzubleiben, falls du mal drei Monate reisen möchtest o.Ä.? Eine Möglichkeit wäre bspw. ein Sabbatical-Modell.
  • Unterstützt dein Job deine persönlichen Stärken?
  • Stehen dir Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung?
  • Falls du eine berufliche Karriere anstreben möchtest, ist sie dir in deiner aktuellen Arbeit gegeben?
  • Fühlst du dich für deine Fähigkeiten und erbrachten Arbeiten gerecht entlohnt?
  • Inwiefern erfüllt dich dein Job?
  • Was ist dein Traumjob und siehst du dich lieber in einem Angestelltenverhältnis oder als ein Selbstständiger?
  • Was für eine Rolle spielen für dich die Themen Sicherheit, Aufstiegsmöglichkeiten, Entlohnung, Erfüllung im Berufsleben?

5-Tage-Wochen mit 40+ Stunden sind zwar die gesellschaftliche Norm. Trotzdem heißt es nicht, dass man sich dieser Erwartung gerecht werden muss. Falls du kein Selbstständiger bist, stehen dir als Arbeitnehmer trotzdem gewisse Rechte zu. Auch als Arbeitnehmer hast du Möglichkeiten dein Arbeitsverhältnis deinen Bedürfnissen anzupassen.

Falls du unzufrieden bist, gehe doch gerne ins Gespräch mit deinem Arbeitgeber. Womöglich könnt ihr deinen Arbeitsalltag so gestalten, dass es mehr deinen Vorstellungen entspricht. Ein erster Schritt aus dem Hamsterrad!

Arbeit ist mehr als nur Mittel zum Zweck. Sie soll dich fordern und erfüllen – und nicht nur dein täglich Brot finanzieren können. Das Leben ist zu schade, als dass man sich mehr als 40 Stunden die Woche mit etwas herumschlägt, das einem keinen Spaß macht.

Wir von DailyMentor sind keine Freunde der klassischen Arbeitswelt und haben uns von diesen Gedanken lösen können. Wir wollen uns eigene Regeln schaffen und unsere Arbeit um unser Leben aufstellen – nicht andersrum!

Arbeit ist das halbe Leben – wenn überhaupt

Ist man auf einer Feier, wird man manchmal von einem Fremden gefragt „Und was machst du so?“, um so den Gesprächsfaden aufzunehmen. Was ist dein erster Gedanke, was du „machst“? 

Bei vielen – auch bei mir – denke ich intuitiv an meine Arbeit. Doch ich mache auch Sport, meine Hobbys, diese Website, meine Beziehung, meine Reisen etc.

Ich mache viel mehr als nur meine Arbeit. Ich definiere mich nicht nur über meinen Beruf, sondern über das was ich bin. Über mein Leben – und vor allem über das, was ich außerhalb von meiner Arbeit mache.

Die Arbeit ist nicht Dreh- und Angelpunkt eines Lebens. So sieht doch nicht Selbstverwirklichung aus?

Arbeit ist – wenn überhaupt – nur das halbe Leben bzw. die halbe Miete. Eine erfüllende und dich glücklich machende Arbeit sollte vor allem eines erlauben: finanzielle Absicherung, sodass man das im Leben machen kann, was einen glücklich macht.

Wir haben doch alle eine Wunschvorstellung vom Leben. Ich definiere diese primär über die Erfahrungen, die ich außerhalb der Arbeit erleben will. Erst an zweiter Stelle frage ich mich, wie meine Arbeit diese Visionen unterstützen kann. Leben ist nicht Arbeit. Leben ist mehr und das was wirklich passiert!

Was sind deine Lebensziele? Was willst du alles erleben und erreichen? Auch wenn es Phrase ist: Doch das Leben ist zu kurz für irgendwann.

Das Leben ist ein Spielplatz und bietet einem so viele Abenteuer, die es zu erleben gibt. Es wäre schlichtweg zu schade, dass einem diese verwehrt bleiben, weil man seine Runden im Hamsterrad gedreht hat. 

Also raus aus dem Hamsterrad mit dir und rein ins Leben – mit allen Höhen und Tiefen! Egal wie alt du bist. Es ist nie zu spät dafür! 

Fühle dich lebendig! Sammle Erinnerungen, die du noch deinen Enkeln erzählen willst.

Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.

Kurt Tucholsky (1890-1935), deutscher Schriftsteller

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Die 15 Gesetze, um im Hamsterrad zu verharren

Wir möchten dir nun die 15 Gesetze aus dem Hamsterrad erzählen, die uns daran hindern aus diesem dummen Ding auszubrechen. Diese Gesetze halten uns klein und unterstützen den Fakt, dass wir die Eigenverantwortung über unser Leben abgeben.

Es folgen jetzt viele Negationen. Manche sind ein wenig schnippisch oder gar zynisch formuliert. Doch wir wollen lieber den Finger in die Wunde legen, als irgendwas davon zu verschönigen. 

Nicht jedem Gesetz kann man sich 24/7 widersetzen. Es kostet viel Kraft sich all diesen Gesetzen entgegenzustellen und manchmal ist man auch schlichtweg zu faul – so geht es auch uns.

Wir würden uns trotzdem freuen, wenn du dich beim Durchlesen dieser Punkte ehrlich hinterfragst, wie es bei dir ist. Denn es sind alles Punkte, die einen daran hindern raus aus dem Hamsterrad zu kommen.

Willst du raus aus dem Hamsterrad? Dann zerstöre diese Gesetze!

Willst du drin bleiben? Dann mach sie zu deiner neuen Hamsterrad-Bibel.

Es ist deine Entscheidung.

1. Genieße nur dein Wochenende

Ist doch klar: Von Montag bis Freitag gehörst du der Arbeit. Erst am Wochenende ist „Ich-Zeit“ – erstmal durchschnaufen von der stressigen Arbeitswoche, genug Energie tanken, damit es am Montag von vorne losgeht.

2. Lieber nörgeln, als es besser zu machen

Sich beschweren und aufregen ist doch so viel einfacher, als selber aktiv zu werden. Dann drückt der Schuh halt an ein bis zwei Stellen. Anstatt dass du versuchst diese Dinge aus deinem Leben zu verbannen und dein Leben eigenständig in die Hand zu nehmen, lieber schön weiter meckern. Damit lässt es sich doch trotzdem aushalten.

3. Stetigkeit ist das Maß aller Dinge

Veränderung? Nicht mit dir. Es ist viel zu anstrengend sich umzugewöhnen und seine Gewohnheiten abzulegen. Lief doch alles gut so – irgendwie. Warum solltest du etwas machen, wenn du nicht mal weißt, ob es dir gefällt. Lieber nicht.

4. Setz die Messlatte niedrig an

So kommt man auch immer schön und einfach über sie. Steck dir deine Ziele schön niedrig, damit du es auch ja immer schaffst! Der Enttäuschung geht man so ganz einfach aus dem Weg. 

5. Warte auf den richtigen Zeitpunkt

Was du heute kannst besorgen, verschiebe lieber doch auf morgen. Der richtige Zeitpunkt kommt noch. Sei auf der Hut und bereite dich noch fleißig vor! Bald kommt der große Tag! Vielleicht.

6. Führe dein Traumleben in Social Media

Mit scheinheiligen Angebereien auf Social Media prahlen? Das perfekt illustrierte Leben der Promis und Freunde anschauen? So nutzt man doch gerne seine Freizeit und schafft sich einen Mehrwert! Achte immer schön auf deine Außendarstellung und was andere Menschen von dir denken.

7. Nimm alles für selbstverständlich hin

Das hat schon alles seinen Grund, wie das Leben so läuft. Das hat nichts mit Dankbarkeit oder eigener Mühe zu tun. All die guten Dinge sind dir so zugeflattert – ist doch selbstverständlich. Bloß nicht hinterfragen.

8. Zerbrich dir den Kopf über deine Sorgen

Oh Gott, all die Sorgen und Ängste, die du hast. Es kann doch so viel schiefgehen. Dann spinne dir lieber deine Hirngespinste zusammen und glaub an sie. Bleib lieber in deinem sicheren Rahmen!

9. Sag dir oft „Das kann ich nicht.“

Es ist eine echte Garantie, etwas nicht zu erreichen, wenn du es dir oft genug sagst. Dann hat sich dieses Mindset in deinem Kopf zementiert. Glaub immer fest daran, dass du es nicht schaffst!

10. Beneide die anderen, aber tu nichts, um selber beneidet zu werden

Schiele auf den Erfolg der anderen, meckere darüber, sag dir „Der hat’s das doch gar nicht verdient.“ und denke dir insgeheim, dass es dir viel zu anstrengend wäre.

11. Akzeptiere das, was andere dir sagen

Heute mal lieber nicht diskutieren. Es lebt sich doch viel einfacher, wenn man fünf auch mal gerade sein lässt. Nicht denken. Nicken. Lächeln. Weitermachen.

12. Gehe bloß kein Risiko ein

Wer kein Risiko eingeht, kann auch nicht verlieren. Vielleicht zwar dann auch nicht immer gewinnen, aber egal. Kein schlechter Einfall!   

13. Vergleiche dich immer mit anderen

Halte dir immer schön die Karotte vor die Nase. Guck mal, was die anderen alles haben und du nicht. Schade, genau das hätte dir doch noch gefehlt, um glücklich zu sein. Wie ärgerlich: Immer geht es den anderen irgendwie besser. Unverdienterweise. 

14. Sage immer fleißig „So bin ich halt.“

Kein tatkräftiges Argument mehr? „So bin ich halt“, geht immer! Du musst dich nicht ändern. Halte lieber an deiner Meinung fest und lass dich nicht eines Besseren belehren. Du kannst ja eh nichts dagegen tun, wie du bist.

15. Wäge immer ab, ob sich die Entscheidung jetzt lohnt

Denke lieber kurzfristig. Zahlt sich die Entscheidung für dich jetzt aus? Wenn nicht, dann lass es lieber. Die Mühe ist es für „irgendwann“ nicht wert. Planen ist sowieso viel zu anstrengend. 

Und zu guter Letzt…

…sind wir dir hoffentlich mit unseren Worten nicht zu sehr auf den Schlips getreten.

Ab und zu muss man es auch ein bisschen härter gesagt bekommen. Wenn nicht beim lästigen Hamsterrad, wann dann?

Wenn wir dir einen anderen Standpunkt näher bringen konnten oder gar einen Denkanstoß gegeben haben, dann haben wir unser Ziel mit unserem Text erreicht. Danke dir fürs Lesen!

Wer immer nur funktioniert, entzieht sich dem Abenteuer des Lebens.

Armin Mueller-Stahl, deutscher Schauspieler

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Vertraue deiner Intuition – 5 Tipps, die deine Intuition stärken

Intuition stärken beschrieben durch eine Sternschnuppe am Sternenhimmel

Kennst du das, wenn du vor einem Restaurant stehst und aus irgendeinem Grund nicht mehr dort essen willst? Oder du stehst im Kino vor den Filmplakaten und bist dir sicher, dieser eine Film wird ein Flop, ohne irgendetwas über diesen Film zu wissen? Man hat einfach so ein Bauchgefühl. Du kannst nicht genau erklären, was sich falsch anfühlt, aber es ist einfach so. 

Dieses Gefühl nennt man auch deine Intuition. Doch ist Verlass auf meine Intuition? Sollte ich meine Intuition stärken oder versuchen sie zu unterdrücken? In diesem Artikel gucken wir uns genau an, woher die Intuition überhaupt herkommt. Wir beleuchten, wie du sie dir zunutze machst und sie mit unseren einfachen Tipps förderst. 

Was ist Intuition überhaupt?

Intuition beschreibt die Fähigkeit, Situationen zu erkennen und Entscheidungen zu treffen, ohne den Gebrauch des eigenen Verstandes. Das heißt, ohne darüber wirklich nachzudenken oder sich eine Meinung zu bilden, hat man dennoch so ein gewisses Bauchgefühl. Die Frage ist nun, woher dieses Gefühl kommt. Unter den Akademikern wurde die Wissenschaft der Intuition oft als eine Pseudowissenschaft angesehen. Das Konzept der Intuition wurde als unsinnig abgestimmt – Hirngespinste, denen man nicht trauen sollte.

Doch jetzt weiß man es besser. Intuition ist eher dein Gehirn, das in Vorleistung geht, als ein Hirngespinst. Was genau soll das heißen? Deine fünf Sinne können enorm viele Informationen in kurzer Zeit aufnehmen, aber dein Gehirn braucht etwas Zeit diese Informationen zu verarbeiten. Danach braucht dein Bewusstsein noch etwas länger, um diese Informationen zu verstehen und zu bewerten. Das bedeutet, dass du unbewusst womöglich schon eine Entscheidung getroffen hast, bevor du es überhaupt weißt.

Folgendes Beispiel wurde von Wissenschaftlern der Leeds University untersucht:

Bei einem Rennen in der Formel 1 gab es eine große Karambolage an einer Haarnadel (180° Kurve). Der nächste Fahrer konnte diese nicht sehen und wäre unausweichlich in die vor ihm liegenden Autos gekracht. Aus irgendeinem Grund ging er früher auf die Bremse als üblich und konnte im letzten Moment ausweichen. Danach hat man diesen Fahrer gefragt, warum er gebremst hatte, aber er konnte sich nicht erklären. Er hatte nur im Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt.

Im Nachhinein gab es mehrere Anzeichen dafür, dass etwas nicht richtig war. Die Fans jubelten ihm nicht so laut zu, wie in den Runden davor. Der Motorenlärm war ein anderer. Vielleicht waren ein paar mehr Staubpartikel in der Luft. Dennoch waren es alles kleine Faktoren, die der Fahrer in der kurzen Zeit nur unbewusst wahrgenommen hat. Sein Gehirn hat die Entscheidung für ihn getroffen.

Doch Intuition wird auch mit anderen Aspekten in Verbindung gebracht. So gehört die Empathie, also das Einfühlungsvermögen, und der “gesunde Menschenverstand” genauso zu Intuition wie Fantasie oder der berühmte Geistesblitz – eine plötzliche Eingebung oder Idee. In diesem Artikel beschäftigen wir uns vor allem mit dem Nutzen der Intuition als Instinkt. Die innere Stimme, die dir versucht den Weg zu weisen und das Ziel hat, dein Leben so glücklich wie möglich zu gestalten.

Wieso ist Intuition stärken so wichtig?

Intuition ist also ein Mechanismus unseres Gehirns, den jeder Mensch besitzt. Dennoch ist er nicht bei allen gleichermaßen ausgeprägt. Je nach Charakter hört jeder Mensch anders auf seine innere Stimme. Ich bin selbst eher analytisch, glaube mehr an Fakten und meinen Verstand, aber ich habe gelernt, meine Intuition nicht zu unterschätzen. Viele andere sind emotionaler und verlassen sich mehr auf ihr Gefühl – ihre Intuition. Sie lassen sich davon leiten. Trotzdem gibt es Phasen im Leben, in denen wir aufhören unserer inneren Stimme zu vertrauen.

Rückschläge und negative Erlebnisse können dafür sorgen, dass man der eigenen Intuition keinen Glauben mehr schenkt. Man verliert das Vertrauen ins eigene Gespür. Wenn jetzt ein geringeres Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein dazukommt, leidet das sensible Gefühl unserer Intuition.

Doch die Wahrheit ist, dass jeder einmal falsch liegen kann. Natürlich kann deine Intuition dir einen Strich durch die Rechnung machen. Wir wollen dir auch nicht suggerieren, dass du einzig und allein deine Intuition nutzen solltest. Es gibt viele andere Methoden, wie du beispielsweise deine Entscheidungen treffen solltest und dein Bauchgefühl ist nur ein Mittel. Aber es ist sehr wichtig, dass du auf deine Intuition achtest, sie verstehst und in deine Überlegungen miteinbeziehen kannst, wenn du es möchtest.

Intuition stärken gezeigt anhand einer Frau, die zur Sonne blickt
Viele mentale Fähigkeiten können gezielt geschult werden. So auch die Intuition.

Deine Intuition stärken mit diesen 5 Tipps

Es spielt keine Rolle, ob du deine Intuition verloren bzw. vernachlässigt hast oder sie stetig nutzt. Du kannst sie dennoch weiter ausbauen und stärken. Mit unseren nachfolgenden Tipps wollen wir dir erklären, wie du deine Intuition stärken kannst und gegebenenfalls auch wieder ein größeres Vertrauen zu ihr aufbaust. 

1. Achte darauf, mit welchen Menschen du dich umgibst

Auf den ersten Blick hat dein soziales Umfeld wenig mit deiner eigenen Intuition zu tun. Doch überleg noch einmal genauer. So gut wie jeder Mensch hat diese Personen in seinem Bekanntenkreis, die generell erst einmal kritisch reagieren. “Willst du das wirklich machen?” oder “Das klingt nach keiner guten Idee” sind ihre Leitsätze. Diese Sätze sind gut gemeint, aber oft kommen sie aus einer eigenen inneren Unsicherheit bzw. Unwissenheit. Hörst du immer mehr diese negativen Stimmen deiner Mitmenschen, fängst du immer häufiger an selbst genauso zu denken. Du schenkst ihren Glaubenssätzen Aufmerksamkeit, sodass du diese womöglich auch ohne es zu bemerken in dein Unterbewusstsein mitaufnimmst. Das führt dazu, dass du anfängst an deiner Intuition zu zweifeln. Dieser Effekt ist erst unbewusst, kann aber langfristig dein Selbstbewusstsein mindern.

Versuche dich deswegen mit Menschen zu umgeben, die dir Kraft geben und die einen positiven Blick auf die Welt haben. Natürlich heißt es nicht, dass du jetzt alle deine Freundschaften direkt infrage stellen und jede Kritik oder Zweifel ausschlagen musst. Stattdessen verstehe, in welchem Umfeld du dich befindest. Erkenne, wann es dich positiv oder negativ beeinflusst und treffe deine eigenen Entscheidungen.

2. Schenke deiner Intuition mehr Gehör

Dieser Tipp scheint sehr simpel zu wirken, ist aber trotzdem immens wichtig. Viele Menschen haben vergessen, dass ihre Intuition überhaupt existiert. Man lebt seinen Alltagsstress. Man kümmert sich um seine täglichen Probleme. Alles ist irgendwie greifbar und erklärbar. Die Intuition muss sich viel weniger melden, weil wir in unserem Alltag einen Rahmen haben. Einen Alltag mit Gewohnheitsentscheidungen, wo die Intuition nicht mitwirkt. Die Intuition hingegen ist ein einfaches Gefühl oder ein kurzer Instinkt, der einsetzt. Sei dir über die Existenz der Intuition und ihrer Wichtigkeit bewusst. Alleine das wird dir schon helfen, sie mehr in dein Leben zu lassen.

Versuche dabei auch zu erkennen, wann du einmal auf deine Intuition gehört hast und versuche im Nachhinein herausfinden, wie sie zustande kam. Du wirst feststellen, dass sie wahrscheinlich jetzt schon eine weitaus größere Rolle in deinem Leben spielt, als du es gedacht hast. Falls deine Intuition dich mal getäuscht hat, erforsche, was schiefgelaufen ist. Eine negativer intuitiver Impuls findet nämlich oft seinen Ursprung in der Vergangenheit – in einer schlechten Erfahrung – vor der uns die Intuition schützen möchten. Haben dich vielleicht Vorurteile oder negative Gedanken getäuscht? 

3. Verstehe den Einfluss von negativen Emotionen auf deine Intuition

In einer Studie aus der Universität in Braunschweig hat man den Zusammenhang zwischen dem Gemütszustand und der Intuition untersucht. Sie haben herausgefunden, dass bei positiver Laune, sowohl Entscheidungsverhalten und Erinnerungsvermögen verbessert werden. Des Weiteren wird bei negativer Stimmung die Intuition geschwächt.

Einfach ausgedrückt beeinflussen dich deine negativen Gefühle so weit, dass du ihnen weniger Glauben schenken solltest. Du neigst dann dazu Dinge “schwarz zu malen”. Daraufhin wird deine Intuition durch Angst ersetzt, ohne dass du es mitbekommst. Das kann vor allem dann gefährlich sein, wenn du normalerweise oft auf deine Gefühle hörst. Du kennst bestimmt sehr emotionale Menschen, die sich von ihrer Gemütslage mitreißen lassen. Wenn sie gutgelaunt sind, wirken sie, als könnten sie Bäume ausreißen. Sollte aber einmal etwas schiefgehen und sie sind schlecht gelaunt, dann sind sie mürrisch und sehen in allem nur das Schlechte. Genau in diesen Momenten ist deine Intuition nicht immer der objektivste Freund.

Sobald du diesen Einfluss auf dein Bauchgefühl verstanden hast, wird es dir leichter fallen, wann du deine Intuition nutzen solltest und wann du vielleicht noch einmal darüber nachdenken solltest.

Überall geht ein früheres Ahnen dem späteren Wissen voraus.

Alexander von Humboldt (1769-1859), Forscher, Mitbegründer der Geographie als Wissenschaft

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4. Nutze diese Übung der Achtsamkeit und lebe im Jetzt

Das Konzept der Achtsamkeit beschreibt sich auf den wesentlichen Moment im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oftmals leben wir Menschen in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wir denken darüber nach, welche Chancen wir in der Vergangenheit verpasst haben oder was wir noch für Sachen in der Woche machen müssen. Bei der Achtsamkeit geht es hingegen darum, welche Gedanken und Gefühle du genau jetzt in der Gegenwart hast. Dafür reicht es aus, wenn man sich täglich fünf bis zehn Minuten Zeit nimmt und an einem ruhigen Ort die Augen schließt. Versuche dich nun auf den Moment zu konzentrieren, ohne deine Gedanken abschweifen zu lassen. Solltest du diese Übung öfters praktizieren, kannst du die Zeit auf 20 Minuten ausweiten. Sieh es als eine Pause vom Alltag für dein Gehirn und beobachte, wohin deine Gedanken und Emotionen dich treiben.

Mit dieser Übung kannst du abschalten und dich von deinem Alltagsstress erholen. Jetzt fragst du dich womöglich, inwiefern das hilft deine Intuition zu stärken. Die stärksten intuitiven Momente erleben wir meistens, wenn wir etwas Abstand gewinnen und mit einer gewissen Klarheit an eine Situation rangehen. Diese Achtsamkeitsübung hilft dir genau dabei. Sie löst dein mentales Wirrwarr und hilft dir dich mehr mit deinen Instinkten zu beschäftigen.

5. Vertraue dir und liebe dich selbst

Der letzte Tipp ist für viele Menschen eine Herausforderung. Damit du deine Intuition stärken und nutzen kannst, musst du natürlich erst einmal dir selbst vertrauen. Dazu gehören die wichtigsten Themen der Persönlichkeitsentwicklung: Selbstbewusstsein, Selbstliebe, und Selbstfindung.

Warum diese Themen auch für die Intuition so wichtig sind, liegt klar auf der Hand. Solltest du wenig Selbstbewusstsein und Selbstliebe besitzen, dann vertraust du weniger deinem eigenen Urteil. Intuition und Instinkte sind letztlich nur Tipps, die unser Gehirn uns selbst geben möchte. Je weniger wir aber uns selbst vertrauen und schätzen, desto weniger Ratschläge wird dir dein Geist geben und desto weniger wirst du auf sie hören. Selbstfindung ist ebenfalls wichtig für deine Intuition. Ein Mensch, der zu sich selbst gefunden hat, weiß genau, was er im Leben möchte. Er steht morgens mit dem Ziel auf, ein schönes und glückliches Leben zu führen. Diese bewusste Zielstrebigkeit hat einen großen Einfluss auf deine unbewussten Gedankengänge und sorgen dafür, dass deine Intuition sich im Einklang mit deinen Wünschen und Zielen befindet.

Unser Schlusswort

Das waren unsere fünf Tipps, wie du deine Intuition stärken kannst und lernst sie mehr in deinem Alltag einzusetzen. Wir hoffen dieser Artikel hat dir geholfen, deine unbewussten Gedankengänge zu verstehen. Denn Intuition wird oft als etwas Mystisches betrachtet – eine unbekannte Kraft in unserem Inneren. Doch eigentlich ist sie fast genauso lernbar, wie andere bewusste Fähigkeiten des Menschen. 

Für uns ist es immer wieder faszinierend, wenn wir einen plötzlichen intuitiven Moment haben, bei dem wir nicht genau wissen, wo er herkommt. Wir wissen nur – es lohnt sich darauf zu hören.

Die eigene Unsicherheit überwinden mit 7 einfachen Methoden

Unsicherheit überwinden beschrieben anhand einer springenden Person

Eine Unsicherheit überwinden. Als Kind schien es noch so einfach. Ein kleines Beispiel? Da stehe ich also. Als kleiner Bub’ auf dem Dreimeterbrett mit zittrigen Knien. “Drehe ich um und drücke mich? Nein!” Augen zu und durch! Der Sprung ins nasse Blau. Ich tauche auf und die Glückshormone zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. So schlimm war es doch gar nicht. Ganz anders sogar: Es hat Spaß gemacht! Den ganzen Nachmittag bin ich vom Dreimeterbrett gesprungen. Aber erst, nachdem ich meine Unsicherheiten überwinden konnte und mich entschied zu springen. Ich habe mich der Unsicherheit gestellt.

Doch leider bleiben diese Sorgen im Erwachsenenalter nicht die gleichen. Viel größer und wichtiger fühlen sich mittlerweile diese Situationen an, in denen man sich seinen Unsicherheiten konfrontiert fühlt.

Wir entwickeln ausgereiftere Denkprozesse und schätzen zukünftige Konsequenzen mit ab. Die kindliche Leichtigkeit wird ersetzt mit Ernsthaftigkeit und zukunftsorientiertem Denken. Schnell können (Selbst-)Zweifel, Entscheidungsängste und andere Sorgen das Resultat sein.

Eine zittrige Stimme, schweißnasse Hände, kurze Atmung – die zitternden Knie bleiben – aber auch noch weitere Reaktionen können sich ergeben. Schlimmstenfalls leidet sogar die mentale und körperliche Gesundheit darunter, wenn wir uns langfristig unseren Unsicherheiten stellen müssen und diese nicht schaffen zu überwinden.

Eines ist jedoch klar: Unsicherheiten lassen die wenigsten Menschen kalt und rufen intensive (negative) emotionale Reaktionen hervor. Umso wichtiger ist es, dass man sich in diesem Status nicht anhaltend aufhält und diese Empfindungen schnellstmöglich abhaken kann.

Wir widmen uns daher dem Thema wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten wie du mit diesen Hemmnissen entgegentreten kannst! Diese wollen wir dir nun zeigen.

Warum es so wichtig ist seine Unsicherheit zu überwinden

Unsicherheit zu spüren ist kein schönes Gefühl. Es bringt vorrangig nur negative Konsequenzen mit sich.

In einer Studie wurden Teilnehmer gebeten, ihre bezogenen Gefühle zu beschreiben, die sie verspüren, wenn sie eine Unsicherheit konfrontieren. Als Hauptantwort wurde „Bedrohung“ genannt. Nur wenige Menschen sehen eine Unsicherheit als Herausforderung oder Abenteuer vor dem Ungewissen. Die meisten Menschen fühlen sich einer Bedrohung bzw. Angst ausgesetzt.

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz (1883-1934), deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler

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Schnell kann es vorkommen, dass man sich in diesen Momenten der Unsicherheit in seinem Handeln und Denken eingeschränkt fühlt. Im schlimmsten Fall verfällt man sogar in einen Status des „Nicht-Handelns“. Man fühlt sich gelähmt. Entscheidungsängste, Stress oder ein instinktives Rückzugsverhalten vor der Bedrohung sind typische Reaktionen.

Unsicherheit überwinden erklärt durch eine Grafik: "Negativ-Spirale!
Der Negativkreislauf einer Unsicherheit.

Eine Unsicherheit kann uns fest im Griff haben. Ihre Präsenz schüchtert uns ein. Sie kann sich mit der Zeit sogar manifestieren oder gar in andere Lebensbereiche ausbreiten. Eine berufliche Untersicherheit kann bspw. nicht jeder so einfach am Arbeitsplatz lassen. Sie kann einen nach Hause begleiten und Auswirkungen auf das Privatleben haben.

Nur schwer können wir uns dann von einer Unsicherheit lösen. Schlimmstenfalls fühlt es sich wie eine Abwärtsspirale an. Umso wichtiger ist es diesen Prozess zu stoppen und sich von seiner Unsicherheit zu befreien und ihr entgegenzutreten.

Unsicherheit überwinden: 7 Tipps gegen die eigenen Hemmungen

Wir haben dir 7 Tipps zusammengestellt, wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Wir wollen uns schematisch an die Unsicherheit „herantasten“, indem wir ihren Ursprung identifizieren und anschließend dir weitere Tipps mitgeben, die dir helfen können, um mit deiner Unsicherheit umzugehen.

Seine eigene Unsicherheit zu überwinden kann ein schwieriger Prozess sein, der vor allem auf mentaler Ebene stattfindet. Viele Unsicherheiten lösen sich nicht von heute auf morgen. Vertraue daher dem ganzen Prozess, würdige die kleinen (Zwischen-)Erfolge und schenke dir die nötige Zeit. Deine Arbeit wird sich auszahlen!

1. Erkenne den Ursprung deiner Unsicherheit

Weißt du, dass es unterschiedliche Arten an Unsicherheiten gibt? Hinter jeder Unsicherheit versteckt sich ein besonderer Grund, weshalb man sich in der aktuellen Situation gerade gehemmt fühlt.

Kommt in dir das Unsicherheitsgefühl auf, kann es dir an erster Stelle helfen, dass du dir über deren Hintergründe bewusst wirst – und dass du dich bewusst fragst „Wieso fühle ich mich gerade unsicher?“.

  1. Wissensunsicherheit – bezieht sich auf den Mangel an Informationen, Fähigkeiten oder Erfahrungen, um die aktuelle Situation adäquat einschätzen zu können,
  2. Handlungsunsicherheit – sind Zweifel auf die Verfügbarkeit von effektiven Eingriffs- und Handlungsmöglichkeiten zur Veränderung und Entscheidung einer Situation.
  3. Zukunftsunsicherheit – sind gewisse Unvorhersehbarkeiten und Unwägbarkeiten über die weitere Entwicklung einer Situation,
  4. Folgenunsicherheit – ist die Angst vor den möglichen Konsequenzen für dich und andere, die eine Situation oder Entscheidung mit sich bringt,
  5. Unterstützungsunsicherheit – bezieht sich auf die Unklarheit, ob sich zur Bewältigung einer Problemsituation Unterstützung von anderen gewünscht oder auch zugelassen werden kann.

Um im ersten Schritt die eigene Unsicherheit zu überwinden, kann es einem daher helfen, deren Ursprung zu erkennen, um so „das Übel an der Wurzel zu packen“. Jede Unsicherheit hat seinen Grund bzw. Auslöser. Es ist daher von großer Bedeutung, dass du diesen erkennst, um so besser an ihr zu arbeiten.

Verstehst du nämlich mehr die Hintergründe, kannst du einerseits die nächsten Tipps für dich besser anwenden, andererseits gewährst du dir aber auch einen besseren Zugang zu deiner aktuellen Situation und deinen Emotionen.

2. Selbstvertrauen stärken: Werde dir deiner Fähigkeiten bewusst 

Wer sich unsicher fühlt, kann schnell das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verlieren. Gerade im ersten Moment fallen einem all die Sachen ein, die man nicht kann, anstatt die, die einem helfen können solch eine Unsicherheit und Situation zu bewältigen.

Meistens bringt man jedoch viel mehr positive Eigenschaften und Fähigkeiten mit, als man eigentlich denkt. In solchen Unsicherheitsmomenten geraten diese schnell in Vergessenheit. Doch gerade in diesen Momenten bist du gefragt! Weise deine Zweifel zurück, stehe zu dir selbst, werde dir über deine Stärken bewusst und darüber, was du alles kannst!

Selbstbewusstsein spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie hilft dir, um deine Unsicherheit überwinden zu können. Mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein vertraust du deinen Fähigkeiten direkt viel mehr und kannst mögliche Zweifel überwinden.

3. Entwickle das richtige Mindset

In unsicheren Momenten können einem schnell Gedanken in den Kopf schießen wie „Das kann ich nicht. Wie soll ich das bloß schaffen?“.

Doch hast du schon mal was von Framing gehört? Framing bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft bei gleichem Inhalt das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen. Je nachdem wie du deine Botschaft also formulierst – ob positiv oder negativ – wird dessen Inhalt auch verstanden. Glaubst du also an einen positiven oder negativen Ausgang deiner Unsicherheit? 

Bestätigst du eine Unsicherheit mit genau negativen Gedanken, gibst du der Unsicherheit die Möglichkeit sich zu entfalten und zu etablieren. Wer denkt, dass er verliert, sollte sich auch nicht wundern, wenn er verloren hat. 

Negative Gedanken in positive Formulierung zu verpacken, nennt man auch Reframing. Das typische Beispiel: Ist das Glas für dich halb voll oder halb leer? 

Es ist wissenschaftlich belegt, dass unser Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht und sich Negationen in unserem Unterbewusstsein dadurch als „Wahrheit“ etablieren.

Du wirst garantiert fallen, wenn du immer nur an das Stolpern denkst.

Konfrontierst du jedoch eine Unsicherheit mit einem positiven Mindset und sagst dir selber, dass du diese Situation bewältigen kannst, ist ein positiver Ausgang direkt viel wahrscheinlicher, als wenn du dir den Kopf zerbrichst und Argumente für dein Scheitern findest. 

Es ist leichter als gesagt, als getan: Aber sprich dir selber zu und behandle deine Unsicherheit mit einer positiven Grundstimmung. Lass deinen Selbstzweifeln keinen Platz. Du bist derjenige, der entscheidet, mit welcher Einstellung du an eine Situation herantrittst.

4. Stopp mit dem Vergleich!

Unsicherheiten resultieren schnell aus dem Vergleich mit anderen. “Der macht das besser, die kann das besser.” Wir werden immer jemanden finden können, der etwas besser macht als man selbst.

Doch was bringt uns diese Einsicht, außer Zweifel an den eigenen Fähigkeiten? Du bist eine einzigartige Person mit deinen ganz besonderen Stärken und Schwächen. Genauso wie du immer einen besseren finden wirst, finden es andere Leute womöglich auch in dir.

Mach dich nicht kleiner als du bist und berufe dich genau auf all deine positiven Eigenschaften. Wir sind selbst immer unser größter Kritiker und können viel schneller aufzählen, was wir nicht können, anstatt zu sagen, worin wir so richtig gut sind.

Unsicherheit überwinden beschrieben durch eine Frau, die ihre Arme befreiend zum Himmel ausbreitet
Du musst es keinem recht machen oder dich mit anderen vergleichen. Du bist du!

Der stetige Vergleich bringt einem nicht viel, außer dass wir schneller an uns selber zweifeln. Gerade dann, wenn wir von einer Situation verunsichert sind, sind wir viel mehr bereit, Selbstkritik zu pflegen – und das verstärkt letztlich die Unsicherheit.

5. Entscheidungsangst: Werde dir über das Worst-Case-Szenario bewusst

Entscheidungsangst – A oder B? Oder doch vielleicht C? Gedankenchaos und so viele Entscheidungsmöglichkeiten, die allesamt mit verschiedene potenziellen Ausgänge einer Situation einhergehen können.

Unsicherheitssituationen lösen in vielen Menschen besonders intensive emotionale Reaktionen aus. Unser Kopf funktioniert nicht mehr auf einer rationalen objektiven Ebene und wir werden verstärkt von unseren Emotionen und Ängsten getrieben. 

Jeder Ausgang einer Situation wirkt gleichermaßen realistisch – oder gar schlimmer: Man befürchtet das Übelste in seinem Entscheidungsprozess

Man malt den Teufel an die Wand. Doch weißt du was? So ein Verhalten ist ganz natürlich. Menschen sind risikoavers, sprich sie scheuen das Risiko. Zwei der prominentesten Formen dieser Risikoaversion sind die übermäßige Angst vor Fehlern und die irrationale Vorstellung des sogenannten Worst-Case-Szenarios – der schlimmste Ausgang einer Situation.

Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht.

Jean Paul Sartre (1905-1980), französischer Romancier, Philosoph und Publizist

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Doch sind wir mal ehrlich: Wie oft ist eine Situation wirklich komplett nach hinten losgegangen? Wie realistisch siehst du WIRKLICH die Chancen eines Worst-Case-Szenarios? Ich kann dir die Antwort geben: Viel zu selten, als dass man diesen Sorgen solch große Beachtung schenken muss. Aber da sind wir Menschen alle gleich.

Wenn du deine Unsicherheit überwinden möchtest, beantworte dir ganz ehrlich die Frage wie wahrscheinlich ein positiver bzw. negativer Ausgang deiner Entscheidung ist? Versuche dabei wirklich ganz objektiv dies zu beurteilen und versuche deine Emotionen ein wenig ausklammern.

6. Finde einen Weg, um deine Unsicherheit zu überwinden 

Wir sind mittlerweile schon ziemlich weit – und auch bald am Ende – mit unseren Tipps, wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Du kennst bereits viele Handwerkzeuge, wie du deine Unsicherheit identifizierst und mental konfrontierst. 

Doch jetzt müssen wir uns mit der praktischen Umsetzung der Tipps befassen, damit du deine Unsicherheit überwinden kannst. Was für Möglichkeiten gibt es? Ein Plan schafft dir Abhilfe. Jede Unsicherheit kann ganz individuell sein. Daher ist es schwer, eine explizite Anleitung für deine individuelle Unsicherheit vorzubereiten. 

Wir machen uns Lernpläne, strukturieren unseren Alltag mit einem Kalender, organisieren Feiern mit einer To-do-Liste. Wieso dann nicht auch, wenn es um das Bezwingen seiner Unsicherheit geht? 

Mache dir einen Plan, verschaffe dir Transparenz und Struktur, wie du an deine Unsicherheit herantreten möchtest. Solch einen Plan zu gestalten, ist nicht ganz intuitiv. Doch verstehe den Ursprung deiner Unsicherheit. Woher kommt dein Hemmnis und welche Überwindungsmöglichkeiten fallen dir ein? Ohne Fahrplan zu seinem Ziel zu kommen, ist deutlich schwerer. Erschaffe dir Anhaltspunkte, mit denen du an deiner Unsicherheit arbeiten kannst.

Damit du dir unter dem Thema was vorstellen kannst, wollen wir dir ein praktisches Beispiel geben.

Jemand hat Präsentationsangst. Was kann er dagegen tun?

Der Ursprung kann dabei ganz unterschiedlich sein. Vielleicht vertraut er nicht der Situation und ist sich unsicher, wie er sich vor seinem Publikum schlagen wird. Passiert ihm womöglich ein Fauxpas? Was wäre, wenn er auf eine Frage keine Antwort hat oder ihm ein Fehler in seiner Präsentation unterläuft? All das sind praktische Beispiele von Handlungs-, Wissens- und Zukunftsunsicherheit.

Sein Plan könnte wie folgt aussehen:

1) Vor dem Präsentieren mit Atem- und Entspannungsübungen der Aufregung entgegenwirken.

2) Seine Präsentation alleine halten, zu sich selbst sprechen und die zu präsentierenden Inhalte verinnerlichen.

3) Die Präsentation dann vor engen Verwandten oder guten Freunden halten. 

4) Die Fragen des kleinen Publikums beantworten, sich Feedback und Verbesserungsvorschlägen einholen.

5) Sich selber reflektieren: Wie war seine emotionale Verfassung während der Präsentation? Wie sicher hat er seine Inhalte präsentieren können? Wie ging es ihm mit der Aufregung und Unsicherheit?

Die definitiv sicherere Option ist das oben genannte Beispiel. Das langsame Herantasten – Schritt für Schritt zum großen Ziel. Gerade bei solch einem sensiblen Thema, wie die eigene Unsicherheit zu überwinden, ist es wichtig sich seine Herausforderung in kleine Portionen aufzuteilen. Mit jedem Teilerfolg lässt sich weiteres Selbstvertrauen erlangen ehe man so das “große Ganze” bezwungen hat.

Ich persönlich bevorzuge die radikalere Variante, indem ich mir ab einem Punkt selber sage: „Schluss mit lustig! Jetzt ist es so weit. Ich stelle mich meinem Hemmnis, blicke ihr ins Auge und schaue wie ich mich in dieser Situation schlage.“ Ganz unabhängig von Erfolg oder Misserfolg sammle ich mir so meine Erfahrungen und versuche es ggf. nochmal im zweiten Anlauf.

Der Kerngedanke wird jedoch klar: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Erfrage dich nach deinem Weg und suche deine Möglichkeiten. Du kannst dich nicht für immer vor deinen Hemmnissen verstecken.

Finde deine Antworten, WIE du deine Unsicherheit überwinden kannst. Was für Möglichkeiten stehen dir bereit bzw. welche kannst du dir schaffen? 

Und denk dran: Du musst dich deiner Unsicherheit nicht alleine stellen. Kommunikation hilft wie so oft auch in solchen Situationen. Vielleicht kann dir eine nahestehende Person einen guten Rat geben oder dich auf deinem Weg begleiten, deine Unsicherheit zu überwinden.

7. Phänomen Sensation Seeking: Nimm die Herausforderungen an

Was ist der Hauptgrund, weshalb man eine Unsicherheit überwinden muss? Wir haben Angst vor dem Resultat einer Situation, und dass sie nicht unseren Erwartungen entspricht.

Doch hast du schon mal was von Sensation Seeking gehört? Sensation Seeking wird als ein mehrdimensionales Persönlichkeitsmerkmal beschrieben. Es wird durch das Verhalten charakterisiert neue, komplexe und intensive Erlebnisse und Erfahrungen in Situationen aufzusuchen. Die Situation können von physischen, psychischen oder sozialen Herausforderungen oder Risiken stammen.

Grob gesehen, ist eine Unsicherheit nichts anderes: ein Risiko bzw. eine Herausforderung mit einem nicht sicheren Ausgang.

Einfacher gesagt, als getan: Aber wenn man genau so eine Unsicherheit sieht – als eine Herausforderung für deine Person – schmälern wir womöglich auch den einschüchternden Effekt vor dieser Ungewissheit.

Eine Unsicherheit ist eine Situation, die dich herausfordert. Nicht überall wird es dieselbe positive Aufregung vor dem Ungewissen geben. Doch viel mehr geht es darum, dass du deine Unsicherheit überwinden, konfrontieren und dich nicht vor ihr verstecken willst.

Ist es nicht ein total befreiendes Gefühl, wenn du von Endorphinen überschüttet wirst, nachdem du deine Unsicherheit überwinden konntest und als Sieger vom Platz gegangen bist? Ich finde schon. Trau dich den Sprung ins kalte Wasser (da sind wir wieder bei unserem Dreimeterbrett) und blicke deiner Unsicherheit ins Auge. Wer ist nun der Angsthase? Du nicht!

Unser Schlusswort

Das waren unsere sieben Tipps wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Mach dir klar, dass sich die meisten Unsicherheiten in deinem Kopf abspielen und wir sie manchmal größer machen, als sie in Wirklichkeit sind.

Scheue dich nicht vor dem Ungewissen, sondern nehme die Herausforderung an und nutze es als Chance an ihr zu wachsen. Lass nicht die Untersicherheit die Kontrolle über dich haben, sondern genau andersherum. Du bist der Situation gewachsen – ganz sicher!

Perfektionismus ablegen: 5 Methoden gegen übermäßige Perfektion

Perfektionismus ablegen, abstraktes Bild von einem Menschen mit runden orangem Kopf auf blauem Grund

Schneller. Höher. Weiter. Alles muss heutzutage perfekt sein. Perfektion – sie beschreibt die Vollkommenheit einer Sache, an der nicht das Geringste auszusetzen ist. Doch Perfektionismus kann gewisse (negative) Steigerungen haben, die bis hin zu extremer Fehlervermeidung und einem unermüdlichen Streben nach Perfektion gehen. 

Übertriebener Perfektionismus ist eine perfekte Falle. Der innere Zwang nach Perfektionismus kann die eigenen Bedürfnisse eingrenzen und sogar übersteigen. Man setzt sich einem übermäßigen Druck und Stress aus. Nichts ist mehr gut genug, über alles muss die Kontrolle gehalten werden und Fehler dürfen einem auf keinen Fall unterlaufen – alles scheint noch perfekter gehen zu müssen. Die Grenzen eines gesunden Perfektionismus können schnell verwischen.

Doch es gibt Methoden, wie man diesen übermäßigen Perfektionismus ablegen kann. Denn Ergebnisse und Zielvorhaben können trotzdem erreicht sein, selbst wenn eine Sache noch nicht voller Perfektion scheint. Oftmals hat man sein Ziel früher erreicht, als man eigentlich denkt. 

Nur der eigene Ansporn, es noch “perfekter” machen zu wollen, steigert den Einsatz übermäßig. Der Aufwand steht dann nicht mehr in Relation zum ursprünglichen Vorhaben. 

Wir möchten uns anschauen, wie man es schafft, seinen Perfektionismus ablegen zu können und wie man eine gesunde Sicht gegenüber der Perfektion an sich aufbaut. 

Perfektionismus ablegen: der trügerische Hang der Perfektion

Perfektionismus definiert sich über zwei verschiedene Formen:

  1. funktionaler Perfektionismus, das Streben nach Vollkommenheit (perfektionistisches Streben)
  2. dysfunktionaler Perfektionismus, die übertriebene Fehlervermeidung (perfektionistisches Besorgnis)

Der funktionale Perfektionismus ist von Natur aus eine positive Eigenschaft. Man versucht das Beste aus sich herauszuholen und möchte Aufgaben gewissenhaft erfüllen. Wenn funktional perfektionistische Menschen scheitern, ist dies oft nicht leicht für sie, aber sie wissen damit umzugehen. Diese Art ist daher nicht zwingend gefährlich, sondern hilft uns vielmehr Dinge in Sorgfalt auszuführen.

Hingegen ist es der dysfunktionale Perfektionismus die tückische Form. In ausgeprägter Form kann dieser zu einem ängstlichem und neurotischem Vermeidungsverhalten führen. Die Menschen sind unverhältnismäßig kritisch, haben Versagensängste und starke Sorgen nicht gut genug zu sein. 

Bei perfektionistischen Menschen besteht grundlegend das Potenzial, dass diese Eigenschaft zwanghaft werden kann. Wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist, sein Handeln selbst zu bestimmen und stattdessen sein Perfektionismus dies für ihn übernimmt, ist Vorsicht geboten. Die eigenen Bedürfnisse werden ignoriert bzw. dem Perfektionismus untergeordnet.

Wer alles perfekt haben und stets perfekt sein will, wird perfekt unglücklich.

Walter Ludin, Schweizer Journalist, Redakteur, Autor

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Als Folge können diese Menschen zu starken Selbstzweifel verfallen und verspüren oftmals innere Unruhe. Das Selbstbewusstsein der Betroffenen kann darunter leiden. Aber auch die körperliche und mentale Gesundheit kann von diesem starken Druck und Stressgefühl betroffen sein.

Das Paradoxon eines übertriebenen Perfektionismus ist, dass dieser im Prinzip nie erreicht wird. Die Betroffenen sind eigentlich nie mit sich selbst zufrieden und sehen stets noch Potenzial etwas besser machen zu wollen.

Gründe für übermäßigen Perfektionismus

Eigentlich weiß man genau, dass niemand ganzheitlich perfekt sein kann. Aber trotzdem versucht man es immer wieder zu sein. Oftmals findet diese Einsicht aus einer unbewussten Überzeugung statt, dass man nur etwas wert ist, wenn man seine Aufgaben in voller Zufriedenheit und Perfektion erfüllt.

Es ist der innere Antrieb der Perfektionisten, welcher sie denken lässt, „Ich bin nicht gut genug.“ Sie denken, etwas leisten zu müssen, um anderen oder sich selbst zu genügen.

Perfektionismus ablegen, heißt im ersten Schritt dessen Ursprung zu erkunden und so „das Übel an der Wurzel zu packen“. Wer die Gründe seines Perfektionismus erkennt, kann deutlich besser an ihm arbeiten. Es folgen die gängigsten Gründe für Perfektionismus. 

Perfekt ist der, der keine Ecken und Kanten hat; doch der ist schlicht langweilig.

1. Strenge Erziehung in der Kindheit

Eine Hauptursache für den Perfektionismus findet man oftmals in der eigenen Kindheit. Als Kind hast du gelernt, dass deine Eltern freundlicher und liebevoller zu dir waren, wenn du artig warst und dich so verhalten hast, wie sie es von dir erwarten. Wurdest du diesen Erwartungen nicht gerecht oder hast Fehler gemacht, wurdest du getadelt, ermahnt, bestraft oder vielleicht sogar ignoriert.

Die Eltern wollten mit solch einem Verhalten nichts Böses. Doch trotzdem können diese Erfahrungen einen erheblichen Einfluss für das Selbstwertgefühl eines Kindes haben und es ein Leben lang prägen. Für ein Kind ist es noch schwer zu verstehen, dass es die Eltern eigentlich nur gut meinen mit einem  – das Kind erkennt noch nicht den Grund dahinter.

Kinder denken, wenn sie perfekt sind, werden sie gut behandelt und nicht mehr bestraft. Sie erhoffen sich Lob und andere positive Umgänge, die sie von ihren Eltern erhalten, wenn sie sich fehlerfrei und perfekt verhalten. Genau dieser Glaube kann in das Erwachsenenleben weitergetragen werden – wenn auch ganz unbewusst.  

2. Angst vor Kontrollverlusten

Perfektionismus geht oft einher mit Kontrollzwängen. Der Ursprung dafür kann verschieden sein. Doch oftmals waren es (traumatische) Erfahrungen, in denen man die Kontrolle verloren hat und eine Situation aus dem Ruder gelaufen ist. So etwas will die Person in Zukunft zwanghaft vermeiden.

Dieser Kontrollzwang kann so weit gehen, dass es sogar ganz alltägliche Dinge im Leben berührt. Eine benutzte Kaffeetasse muss direkt abgespült werden, der Arbeitsplatz in kompletter Ordnung sein, ehe man sich an den Schreibtisch setzt.

Unter diesem Ordnungs- und Kontrollzwang leidet nicht nur die eigene Psyche, sondern auch die Produktivität. Viel zu oft kann dieser Drang nach Ordnung einen vom Wesentlichen und der eigenen Arbeit ablenken. Über jede Kleinigkeit muss die Kontrolle gehalten.

3. Angst vor Fehlern

Aufbauend auf den ersten zwei Punkten kann Perfektionismus auch aus übertriebener Fehlervermeidung kommen. Fehler sind schlecht. Als Kind fing es damit an, dass man für Fehler getadelt wurde. Im späteren Alter haben wir uns dann selbst für unsere Fehler kritisiert. Schnell ergeben sich so Selbstzweifel und -vorwürfe.

So entsteht die Angst vor eigenen Fehlern. Diese Angst kann so weit gehen, dass ein gemachter Fehler eine lähmende Wirkung haben kann: Man wird lieber gar nicht mehr aktiv, als dass man vielleicht etwas falsch macht und eine persönliche Abwertung erfahren muss.

Um jeden Preis wird versucht, Fehler zu vermeiden. Durch dieses Verhalten werden banale Kleinigkeiten doppelt und dreifach geprüft und eine Menge Zeit kann so verloren gehen. Zudem beraubt man sich mit diesen Verhalten der Chance aus seinen eigenen Fehlern zu lernen. Denn auch sie sind eine Lektion, um das eigene Verhalten zu reflektieren. Manch ein Fehler lässt sich viel schneller ausbügeln, als es die subjektive Wahrnehmung empfinden lässt.

4. Starker Leistungsdruck

Noch nie wie zuvor empfinden viele Menschen einen starken Leistungsdruck – vorrangig für ihr Berufsleben, aber auch im privaten Bereichen. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft.

Nur das Beste ist gut genug. Auch das wird einem bereits im Kindheitsalter eingetrichtert – sei es durch die Erziehung, aber auch in der Schule. Es gibt den Klassenbesten, aber hast du schon mal in diesem Zusammenhang was zum Zweitbesten gehört? Studienabschlüsse mit “summa cum laude” werden in besonderer Art ausgezeichnet. Je mehr und besser die Abschlüsse, desto mehr Geld und somit ein besseres Leben (wenn so die Rechnung mancher Leute ist). Jeder will die Goldmedaille und nicht mehr den unehrenhaften zweiten Platz belegen. Und dieses Bild findet sowohl im Berufsleben, aber auch im Privaten seinen Fortgang.

Dieses Leistungsbild immer das Beste erreichen zu müssen, resultiert in einem starken persönlichen Druckempfinden. Man wendet übermäßig viel Zeit für Aufgaben auf, macht Überstunden, vernachlässigt andere Lebensbereiche und setzt sich selbst unter extremen Druck. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zu dem Ergebnis.

Perfektionismus ablegen mit 5 Tipps

Widmen wir uns nun unseren fünf effektivsten Tipps, wie man seinen Perfektionismus ablegen kann. Es ist wichtig, dass es hier nicht zu folgendem Missverständnis kommt: Mit dem Perfektionismus ablegen meinen wir die ungesunde Sichtweise auf das eigene Verhalten und nicht, dass man fahrlässig oder schlampig die eigenen Vorhaben angeht.

Das richtige und gesunde Maß an Perfektion tut gut und dieses soll nun gefunden werden.

1. Reflexion deines Verhaltens: Was ist dein Ziel? 

Wer seinen Perfektionismus ablegen will, muss sich stets an sein ursprüngliches Ziel erinnern. Was war nochmal dein Vorhaben und bist du vielleicht sogar schon über das Ziel hinausgeschossen?

Ab wann ist das eigene Verhalten zu perfektionistisch? Man hat das Ergebnis bereits erreicht und macht trotzdem weiter, ist übergenau und nimmt sich zu viel Zeit für seine Aufgaben. Man stellt sich zu hohe Erwartungen.

Daher ist es wichtig zu verstehen: Perfektionismus existiert nur in deinem Kopf. Du selbst kannst dir den Maßstab setzen, den du erfüllen möchtest. Es spricht nichts dagegen Dinge gut zu machen und das bestmögliche zu geben, doch irgendwann ist eine Grenze erreicht. Perfektionismus kennt kein Ende und lässt sich immer wieder erweitern. Den Schlusspunkt musst du setzen.

Es ist von extrem wichtiger Bedeutung, dass du verstehst, ab wann du dein Ziel erreicht hast und ab wann du zu viel investierst. Deine Ressourcen wie Zeit und Energie sind begrenzt. Es ist ein kräftezehrender Prozess dem Perfektionismus hinterherzurennen. Wirtschafte mit deinen persönlichen Ressourcen achtsam und teile sie dir gut ein.

2. Methoden aus der Wirtschaft nutzen

Ich möchte dir drei Prinzipien aus meinem Volkswirtschafts-Studium näher bringen. Auch wenn sie alle einen wirtschaftlichen Ursprung haben, können sie eine Hilfe sein, wie du lernst deinen Perfektionismus ablegen zu können.

Behält man diese Prinzipien im Hinterkopf, so kannst du das ein oder andere Mal dein (subjektives) Verhalten und Empfinden auch auf objektiver wirtschaftstheoretischer Sicht beurteilen und dich fragen, ob du gerade zu perfektionistisch handelst. 

Das Pareto-Prinzip

Das Pareto-Prinzip sagt aus, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Hingegen erfordern die verbleibenden 20 % der Ergebnisse mit 80 % des Gesamtaufwandes die quantitativ meiste Arbeit.

Der Grundgedanke ist also klar: Ein Großteil deiner Arbeit kann schnell abgeschlossen werden. Anschließend solltest du dir die Frage stellen, ob der verhältnismäßig große Aufwand das restliche Endresultat wirklich wert ist.

Das Parkinsonsche Gesetz

„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ – und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist. Dies ist der Kerngedanke des britischen Soziologen C. Northcote Parkinson zur Verwaltungs- und Wirtschaftslehre.

Es ist die verfügbare Zeit, die ausschlaggebend ist, wie lang wir für eine Aufgabe benötigen. Ein perfektionistisches Verhalten kann also auch dann ausgeübten, wenn man genug Zeit hat. Die Erledigung der Aufgabe wird sozusagen künstlich in die Länge gezogen.

Die Kosten-Nutzen-Analyse

Das Kosten-Nutzen-Prinzip stellt die aufgewendeten Kosten und Arbeiten dem potenziellen Nutzen gegenüber. Einfach runtergebrochen also: „Ist meine Arbeit die Mühe wirklich wert? Erhalte ich mindestens den gleichen Mehrwert an Nutzen zurück für die Leistungen, die ich erbracht habe?“

Für einen Perfektionisten kann die Antwort auf diese Fragen schnell mal „Nein“ sein. Übermäßig viele Anstrengungen werden investiert für einen im Verhältnis zu kleinen Nutzen.

Vielleicht helfen diese drei Prinzipien, dass du dein Verhalten zukünftiger Weise auch aus einem wirtschaftlichen Gedanken reflektieren und deinen Perfektionismus ablegen kannst. Es ist immer wichtig, dass du das richtige Maß an Aufwendungen findest, wenn es um die Zielerreichung geht. 

3. Kontrolle aufgeben und mit Ruhe begegnen

Bemerkst du in einer Situation, dass der Drang nach Perfektionismus aufsteigt, ist es zuallererst wichtig diesen für sich zu erkennen. Wenn du diesen inneren Zwang verspürst, der dich stresst und unruhig werden lässt, versuche kräftig ein- und auszuatmen.

Perfektionismus ablegen beschrieben durch einen Mann, der müde und anstrengt auf seinen Bildschirm schaut
Wenn einen die Perfektion im Griff hat, wird jedes Bedürfnis diesem untergeordnet.

Es ist leichter gesagt, als getan, dennoch: Wenn du deinen Perfektionismus ablegen willst, dann musst du damit aufhören, immer alles unter Kontrolle haben zu wollen.

Du darfst deinen eigenen Fähigkeiten vertrauen, denn du hast es dir bereits in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Nicht alles lässt sich kontrollieren oder muss von dir kontrolliert werden. Schenke dieses Vertrauen nicht nur dir, sondern auch den Fähigkeiten von anderen.

Es kann einen schwer unter Druck setzen, wenn man versucht immer und über alles die Kontrolle zu halten. Du sollst keinesfalls die Ernsthaftigkeit für die Situation verlieren, doch trotzdem kann es einem sehr helfen, mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache heranzutreten. 

Viel zu oft sehen wir Sachen kritischer, als sie schlussendlich sind. Das ist ein ganz normales Verhalten, denn wir Menschen sind risikoavers (sprich risikoscheu) und wollen diesem Risiko unbedingt aus dem Weg gehen.

4. Akzeptanz gegenüber Fehlern

Zur Risikoaversion gehört auch die Angst vor Fehlern – du erinnerst dich an den dysfunktionalen Perfektionismus? Fehler werden schnell verteufelt und manchmal als was Schlimmeres dargestellt, als sie letztlich sind. 

Natürlich: Es ist ein Fehler, wenn falsch gehandelt wurde oder das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Heißt es trotzdem, dass man direkt versagt hat oder das Ziel nicht mehr erreichen kann? Ich denke nicht.

Man kann seine Fehler akzeptieren und diese auch wieder ausbügeln. Du bist nicht perfekt, ich bin nicht perfekt und auch niemand anderes. Fehler gehören im Leben dazu und lassen sich manchmal nicht vermeiden.

Wer keinen Fehler machen will, fällt auf sich selbst herein.

Stattdessen ist es entscheidend, wie man mit seinen Fehlern umgeht. Ärgerst du dich jetzt grün und blau oder verfällst in einen Status der Schockstarre? Oder überlegst du dir nun eine Lösung wie du deinen Fehler beheben kannst? Es liegt in deiner Hand wie du dich entscheidest.

Fehler sind nicht als Versagen, sondern als Chancen für Verbesserungen zu sehen. Beurteile dein Fehlverhalten und du wirst es beim nächsten Mal besser machen können.

5. Erfolge würdigen und Zufriedenheit üben

Wer perfektionistisch ist, triezt sich auf einer ungesunden Basis und kennt nichts als gut genug an. Wenn man es schaffen möchte, diesen Perfektionismus ablegen zu wollen, ist es wichtig, dass man erkennt, dass man gut genug ist und dass man auch ohne diesen erfolgreich und zufrieden sein kann.

Als Perfektionist gibt es in Sachen Erfolg-Misserfolg eine klare Schwarz-Weiß-Welt. Entweder man hat etwas in Perfektion geschafft oder versagt – und dabei sind die Chancen zu versagen deutlich größer. Dieses Mindset muss wieder auf eine gesunde Ebene zurückgeführt werden.

Wenn du etwas geschafft hast, ist es Zeit darauf stolz zu sein. Du hast dein Vorhaben erreicht – egal wie einfach oder schwer diese Aufgabe war. Ziel erreicht! Und das darfst du entsprechend würdigen.

Suche nicht nach Fehlern oder was du hättest alles besser machen können, sondern fokussiere dich auf das, was du alles richtig gemacht hast. Wenn du dein Bestes gegeben hast, kannst du stolz auf dich sein. Mache dir immer wieder bewusst, dass in jeder kleinen abgeschlossen Aufgabe bereits ein Erfolg stecken kann.

Training eines gesunden Perfektionismus

Zuletzt möchten wir nochmal erklären, dass es auch einen „akzeptablen“ und gesunden Perfektionismus gibt. Es ist der eigene Anspruch an seine Arbeit und Vorhaben, dass man diese sorgfältig und der richtigen Zufriedenheit erfüllt. Perfektionismus kann in Maßen gut sein und diesen Maßstab muss jeder für sich finden. 

Versuche dir eigene Verhaltensregeln zu kreieren, sodass sich dein Perfektionismus in Grenzen hält und dich nicht belastet.

Das bedeutet Überstunden nur in Ausnahmefällen, manchmal auch „nein“ zu sagen, einen Zeitrahmen setzen für eine Aufgabe, die du erledigen möchtest – eine effektive Methode gegen Perfektionismus ist, sich eigene Alltagsregeln aufzustellen.

Verliere dich nicht in den Details einer Aufgabe und habe „das große Ganze“ vor Augen. Ab und zu darfst du die fünf auch mal gerade sein lassen. Denn zwischen Erfolg und Misserfolg gibt es noch einige Abstufungen. Mach dir klar, dass du nur selten 100 Prozent erreichen kannst.

Unser Schlusswort

Das war es nun – unser Beitrag, wie man es schafft seinen Perfektionismus abzulegen. Du siehst, dass es Möglichkeiten gibt ein wenig gelassener an deine Vorhaben heranzutreten und sie dennoch erreichen kannst. Nimm dir ein wenig Last von Schultern und sieh nicht alles allzu kritisch.

Es ist der richtige Maßstab an Perfektion, dass du dich selber nicht zu sehr belastest und trotzdem deine Aufgaben in ihrer „neuen Vollkommenheit“ erfüllen kannst. Denk daran, dass du dir deine Ideale setzt und du für dich bestimmst, was perfekt heißt.