Motivation finden leicht gemacht – das richtige Mindset entwickeln

Motivation finden beschrieben anhand einer Person, die zu einer Lichtquelle hinläuft

Es ist manchmal gar nicht so einfach die eigene Motivation hochzuhalten – besonders im Alltag, in dem von einem so viel gefordert wird. Doch wenn es um die eigenen Ziele und Visionen im Leben geht, führt kein Weg daran vorbei: Es benötigt Fleiß, Disziplin und Selbstmotivation. Denn erst, wenn man für sein Handeln die nötige Motivation finden kann, erreicht man den eigenen Schöpfermodus – einen Rhythmus, in dem es einem leichter fällt, auf seine Ziele erfolgreich hinzuarbeiten.

Ganz gleich für welche persönlichen Zielvorhaben du auf der Suche nach Motivation bist: Die folgenden Maßnahmen werden dich dafür in jedem Lebensbereich unterstützen.

Unsere Methoden und Inspirationen unterscheiden sich dennoch von vielen gängigen Tipps, die du sicherlich woanders bereits gehört und erfahren hast. Sich einen Motivations- und Handlungsplan erstellen, Stress möglichst vermeiden, aus seinen eigenen Fehlern lernen, um mit Rückschlägen umzugehen, sich in ein positives und motivierendes soziales Umfeld begeben: Ähnliche Tipps wie diese sind alle richtig. Doch wir möchten bereits bekannte Inhalte nicht erneut verwerten und erzählen.

Wir wollen mit unseren Worten weitaus tiefer in den Begriff der Motivation eintauchen; was sie im Kern wirklich ausmacht, wie sie in dir wirkt und wie du auch schließlich deine Motivation finden kannst. Daher ist das Ziel dieses Beitrags, dass du deine wahren Motive für deine Handlungen erkennst, sowie auch Wissen für dich erarbeitest, welches du auf alle Bereiche deines Lebens umsetzen kannst, um schließlich so für dich eine nachhaltige Motivation zu erfahren.

Inhaltsverzeichnis

Unterschied zwischen Motivation und Disziplin 

Die Begriffe Motivation und Disziplin werden von manchen im alltäglichen Sprachgebrauch gerne mal Synonymhaft verwendet. Weitestgehend ist das nicht schlimm, doch du bist hier, um deine Motivation zu finden. Daher ist es wichtig den Unterschied dieser zwei Begrifflichkeiten zu verstehen.

Unter Motivation versteht man die persönlichen Beweggründe, die einen Menschen dazu veranlassen, eine bestimmte Handlungsalternative auszuwählen, die ihn wiederum zu seiner Handlungsbereitschaft führt. Wie es das Wort Motivation bereits verrät, sind es die Motive, die eine Person zu ihrem Streben nach Zielen und visionären Seinszuständen verleitet. 

Um das zu verdeutlichen: Motivation leitet sich von dem lateinischen Wort „movere“ her, was so viel wie „bewegen“ und „antreiben“ bedeutet. Die Motivation eines Menschen ist demnach die Antwort auf sein „Warum“; weshalb er gewisse Handlungen ausführt und bestimmten Zielen nachgeht. Es ist der Wille und Zielgedanke, der sich hinter seinen Taten verbirgt.

Im Gegenzug ist Disziplin die Beherrschung seines Willens. Folgende Definition erfolgt aus dem Duden: „das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen“. Das Cambridge Dictionary ergänzt zudem „die Fähigkeit, sich selbst dazu zu bringen, etwas zu tun, auch wenn es schwierig ist, damit man ein Ziel erreichen kann“ (aus dem Englischen übersetzt).

Einfach gesagt, ist Motivation das Warum seiner Taten; der Wille und die Motive hinter dem eigenen Handeln. Die Disziplin ist anschließend das kontrollierte Verhalten und die Einhaltung seines Willens zur Erreichung seiner Ziele und Motive. 

Motivation dient sozusagen als Treibstoff, um die Disziplin einfacher aufrechtzuerhalten. Bei relevanten Motiven fällt es dem Mensch einfacher diszipliniert zu handeln, da er sich selbst durch seine Ziele motiviert fühlt.

Motivation ist nicht gleich Motivation

Was meinen wir mit dieser Überschrift? Es gibt mehr als nur eine Art von Motivation. Als ein einfaches Beispiel: Du musst heute noch unbedingt zur Post gehen, um ein Paket wegzuschicken. Du hast keine Lust und es regnet draußen. Doch trotzdem motivierst du dich und bringst das Paket zur Post. Am selben Tag fühlst du dich dennoch motiviert eine Stunde Sport zu betreiben.

In beiden Situationen hast du dich für deine Unternehmung motiviert – jedoch aus anderen Beweggründen. Einerseits kam dein Motiv aus einem externen Ursprung – dass du eine Pflicht einzuhalten hast, die dir aufgelegt wurde – und andererseits war es dein eigenes Interesse sich körperlich zu betätigen.

Dies erklären die Begriffe intrinsische und extrinsische Motivation. 

Extrinsische Motivation

Extrinsische Motivation erfolgt – wie der Name es bereits verrät – durch äußere Umstände, die einem aufgelegt werden. Dies können bspw. Verpflichtungen, Normen und Regeln sein, die es einzuhalten gilt. Genauso können einem auch andere Personen Aufgaben auferlegen, die man zu erledigen hat – sei es bei der Arbeit, im Bekannten- oder Familienkreis. Doch solch externe Motivatoren müssen nicht ausschließlich mit einem Pflichtgefühl einhergehen, sondern können auch auf Gegenleistungen basieren – gewissermaßen sind es  „wenn… dann“-Belohnungen: 

  • Wenn du bei der Arbeit ein gewisses Ziel erreicht hast, erwartet dich eine Prämienzahlung.
  • Wenn du eine Zahlungsfrist einhältst, erhältst du drei Prozent Skonto und sparst Geld.
  • Oder früher: Bei einer guten Note haben dir deine Eltern etwas Besonderes erlaubt oder dir mal fünf Euro zugesteckt.

Egal ob Pflichtgefühl oder mit Belohnungssystem: Die Motivation für das eigene Verhalten wird also durch äußere Reize und Einflüsse hervorgerufen. Dabei werden gewisse Dinge nicht zwingend aus innerer Überzeugung, Leidenschaft oder Lust getan, sondern durch externe Motivatoren.

Die extrinsische Motivation wird eine Person für kurze Zeit genauso motivieren können, wie, wenn es eigene Beweggründe wären, die einem zu seinem Handeln führen. Doch trotzdem entsteht die Motivation durch äußere Einflüsse, die einer Person auferlegt wurden. Würden diese Anreize irgendwann an Attraktivität verlieren, könnte entsprechend auch die Motivation schwinden. Eine nachhaltige und langfristige Motivation erfolgt daher vor allem durch persönliche Überzeugungen.

Intrinsische Motivation 

Solch persönliche Überzeugungen resultieren nämlich in intrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation geschieht durch einen selbst; durch ein starkes persönliches Warum, das man nicht durch äußere Umständen aufgelegt bekommen muss.

Die intrinsische Motivation gilt als wichtigste und intensivste Form der Motivation, da sie aus einem selbst entsteht und zu Höchstleistungen antreibt. Die Beweggründe der intrinsischen Motivation können dabei aus unterschiedlichen Motiven entstehen: persönliches Interesse, Sinnhaftigkeit, eigene Werte, Bedürfnisse und Ziele oder auch ganz einfach aus dem Spaß, die eine Person an einer bestimmten Tätigkeit besitzt.

Intrinsische Motivation benötigt demnach kein Zutun von äußeren Einflüssen wie Regeln, Pflichten, Status oder Belohnungen, sondern entsteht stattdessen aus dem Inneren einer Person. Diese Beweggründe haben für eine Person einen deutlich höheren Stellenwert und führen zu einer nachhaltigeren Überzeugung.

Motivation finden: Schaubild zur intrinsischen und extrinischen Motivation

Diesen Unterschied für sich zu verstehen, ist von ganz wichtiger Bedeutung. Mach dir dies bitte klar. Motivation finden, heißt demnach sein Warum und seine intrinsische Motivation zu finden. Denn anders als zur extrinsischen Motivation, die einem aufgelegt wird, kann man in seinem Inneren nachforschen, weshalb man sich für gewisse Dinge motiviert fühlen sollte. 

Unsere Inhalte und Methoden, wie du deine Motivation findest, beschäftigen sich demnach mit der intrinsischen Motivation. Denn diese lässt sich von dir beeinflussen.

Motivation finden = Motive finden

Jedes Verhalten, das du an den Tag legst, jede Entscheidung, die triffst und jede Tätigkeit, du ausführst: Sie unterliegen immer einem Motiv.

Wie wir uns soeben angeschaut haben, gibt es Motive und Motivatoren, die aus einem selbst entstehen oder uns extern erreichen. Dennoch: Nichts in unserem Leben erfolgt ohne ein Motiv.

Wichtig ist es dabei zu verstehen, dass wir viel öfters aus dem Wollen, als aus dem Müssen handeln. Selbst mit der Einhaltung von Pflichten und Regeln handelt man nicht ausschließlich aus dem Müssen heraus – dass man sich an gewisse Maßnahmen halten muss. Die Einhaltung von Vorschriften hält einem sozusagen persönliches Leid, Sanktionen, Bestrafungen o.Ä. vom Leib, was man auch als Wollen bezeichnen kann – nämlich dem Motiv des bewussten Fernhaltens von Negativsituationen. Wir wollen nicht bestraft werden.

So abgedroschen, wie die Floskel „Müssen muss ich gar nichts“ auch klingen mag: Im Grunde steckt in ihr viel Wahrheit. Denn was in deinem Alltag musst du wirklich tun? Als einfaches Beispiel:

Musst du wirklich die eigenen vier Wände sauber und aufgeräumt halten? Man denkt, dass man es müsste. Doch was liegt wirklich hinter solch einer Aufräumaktion? Das Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit, welches man sich erfüllen möchte. Es besteht keinesfalls ein (externer) Zwang, dass man die Wohnung sauber halten muss. Vielmehr trifft man die Entscheidung aus der intrinsischen Motivation heraus, sich selbst ein bestimmtes Bedürfnis zu erfüllen. Die Umsetzung mag den meisten Personen sicherlich keinen Spaß bereiten, doch man versteht den Sinn und das Motiv in dieser Aufgabe. In der Umsetzung hilft einem demnach die eigene Disziplin.

Ziel dieses Abschnittes ist es dir ein Bewusstsein zu schaffen. Nämlich das Bewusstsein für deine Motive, die du tagtäglich bis auf die Mikroebene deiner Handlungen verfolgst. Denn selbst wenn es sich manchmal noch so willkürlich wirken mag: Unser Verhalten unterliegt keinem Zufall, sondern ist stets eine (manchmal auch unbewusste) Entscheidung, die ihre Beweggründe besitzt.

Selbst das augenscheinlich unproduktive Verhalten, Zeit zu „verschwenden“ und sich bspw. vor den Fernseher zu setzen, entsprang einer (un-)bewussten Entscheidung und einem Bedürfnis; bspw. dem Bedürfnis nach Erholung, vielleicht auch mal wieder nichts zu tun, Unterhaltung, Interesse an einem Film oder Ähnlichem.

Gewissermaßen wollen wir dich mit dieser Denkweise auf die kommenden Methoden vorbereiten. Diese Gedanken sollen dir sozusagen als Tipp 0 dienen. Denn Motivation zu finden, heißt an erste Stelle seine Bedürfnisse und Motive hinter seinen Handlungen zu erkennen. 

Mit diesem Wissen weißt du, wo wir immer starten werden: Jedes Mal, wenn du auf der anfänglichen Suche nach Motivation bist, benötigt es ein starkes Warum, welches du dir bewusst machen musst. Es könnten deine kurzfristigen Ziele sein, deine Visionen und Lebensziele sein; doch genauso auch deine persönlichen Werte, nach denen du lebst oder einfach gesagt, kann es auch nur der Spaß sein, der dich motiviert. Jedenfalls geht es stets um dasselbe: Um einen Sinn, der sich an das eigene Verhalten knüpft, sowie ein damit verbündendes Bedürfnis, das man sich selbst erfüllen möchte.

Unterliegt dem Verhalten nämlich kein Warum, so scheinen die Bemühungen schlichtweg zwecklos. Ob man etwas tut oder unterlässt, wäre gewissermaßen gleichgültig, wenn man nicht wüsste, weshalb man eine bestimmte Tätigkeit ausübt.

Als einfache Frage, die dir dabei helfen wird dein Warum zu erkennen, ist folgende: Weshalb bzw. wofür habe ich gerade etwas gemacht? Welches Bedürfnis verbirgt sich hinter meinem Handeln?

Wie oft verglimmen die gewaltigsten Kräfte, weil kein Wind sie anbläst.

Jeremias Gotthelf (1797 – 1854), Schweizer Schriftsteller

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7 nachhaltige Inspirationen, um Motivation zu finden

Nun erreichen wir die Methoden, um deine Motivation zu bündeln. Du wirst merken, dass sich viele der Inspirationen mit deinen Gedanken und deinem Mindset auseinandersetzen. Diesen Weg haben wir ganz bewusst gewählt. Denn intrinsische Motivation entsteht aus seinem Inneren: Aus den eigenen Gedanken, die man mit seinen Handlungen verbindet. Finden wir demnach motivierende Gedankengänge, lernen wir es auch unsere Motivation nachhaltig zu stärken.

Identifikation mit den eigenen Zielen und Motiven

Wir wollen an den oberen Punkt nochmals anknüpfen. Motivation erfolgt aus eigenen Motiven, die einen zum Handeln bringen.

Die Gleichung für Motivation ist demnach recht einfach: Je klarer das Ziel und das eigene Motiv, desto besser ist also auch die Motivation. Je mehr wir etwas Bestimmtes begehren, desto mehr sind dafür bereit uns zu bemühen.

Für diese Verhalten wirst du sicherlich genug Beispiele in deinem eigenen Leben finden, wo du Motivation verspürt hast. Doch sicherlich kennst du es auch, wenn du dich mit gewissen Motiven und Zielen weniger identifizieren konntest und demnach etwas halbherziger an die Sache herangetreten bist.

Leidenschaft und Sinnhaftigkeit in dem, was man tut, sowie Identifikation mit seinen Motiven sind daher eine Notwendigkeit, um Motivation finden zu können. Was geschieht, falls dies nicht der Fall ist, möchten wir dir kurz einem prominenten Beispiel erklären:

Eine gängige Lebensphase, in der viele Menschen mit fehlender Motivation zu kämpfen haben, ist die Midlife-Crisis. Einer der Hauptgründe ist es, dass man in dem typischen Alter von etwa 30 bis 55 Jahren sein Leben gewissermaßen hinterfragt: Hat man damals wirklich den richtigen Weg in seinem Leben eingeschlagen oder hätte man sich vielleicht doch anders entschieden sollen?

Die eigene Identität, sein bisher geführtes Leben und die eigenen Ziele werden auf den Prüfstand gestellt. Gewissermaßen kann in einer Midlife-Crisis die Identifikation zu diesen Dingen beachtlich nachlassen.

Dieses Verhalten führt vor allem zu einem: zum Zweifeln an seinen bisherigen Motiven – seiner Warums im Leben.

Ganz gleich, ob in der Midlife-Crisis oder im normalen Alltag: Es kann seine Zeit dauern, ehe man die Kompassnadel des Lebens nach seinen persönlichen Motiven ausgerichtet hat. Mit einer klaren (Ziel-)Richtung (Was – Motiv) und einem feinjustierten Kompass (Wie – Plan) nimmt das Schiff des Lebens wieder Fahrt auf und findet letzten Endes auch so wieder zu altbewährter Motivation.

Empfehlung von DailyMentor

Eine Empfehlung, die wir dir deshalb gesondert aussprechen möchten: Fühle dich so sehr wie es dir möglich ist in deine Motive hinein. So fern wie sie auch noch sein möchten, doch das Gefühl, sein Ziel zu erreichen, löst wahre Glücksgefühle in einem aus. Der Einbezug solch positiver Emotionen ermöglicht es, dass wir uns noch besser mit unseren Zielen identifizieren können – wenn wir den persönlichen Erfolg vor unserem gedanklichen Auge haben.

Alte Muster verlassen, um Motivation zu finden

Falls du dich angehalten fühlst, dass du aktiv deine Motivation finden musst, scheinst du – bitte verzeih uns die Formulierung – irgendwas was falsch zu machen. Und mit falsch meinen wir gar nicht zwingend, dass du einen Fehler machst, sondern vielleicht Tag ein, Tag aus die Dinge gleich machst.

Um dir das genauer zu erklären, müssen wir einen kurzen Blick in die Neurologie und das menschliche Gehirn werfen: Erinnerst du dich an das Gefühl, als du gewisse Erfolge und Dinge, die dir wichtig waren, zum ersten Mal erlebt hast? 

Wie hast du dich gefühlt? Vermutlich war es eine Art Gefühlscocktail aus Aufregung, Glück, Zufriedenheit und ähnlichen Emotionen. Solch positive Gefühlserlebnisse löst mitunter das Glückshormon Dopamin aus. Dopamin ist der wichtigste Botenstoff des Belohnungssystems im menschlichen Gehirn und wird bspw. dann ausgeschüttet, wenn man seine Ziele erreicht hat, einen Erfolg feiern kann oder einem die unmittelbare Aussicht einer Belohnung bevorsteht, die sich aus der eigenen Handlung ergeben hat.

Dieser Glücks- und Seinszustand ist sozusagen das Endresultat der Motivation – die Vision, die durch das eigene Handeln erreicht wurde.

Doch nun kommt die Krux an der Geschichte: Irgendwann werden gewisse Handlungsabläufe, die früher noch als etwas Besonderes angesehen wurden, zu einer Gewohnheit. Nach und nach fallen immer mehr diese Glücksgefühle aus. Als kleines Beispiel: Kannst du dich noch daran erinnern, wie sehr du dich gefreut hast, als du ganz alleine das erste Mal Fahrrad ohne Stützräder gefahren bist? Wie stolz, aufgeregt und zufrieden du mit dir warst? In deinem Kopf geschah damals förmlich eine Explosion an Dopaminausschüttung. Doch wie ist es nun heute, wenn du auf ein Fahrrad aufsteigst? Wahrscheinlich deutlich weniger aufregend, oder?

Dieses recht pragmatische Beispiel soll dir letztlich genau eines sagen: Falls sich gewisse Handlungsabläufe routinemäßig in deinem Leben abspielen und du dich fest gefahren fühlst, dann wird es Zeit für eine Veränderung. Eine Veränderung, um dich wieder lebendiger zu fühlen, sodass dein Dopaminspiegel wieder steigt, dein Gehirn wieder vor eine neue Herausforderung gestellt wird, neue Synapsen bildet und du zu neuer Motivation finden kannst.

Daher legen wir dir nahe, ausgetrampelte Wege und Verhaltensmuster regelmäßig zu verlassen, um gewisse Prozesse in deinem Leben anders zu gestalten und wieder Neues zu erfahren. Neue Prozesse bedeuten neue (kognitive) Herausforderungen. Das bewusste Verlassen der eigenen Komfortzone bringt dich in neue Gewässer und zu neuer Motivation.

Die Ausrede „Das habe ich aber immer schon so gemacht“ zählt in diesem Fall nicht. Diese Entschuldigung müsstet du nicht treffen, wenn du dich motiviert fühlen würdest.

Du möchtest also neue Motivation finden? Dann verändere das Gewohnte. Mehr riskieren wirst du nicht, als ausprobieren, hinfallen, seine Erkenntnisse zu fassen und zum Gewohnten zurückzukehren.

„Ich muss“ wird zu „Ich entscheide mich“

Ein kleiner psychologischer Trick für deine Motivation ist das positive Framing der eigenen Gedanken. Einfach gesagt, haben nämlich all unsere Handlungsmotive eines gemeinsam: Positive Gefühle zu gestalten und negative Gefühle zu vermeiden.

Aus diesem Wissen heraus, entsteht eines der Hauptprobleme unseres Alltags: Nämlich, dass man oftmals eher zweiteres – das Vermeiden der negativen Gefühle – mit seinen Taten verfolgt, um nichts in seinem Leben zu verschlimmern. Die Motivation ist daher mehr ein innerer Antreiber, der aus einem evolutionären Angst- und Sicherheitsgefühl entstammt, um sich Gefahr vom Leibe zu halten. Als logische Konsequenz entwickelt man sozusagen eine „Ich muss“-Denkweise. Die „Ich-muss“-Denkweise beschäftigt sich demnach vor allem mit dem Fernhalten von negativen Gefühlen, die mit den eigenen Taten erreicht werden sollen. 

Genau an diesem Punkt setzt nun das positive Framing für eine bessere Motivation ein: Nämlich, wenn aus „Ich-muss“-Taten „Ich entscheide mich“-Taten werden.

Durch eine bewusste Entscheidung zu seinen Handlungen verändert sich nämlich der Fokus gewaltig. Man hält sich die positiven Aspekte seiner Taten vor Augen. Der (Sicherheits-)Zwang – handeln zu müssen – wird durch das Privileg ersetzt, eine freie und eigenständige Entscheidung zu treffen.  

Solch ein einfaches Reframing der eigenen Gedanken setzt das positive Warum der eigenen Taten erneut in den Mittelpunkt. Wir halten uns damit ein wertvolles Motiv vor Augen, anstatt dass wir aus einer treibenden Angst und negativen Gedanken heraus (re-)agieren. Man verbindet sozusagen mit der eigenen Motivation eine positive Energie anstatt eine negative.

Memento Mori: Motivation finden in der Endlichkeit

Memento Mori, was so viel bedeutet wie „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“ oder etwas nihilistischer gesagt: „Bedenke, du musst sterben“ war eine lateinische Wortfolge, die im Mittelalter als Gegenbewegung gegen den moralischen Verfall vor allem der christlichen Kirche genutzt wurde. Kerngedanke dieser Bewegung war die Erinnerung an die eigene Sterblichkeit.

Dies stellt für dich nun sicherlich noch keine großartige Neuigkeit dar. Doch sie soll dir eines nochmal in die Erinnerung rufen: Das menschliche Leben ist endlich. Deine Zeit auf diesem Erdball ist begrenzt.

Die Beschäftigung mit dem eigenen Tod: Dieser Gedanke kann an erster Stelle beängstigend wirken, doch es soll dir vor allem eines sagen: Erst die (zeitliche) Begrenzung des eigenen Lebens macht eine sinnvolle Ausgestaltung des Lebens notwendig.

Zeit ist nach dieser Rechnung wohl das kostbarste Gut, das jeder Mensch besitzt. Denn Zeit vergeht. Sie kann nicht angehalten oder wiedergeholt werden. Jeden Tag verlieren wir etwas mehr von dieser kostbaren Ressource.

Doch wie kann man in solch einem Gedanken nun Motivation finden?
Ganz einfach: Dass du diese kostbare Zeit, so gut wie es dir möglich ist, nutzt. Sei bereit für Neues in deinem Leben, traue dich Risiko einzugehen, für Dinge, die es dir wert sind, verfolge deine Lebensziele und Visionen. Letzten Endes: Hol dir genau die Dinge in dein Leben, die dich motivieren, dein inneres Feuer erwecken und dich erfüllen.

Wäre unser Leben unendlich, so könnten wir uns mit dieser Lebensaufgabe unendlich viel Zeit lassen. Doch so ist es nicht. Und deshalb benötigt es deine Motivation und Verantwortung, um dir das Leben zu kreieren, welches du dir wünschst. 

Weniger aufschieben, mehr machen

Einer der größten Motivationskiller, ist die falsche Annahme, dass die Dinge erst so wirklich schwer werden, sobald man sie anfängt. Doch in Wirklichkeit ist es in der Regel genau andersherum.

Der schwerste Schritt ist die eigentliche Entscheidung; mutig zu sein, sich gegen die eigenen (negativen) Gedanken und Zweifel aufzubäumen. Denn vor dem Zeitpunkt der Entscheidung schweben wir in einem Status der Unsicherheit. Oftmals meldet sich vor Beginn der tatsächlichen Handlung der innere Kritiker. Er lässt uns daran erinnern, weshalb wir etwas unterlassen sollten und nicht gut genug wären – was wir alles nicht könnten, um uns einer neuen Aufgabe zu stellen.

Den perfekten Zeitpunkt abwarten, ist eine typische Reaktion, um solche Entscheidung hinauszuzögern. Diese gängige Entschuldigung, man müsse sich noch weiter vorbereiten, hört man in diesem Kontext des Öfteren. Doch wer auf den perfekten Zeitpunkt wartet, kann lange warten. Gleichermaßen beißt sich dieser Überlegung mit unserem zuvor genannten Memento Mori Gedanken.

Zögern hält uns nicht nur zurück, sondern lässt uns viel länger in einem Status der Unsicherheit verharren, in dem Selbstzweifel wachsen und wir uns schlussendlich der eigenen Motivation  berauben.

Verwehre dir nicht selbst deine Chancen. Sich im Nachgang für sein Nichthandeln zu ärgern, fühlt sich umso demütigender an. Motivation heißt demnach auch sich ein Herz zu fassen und mutig zu sein

Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat.

Publilius Syrus (85 v. Chr. – 40 v. Chr.), römischer Mimen-Autor

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Pausen und Erholung

Wir möchten dich beruhigen: Kein Mensch der Welt wird es schaffen 24/7 motiviert und diszipliniert durchs Leben laufen. Auf produktive Phasen folgen unproduktivere, erholsame Sequenzen.

Es ist die Dualität bzw. vielmehr die Vielseitigkeit des Lebens: positive und negative Gefühle, Hoch- und Tiefzeiten, Produktivität und Entspannung, usw.

Es wird dir nicht großartig helfen, wenn du dich selber zu deinen Aufgaben zwingen musst, obwohl dir jegliche Motivation und Disziplin fehlt. Sondern ganz im Gegenteil: Solch ein Verhalten kann deiner Motivation sogar eher schaden. Denn ohne Motivation sinkt die eigene Arbeitsleistung und Konzentration. Und schließlich damit auch die eigene Zufriedenheit mit seinen Ergebnissen.

Daher soll sich dieser Tipp daran erinnern, dass du dir auch Gelassenheit und Erholung erlauben kannst bzw. sogar musst. Denn eine gute Motivation kannst du nur dadurch aufrechterhalten, indem du dir auch regelmäßig Auszeiten erlaubst und du dich ausgeruht fühlst.

Denk bitte daher daran, regelmäßig deine Akkus wieder aufzuladen, Abstand zu deinen Aufgaben zu nehmen, um einen freien Kopf zu bekommen. Kein Mensch wird immer gleich gut performen können. Selbst ein paar Tage Auszeit zur Erholung sind ab und zu mal notwendig. 

Feiere deine Erfolge und setze dir Zwischenziele

Du bist ein Gewinner. Feiere deine Erfolge! Die eigenen Ergebnisse stempelt man gerne auch mal schnell als Selbstständigkeit ab. Doch das sind sie keinesfalls. Ganz egal wie klein sich auch ein Erfolg für dich auch anfühlen mag: Es ist das Ergebnis deiner Taten und aufgebrachten Motivation. Es ist durch dich zustande gekommen!

Ab und zu darfst du dir einen Moment des Innehaltens gewähren und dankbar auf dein bisher Vollbrachtes zurückschauen. Denn auch, wenn du in die Zukunft blickst und ein Ziel vielleicht noch nicht ganz erreicht ist, gab es sicherlich bereits Zwischenetappen, die du erfolgreich gestalten konntest. Nicht umsonst hast du es nämlich bis hierhin in deinem Leben geschafft.

Daher als weitere Inspiration, um deine Motivation aufrechtzuerhalten: Anstatt ein gewaltiges Vorhaben als großes Ganzes zu betrachten, zerstückle es in kleinere Zwischenziele. So erwartest du nicht eine lange Durststrecke ehe dein Dopaminspiegel wieder steigen darf, sondern du kannst regelmäßig – Schritt für Schritt – deine Erfolge wahrnehmen.

Das Feiern seiner eigenen Erfolge ist keinesfalls ein narzisstischer Ansatz. Mit diesem Verhalten nutzen wir vielmehr erneut die positive Psychologie, um uns selbst zu loben und erbrachte Leistungen anzuerkennen.

Motivation findest du schließlich nicht nur in deinen noch zukünftigen Unternehmungen, sondern auch in deinen bereits erreichten Zielen. Sie schenken einem Selbstvertrauen, Mut und stärken einem den Rücken für seine weiteren Unternehmungen.

Das Bewusstsein für seine bisherigen Erfolge ist essenziell, um sich klarzumachen, was man alles schon selbstständig erreicht hat. Dieses Bild lässt einen regelmäßig motiviert fühlen. Es stärkt die eigenen Stärken – vielleicht auch gerade in Momenten, in denen man in einem kleinen Motivationstief sitzt.

Wir von DailyMentor hoffen, dass du aus unseren Worten ein paar neue hilfreiche Handwerkszeuge und Denkweisen erhalten hast, die dein Mindset und deine Motivation nachhaltig unterstützen. Ganz gleich für welche persönlichen Zielvorhaben du diese neuen Fähigkeiten auch nutzen möchtest: Bedenke, dass deine Motivation aus dir und deinen Gedanken, sowie aus einem starken und positiven Warum entsteht.

Innere Antreiber erkennen, verstehen & auflösen

Innere Antreiber beschrieben anhand eines Läufers auf einer Laufbahn

Kennst du diese kleine Stimme, die sich permanent bei dir meldet und dir sagt, wie du zu sein und zu handeln hast? Ich muss alles perfekt machen, stark sein, gefällig sein, mich immer anstrengen. Ich muss dies und das. Ähnliche Sätze wie diese verleiten einen Menschen zu klaren Handlungs- und Denkmustern, die sich fest in der Persönlichkeit verankert haben. Diese lebensbestimmenden Sätze nennt man innere Antreiber.  

Im Grunde repräsentieren innere Antreiber positive Eigenschaften eines Menschen und befähigen ihn etwas besonders gutzumachen. Die Krux in dem Konzept der inneren Antreiber: Aufgrund eines falschen persönlichen Bezugs zu seinen Antreibern, kann ein Mensch schnell dazu tendieren seine inneren Antreiber in einem übertriebenen und unpassenden Maß auszuleben.

Unsere inneren Antreiber haben einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Denk- und Handlungsweise, wie wir meinen unser Leben bestreiten zu müssen. Fehlen uns in diesem Sinne die förderlichen Gedanken, die wir mit ihnen assoziieren, legen wir uns manchmal mehr Steine in den Weg, als dass wir sie wegschaffen. Stress und kräftezehrende Gedanken folgen dem Alltag, die es nur selten schaffen den inneren Antreiber zu bändigen.

Was nämlich in diesem Zuge schnell vergessen wird: So sehr wie diese Antreiber uns in gewissen Bereichen hemmen mögen, lassen sie uns in anderen auch deutlich besser sein als unser Umfeld. Sie schenken uns Motivation und bringen uns voran. Sie treiben uns an. 

Es wirkt nahezu verwirrend, doch unsere inneren Antreibern melden sich bei einem, weil sie es eigentlich gut mit uns meinen wollen. Im Grunde treiben sie uns nämlich an, um ein tief in uns liegende Bedürfnisse zu füllen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind innere Antreiber und wie wirken sie? 

Innere Antreiber sind letzten Endes nichts anderes als Glaubenssätze. Und wie es in dem Wort schon steht, glauben wir an diese Sätze. So wie es positive und negative Glaubenssätze gibt, gibt es dies auch für innere Antreiber.

Der Unterschied zwischen Antreibern und Glaubenssätzen ist, dass ein innerer Antreiber mehr als ein „Hauptglaubenssatz“ des eigenen Lebens gilt, der sich aus intensiven Erfahrungen und mehreren Glaubenssätzen gebildet hat; also mit einer viel vehementeren Beeinflussung auf unterschiedlichste Lebensbereiche für einen Menschen einhergeht, als es normale Glaubenssätze tun.

Die Ausmaße dieser Wirkung sind für außenstehende manchmal kaum nachvollziehbar. Doch all unsere inneren Antreiber und Glaubenssätze – ganz gleich, ob positiv oder negativ – bilden sozusagen eine dicke Brille mit viel Dioptrien, die sich jeder Mensch aufgesetzt hat.

Diese Brille beeinträchtigt die Sicht von jedem Menschen: Wie man sich selbst sieht, auf sein Leben und die Welt schaut. Die Konsequenz erkennt man schließlich in den eigenen Denk- und Verhaltensmustern:

  • Was man denkt, wer man zu sein hat
  • Wie man denkt, sich verhalten zu müssen
  • Wie man denkt, was man darf/muss/kann oder auch nicht
  • Wie man sich fühlt

Was dabei von entscheidender Bedeutung ist, ist der persönliche Umgang mit seinen Antreibern. Die Energie, die man seinen Antreibern nämlich schenkt, entscheidet darüber welche Wirkungen sie auf das Leben entwickeln können. 

Betankt man seine inneren Antreiber also mit negativer Energie und assoziiert sie vor allem mit etwas Schlechtem, so werden sie für eine Person aller Voraussicht nur als Verhinderer und persönliche Hemmungen wirken.

Stell dir nochmal kurz die „Glaubenssatzbrille“ von vor ein paar Absätzen vor: Diese Brille wird in negativer Energie getränkt bzw. ist vor allem von negativen Denkmustern gezeichnet. Die Sicht auf das Leben wird dadurch stark beeinträchtigt und vielleicht auch viel schlechter gesehen, als es andere Menschen tun würden.

Doch diese Brille muss nicht für immer trüb bleiben. Innere Antreiber und Glaubenssätze lassen sich verändern und können uns im Leben behilflich sein.

Denn schließlich treiben uns unsere Antreiber an: So zu denken, wie wir denken, so zu handeln, wie wir handeln und so zu fühlen, wie wir fühlen. Bestenfalls sollten es positive Energien und Gedanken sein, die wir mit unseren Antreiber verbinden.

Der innere Antreiber – gut und böse gleichermaßen?

Unsere Antreiber verleiten uns zu unseren Denk- und Verhaltensweisen. Dass ein innerer Antreiber – so negativ wie er sich auch anfühlen mag – nicht ausschließlich negativ auf das Leben eines Menschen wirkt, möchten wir dir anhand eines Beispiels zeigen:

Ein Perfektionist, der denkt, er müsse immer perfekt sein, wird bei seinen Aufgaben immer alles geben. Eine Aufgabe, die er angefangen hat, wird er immer zu Ende bringen wollen. Sicherlich wird ihm dies auch in der Schule bzw. bei der Arbeit helfen: Gute Noten, stets Projekte in bester Zufriedenheit abgeschlossen und vielleicht hat der Perfektionist genau deshalb die ersehnte Beförderung erhalten.

Diese Denkweise wird ihm in vielen Formen helfen immer das Bestmögliche aus sich herauszuholen. Doch genauso ist dieses Verhalten für ihn immens kräftezehrend. Die Person wird sicherlich kaum zur Ruhe finden. Jedes Staubkorn in der Wohnung muss aufgesaugt werden. In Kleinigkeiten wird sich stetig verzettelt und bei jeder Aufgabe im Detail verloren. Unter Umständen leiden unter seinem Muster deshalb auch seine Beziehungen und Freundschaften, da er genau solche Ansprüche auch an sein soziales Umfeld stellt.

Nun sag du uns: Hat der innere Antreiber diese Person im Leben nur blockiert oder stets geholfen? Perfektionismus – so wie auch andere innere Antreiber – ist ein zweischneidiges Schwert – Fluch und Segen gleichermaßen.

In der Untersuchung und Weiterentwicklung der Transaktionsanalyse erarbeitete Taibi Kahler 1977 die fünf inneren Antreiber. Sie sind sozusagen die typischsten Formen an Antreibern. An ihnen wollen wir beispielhafte mögliche Vor- und Nachteile gegenüberstellen:

Innerer Antreiber Vorteile Nachteile

Sei stark!

hohes Durchhaltevermögen, resilient, Autorität, belastbar

kann nur schwer Hilfe annehmen, Einzelkämpfer, hat Probleme im Umgang mit (negativen) Gefühlen

Sei perfekt!

hoher Qualitätsanspruch, guter Planer, detailgetreu, sorgfältig

langsames Arbeitstempo, zu hohe Ansprüche an sich selbst und andere, hoher Informationsbedarf, verliert sich in Details

Sei gefällig!

empathisch, hilfsbereit, harmonisierend, ausgeprägte emotionale Intelligenz

sagt schnell Ja und selten Nein, hat das Gefühl es allen recht machen zu müssen, stellt Bedürfnisse anderer Menschen über die eigenen, geringe Kritikfähigkeit

Streng dich an!

hohes Engagement, Bereitschaft, Disziplin, lösungsorientiert

Missachtung eigener körperlicher und emotionaler Grenzen gerät mit seinen Aufgaben schnell in persönliche Überforderung

Beeil dich!

entscheidungsfreudig, gutes Zeitmanagement, schnelles Arbeiten

macht Dinge gleichzeitig und unsauber, Tendenz zur Unorganisiertheit, fehleranfällig

Du siehst: Ein und derselbe Antreiber kann uns sowohl unterstützen, als auch schaden. 

Durch die Antreiber strengen wir uns in gewissen Dingen mehr an als andere oder sind genau deshalb besonders gut in bestimmten Eigenschaften.

Gegensätzlich blockieren wir uns schlichtweg selbst bei einer zu schlechten Einstellung und Denkweise zu unseren Antreibern, stecken uns vielleicht sogar in die Opferrolle des eigenen Lebens, für das wir nach wie vor in voller Verantwortung stehen. Manchmal wirkt es so, als würde man sich sein eigenes Glücklichsein verwehren und sich in ein schlechteres Licht stellen als notwendig.

Um sich in dem richtigen Umgang mit seinen Antreibern zu üben, benötigt es an erster Stelle das Bewusstsein für seine tief sitzenden Glaubenssätze. Diese Erkenntnis ist der erste – und unheimlich große – Schritt in die richtige Richtung.

Dadurch können wir lernen mit ihnen besser umzugehen, um auch die negativen Einflüsse zu entkräften. Langfristig befähigen wir uns dadurch die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Doch dazu kommen wir später genauer.

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.

Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), Schweizer Schriftsteller

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Ein kleiner Exkurs: Deine Gedanken, deine Handlungen, deine Gefühle

Ein wichtiger Punkt, der besonders zu diesem Thema – doch auch generell im Leben – von großer Bedeutung ist, ist, dass alle Aspekte deines Seins miteinander in Verbindung stehen. Es ist ein Kreislauf, den wir dir gerne genauer erläutern möchten.

Wir bitten dich: Nimm dir die folgenden Worte zu Herzen und lass sie in dir wirken. Reflektiere dich und lass diese Inspiration für einen Moment in dir resonieren.

Deine Gedanken verleiten dich zu deinen Entscheidungen. Deine Entscheidungen zeigen sich in deinen Verhaltensweisen. Diese bringen dir wiederum Erfahrung in dein Leben. Diese Erfahrungen lassen in dir Emotionen entstehen. Und schlussendlich: Emotionen lösen wieder deine Gedanken aus. Es ist ein Kreislauf, den jeder von uns Menschen im Leben führt.

Innere Antreiber erklärt anhand des Kreislaufs von Gedanken, Entscheidungen, Verhalten, Erfahrungen und Emotionen

Das, was du also denkst, wird sich auf die eine oder andere Art in deinem Leben bemerkbar machen und zeigen. Deine Gedanken bleiben nicht nur fiktiv in deinem Kopf – und vor allem nicht ohne Einfluss. Ganz im Gegenteil: Mit deinen Gedanken ziehst du dir bestimmte Emotionen und Erfahrungen ins Leben.

Weshalb wir dir das erzählen? Weil deine Antreiber und Glaubenssätze ausschlaggebend für deine Gedanken sind und diesen Kreislauf entsprechend befeuern. 

Eine schwangere Frau, die offensichtlich weiß, dass sie schwanger ist, sieht auf einmal nur noch andere Schwangere. Du wolltest schon immer deinen Traumwagen? Auf einmal siehst du diesen andauernd auf den Straßen. Als würden alle dieses Auto fahren, außer du.

Vielleicht hast du auch einen Menschen in deinem Umfeld, der grundsätzlich optimistisch und mit einem positiven Mindset durch das Leben geht. Bei demjenigen scheint es ganz so, als würde ihm alles ganz leicht von der Hand gehen und sich sein Glück von alleine – schon fast zufällig – einstellen.

Es sind zwar recht pragmatische Beispiele, doch es soll dir eines zeigen: Du nimmst das wahr, was du denkst. 

Das ist alles andere als ein Naturgesetz. Vielleicht liegt auch keine direkte Kausalität vor. Doch trotzdem eine gewisse Korrelation. Letztlich sollen es Beispiele dafür sein, welche Bedeutung deine Gedanken besitzen.

Die Kraft deiner Gedanken ist so unglaublich groß und daher auch so ausschlaggebend für die Gestaltung deines Lebens. Deshalb sei dir eines bewusst: Du bist derjenige, der alles, was in deinem Leben ist, kreiert hat. Es kommt alles aus dir – aus deinem Inneren, deinen Gedanken und Entscheidungen. Wir holen uns langfristig nämlich das in unser Leben, was wir vermuten, das uns zustehe.

Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken.

Marcus Aurelius (121-180 n. Chr.), römischer Philosoph

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Unsere Glaubenssätze und inneren Antreiber sind von diesem nicht ausgenommen. Ganz im Gegenteil: Sie spielen eine maßgebliche Rolle. Deshalb ist es so wichtig, dass wir förderliche Gedanken an den Tag legen und mit unseren Antreibern verbinden. Das beschreibt mitunter…

Das Phänomen des Bestätigungsfehlers

Für unsere Gedanken werden wir nämlich immer Bestätigung suchen – und in aller Regel auch finden. So sind wir Menschen.

Wir sehen das, was wir sehen wollen. Wir sind ganz gut darin die Dinge so zu verschieben und verdrehen, dass wir uns selber bestätigt fühlen. Ganz gleich, ob wir negativ oder positiv über uns denken. Wir „belohnen“ uns nämlich damit, dass wir recht haben und uns in der eigenen Sichtweisen bestätigen. Diese Eigenart unseres Gehirns erklärt das bekannte Phänomen des Bestätigungsfehlers:

Es ist die menschliche Tendenz zur kognitiven Verzerrung und dir Neigung einer Person, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen und Ansichten erfüllen. Also einfach gesagt: Sich Informationen so zurechtzulegen (und andere ggf. sogar zu ignorieren), sodass die eigene Meinung bestätigt wird.

Haften an unseren inneren Antreibern also vor allem negative Gedanken und Ansichten, so wird es uns schwerfallen, dass wir uns von dem positiven Gegenteil überzeugen können.

Genau mit diesem Phänomen wollen wir später nämlich noch arbeiten: Wir schauen uns deine inneren Arbeiter ganz genau an. Wir nehmen sie auf den Prüfstand, was vielleicht an ihnen falsch ist und versuchen sie umzukehren. 

Der Bestätigungsfehler ist mitunter daran schuld, die Realität negativer zu sehen, wenn du von negativen Gedanken ausgehst. Ist man sich diesem Fehler aber bewusst, kann man damit Negatives in Positives drehen. Wir können uns das Phänomen nämlich auch zu Gute machen.

Du bist dran: Falsche innere Antreiber erkennen

Es ist so weit: Wir möchten uns nun dir ganz persönlichen widmen. Vielleicht hast du schon eine grobe Vorahnung, was deine inneren Antreiber sein könnten. Falls jedoch noch nicht ist das auch nicht weiter schlimm. Denn genau deshalb bist du hier.

Wir suchen nun im folgenden deine inneren Antreiber: Deine Forderung, die du dir immer wieder selbst stellst – wie du zu sein hast. Vielleicht stellst du dir aber auch immer wieder die gleiche zermürbende Frage, die du dir einfach nicht beantworten kannst. In diesem Fall sprechen wir nämlich von deiner persönlichen Grundfrage, die für dich als innerer Antreiber fungiert.

Den inneren Antreiber erkennen: Wo verspürst du größeren Widerstand?

Ein erster Punkt, um an deinen inneren Antreiber heranzukommen, ist, dass du dir ganz ehrlich deine Lebensbereiche anschaust, wo du am meisten persönliche Widerstände verspürst.

Widerstand ist nämlich ein Gefühl, das seine Berechtigung hat und vor allem auch nicht ohne Grund vorliegt. Denn Widerstand ist eine persönliche Schutzfunktion, die verhindert, dich mit schmerzhaften Gefühlen zu konfrontieren. Auf Druck entsteht Gegendruck – sprich Widerstand. Dort, wo du also Widerstand oder ein Druckgefühl empfindest, kann sich auch ein innerer Antreiber vermuten lassen.

Die folgenden Fragen und Anregungen möchten wir dir mitgeben, sodass du einmal in dich hineinhorchst:

Wo in deinem Leben verspürst du die meisten Reibungspunkte?
In welchen Lebensbereichen entstehen für dich schneller persönliche Konflikte bzw. wo liegen diese für dich vor?
Welche wiederkehrenden Gedanken verfolgen dich im Alltag?
Welche Hintergründe und Bedürfnisse verfolgst du mit deinen täglichen Handlungen?
Vielleicht gibt es auch einen bestimmten Bereich, wo du innere Blockaden verspürst, du dich zurückgehalten fühlst oder dich selber unter starken Druck setzt. Welche sind das?

Deine Antworten sollten für dich erste Indizien sein, dass hier gewissermaßen etwas nicht stimmt; dass sich hier vielleicht dein innerer Antreiber oder auch deine Grundfrage des Lebens verbirgt.

Anstatt, dass du diese Gedanken und Widerstände nun weg- oder unterdrückst, gewähre dir die Empfindungen und fühle dich in sie hinein. Womöglich fällt dir dies im Moment noch etwas schwerer. Doch das soll vollkommen in Ordnung sein. Setze dich bitte daher nicht unter Druck und gewähre dir diesen natürlichen Prozess.

Am besten beobachtest du dich einfach die folgenden Tage mit dem Wissen, dass du auf der Suche nach deinem inneren Antreiber bist. Er wird sich stets auf eine Weise über den Tag bemerkbar machen. Mit diesem Wissen bist du sensibilisiert. Beobachte also deine Gedanken, Gefühle und Handlungen. Überleg dir, was sie dir gerne sagen möchten und was sich hinter ihnen verbirgt.

Um dir bei dieser Übung etwas zu helfen, möchten wir uns den inneren Antreiber „Sei gefällig!“ einmal genauer anschauen und wie er sich in bestimmten Bereichen eines Menschen möglicherweise äußern kann:

Emotionen

Die Person scheint immer gut gelaunt zu sein – selbst wenn es ihr ggf. auch mal nicht so gutgeht. Aufgrund der Harmoniebedürftigkeit versteckt sie vielleicht ihre negativen Emotionen, um keinem zur Last zur fallen. Negative Gefühle scheinen grundsätzlich etwas Bösartiges zu sein, das man nicht zeigen darf.

Verhalten gegenüber anderen

Zuerst denkt man immer an die anderen. Die Wünsche und Bedürfnisse anderer Personen werden über die eigenen gestellt. Die Person hat Probleme Nein zu sagen und ihre persönlichen Grenzen einzuhalten. Sie möchte niemand anderen verletzen und hat vielleicht sogar Angst, dass andere schlecht über sie denken oder sogar abweisen. Die Person hat demnach ganz feine Antennen, wie es anderen Menschen geht, versucht es allen recht zu machen, passt sich gerne an und sucht in ihrem Umfeld förmlich nach wertschätzender Bestätigung der eigenen Persönlichkeit.

Verhalten gegenüber sich selbst

Die Aufmerksamkeit der Person liegt viel im Außen. Eigene (negative) Gefühle und Gedanken werden manchmal gar nicht richtig wahrgenommen. Das eigene Selbstwertgefühl ist an die (positiven) Reaktionen der Mitmenschen gekoppelt. Ohne diese Resonanz weiß die Person nicht, ob sie gemocht wird oder nicht. Ihr Selbstbild wirkt womöglich auch etwas fragil bzw. variabel, sodass bspw. auch das Selbstbewusstsein ein Problem sein könnte.

Mimik, Gestik, Sprache

Die Person versucht sich vor allem positiv zu äußern, weicht vielleicht auch unangenehmen Gesprächsthemen aus. In ihrem Auftreten wirkt sie sehr lebendig, um die Aufmerksamkeit von anderen zu erhalten.

Gedanken und Fragen

Mag mich die andere Person überhaupt? Wie kann ich anderen noch behilflich sein? Falle ich gerade wem anders zur Last? Bin ich wertvoll und genug? Werde ich wahrgenommen?

Den inneren Antreiber erkennen: Wo liegt sein Ursprung?

Dass du dir einen bestimmten inneren Antreiber ins Leben geholt hast, ist nicht ohne Grund geschehen. Den eigenen Antreiber zu erkennen, ist wichtig. Den Ursprung dahinter zu verstehen, hilft uns jedoch noch weiter, um mit ihm langfristig besser umzugehen. 

Dafür möchten wir dich also einladen, dass du einen Blick in deine Vergangenheit – vor allem auch in deine Kindheit – wirfst. Oftmals waren es nämlich intensive Erfahrungen in unserer Vergangenheit, die uns bestimmte Verhaltens- und Denkweisen entwickeln ließen. Öfters als wir denken liegt dieser Ursprung in unserer Kindheit und bei unserem inneren Kind:

Du musst wissen, als Kind nehmen wir alles persönlich. Alles, was uns im Leben passiert, projizieren wir in jungen Jahren auf uns selbst. Dieser Mechanismus ist durch die Natur bedingt: Als Kind lernen wir von unserem Umfeld, um schnellstmöglich (über-)lebensfähig zu werden. Dabei ist die Eltern-Kind-Beziehung eine ganz wichtige Beziehung in dem Leben eines Kindes. Die Beziehungen und Erfahrungen zu unseren Eltern, aber auch grundsätzlich, was wir als Kind erlebt haben, besitzen einen großen Einfluss auf unsere Muster, die wir bis in unser Erwachsenenalter mitnehmen.

Doch auch wenn die Kindheit so prägend ist, muss sie nicht ausschließlich der Ursprung unserer Antreiber sein. Denn auch im Erwachsenenalter können sich noch innere Antreiber entwickeln: eine gescheiterte Beziehung, eine fatale Fehlentscheidung mit bösen Konsequenzen, Unzufriedenheit im Beruf, eine zerstörerische Freundschaft, finanzielle Nöte, Krankheiten o.Ä. – den möglichen Ursachen sind keine Grenzen gesetzt.

Du siehst: Die möglichen Ursprünge deines Antreibers sind vielzählig und sind vor allem von deiner subjektiven Wahrnehmung und deinen Erfahrungen geprägt. Wir möchten dir deshalb nur ein paar Möglichkeiten deshalb aufzählen, um dir ein Gefühl zu geben, wo vielleicht auch du ansetzen könntest:

Die Wertschätzung und Liebe der Eltern ist an das gute Verhalten des Kindes geknüpft. Man musste sich stets gut benehmen, durfte nicht quengeln oder weinen, gute Noten nach Hause bringen und durfte sich seinen Eltern nicht widersetzen.

Ich muss gefällig sein.
Ich muss anderen gefallen.
Ich muss alles perfekt machen.
Ich muss stark sein.
Ich darf keine negativen Gefühle zeigen.
Ich muss gewinnen.

Die Eltern haben sich getrennt.

Ich bin für alles verantwortlich.
Ich bin an allem schuld.
Ich bin nicht wertvoll.

In der Schule wurde man gemobbt.

Ich bin nicht wertvoll.
Ich muss anderen gefallen.
Ich muss es jedem recht machen.
Ich muss stark sein.
Ich darf nicht auffallen.

Eine Freundschaft ging ohne Voraussicht in die Brüche oder eine Beziehung endete in großer Enttäuschung.

Ich bin auf mich alleine gestellt.
Ich kann keinem vertrauen.
Ich muss stark sein.
Ich habe keine Liebe verdient.

Eine Entscheidung stellt sich als große Fehlentscheidung mit schwerfälligen Konsequenzen heraus und ist in schlechter Erinnerung geblieben.

Entscheidungen zu treffen fallen mir schwer.
Ich lasse lieber Entscheidungen treffen, als sie selber zu fällen.
Ich muss so viel wissen wie möglich.
Ich muss perfekt sein.

Es gab eine Lebensphase, in der man das Gefühl hatte, alleine gewesen zu sein.

Ich muss stark sein.
Ich muss alles mit mir alleine ausmachen.
Ich darf keine Hilfe annehmen.
Ich vertraue nur mir selbst.

Die Ursprünge seiner inneren Antreiber sind so vielfältig und beruhen auf einer ganz subjektiven Wahrnehmung, dass dies auf einer persönlichen Ebene in solch einem Artikel kaum wiederzugeben sind. Wir hoffen jedenfalls, du hast ein Gefühl dafür erhalten, wovon wir sprechen, sodass auch du bei dir ansetzen und schauen kannst.

Innere Antreiber aus positiven Erfahrungen

Du musst wissen, dass sich innere Antreiber zwar meist aus negativen Erlebnissen bilden, doch es manchmal auch positive Erfahrungen waren. So kann es bspw. sein, dass du etwas ganz Positives erfahren hast, was du in deinem Leben nicht mehr missen möchtest. 

Diese positive Erfahrung kann sich als Ursprung deines inneren Antreibers herausstellen. Obwohl du ein positives Erlebnis mit deinem inneren Antreiber verbindest, kann es dir ein gewisses Druckempfinden verleihen; dass du Angst hast, dieses Gefühl zu verlieren und du deshalb alles geben möchtest, um es zu bewahren. Obwohl es für dich eine positive Erfahrung war, hat sie sich in dir gewissermaßen verkehrt und mit negativer Energie verbunden.

Falls du dich damit angesprochen fühlst, werde dir auch diesen positiven Erfahrungen bewusst, und dass du im Grunde dafür dankbar sein kannst. Langfristig sollte es dann dein Ziel sein, dass du auch wieder diese positive Energie mit deinem Antreiber verbinden kannst.

Das Erkennen seiner persönlichen Widerstände und deren Ursprünge: Es sind zwei Punkte, die ihre Zeit benötigen, eine Menge Selbstreflexion verlangen und dass du in dich in aller Ruhe hineinhorchst.

Daher ist unsere Bitte an dich: Nimm dir diese Zeit für dich. Schau dir in aller Ruhe deine Gedanken, Erinnerungen und Gefühle an. Lass das, was sich dann zeigen möchte, zu und erkunde es.

Umgang, Prüfung und Änderung des inneren Antreibers

Solltest du nun deinen inneren Antreiber und seinen Ursprung erkannt haben, möchten wir uns genauer mit ihm beschäftigen. 

Wir möchten uns gemeinsam anschauen, was er uns Gutes und Böses tut – wie er schließlich Einfluss auf unser Leben hat. Gleichermaßen möchten wir ihn hinterfragen: Wollen wir uns auch für die Zukunft mit unserem inneren Antreiber identifizieren? Oder wollen wir uns vielleicht dazu entscheiden ihn für uns neu zu definieren?

Für die weiteren Punkte wird es dir helfen, wenn du bereits eine grobe Vorstellung hast, was dein Antreiber sein könnte, damit du gleich mitmachen kannst.

Prüfung: Lieber innerer Antreiber… Was machst du mit mir?

Wenn du dir deinen persönlichen Antreiber so betrachtest: Was macht er mit dir? Wie zeigt er sich in deinem Leben? In deinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen. 

Er verleitet dich so zu handeln, wie du es tust. Daher hilft es dir, dass du einmal die positiven und negativen Konsequenzen deines inneren Antreiber gegenüberstellst. Wozu befähigt dich dein Antreiber? Wovon hält er dich aber vielleicht auch ab?

Schnapp dir doch mal ein Blatt Papier und schreibe genau diese Gedanken auf.

Innere Antreiber: Erklärung von Vor- und Nachteilen des Antreiber "Ich muss stark sein."

Umgang: Welche Bedürfnisse liegen hinter deinem Antreiber?

Der inneren Antreiber ist nicht ohne Grund in uns. Er will uns was sagen. Im Grunde sind an ihn tief in uns liegende Bedürfnisse gekoppelt. Er treibt uns in unserem Leben deshalb so stark an, weil wir das Gefühl haben, dass wir ein bestimmtes Bedürfnis (noch) nicht in unserem Leben besitzen.

Beispielhaft schauen wir uns deshalb nochmal die fünf Antreiber aus der Transaktionsanalyse an und welche möglichen Bedürfnisse hinter diesen Sätzen liegen können:

Sei perfekt → Das Bedürfnis nach Kontrolle, sich Fehler einzugestehen
Sei gefällig → Das Bedürfnis nach Harmonie, Aufmerksamkeit, Liebe, Wertschätzung
Streng dich an → Das Bedürfnis nach Erfolg, Zufriedenheit, Wertschätzung
Sei stark → Das Bedürfnis nach dem inneren zu Hause, Emotionen fühlen, Schwäche zeigen dürfen
Beeil dich → Das Bedürfnis nach Gelassenheit, Ruhe, Zufriedenheit

Verstehe daher, welche Bedürfnisse unter deinem Antreiber liegen. Sie sind es nämlich, die unseren Antreiber wirklich aktivieren und weshalb wir ihn in unser Leben gebracht haben. Wenn wir uns also die Bedürfnisse in unser Leben holen bzw. sicherstellen, kann nämlich unser innerer Antreiber gewissermaßen an negativer Energie bzw. Lautstärke verlieren und zur Ruhe finden.

Frag dich also ehrlich: Welche deiner Bedürfnisse hast du versucht, durch deinen inneren Antreiber zu erfüllen?

Falls du den Ursprung deines Antreibers erkannt hast, kannst du auch dort nochmal schauen welche Bedürfnisse damals nicht erfüllt wurden. Der Ursprung steht nämlich meist in enger Verbundenheit mit diesem Bedürfnis, was damals nicht erfüllt wurde.

Änderung: Transformiere deinen inneren Antreiber

Bisher haben wir gemeinsam in die Vergangenheit und Gegenwart geschaut; wie sich dein innerer Antreiber ergeben und dich bis hier hin beeinflusst hat. Doch nun geht es darum, wie wir ihn zukünftig neu erfinden dürfen. Anstatt, dass wir mit ihm eine negative Treibkraft assoziieren, möchten wir ihn nun mit neuer Energie betanken. 

Wir legen ganz bewusst den Fokus auf das Positive unseres Antreiber und formulieren das Negative um, ohne ihm die ursprüngliche Bedeutung zu nehmen. Denn wir wissen: Unser innerer Antreiber hilft uns auch in vielen Lebensbereichen. Diesen Einfluss möchten wir ihm auch gar nicht nehmen, sondern beibehalten.

Also überlege dir, wie du deinen Antreiber für dich umformulieren kannst. Jeder von uns hat eine gewisse Formulierung im Kopf, die wir uns regelmäßig in bestimmten Situationen sagen. Diese wollen wir nun nehmen und verändern.

Zuallererst nimm dir deine alte Formulierung deines Antreiber-Satzes und beachte dabei vor allem auf Worte, die deinem inneren Antreiber seine besondere Ausdrucksstärke verleihen, bspw. immer, nie, alle, außer, ich, warum, wann, fühlen etc.

Frag dich nun, ob diese starken Worte ihre Daseinsberechtingung haben und achte später darauf, wie du sie in deiner neuen Formulierung einbaust. Deine neue Formulierung soll den Fokus auf das Konstruktive und Positive legen – was vielleicht auch schon da ist und nicht, was noch nicht da ist. Wir möchten uns nämlich das Gute und die Fülle in unserem Leben vor Augen halten bzw. wie wir diese bereits im Hier und Jetzt erlauben können – nicht das Gegenteil.

Unsere Hilfe für die Umformulierung ist, dass du deinen Antreiber als Frage formulierst. Somit wirkt der Satz nicht absolut – so, als wäre er ein Fakt für dich.

Ich muss stark sein. → Warum fühle ich mich immer so, dass ich stark sein muss?

Ist dein Antreiber nämlich eine Frage, so kannst du dich jedes Mal fragen: Stimmt das eigentlich, was ich mir bisher immer wieder selber sage? Sind die Umstände wirklich so negativ, wie ich sie augenscheinlich sehe?

Genauso bist du nach der positiven Umformulierung deines Antreiber dahingehend angehalten, dich und deine Umwelt stets zu reflektieren, um dir deine positive Bestätigung vor Augen zu halten.

Beachte vor allem, dass deine neue Formulierung ausschließlich positiv oder konstruktiv formuliert ist. Es ist ganz wichtig und ein wichtiger Bestandteil des Framing-Effekts, dass wir keine Negationen in unsere neue Formulierung einbringen:

Schlechtes Beispiel: Wann habe ich es geschafft nicht perfekt zu handeln?
Positives Beispiel: Wann habe ich mir heute Ruhe und Gelassenheit gewährt?

Wie könnte mit diesem Wissen also dein neu transformierter Antreiber heißen?

Alter Antreiber Neuer Antreiber

Ich fühle mich für alles verantwortlich.

Wofür trage ich in meinem Leben die Verantwortung?
Wo habe ich heute Verantwortung bzw. Kontrolle abgeben dürfen und habe trotzdem Gutes erfahren?

Ich muss es schaffen.

Wie entdecke ich, was ich bereits erreicht habe?
Was habe ich heute für mich getan, um mich zufrieden zu fühlen?

Ich muss perfekt sein.

Wann habe ich mir heute einen Fehler verziehen und was konnte ich aus ihm lernen?
Wann habe ich mich heute wertvoll gefühlt auch ohne, dass ich Leistung erbringen musste?
Wann war ich heute zufrieden mit mir?

Ich muss mich immer stark zeigen.

Wann habe ich mich heute besonders wohlgefühlt?
Wann habe ich mich heute authentisch gezeigt?
Wann habe ich mir heute Schwäche einstehen dürfen?

Ich muss es allen recht machen.

Was kann ich dafür tun, um meine Bedürfnisse zu kommunizieren?
Wie kann ich meine Grenzen einhalten?

Ich darf nicht Nein sagen.

Wie kann ich meine Grenzen einhalten?
Wann habe ich heute zu etwas Nein gesagt?

Ich habe keine Liebe verdient.

Was kann ich für mich tun, um mich wertvoll zu tun?
Wie darf ich mir erlauben, mich selbst zu lieben?

Ich werde nicht beachtet.

In welchen Situationen habe ich mir heute Gehör und Beachtung eingefordert?
Wann habe ich heute Wertschätzung und Respekt bekommen, für das, was ich bin?

Ich ziehe Leid an.

Wie kann ich es schaffen konstruktiv auf das zu reagieren, was passiert?
Was ist mir heut Gutes gesehen, für das ich dankbar bin?

Du siehst, dass wir das ursprüngliche Bedürfnis und Problem, um das es sich in dem inneren Antreiber handelt, nicht anfassen oder gar manipulieren. Alles, was wir mit der Umformulierung machen, ist den Fokus auf das Positive und Konstruktive zu richten.

Ein Blick in die Zukunft: Spüre in deinen neuen Antreiber

Wenn du dir nun deine neue Formulierung ansiehst, wie fühlt es sich für dich an?

Überleg dir, welche positiven Effekte deine neue Formulierung für dich hat. Was gewährst du dir damit? Und welche negativen Auswirkungen entfallen vielleicht sogar für dich?

Mache dir bewusst, dass du es selber bist, der seinen inneren Antreiber „füttern“ kann – nämlich genau mit dem Bedürfnis, welches du dir in deinem Leben wünschst. Was kannst du dir also geben, um dich und deinen neuen Antreiber zufriedenzustellen?

Wir wünschen uns für dich, dass dein neuer Antreiber – man nennt ihn in diesem Zuge auch Erlauber – in dir schöne und neue Erkenntnisse erweckt. 

Genau mit diesem Wissen empfehlen dir, dass du dir deinen neuen Antreiber jeden Morgen mit dem Aufstehen aufsagst und nochmals abends, bevor du dich schlafen legst. Damit stellst du einerseits die Weichen, um deinen Tag nach deinem positiven Antreiber auszurichten und andererseits erlaubst du dir abends einen Moment der Reflexion. Abends darfst du stolz auf dich und deinen Tag sein, wenn du dir bewusst machst, wie du deine neuen Gedanken- und Verhaltensweisen um deinen neuen Antreiber ausgerichtet hast.

Genauso möchten wir dir auch nochmal zusprechen: Es kann vielleicht passieren, dass du in Zukunft nochmal in alte Muster verfallen könntest. Das ist vollkommen in Ordnung. Bitte verurteile dich nicht dafür, denn du bist auf dem richtigen Weg. Beobachte dich regelmäßig über den Tag und halte dir deine neue Formulierung vor Augen. Vertraue dir und dem Prozess.

Der innere Antreiber auf einen Blick

Bevor wir dich nun verabschieden, erhältst du nochmal einen Überblick mit den wichtigsten Dingen, die du bitte für dich und deinen inneren Antreiber beachten solltest.

  1. Jeder von uns besitzt seine inneren Antreiber. Sie haben uns in der Vergangenheit oftmals gedient und zu dem Punkt gebracht, wo wir heute stehen.
  2. Jeder Antreiber hat seinen Ursprung. Sie haben sich nicht per Zufall für unser Leben eingestellt. Ganz im Gegenteil: Es waren intensive Erfahrungen in der Vergangenheit, die uns geprägt haben und mit starken Gefühlen verknüpft sind.
  3. Hinter jedem Antreiber liegt ein Bedürfnis, das wir uns selber erfüllen möchten.
  4. Für unseren inneren Antreiber zahlen wir oft einen hohen Preis, verwehren uns manchmal unser Glück und denken schlechter über uns, als wir sollten.
  5. Das, was wir denken und fühlen, holen wir uns in unser Leben.
  6. Unsere inneren Antreiber lassen sich verändern. Wie ist es dir möglich diese umzuformulieren?
  7. Frag dich immer wieder neu: Was kannst du dir schon heute geben, um deinen Antreiber zu befriedigen und deine Bedürfnisse zu erfüllen?

Die besten Strategien: Negative Glaubenssätze auflösen

Negative Glaubenssätze auslösen und erkennen beschrieben anhand eines Gehirns

Positive und negative Glaubenssätze: Sie sind wie vorgeschriebene neuronale Programme, die sich über die Realität legen und die Wahrnehmung unserer Umwelt sinnbildlich „verzerren“. Kaum etwas besitzt mehr Einfluss auf die Qualität deines Lebens als deine Glaubenssätze.

Manche Menschen scheinen die Überholspur des Lebens für sich gepachtet zu haben. Es wirkt so, als würde ihnen alles gelingen und sie mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit nur so  durchs Leben gleiten. Andere Menschen scheinen hingegen mit angezogener Handbremse zu fahren – als würden innere Blockaden sie gewissermaßen aufhalten wollen. Der Grund für diese Verhaltensweisen sind eben erwähnte positive und negative Glaubenssätze.

Diese inneren Überzeugungen – obgleich guter oder schlechter Natur – bestimmen maßgeblich darüber, was ein Mensch tut (oder auch nicht tut), denkt und fühlt. Dabei sind es die positiven Glaubenssätze, die einem Menschen ein erfülltes Leben ermöglichen und hingegen negative Glaubenssätze, die ihn zurückhalten wollen.

Glaubenssätze lassen sich verändern – auch die negativen. Um vielleicht die eine oder andere Handbremse in deinem Leben bzw. Kopf zu lösen, erwartet dich hier eine ausführliche Erklärung, was diese inneren Überzeugungen überhaupt sind, wie sie entstehen, wirken und wie man für sich negative Glaubenssätze auflösen kann.

Da Glaubenssätze eine umfassende und wirklich große Thematik für einen Menschen sind, fällt dieser Beitrag deutlich länger als manch anderer aus. Doch es ist uns wichtig, dass wir dieses Thema ganz genau beleuchten. Also nimm dir die bitte nötige Zeit, erforsche dich selbst und mache bei den folgenden Übungen gerne mit, um auch deine Glaubenssätze zu erkennen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind unbewusste Gedankenmuster, die sich im Laufe eines Lebens für jeden Menschen entwickelt haben. Es sind inneren Überzeugungen, die sich im Unterbewusstsein von einer Person verankert haben und auf alles und jeden projiziert werden: auf sich selbst, andere Menschen und allgemein auf das ganze Leben.

Glaubenssätze bestimmen maßgeblich unseren Alltag und wie wir die Eindrücke aus unserer Umwelt wahrnehmen – oftmals sogar ohne merklichen Eindruck. Sie steuern, wie wir uns verhalten, wie wir denken und sogar fühlen. Es sind sozusagen psychische Betriebssysteme, die die Wahrnehmung und das Weltbild jeder Person bestimmen.

 Jeder Mensch besitzt eine Vielzahl von sowohl positiven, als auch negativen Glaubenssätzen. Positive Glaubenssätze sind wie ein guter Freund, die einem Menschen bspw. Mut machen und zu innerer Stärke verhelfen. Hingegen sind negative Glaubenssätze wahre Blockaden. Sie reproduzieren schlechte Denkmuster, limitieren die eigenen Fähigkeiten und lassen einen schlechter fühlen als eigentlich notwendig.

Diese positiven und negativen Glaubenssätze können sich dabei durch alle Lebensbereiche ziehen und beeinflussen so unterschiedliche Sichtweisen. Kein Glaubenssatz lässt sich von außen und objektiv als falsch beurteilen. Solch eine Überzeugung hat ein Individuum durch unterschiedlichste Ursache entwickelt. Daher hat jeder Glaubenssatz seine „Berechtigung“.

Wir werden, was wir glauben.

Earl Nightingale (1921-1989), US-amerikanischer Motivationstrainer

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Es gibt unendlich viele von diesen inneren Überzeugungen. Doch um dir einen Einblick zu gewähren, haben wir dir eine große Liste an Beispielen für unterschiedliche positive und negative Glaubenssätze zusammengestellt – aufgeteilt auf die typischen und großen Lebensbereiche.

Uns ist es wichtig, dass du dir unter dem Begriff „Glaubenssatz“ etwas vorstellen kannst, um auch später deine eigenen besser erkennen zu können. Überfliege gerne diese Auflistung und habe dabei im Hinterkopf, dass sich jeder Glaubenssatz auch umdrehen lässt – und so bspw. aus einem negativen Glaubenssatz ein positiver wird:

Ich bin nicht wertvoll. → Ich bin wertvoll.
Ich habe keine Macht. → Ich habe die Macht für mein selbstständiges Handeln.

Selbstbild & Selbstwertgefühl

Ich genüge mir selbst.
Ich werde es schaffen.
Ich bin gut/attraktiv/selbstbewusst/intelligent/…

Ich bin anderen immer unterlegen.
Ich muss immer der Beste sein.
Ich bin dumm/nicht schön genug/zu dick/zu dünn/…

Finanzen & Erfolg

Ich habe es verdient glücklich und erfolgreich zu sein.
Mit meinem Beruf kann ich erfolgreichen/reich werden.
Ich kann es aus eigener Kraft schaffen ein erfülltes Leben zu führen.

Geld verdirbt den Charakter.
Erfolg kann man nur haben, wenn ich andere aussteche.
Ich habe es nicht verdient viel Geld zu verdienen.

Freunde, Familie, sozialer Kontakt

Ich darf meine Mitmenschen um Hilfe beten.
Ich darf meine Meinung sagen.
Ich bin selbstbestimmt und lasse nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden.

Ich darf keine negativen Gefühle zulassen.
Ich falle anderen nur zu Last.
Ich kann keinen anderen vertrauen.

Beziehungsleben und Liebe

Ich glaube an die Liebe meines Partners und der Beziehung.
Ich kann meinem Partner vertrauen.
Mein Partner liebt mich so wie ich bin.

Alle Männer sind Schweine. / Alle Frauen sind Schweine.
Ich muss meinem Partner immer gefallen.
Mein Partner wird mir fremdgehen.

Körper & Gesundheit

Es ist Frieden in mir, meinem Körper und meiner Umwelt.
Ich achte auf mein Denken und ernähre mich bewusst gesund.
Ich bin kraftvoll und lebendig.

Ich werde öfters krank als andere.
Das ist erblich bedingt.
Für einen gesunden Körper muss man leiden.

Weitere Glaubenssätze

Keiner liebt mich.
Die Welt ist hart und ungerecht.
Veränderungen machen alles schlimmer.
Ich werde von anderen Menschen ausgenutzt.
Nur mit einem Partner kann ich glücklich sein.
Reiche Menschen sind schlecht.
Nichts liegt in meiner Hand.
Man kann nicht einfach machen, was man will.
Menschen haben schlechte Absichten.
Seine Gefühle zu zeigen, ist ein Beweis von Schwäche.
Ich bin zu nichts fähig.

Dies ist jedoch wirklich nur ein klitzekleiner Anteil ab möglichen Glaubenssätzen. Es gibt unendlich viele von ihnen. Jedoch hast du hoffentlich nun ein ungefähres Bild erhalten.

Wie wirken Glaubenssätze?

Positive und negative Glaubenssätze wirken gleichermaßen. In gewisser Weise „verzerren“ sie die Realität und funktionieren wie ein Filter auf die Umwelt. Man kann es sich so vorstellen, als würde man sich eine Sonnenbrille mit blauen Gläsern aufsetzen und die Umwelt in einem leichten Blaustich sehen. Setzt man hingegen eine Sonnenbrille mit grünen Gläsern auf, sieht man die Umwelt in einem Grünstich.

So beeinflussen letztlich Glaubenssätze das Leben eines Menschen: Je nach Glaubenssatz – in unserem Beispiel die unterschiedlichen Sonnenbrillen – sehen wir die tatsächliche Umwelt leicht abgeändert bzw. verfärbt. Glaubenssätze verändern also in gewissen Weise die Realität – bei manchen Menschen mehr, bei anderen weniger. 

Doch wie funktioniert dies? Einfach gesagt, sind Glaubenssätze neuronale Programme, die bestimmen, wie ein Mensch auf seine Umwelt reagiert. Denn es ist wie folgt:

Eine Information aus der Umwelt erreicht den Menschen und ruft bei ihm immer eine Reaktion in Form von Gedanken, Verhalten oder Emotionen hervor. Mitunter werden diese Reaktionen durch die neuronalen Muster der Glaubenssätze geformt.

Sie wirken dabei wie ein vorgeschriebenes Programm, welches für eine Information vorbestimmt ist und erzeugt somit vorprogrammierte Gedanken und Emotionen, die sich wiederum im menschlichen Verhalten widerspiegeln.

Dabei muss genau auf die negativen Glaubenssätze Acht gegeben werden. So wie es der Name „Glaubenssatz“ schon verrät: Ein Mensch glaubt wirklich an seine Glaubenssätze. Es sind für ihn – aus seiner individuellen und subjektiven Sicht – Tatsachen, die er für sich als wahr erachtet – so unrealistisch wie es für einen objektiven außenstehenden wirken mag. Und so wird das eigene Verhalten und Leben nach den eigenen Glaubenssätzen ausgerichtet.

Die Wirkung von Glaubenssätzen möchten wir dir anhand eines einfachen – und womöglich auch etwas plakativen – Beispiels näher bringen:

Durch frühere schlechte Erfahrungen, bspw. durch Enttäuschungen, Fremdgehen oder die Ignoranz des Partners entwickelt sich für eine Person der folgende Glaubenssatz bzgl. romantischen Beziehungen und Partnerschaften:

„In einer romantischen Beziehung werde ich von meinem Partner immer nur enttäuscht und fallen gelassen.“

In unserem Beispiel heißt diese Person Lisa. Lisa lernt an einem schönen Abend in ihrem Freundeskreis Marc kennen. Lisa findet Marc von Grund auf sympathisch und attraktiv und sieht in ihm einen potenziellen Partner.

Durch die Interaktion mit Marc entstehen Reize/Informationen, die von Lisa aufgenommen werden. Die Reize treffen wiederum auf Lisas Glaubenssatz, dass sie immer von ihren Partnern enttäuscht wird.

Lisas Glaubenssatz äußert in Gedanken, wie „…dass es wieder so kommen wird“, „…der erste Anschein ja sowieso trügt und er genauso sein wird wie meine vorherigen Partner“ oder „…ich kann ihm ja nicht vertrauen“.

Diese Gedanken resultieren wiederum in Emotionen – negative Emotionen, wie es Lisa schon von früher kannte: Misstrauen, Verletzung, Enttäuschung und Selbstschutz.

Und genau diese Emotionen spiegeln sich in Lisas Opfer- und Abwehrverhalten gegenüber Marc wider. Obwohl Marc bis dahin nichts Falsches gemacht hat und Lisa sehr positiv gegenüber begegnete, wird von Lisa mit Abweisung reagiert, was Marc nun auch Lisa zurückspielt.

Lisas Erfahrungen wurden dadurch erneut bestätigt und ihr negativer Glaubenssatz hat sich in ihren Gedanken, Gefühlen und Verhalten verfestigt. 

Diese Art von Programmen besitzt jeder Mensch in unendlicher Vielzahl, wobei es sowohl positive, als auch negative Glaubenssätze gibt, die jeden Tag im Leben eines Menschen greifen und wirken.

Durch solche Erfahrungen, wie im obigen Beispiel, können sich diese Überzeugungen im Kopf bewähren – und dies ist letztlich die Krux an der Sache und macht es einem Menschen so schwer negative Glaubenssätze aufzulösen bzw. zu ändern. Dazu jedoch später mehr.

Negative Glaubenssätze auflösen und erkennen beschrieben anhand des Schaubild "Der Zyklus von Glaubenssätzen"

Wie entstehen Glaubenssätze?

Wenn ein Mensch zur Welt kommt, ist er unbefangen von jeglichen Glaubenssätzen. Ein Mensch startet sozusagen mit einer „leeren Festplatte“ und entwickelt für sich erst im Laufe seines Lebens diese Gedankenmuster und neuronalen Programme.

Wie wir über die Welt oder andere denken, kann auf den ersten Blick sehr willkürlich wirken. Doch jegliche Sichtweisen sind auf einen Ursprung zurückzuführen. Sowohl positive, als auch negative Glaubenssätze sind das Resultat eigener Erfahrungen und Einflüsse aus der Umwelt.

Glaubenssätze entwickeln sich somit entweder durch die Person selbst oder durch externe Einwirkungen. Ein Mensch nutzt dafür ganz unterschiedliche Methoden, um diese Überzeugungen für sich zu entwerfen. Doch es sind vor allem zwei große „Fehler“/Prozesse, wie ein Mensch für sich Glaubenssätze entwickelt:

  1. Einzelne Erfahrungen werden generalisiert. Auf Basis weniger Erfahrungen werden fundamentale Meinungen – sprich Glaubenssätze – entwickelt.
  2. Menschen modellieren ihre Umwelt. Dies bedeutet, dass Menschen Beobachtungen über Meinungen, Verhalten, Aussagen und Glaubenssätze machen und diese im Unterbewusstsein übernommen haben.

Externe Einflüsse sind bspw. die sozialen Bindungen und Interaktionen mit unseren Mitmenschen. Jeder Mensch lernt und übernimmt unbewusst und bewusst Verhalten, Meinungen und Aussagen aus seiner Umwelt. Dies passierte über ganz unterschiedliche soziale Kontakte, Bindungen und Beziehungen:

  • bei der Erziehung, der Schule, der Ausbildung, bei der Arbeit etc.
  • durch die Familie, die Verwandten-, Geschwister- und Familienverhältnisse
  • durch Freunde und Bekannte
  • durch Lehrer (= Autoritätspersonen) und Schulkameraden
  • durch Vorgesetzte und Kollegen
  • letztlich durch jeglichen Kontakt mit anderen Mitmenschen

Der nächste Punkt ist ganz wichtig, da dieser im Erkennen seiner eigenen Glaubenssätze von großer Bedeutung sein wird: Vor allem im Kindheitsalter ist ein Mensch noch deutlich „formbarer“. In jungen Jahren neigen Kinder dazu, dass, was ihnen gesagt und gezeigt wird – und generell erfahren haben – zu übernehmen. Ein Großteil der Glaubenssätze entsteht nämlich deshalb in der eigenen Kindheit.

Ein Kind, das vom Mathematiklehrer gesagt bekommt, dass es kein Mathe kann, glaubt schneller dieser Aussage, als ein gestandener Erwachsener. Oder dass es immer brav und artig sein muss, um von seinen Eltern Zuneigung zu erhalten.

Die Kindheit ist eine hochsensible Phase in der Entwicklung eines Menschen. Als junger Mensch sucht ein Kind aktiv den (Lern-)Austausch mit Erwachsenen, um von den älteren zu lernen und sich Sachen quasi „abzuschauen“. 

Doch dabei fehlen Kindern noch oft die kognitiven Möglichkeiten über Verhaltensweisen, Meinungen und Situationen selber abwägen zu können, um für sich diese Dinge als falsch oder richtig zu verstehen. Ein Kind nimmt daher solch Denk- und Verhaltensmuster viel schneller für sich an, als es ein Erwachsener tun würde.

Doch nicht nur in der Kindheit finden wir den Ursprung unserer Glaubenssätze. Jeder Mensch hat unzählige Glaubenssätze im Laufe seines Lebens entwickelt und wird es auch weiterhin tun. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Glaubenssätze nichts mit dem Intellekt eines Menschen zu tun haben. Selbst die intelligentesten Menschen haben negative Glaubenssätze entwickelt.

Kein Mensch hat sich bewusst dazu entschieden einen Glaubenssatz für sich anzunehmen oder nicht. Sie sind das Ergebnis externer Einflüsse. Jeder von uns wird durch den Kontakt mit seiner Umwelt, sowie die sozialen Interaktionen geformt.

Das Gute ist, dass kein Glaubenssatz in Stein gemeißelt ist und sich verändern lässt – auch wenn dies, oftmals mit viel Arbeit verbunden ist. Wird ein Mensch sich seiner negativen Glaubenssätze bewusst, so ist es ihm auch möglich an diesen zu arbeiten und für sich aufzulösen.

Schritt 1: Negative Glaubenssätze erkennen

Ehe wir uns damit beschäftigen können, wie wir negative Glaubenssätze auflösen können, müssen wir in unserer Persönlichkeit danach suchen und graben. Viele unserer Überzeugungen liegen nämlich nicht für uns abrufbar auf unserer Bewusstseinsebene, sondern sind „unter der Oberfläche“ im Unterbewusstsein. Hier wollen wir nun also hin.

Dafür benötigt es eine allumfassende Selbstreflexion – beginnend in unserer Kindheit und von da an fortlaufend bis in die Gegenwart unseres jetzigen Erwachsenenalters. Falls du ernsthafte Absichten hegst, deine negativen Glaubenssätze erkennen zu wollen, solltest du dir gleich schon mal ein Blatt Papier und einen Stift zur Seite legen. Diese Dinge wirst du zeitnah benötigen.

Doch bevor wir starten, noch eine kleine Notiz unsererseits: Die folgenden Abschnitte werden verstärkt von Negativität geprägt sein. Das hat den Hintergrund, dass wir uns in diesem Artikel besonders den negativen Glaubenssätzen widmen – wie man sie erkennt und auflöst. Dieser Artikel soll vorrangig als Problemlöser für diese fungieren. Du wirst mich Sicherheit auch viele positive Glaubenssätze erkennen (können), was wirklich wunderbar ist. Halte an diesen weiterhin fest und werde dir bitte auch gerne weiterer bewusst.

Um den Beitrag möglichst einfach zu halten und nicht unnötig zu verkomplizieren, sprechen wir auch im weiteren Verlauf von negativen Glaubenssätzen, aber habe die positiven weiterhin im Hinterkopf. Trotzdem kannst du viele der weiteren Methoden 1:1 für deine positiven Überzeugungen nutzen.

Glaubenssätze aus der Kindheit erkennen

Wie oben bereits erwähnt, ist die Kindheit – besonders auch die Erziehung – ein Hauptursprung von Glaubenssätzen jeglicher Art. Aus diesem Grund müssen wir einen kurzen Exkurs über das Eltern-Kind-Verhältnis machen. Denn es ist wichtig diese Kindheits- und Erziehungshintergründe zu verstehen:

Die Erziehung und Bindung zu seinen Eltern spielt eine ganz tragende Rolle in der Entwicklung eines Kindes. Für ein Kind in jungen Jahren sind die Eltern wohl nicht nur die engsten Bezugspersonen, sondern in der Regel auch die Verantwortlichen (neben alternativen Erziehungspersonen Großeltern, Stiefväter und -mütter etc.), die dem Kind gewisse Wertvorstellungen übermitteln.

Durch die Beziehung zu seinen Eltern bzw. „Elternersätzen“ nimmt ein Kind unglaublich viele Glaubenssätze auf und trägt diese bis ins Erwachsenenalter mit. Ein Kind kann dabei auch ganz viele positive Glaubenssätze erwerben: dass es sich wertvoll fühlen darf, eine eigene Meinung haben darf, auch wütend sein darf (und keine Gefühle gegenüber seiner Eltern verstecken muss), seine Meinung sagen darf, um Hilfe bitten darf etc. 

Doch durch die Beziehung zu seinen Eltern können sich auch negative Glaubenssätze für ein Kind entwickeln.

Ein Kind lernt durch seine Erziehungsberechtigten, wie es sich zu verhalten hat, was schlecht und gut ist. Dies selbst zu beurteilen oder einzuschätzen lernt ein Kind hingegen (und wenn überhaupt) erst viel später im Leben. Ob ein Kind bis dahin richtig handelt – und dies auch nur in der Sicht der Mama und des Papas – erfährt es durch das Feedback der Eltern.

Verhält sich das Kind gut, wird es gelobt und mit der Liebe der Eltern belohnt. Wenn hingegen das Kind gegen die Erwartungen der Eltern handelt, reagieren diese mit Tadel, Distanz oder strafen es auf eine andere Art ab.

Kinder sind besonders sensibel gegenüber den Reaktionen ihrer Eltern und lernen aus solchen Erfahrungen. Sie passen ihr Verhalten gegenüber den Erwartungen ihrer Eltern an, übernehmen ihre Sicht-, Denk- und Verhaltensweisen oder können sogar auch ihre eigenen Bedürfnisse denen ihrer Eltern (permanent) unterstellen. 

Falls Mamas und Papas Laune und die Liebe gegenüber dem Kind immer an gewisse Bedingungen geknüpft ist, entwickelt das Kind eigene Strategien und einen eigenen Umgang. Diese Strategien können ganz unterschiedlich sein: Rebellion, Unterwürfigkeit, Anpassung, Ignoranz, Selbstschutz oder Abkapselung gegenüber den Eltern.

Durch die Bedingungen der Eltern lernt ein Kind sich nicht nur „richtig“ zu verhalten, sondern entwickelt auch Glaubenssätze, die es lebenslang prägen können.

Was könnte ein Kind bspw. denken bzw. was für potenzielle Glaubenssätze könnte ein Kind entwickeln, wenn es immer wieder aufs Neue dieselben Erfahrungen durch seine Eltern macht und letztlich folgende Aussagen verinnerlichte? (In Klammern stehen potenzielle Begründungen eines Kindes für die Entwicklung des entsprechenden Glaubenssatzes) 

„Meine Eltern schenken mir nur Liebe und Wertschätzung, wenn ich alle ihre Erwartungen erfülle.“

Ich muss immer perfekt sein (weil meine Eltern mich dann lieb haben).
Ich darf keine Fehler machen (weil meine Eltern sonst sauer auf mich sind).
Ich darf nie verlieren (weil meine Eltern sonst sauer auf mich sind).
Ich bin wertlos (wenn ich nicht erster werde).
Ich bin schuld, wenn meine Eltern auf mich sauer sind (weil ich nicht erster wurde).
Ich darf nicht ich sein (weil ich immer den Erwartungen meiner Eltern entsprechen muss).
Ich darf mich nicht wehren (weil ich immer den Erwartungen meiner Eltern entsprechen muss).
Ich muss funktionieren (weil ich immer den Erwartungen meiner Eltern entsprechen muss).

„Wenn ich schlechte Laune habe, sind meine Eltern böse auf mich und ich von ihnen getadelt.“

Ich bin nicht wichtig (weil meine Eltern mich nicht ernst nehmen).
Ich muss meine negativen Gefühle bei mir halten (weil ich andere Menschen damit belaste).
Ich bin nicht gut genug (wenn ich Schwäche zeige).
Ich bin nicht willkommen (wenn ich meine Eltern nerve).
Ich darf nicht ich sein (weil ich immer den Erwartungen meiner Eltern entsprechen muss).
Ich muss funktionieren (weil man keine schlechte Laune haben darf).

Diese beschriebenen Verhaltensmuster sind ein Teil des Konzepts inneren Kindes, welches von John Bradshaw in den 1970er und -80er Jahren entwickelt wurde. Das innere Kind ist eine modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten und symbolisiert dabei alle – teilweise unbewussten – Gefühle, Erlebnisse und Erinnerungen aus der eigenen Kindheit. Um diese inneren Erlebniswelten und Glaubenssätze zu erkennen, möchten wir deshalb nun mit deinem inneren Kind arbeiten.

Die Arbeit mit dem inneren Kind 

Nimm dir ein Blatt Papier zur Hand und male die Silhouette eines Kopfes auf bzw. drucke dir gerne unsere Vorlage dafür aus (bereits fürs DIN-A4-Format vorbereitet). Male diese Silhouette möglichst mittig und groß auf, da du später noch kurze Sätze in den Kopf schreiben musst. 

Negative Glaubenssätze auflösen und erkennen mithilfe der Arbeit zum inneren Kind Teil 1

Neben den Kopf des Kindes schreibst du nun alle wichtigen Personen auf, die für deine Erziehung in Kindheitsjahren mitverantwortlich und von wichtiger Bedeutung waren. Das sind meistens natürlich deine Eltern, können aber auch deine Stiefeltern, Adoptiveltern, Großeltern, Geschwister, etc. sein.

Nun schreibst du unter diesen Personen sowohl positive, als auch negative Stichwörter auf, die ihre Eigenschaften beschreiben und wie sie dich in der Kindheit behandelt haben.

Wenn du damit fertig bist, ziehst du eine Linie über diese Personen und führst sie zu einer Konstellation zusammen (bei den meisten dann „Eltern“). Nun beschreibst du erneut in kurzen Stichwörtern die gemeinsame Beziehungsdynamik dieser Personen. 

Jetzt betrachtest du alles, was du auf deinem Blatt zusammengefasst hast und spürst mal in dich hinein, was das alles in dir als Kind bewirkt hat. Zu welchen inneren Überzeugungen bist du durch das Verhalten deiner Eltern gelangt? Wie haben dich ihre Eigenschaften geformt? Wir suchen also nun nach deinen persönlichen Glaubenssätzen, welche du dann in den Kopf des Kindes schreibst.

Negative Glaubenssätze auflösen und erkennen mithilfe der Arbeit zum inneren Kind Teil 2

Dieses erste Ergebnis ist ein Resultat deiner Kindheit und deines inneren Kindes (auch hier ist das Ergebnis aufgrund der Einfachheit kürzer und ausschließlich mit negativen Glaubenssätzen gestaltet worden). Deine positiven und negativen Glaubenssätze haben dich als Kind und in deinem damaligen Verhalten beeinflusst. Doch auch heute spiegelt sich dein inneres Kind wider. Wie bei jedem von uns zeigt es sich auch heute in deinem Verhalten – womöglich auch ganz unbewusst. 

Aus diesem Grund überlegst du dir nun in welchen Verhaltensweisen und Denkmustern du diese Überzeugungen wiederfindest. Wie zeigen sich deine Glaubenssätze aus der Kindheit auch noch heute? Lies dir dafür nochmal die Sätze im Kopf des Kindes durch und mach dir Gedanken, wie sie dich heutzutage noch denken und handeln lassen.

Negative Glaubenssätze auflösen und erkennen mithilfe der Arbeit zum inneren Kind Teil 3

Mithilfe dieser Methoden holst du fest verankerte und dir vielleicht noch unbekannte negative Glaubenssätze aus deinem Unterbewusstsein ins Bewusstsein, an denen wir im späteren Verlauf des Artikels weiter arbeiten können.

Glaubenssätze aus dem Alltag erkennen

Doch nicht nur in deiner Kindheit, sondern auch im Laufe deines Lebens verstecken sich die Ursprünge von negativen Glaubenssätzen, die sich durch (schlechte) Erfahrungen, Vorannahmen, Verallgemeinerungen o.Ä. etablieren können. Deshalb widmen wir uns jetzt deinem „älteren Ich“, um so weitere negative Glaubenssätze ans Licht zu bringen. 

Reflexion der Lebensbereiche

Eine Methode, um negative Glaubenssätze zu erkennen, ist die Reflexion seiner Lebensbereiche – vor allem mit einem Augenmerk auf die, in denen es nicht so gut läuft. Ein erster Indikator, dass sich in einem Lebensbereich negative Glaubenssätze verstecken, ist nämlich, dass man sich in einem Feld tendenziell eher unzufrieden oder blockiert fühlt.

Trotz dieser Unzufriedenheit fällt es einem nur schwer etwas daran zu ändern. Denn genau diese negativen Glaubenssätze und Überzeugungen wirken wie innere Blockaden und hindern eine Veränderung des IST-Zustands.

Für diese Methode nimmst du dir die unterstehenden Lebensbereiche vor und fängst an, sie zu hinterfragen. Überlege, welche potenziellen Überzeugungen und Glaubenssätze du damit verbindest. Was verbirgt sich hinter den einzelnen Bereichen?

  • Selbstbild & Selbstwertgefühl
  • Finanzen
  • Erfolg
  • Freundschaften
  • Familienleben
  • Beziehungsleben und Liebe
  • Träume, Freiheit, Lebensziele & Selbstwirksamkeit
  • Arbeit & Beruf
  • Körper & Gesundheit

Als Beispiel widmen wir uns dem Lebensbereich „Selbstbild & Selbstwertgefühl“. Vielleicht hast du ähnliche Gedanken, wenn du an diesen Lebensbereich denkst:

Glaubenssätze aus dem Lebensbereich Selbstbild & Selbstwertgefühl

Ich bin zu dick/dünn.
Ich bin nicht clever genug.
Ich bin nicht schön genug.
Ich darf keine negativen Gefühle zeigen.
Ich bin wertlos.
Ich muss alles perfekt machen.
Ich bin nicht wichtig.
Ich trage an allem die Schuld.
Ich habe nie Glück.
Ich falle anderen zur Last.
Ich muss immer fröhlich sein.
Ich muss alles alleine schaffen.
Ich darf anderen nicht zur Last fallen.
Ich darf nicht ich selbst sein.

Für diese Methode kannst du dich ganz bewusst hinsetzen, dir die nötige Zeit nehmen und dich den unterschiedlichen Lebensbereichen widmen. Doch auch im Alltag kannst du dies für dich im Hinterkopf behalten.

Unsere Emotionen sind hierfür ein äußerst hilfreicher Sensor. Immer wenn du dich schlecht fühlst, können sich in dieser Situation auch negative Gedanken verstecken, die womöglich auf einen negativen Glaubenssatz zurückzuführen sind. Falls du dich also in einer Alltagssituation mal schlecht fühlen solltest, kannst du prüfen, ob sich vielleicht auch hier ein negativer Glaubenssatz verbirgt. 

Vorannahmen, Verallgemeinerungen und Sprichwörter

Um den oberen Punkt noch weiter auszuführen: Glaubenssätze findet man in unterschiedlichsten Vorannahmen, Verallgemeinerungen und Sprichwörter, die man im Laufe eines Lebens für sich angenommen hat. Vielleicht fallen dir solche Sachen auf bei dir auf, die du für dich verinnerlicht hast.

1. Vorannahmen

Wenn du von Beginn an etwas Schlechtes erwartest, steckt mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein negativer Glaubenssatz dahinter.

Beispiel: Du gehst mit der Erwartung in eine Gehaltsverhandlung, dass diese sowieso erfolglos sein wird. Hier könnte sich ein negativer Glaubenssatz verbergen bzgl. der eigenen Leistung, der Wertschätzung deines Vorgesetzten oder darüber, ob du überhaupt mehr Geld verdient hast.

2. Verallgemeinerung

Aus einer oder weniger gemachter Erfahrungen leitest du eine Universalformel ab und limitierst dich selbst für die weitere Zukunft.

Beispiel: In deiner letzten – und vielleicht auch ersten – Beziehung hat dein Partner deine Empfindungen und Bedürfnisse nur selten ernst genommen. Auf einmal wird aus einer Person „alle“: „Alle Männer sind Schweine. / Alle Frauen sind Schlampen.“

3. Sprichwörter

In vielen Sprichwörtern verstecken sich meist ganz schöne Nachrichten, Erfahrungen oder „Wahrheiten“. Doch auch wenn sie im Volksmund „bestätigt“ sind, müssen nicht alle stimmen und lassen sich erst recht nicht global auf jeden einzelnen übertragen. Ganz davon abgesehen, sind manche Sprichwörter auch schlichtweg Quatsch. Trotzdem haben wir manch Sprichwörter für uns verinnerlicht oder von ihnen bestimmte Glaubenssätze abgeleitet.

Fragwürdige Sprichwörter

Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Ohne Fleiß kein Preis.
Beiß nicht in die Hand, die dich füttert.
Man muss nur wollen, dann schafft man es auch.
Den Letzten beißen die Hunde.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Wer hoch hinaus will, kann tief fallen.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Erfolg macht einsam.
Die Welt ist ungerecht.
Säge nicht an dem Ast, auf dem du sitzt.
Übermut tut selten gut.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Geld verdirbt den Charakter.
Wer schön sein will, muss leiden.
Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben.

Das Phänomen des Bestätigungsfehlers

Glaubenssätze können sich auch manchmal durch das Phänomen des Bestätigungsfehlers manifestieren. Ein Bestätigungsfehler ist die menschliche Tendenz zur kognitiven Verzerrung. Es ist die Neigung einer Person, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen und Ansichten erfüllen. Also einfach gesagt: Sich Informationen so zurechtzulegen (und andere ggf. sogar zu ignorieren), sodass die eigene Meinung bestätigt wird.

Im spezifischen Fall von negativen Glaubenssätzen kann dies bspw. bedeuten, dass genug Argumente dafür gesucht und gefunden werden, weshalb man sich selber als nicht gut genug sieht. Man sieht all die Fehler und persönlichen Enttäuschungen, die man erfahren hat und hingegen werden all die positiven Dinge ignoriert, weshalb man doch gut genug ist.

Schnell manifestiert sich so ein negativer Glaubenssatz – durch kognitive Verzerrung und Selbstsabotage. Durch den Bestätigungsfehler wird aktiv nach Beispielen gesucht, die das eigene Weltbild bestärken. Gleichzeitig werden die Gegenbeispiele ignoriert.

Vielleicht fällt dir dieses Phänomen auch bei dir selbst auf, wo du dich – vielleicht sogar ganz unbewusst – in ein viel schlechteres Licht stellst, als du eigentlich solltest?

Schritt 2: Negative Glaubenssätze auflösen

Nach dieser intensiven Arbeit, seine Glaubenssätze zu erkennen, widmen wir uns dem letzten Schritt: Negative Glaubenssätze auflösen. Dafür erwarten dich im Nachgang vier verscheiden Methoden, die dir alle dabei helfen können. 

Als Tipp/Methode 0 möchten wir vorweg eines sagen: Du bist dir nun womöglich dem einen oder anderen Glaubenssatz bewusst geworden – ein unglaublich wichtiger Schritt für die weitere Zukunft! Daher solltest du von nun an darauf achten, ob und wann dich im Laufe deines Alltags ein bestimmter negativer Glaubenssatz begegnet und entsprechend handeln lässt. Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung sein eigenes Handeln besser nachzuvollziehen, um zu schauen, ob dich ein negativer Glaubenssatz hinsichtlich deines Verhaltens oder Denkens aktiv limitiert. Mache dir klar, wann ein negativer Glaubenssatz für dich wirkt – es ist der erste Schritt diesen Glaubenssatz aufzulösen bzw. zu verändern.

1. Hinterfrage deine negativen Glaubenssätze

Um dir von Anfang des Artikels nochmal folgendes ins Gedächtnis zu rufen: Weshalb kontrollieren uns negative Glaubenssätze so stark? Weil wir an sie glauben. Wir halten es für einen Fakt. Diese inneren Überzeugungen entsprechen für uns der Realität.

Und genau hier möchten wir anknüpfen und stellen diese Überzeugungen nun auf den Prüfstand. Wir durchlöchern unsere negativen Glaubenssätze mit Fragen, um zu schauen, ob diese für uns wirklich Sinn ergeben. Anfangs kann dies ziemlich schwierig wirken, da man sich die meisten Glaubenssätze über Jahre eingeredet hat. Doch trotzdem heißt dies nicht, dass sie der Realität entsprechen müssen.

  • Ist ein Glaubenssatz also wirklich wahr für dich?
  • Ist es immer und für jeden so oder nur für dich?
  • Auf welche Erfahrungen und Ursachen lässt sich dein Glaubenssatz zurückzuführen?
  • Woher willst du wissen, dass dein Glaubenssatz wirklich so stimmt?
  • In welchen Momenten wirkte dein Glaubenssatz? Wie hat er dich denken/fühlen/handeln lassen und hat dies einen berechtigten Grund?
  • Wann hat dich dein Glaubenssatz aktiv gehemmt bzw. dir Steine in den Weg legen wollen?
  • Wie wäre dein Leben ohne diesen Glaubenssatz?
  • Welche Gegenbeweise (und ggf. auch schon eigene Erfahrungen) kennst du bzw. hast du erfahren, die deinen Glaubenssatz nicht bestätigt haben? (Eine wichtige Frage, die wir später nochmals aufgreifen!)

Beispiel Glaubenssatz: „Ich bin machtlos.“

  • Warum glaube ich, dass ich keine Macht habe?
  • Habe ich es überhaupt probiert Selbstverantwortung und -kontrolle zu übernehmen?
  • In welchen Momenten habe ich mir beweisen können, dass ich mich mächtig und selbstbestimmt über mein Handeln gefühlt habe?
  • Wenn andere Menschen den Mut zu Veränderung haben können, warum sollte ich es dann nicht auch können?
  • Selbst wenn nicht immer alles in meiner Macht steht, wie gehe ich mit solchen Situationen um?
  • Welche positiven Eigenschaften (bspw. innere Stärke, Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein, etc.) besitze ich, die mir gegen diesen Glaubenssatz helfen könne? (= positive Affirmationen)

In einer abgewandelten Form möchten wir uns also den von oben aufgeführten Bestätigungsfehler zunutze machen bzw. ihn in seiner negativen Form ins Kreuzverhör nehmen. 

Ein negativer Glaubenssatz soll uns erstmal beweisen, ob die negativen Überzeugungen in dieser Art auch wirklich Sinn ergeben. Was hat der negative Glaubenssatz zu all den positiven Eigenschaften zu sagen, die ihm entgegenstehen?

2. Negative Glaubenssätze transformieren

Durch Transformationen/Umformulierungen seiner negativen Glaubenssätze kann man es auch schaffen, diesen Überzeugungen etwas an Kraft zu nehmen.

Anstatt, dass negative Glaubenssätze hart, resolut und unveränderbar klingen, kann man sie auch so formulieren, dass sie (zumindest etwas) positiver und veränderbarer für einen wirken, um ihnen so etwas an Macht zu rauben. Diese Vorgehensweise beruht auf dem Framing-Effekt.

Framing bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt –  das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen können. Je nachdem wie du deine Botschaft also formulierst – ob positiv oder negativ – wird dessen Inhalt auch verstanden. 

Also einfach gesagt: Ohne den Inhalt unseres Glaubenssatzes zu verändern, verändern wir die Formulierung und enthalten somit einen positiveren Effekt. Wie du es gleich sehen wirst, können schon einfache Anpassungen große Auswirkungen auf die Person besitzen.

Ich kann das nicht → Ich kann das noch nicht.
Ich darf keine Fehler machen. → Ich verzeihe mir noch zu wenig Fehler.
Liebe macht immer unglücklich. → Liebe hat mich bisher unglücklich gemacht.
Ich bin nicht genug. → Ich fühle mich momentan, als wäre ich mir noch nicht gut genug.

Du merkst, dass man mit etwas Veränderung einem negativen Glaubenssatz etwas Wind aus den Segeln nehmen kann. Die transformierten Glaubenssätze wirken weniger ergreifend und so, als dass man sich selbst in Zukunft das Gegenteil beweisen darf – und hoffentlich auch wird.

Sollte dir also mal wieder ein negativer Glaubenssatz präsent werden, achte auf die Formulierung, um dich nicht vollends ihm ergriffen zu fühlen.

Achte auf die richtige Positivität!

Der simple Trick „Verändere einfach einen negativen Glaubenssatz zu einem positiven und denke einfach an das Positive“ ist schlichtweg zu unfundiert und nur das Resultat langer und harter Arbeit. Die vollständige Auflösung eines negativen Glaubenssatzes, zu einem positiven dauert meist Wochen, Monate oder gar Jahre und benötigt die richtige Positivität.

Solltest du mit der Zeit den großen persönlichen Erfolg feiern dürfen, einen negativen Glaubenssatz in einen positiven verändert zu haben, solltest du auch hier auf die richtige Formulierung achten: Dein positiver Glaubenssatz sollte in keiner Negation, sondern auch wirklich positiv formuliert werden. Dies ist für die Aussagekraft deines Glaubenssatzes immens wichtig, denn:

Es ist wissenschaftlich belegt, dass unser Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht und sich Negationen in unserem Unterbewusstsein dadurch als „Wahrheit“ etablieren.

Negativer Glaubenssatz: Ich bin zu dick.
Falscher positiver Glaubenssatz: Ich bin nicht dick.
Richtiger positiver Glaubenssatz: Ich habe eine schöne Figur.

Negativer Glaubenssatz: Ich falle dir zu Lust.
Falscher positiver Glaubenssatz: Ich falle dir nicht zu Lust.
Richtiger positiver Glaubenssatz: Ich bin bei dir willkommen.

3. Neue Erfahrungen ergeben neue Glaubenssätze 

Wie wir bereits im Artikel erklärt haben, etablieren sich Glaubenssätze mithilfe von Erfahrungen. Deshalb benötigt es neue Erfahrungen, um negative Glaubenssätze aufzulösen bzw. zu verändern. Und dies bedeutet seinen Mut zu fassen, um sich den Kreislauf an wiederkehrender Limitationen der negativen Überzeugungen zu widersetzen.

In den vorherigen Methoden haben wir es bereits geschafft an negativen Glaubenssätzen zu rütteln, sie infrage zu stellen und sie zu entkräften. Doch um einen Glaubenssatz aufzulösen und langfristig von diesen Erfolgen zehren zu können, muss er durch einen neuen und positiven ersetzt werden. Da dies nicht von irgendwoher kommen kann, benötigt es handfeste Beweise – sprich neue und positive Erfahrungen.

Man kann sich tagtäglich aufs Neue einreden, dass man ein selbstbewusster Mensch ist. Diese positiven Affirmationen helfen mit Sicherheit, um das eigene Selbstbild zu verändern. Doch viele solcher Charaktereigenschaften zeichnen sich erst in den Handlungen eines Menschen ab. Es ist nämlich erst das, was wir tun, was unsere Identität wirklich formt.

Den Charakter kann man auch aus den kleinsten Handlungen erkennen.

Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr.- 65 n. Chr.), römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker

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Erst wenn du dich aus deiner Komfortzone traust und einen negativen Glaubenssatz vom Gegenteil überzeugst, ist es dir auch möglich diesen aufzulösen oder ihn in einen positiven zu ändern. Wenn du regelmäßig mutig und selbstbewusst agierst, wird es dir auch möglich sein, dich als einen selbstbewussten Menschen zu sehen.

Ein Sportler nennt sich auch erst dann ein Sportler, wenn er regelmäßig Sport macht. Genauso ist jemand auch erst dann eine Führungskraft, wenn er bei der Arbeit die damit verbundenen Tätigkeiten regelmäßig ausübt.

Kommen wir nochmal zu Lisa. Stell dir mal vor, Lisa gewährt Marc eine Chance. Und es bestätigt sich der erste Eindruck: Marc ist wirklich ein Typ „der guten Sorte“. Lisa wird von ihm nicht enttäuscht oder verletzt. Sie findet in Marc einen aufrichtigen und guten Partner und sammelt positive Erfahrungen, dir ihr helfen, um ihren negativen Glaubenssatz auflösen und ins positive Gegenteil umdrehen zu können.

4. Eine Visualisierung: Der See der Glaubenssätze

Um nun einen persönlichen Startschuss zu setzen, deine negativen Glaubenssätze auflösen zu können, möchten wir uns einer Visualisierungsmethode widmen.

Dafür halte dir ein paar deiner negativen Glaubenssätze vor Augen – wenn möglich, schreib diese auch gerne auf ein Blatt Papier, welches du nach Abschluss dieser Übung sinnbildlich zerreißen, verbrennen oder zerknüllen kannst.

Nun stell dir eine braune, reflektierende Wasseroberfläche eines stinkenden Tümpels vor. In der Reflexion der Wasseroberfläche kannst du in deine Zukunft blicken. Du siehst, wie dein Leben in fünf, zehn und zwanzig Jahren wohl aussehen mag, wenn all deine negativen Glaubenssätze wahr wären und du an ihnen festhältst. Versuche dir ein spezifisches Bild deiner Vorstellungen zu schaffen, wie es in deinen unterschiedlichen Lebensbereichen aussieht und fühle dich in dieses für einen Moment hinein.

Nun bekomme für einen kurzen Moment einen freien Kopf und verabschiede dich von diesem Bild.

Als Nächstes siehst du wiederum einen klaren, wunderschönen, blauen See, auf dessen Oberfläche die Sonne glitzert. Wenn du tief einatmest, fühlst du die Frische der Luft in deiner Lunge. Schaue erneut an die Wasseroberfläche und sehe erneut, wie dein Leben aussehen könnte, wenn all die zuvor negativen Glaubenssätze sich in positive ändern würden. All die Limitationen der schlechten Glaubenssätze lösen sich auf – wie schön, lebendig, erfüllt und zufrieden das Leben sein kann. Gefällt dir dies nicht viel besser?

Mit dieser Visualisierung hat man längst nicht jeden negativen Glaubenssatz aufgelöst. Doch es soll dir zeigen, dass sich all deine aufgebrachte Arbeit lohnen wird, um deine negativen Glaubenssätze aufzulösen und in positive Überzeugungen umzuschreiben – ganz unabhängig davon wie lang es auch dauern mag. Deine Arbeit wird sich auszahlen und kann dich mit einer wundervollen Zukunft beschenken.

Letztlich haben sich Jahre lang viele Glaubenssätze tief in unserer Persönlichkeit verwurzelt – wie bei einem mächtigen, großen Baum, den man nicht so leicht aus dem Erdreich ziehen kann. Ähnlich wie man den Baum, bis auf Weiteres nicht ohne „System“ aus der Erde loslöst, bekommt man auch nicht die negativen Glaubenssätze aus dem Unterbewusstsein eines Menschen. Bleib also geduldig mit dir selbst und lass dich nicht von Rückfällen entmutigen. Irgendwann hast du auch die letzte Wurzel deiner negativen Glaubenssätze gekappt – und hast den Boden dafür vorbereitet, dass für dich nun neue und positive Glaubenssätze wachsen können.

Wir möchten uns bei dir ganz herzlich bedanken, wenn du es bis hierher in unserem Artikel geschafft hast. Wir würden uns freuen, wenn du uns ein Kommentar dalassen würdest oder du gerne über den weiteren DailyMentor Content informiert bleiben möchtest. In ein paar Sekunden kannst du dich in unsere Newsletter eintragen und dann melden wir uns persönlich bei dir.

Innere Stärke entwickeln – Strategien für mehr Selbstvertrauen

Innere Stärke beschrieben anhand einer langen Brücke

Eine Person, die selbstsicher daherkommt und mit ihrem starken Erscheinungsbild und ihrer Ausstrahlung die gesamte Aufmerksamkeit einer Gesellschaft in ihren Bann zieht – so oder so ähnlich stellt man sich stereotypisch innere Stärke vor. 

Doch innere Stärke ist nur selten immer so kraftvoll, deutlich und demonstrativ für jeden spürbar. Ganz im Gegenteil: Innere Stärke ist eine persönliche Fähigkeit, die sich die meiste Zeit ganz leise in innerhalb einer Person abspielt, ohne dass es andere überhaupt mitbekommen.

Innere Stärke hat zwar viel mit Selbstvertrauen und einer selbstbewussten Ausstrahlung zu tun. Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. Denn innere Stärke ist noch viel mehr: Es sind (positive) Glaubenssätze und persönliche Fähigkeiten, die uns zu unseren Taten und Zielen führen, an uns glauben lassen, Herausforderung bewältigen lassen und auch durch persönliche Talfahrten und Krisen leiten können.

Die innere Stärke ist eine großartige Fähigkeit, die in der Persönlichkeit jedes Menschen schlummert und ggf. nur erweckt werden muss. Aus diesem Grund befassen wir uns ganz detailliert mit dieser Eigenschaft und wie man letztlich innere Stärke entwickeln kann. Zuvor jedoch eine Definition des Begriffes und was er alles mitbringt:

Was ist innere Stärke?

Innere Stärke ist ein vielschichtiger Begriff und lässt sich mit unterschiedlichen Fähigkeiten beschreiben, die in gewisser Weise miteinander harmonieren und können daher im alltäglichen Sprachgebrauch mit gewissen Synonymen einhergehen.

Es kann die eigene Selbstüberzeugung, Selbstakzeptanz oder Selbstverantwortung eines jeden Menschen sein. Doch innere Stärke kann auch die mentale Widerstandsfähigkeit sein und ggf. auch als ein Ausleger der Resilienz betrachtet werden.

Die innere Stärke beschreibt den inneren Antreiber (sprich intrinsische Motivation) für das tägliche Handeln – ganz egal, ob wir unseren Träumen und Zielen nacheifern oder wir einen Rückschlag bzw. eine Krise verkraften müssen.

Wenn man sich also auf eine Erklärung von innerer Stärke festlegen muss, so kann man sagen, dass innere Stärke die persönliche Überzeugung und der Glaube an sich selbst ist.

Bei manchen Menschen ist die innere Kraft womöglich ausgeprägter als bei anderen. Sie kann auch in verschiedenen Lebenssituationen unterschiedlich stark bzw. schwach wahrgenommen werden.

Doch jeder Mensch trägt diese innere Kraft in sich und macht diese tagtäglich durch das eigene Handeln und Denken wirksam. Man muss es ggf. nur schaffen diese für sich besser wahrzunehmen bzw. freizusetzen. Und deshalb haben wir für dich die nachfolgenden Strategien und Methoden zusammengeschrieben.

Strategien und Methoden: Innere Stärke entwickeln und etablieren

Wie bereits anfangs schon einmal erwähnt, trägt jeder Mensch innere Stärke in sich – auch du. Deshalb schauen wir uns genau an, wie du deine innere Stärke entwickeln kannst. Dabei wirst du vor allem viel mit dir selbst arbeiten und in dich hineinhorchen müssen, damit du ein besseres Bewusstsein für dich schaffen kannst – denn genau dort findest du deine innere Stärke.

Erkenne deine innere Stärke, indem du dich selber wahrnimmst

Um innere Stärke für dich zu erkennen und zu fördern, müssen wir mit einer umfassenden Selbstreflexion deiner Persönlichkeit starten. Denn innere Stärke findet nur in dir und deiner Person statt – und nicht durch äußere Einflüsse.

Fälschlicherweise wird von einigen angenommen, dass innere Stärke ausschließlich daher stammt, was man selbst geschaffen hat oder selber besitzt. Doch dem ist nicht so. Innere Stärke setzt sich aus dem zusammen, was dich ausmacht und wer du bist – aus deiner Gesamtheit als Person:

  • deinem Charakter
  • deinen persönlichen Stärken und Schwächen
  • deinen Zielen und Wünschen
  • deinen Glaubenssätzen
  • deinen persönlichen Werten und deinem Weltbild

Diese aufgezählten Dinge bilden den Ursprung innerer Stärke. Sie machen dich zu dem Menschen, der du bist – mit all deinen Eigenheiten, Stärken, Schwächen, Lebensansichten und -philosophien.

Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen.

Mahatma Gandhi (1869-1948) indischer Rechtsanwalt, Publizist, Morallehrer und Pazifist

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Diese Eigenschaften bilden einen Grundpfeiler deiner Identität und Authentizität, welche deine innere Stärke maßgeblich beeinflussen. Doch um dies besser zu verstehen, müssen wir uns gewisse Begrifflichkeiten mithilfe eines Modells genauer anschauen.

Innere Stärken entwickeln durch die 5 Säulen der Identität

Um den oben aufgeführten Punkt ein wenig zu vertiefen, stellen wir dir nun prägnant das Modell der 5 Säulen der Identität nach dem deutschen Philosophen Hilarion Petzold vor.

Die 5 Säulen der Identität ist ein Modell, welches die eigene Identität in die größten Lebensbereiche eines jeden Menschen aufteilt und somit ergründet. So ergibt sich auch die Möglichkeit, eigene innere Stärke zu finden.

Das Modell erklärt ein Haus – aufgebaut wie eine Akropolis. Dieses Haus – auch Lebenshaus genannt – besitzt ein Dach und wird von fünf Säulen getragen.

Innere Stärke entwickeln erklärt anhand dem Modell "5 Säulen der Identität"

Das Dach steht in dem Modell für die Identität, aber auch für Zufriedenheit und Wohlbefinden. Stabilität erhalten diese Begriffe durch fünf Säulen, die alle maßgeblichen Einfluss auf die Identität nehmen:

  • Arbeit & Leistung: Anerkennung, Erfolgserlebnisse und „Tätig-sein“ 
  • Materielle Sicherheit: Lebensstandard, Konsumverhalten und finanzielle Absicherung 
  • Gesellschaft & Soziales: Familie, Partnerschaften, Freunde und alle weiteren sozialen Kontakte 
  • Körper & Gesundheit: mentale und körperliche Gesundheit 
  • Werte & Sinn: Spiritualität und persönliche Lebensphilosophien

Hier eine kurze Erklärung, wie man dieses Modell ausführt und bewertet: Hinter jeder Säule verbergen sich persönliche Werte und Wertvorstellungen, die man für sich bspw. mithilfe von Fragen genauer reflektieren kann, um so einen genaueren Aufschluss über die eigene Identität zu erhalten.

So ergibt sich ein Ergebnis jeder Säule – aber letztlich auch des gesamten Lebenshauses – das einem darüber Aufschluss geben kann, wie zufrieden und erfüllt ein Mensch mit seinen großen fünf Lebensbereichen und damit auch seinem gesamten Leben ist.

Ein stabiles Lebenshaus ist die Basis einer starken Identität und dadurch auch der Ursprung innerer Stärke, auf die ein Mensch immer vertrauen kann. Die Werte der fünf Säulen der Identität vermitteln jedem Individuum persönliche Sicherheit im Leben.

Sie geben einem Menschen Selbstvertrauen, Wohlbefinden und Gelassenheit. Diese Werte verhelfen ein erfülltes Leben zu führen und können eine Person auch durch persönliche Krisen leiten. Sie tragen zu innerer Stärke bei und festigen sie – vor allem auch dann, wenn sich ein Mensch am meisten auf sie berufen sollte: In schlechten Zeiten, in denen man nach Hoffnung sucht. 

Empfehlung von DailyMentor

Falls du deine Identität mithilfe dieses Modells ergründen möchtest, kannst du gerne im Anschluss dazu unseren Artikel durchlesen. Wir erklären dir das Modell ausführlich und gleichzeitig erhältst du Übungsaufgaben und -fragen, um direkt mitzumachen.

Die 5 Säulen der Identität: Die Reflexion der eigenen Identität

Selbstwertgefühl: Lerne dich selber zu akzeptieren

Bisher ging es in unseren ersten zwei Punkten viel um die Selbstreflexion und die Arbeit mit deiner eigenen Persönlichkeit. Du hast viel in dich selbst hineingehorcht, bist deiner Persönlichkeit auf den Grund gegangen und hast positive Eigenschaften, aber vielleicht auch noch Potenziale erkannt. Nun geht es auch darum mit diesen Ergebnissen weiterzuarbeiten.

Innere Stärke bedeutet sich nicht nur mit seinen positiven Eigenschaften und Fähigkeiten zu identifizieren und sich ausschließlich auf diese zu fokussieren. Es erfordert (radikale) Selbstakzeptanz – die Annahme der eigenen Person in ihrer Gesamtheit mit allen Stärken und Schwächen inbegriffen.

Menschen, die noch auf der Suche nach innerer Stärke sind, verspüren oftmals Gefühle von Selbstzweifeln, Unsicherheiten oder persönlichen Unzulänglichkeiten. Diese Lähmungen und Blockaden beeinträchtigten letztlich das eigene Selbstwertgefühl, aber womöglich auch die innere Stärke.

Solche Konflikte können in persönlichen Widerständen resultieren. Es sind Rebellionen gegen eigene Emotionen, Gedanken und das eigene Bild der Persönlichkeit. Diese inneren Widersprüche hemmen die innere Stärke und erlauben es ihr nicht sich für einen Menschen zu etablieren.

Es kostet viel Kraft, Überwindung und Arbeit diesen inneren Widerstand für sich aufzulösen und die eigene Person in ihrer „Imperfektion“ zu akzeptieren. Doch sich selbst so zu sehen, wie man wirklich ist – und sich selbst auch wertzuschätzen – ist eines der größten Errungenschaften und Komplimente, die man sich selber machen kann. Kein Mensch ist perfekt, aber darf sich trotzdem selber als „perfekt unperfekt“ annehmen. Es ebnet den Weg zu einer größeren persönlichen Zufriedenheit und inneren Stärke.

Beweise dir innere Stärke und nimm Herausforderungen an

Die innere Stärke wird tagtäglich in verschiedenen (Entscheidungs-)Situationen auf die Probe gestellt. Regelmäßig werden eigene Handlungen – aber auch die eigene Persönlichkeit – hinterfragt. Ganz egal, ob dies durch andere Personen erfolgt oder man an sich selbst zweifelt.

Im Alltag erreichen jeden von uns persönliche Herausforderungen von ganz unterschiedlicher Größe, die es zu bestreiten gilt. Dies funktioniert am besten mit entsprechender Entschlossenheit und Zielstrebigkeit in seinen Taten.

Herausforderungen flößen Angst ein. Egal, ob es sich um einen Umzug in eine neue Stadt oder eine neue berufliche Herausforderung handelt, die eigene Meinung angefochten wird oder ob man sich ein neu gestecktes Ziel erreicht oder nicht. Es resultiert immer in dem persönlichen Gefühl, ob man gewinnt oder verliert. Und verlieren mag keiner.

Doch dabei sind es die Herausforderungen selbst, die einen persönlich wachsen und innere Stärke entwickeln lassen. Herausforderungen fordern uns auf unsere Komfortzone zu verlassen und eine Unsicherheit zu konfrontieren – eine Situation, in der es heißt sich zu beweisen und mutig zu sein.

Jede Herausforderung und Unsicherheit bietet das Potenzial sich die eigene innere Stärke zu beweisen. Wenn man Herausforderungen so sieht, sind es ggf. nicht nur angsteinflößende Situationen, in den man primär nur gewinnen oder verlieren kann. Sie bieten jedem Menschen die Möglichkeit persönlich zu wachsen, denn…

Innere Stärke ist Mut und Mut ist eine Entscheidung

Viele bewundern Menschen, die mutig sind. Hingegen ihnen nachzueifern und selbst den Mut zu fassen, trauen sich nicht alle. Doch Mut ist keine Fähigkeit, die der eine besitzt und der andere nicht. Mut ist eine Entscheidung – und Entscheidungen kann jeder Mensch fällen.

Wie wir in unserem Beitrag über mutiger werden erklären, ist der Gegenpart von Mut nicht etwa die Feigheit, sondern Angst – die Angst vor fehlender Sicherheit und das Eingehen von Risiken. Die Angst zu versagen oder dass etwas nicht nach Plan verläuft, ist größer als die Aussicht auf den Erfolg einer Situation.

Und dabei versteckt sich genau hier die Lehre, die jeder ziehen sollte: Mut ist die Entscheidung die eigene Angst zu konfrontieren und sich dieser mit persönlicher Selbstüberzeugung zu stellen.

Traut man sich also mutig zu sein oder lässt man sich von seinen Ängsten kontrollieren? Vor dieser Entscheidung steht jeder Mensch immer wieder und kann sich für oder gegen den Mut entscheiden.

Um also innere Stärke zu entwickeln, solltest du dich öfter dazu entscheiden, mutig zu sein. Jedes Mal, wenn du dich einer Unsicherheit stellst und diese bezwingst, wirst du selbstbewusster, mutiger und innerlich stärker.

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Zerbrich nicht an persönlichen Rückschlägen

In Negativsituationen oder bei persönlichen Rückschlägen fällt es oft sehr schwer, sich auf seine innere Stärke zu berufen. Doch in Wirklichkeit sind es genau diese Momente, in denen uns innere Stärke verhelfen, kann aus persönlichen Talfahrt herauszufinden. Denn innere Stärke ist mitunter – wie wir es anfangs auch beschrieben haben – der Glaube an sich selbst.

Scheitern ist menschlich. Rückschläge oder Misserfolge sind kaum vermeidbar und jeder von uns macht gar auf täglicher Basis Fehler von unterschiedlichen Ausmaßen. Doch es ist der Umgang, der darüber entscheidet, wie sehr uns solche Rückschläge aus der Bahn werfen können – oder sogar dürfen, denn wir haben weiterhin eine gewisse Entscheidungsgewalt über unsere Reaktionen.

Rückschläge können einem Menschen sämtliche Motivation und Selbstvertrauen rauben. Sie können Selbstzweifel, einen lähmenden Effekt oder ähnliche Auswirkungen hervorbringen.

Weißt du jedoch, mit deinen Enttäuschungen umzugehen, ermöglichst du dir, sogar an diesen negativen Ereignissen zu wachsen. Denn solch eine Bewältigung an Rückschlägen können dich zu mehr Resilienz und Selbstbewusstsein bringen. Sie lassen dich erfahren, dass du auch mit gescheiterten Herausforderungen und Rückschlägen umgehen kannst.

Unsere Fehlschläge sind oft erfolgreicher als unsere Erfolge.

Henry Ford (1863-1947), US-amerikanischer Gründer Ford Motor Company

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Ein Rückschlag ist die Möglichkeit der Responsion und des eigenen Hinterfragens. Ein Rückschlag bedeutet nämlich nicht, dass du etwas nicht kannst oder du nicht gut genug bist. Es bedeutet letztlich nur, dass etwas so, wie du es gemacht hast, nicht funktioniert hat und du etwas ändern musst. 

Nach einem Fehltritt ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und du kannst es beim nächsten Mal besser machen – und hast zuvor deine Lektion gelernt. Du darfst dir und deinen Fähigkeiten weiterhin vertrauen. So sieht nämlich innere Stärke und der Glaube an sich selbst aus.

Es ist nicht der ein Verlierer, der hinfällt, sondern der, der liegen bleibt. Und so sind Rückschläge erst dann frustrierend, wenn du daraus nicht gelernt hast und es nicht versuchst besser zu machen – um so zu reifen und innerlich stärker zu werden.

Und so möchten wir für diesen Beitrag ein Ende finden. Wir hoffen, dass unser Appell an deine innere Stärke etwas bewirken kann. Denn die innere Stärke schlummert in jedem von uns – auch in dir. Nun liegt es in deiner Verantwortung, sie zu erwecken.   

Falls du weiterhin an deiner inneren Stärke arbeiten möchtest oder du einfach mehr Aufschluss über deine Identität erreichen möchtest, möchten wir nochmal auf unseren Beitrag zu den 5 Säulen der Identität verweisen, denn beide Artikel bauen aufeinander auf.

Die eigene Komfortzone verlassen: Was uns das Ungewisse lehren kann

Komfortzone verlassen beschrieben anhand einer Person, die ihren eigenen Weg bestreitet

Nervenkitzel, Aufregung und das Gefühl von Unsicherheit – das sind nur einige menschliche Reaktionen, wenn man die Komfortzone verlassen hat. Für gewisse Menschen scheint es schier unüberwindbar diesen sicheren Bereich zu verlassen. Doch außerhalb der Komfortzone versteckt sich eigentlich weniger Übel, als man denkt. Ganz im Gegenteil: Wer sich traut die eigene Komfortzone zu verlassen, wird mit vielen wertvollen Momenten beschenkt, kann sich zu einer besseren Version seiner Selbst entwickeln, seine Ängste überwinden, kann Dankbarkeit verspüren, lernen und reifen.

Der folgende Artikel widmet sich weniger dem WIE. Wir werden dir nicht erklären, wie du deine Komfortzone verlassen kannst und dich vor irgendwelchen Challenges stellen. Viel mehr möchten wir dir ganz klare Argumente dafür liefern WARUM es sich lohnt aus dem eigenen sicheren Bereich herauszutreten, um das Ungewisse bewusst zu erfahren. Du sollst für dich erkennen welch positive Effekte das Leben außerhalb der Komfortzone auf dich hat. Und so möchten wir dir Motivation schaffen, dass du dich traust auch mal über den „Tellerrand zu schauen“. Wer nämlich eine Antwort auf sein „Warum“ erhält, findet auch seine eigene Antwort auf das „Wie“.

Der goldene Käfig der Komfortzone

Die Komfortzone bietet manche Vorzüge, die wir nicht leugnen wollen: Vor allem, dass man sich dort sicher fühlt. Hier begegnetet einem nur selten eine Angst, die es zu überwinden gilt. Denn wie auch? In der Komfortzone liegt das emotionale und persönliche Zuhause, wo man Geborgenheit mit all dem Vertrauten verspürt. Hier scheint noch alles „beim Alten“ zu sein, was einem Menschen große Sicherheit schenken kann. In diesem komfortablen Bereich ist es für manche Personen sicherlich nur schwer vorstellbar die Motivation und den Mut zur Veränderungen zu finden, um sich den Schritt in das Ungewisse zu wagen.

In der sicheren Zone ist man geschützt – gerade vor Enttäuschungen, seinen Ängsten und anderen Negativsituationen, die einen womöglich tagelang aus der Bahn werfen könnten. Man ist vor dem Unerwartetem wohlbehütet und kann sich effizient in dem gewohnten Raum bewegen.

Daher ist es für manche Menschen nur schwer möglich Gründe dafür zu finden, diese Komfortzone zu verlassen. Denn es ist schwer Umstände zu verlassen, für die man belohnt wird – in diesem Fall mit dem positiven Gefühl von persönlicher Sicherheit. Und so ist es oft der fehlende Anreiz, weshalb man sich nicht für den Schritt aus der Komfortzone entscheidet.

Wem dauerhaft diese Motivation fehlt und sich in der eigenen Komfortzone versteckt, dem fehlen oft die persönlichen Ziele, für die es sich lohnt, seine Angst zu überwinden, Risiko einzugehen und das Leben außerhalb der Komfortzone zu erfahren.

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.

Demokrit (460 v. Chr. – 371 v. Chr.), griechischer Philosoph

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Außerhalb der Komfortzone wird es nämlich „gefährlich“, weil auf einmal das Unkalkulierbare oder gar das bös vermutete Worst-Case-Szenario geschehen kann. Dieses Risiko einzugehen, erfordert großen Mut und relevante Ziele, für die es sich wirklich lohnen sollte, um aus dem goldenen Käfig der Komfortzone ausbrechen zu wollen.

Doch das Ziel, welches jeden dazu bestätigen sollte, sich diesen Schritt zu trauen, bist du. Du bist es, der sich so ermöglicht persönlich zu wachsen und dein Glück zu finden.

Warum jeder die eigene Komfortzone verlassen sollte

Durch das Verlassen der Komfortzone wirst du dich neu erfahren. Hinter dem dir bekannten Bereich beginnt das Aufregende, das Neue – das Abenteuer. Genau in diesem Bereich beginnt jeder Mensch seine Persönlichkeit voll auszureifen. Denn erst durch neue Erfahrungen kann sich auch der Mensch neu erfahren und so ein Stückchen mehr zu sich selbst finden.

Erst wenn man sich aktiv dazu entscheidet die persönliche Komfortzone zu verlassen und das Vertraute hinter sich zu lassen, passiert etwas Neues, um so die Möglichkeit zu erhalten zu wachsen.

Weshalb jeder seine eigene Komfortzone verlassen sollte, zählen wir dir nun kurz und prägnant auf:

  • Außerhalb der Komfortzone verstecken sich neue Horizonte. Erst außerhalb des gewohnten Bereichs erwarten dich neue Dinge, die es zu erleben gibt. Diese neuen Erfahrungen werden maßgeblich dein persönliches Weltbild erweitern können.
  • Dein Selbstbewusstsein wächst. Du stellst dich deinen Ängsten und unterschiedlichsten Herausforderungen, in denen du die Möglichkeit erhältst, dich zu beweisen. Du kannst dir immer wieder aufs Neue zeigen, was so alles in dir steckt. 
  • Du wirst mutiger und hast dein Leben mehr im Griff. Du erprobst dich immer wieder bewusst darin deine Angst und das Ungewisse zu konfrontieren. Das erfordert viel Mut und so trainierst du deinen Mut-Muskel, sowie das Bewusstsein für dich die Verantwortung zu übernehmen.
  • Du wirst dich lebendig fühlen. Du gibst deinem Leben wieder ein wenig Würze. Endlich wirst du mal was Neues ausprobieren, dich lebendig fühlen, vielleicht auch mal stolpern, aber vor allem tust du eins: Geschichten und Erfahrungen sammeln, an die du dich immer erinnern darfst.
  • Du wirst dich persönlich entwickeln. All die oben genannten Punkte führen schlussendlich zu einem: Du wirst dich immer ein Stückchen mehr erfahren. Erst, wenn du die Komfortzone verlassen wirst, wirst du dich als Mensch weiterentwickeln und besser erfahren können.

Das Leben außerhalb der Komfortzone beschenkt uns mit so vielen wertvollen Momenten. Kein Mensch wird sich jede Sekunde seines Lebens außerhalb der Komfortzone bewegen. Doch trotzdem ist es wichtig, dass sich jeder bewusst und in regelmäßigen Abständen außerhalb seiner persönlichen Grenzen begibt, um auch mal wieder „über den Tellerrand zu schauen.“ 

Was passiert, wenn man die Komfortzone verlässt

Beim Verlassen der eigenen Komfortzone passiert – wie es der Name schon verrät – vor allem eines: Du wirst deinen Komfort ablegen und dich gewissermaßen unwohl fühlen. Mit dem ersten Schritt raus aus deiner Komfortzone, wirst du dich Situationen ausgesetzt fühlen, die für dich neu erscheinen.

Doch diese Ungewissheit bringt genau das Positive: neue Reize und Eindrücke. Du begibst dich in Situationen, die dir so noch nicht bekannt sind. Es ergeben sich so die Möglichkeiten dich persönlich weiterzuentwickeln und zu lernen. Doch um dieses Wissen genauer zu verstehen, machen wir einen kleinen verhaltenspsychologischen Ausflug, um zu verstehen, was sich eigentlich hinter der Komfortzone verbirgt: 

Die zwei Zonen hinter der Komfortzone

Wenn man die Komfortzone verlassen hat, erwarten den Menschen zwei neue Zonen: die Wachstums- und Panikzone. Die Wachstumszone – auch Lernzone genannt – ist die Gute, welche hinter der Komfortzone liegt. Ist man jedoch zu weit von seiner Komfortzone entfernt, fühlt man sich zu unkomfortabel und erreicht die Panikzone, in der die ganzen positiven Effekte, die in der Wachstumszone vorliegen, verpuffen. 

Komfortzone verlassen beschrieben durch die erste Infografik von der Komfort-, Wachstums- und Panikzone

Außerhalb der Komfortzone werden Situationen erlebt, die wir so (noch) nicht kennen. Ein ganz natürliche evolutionäre Reaktion auf solch ein Gefühl ist der Anstieg des Stresspegels. Doch Stress ist nicht gleich Stress und damit nicht schlichtweg schlecht.

Wir müssen nämlich zwischen dem positiven Eustress und negativem Disstress unterscheiden. Eustress, falls man ihn nicht zu lange verspürt, kann den menschlichen Organismus anregen. Der Mensch empfindet dieses Gefühl von Stress als positiv – wie eine positive, aufregende Grundanspannung. In solch einer „positiven Gefahrenreaktion“ werden Hormone wie Adrenalin verschüttet und der Mensch ist in diesem Status leistungsfähiger und aufmerksamer.

Hingegen ist der Disstress der Bösewicht, den jeder bereits erfahren hat. Man wird hektisch, fühlt sich unwohl und ist panisch. Hierbei nimmt die eigene Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit ab.

Wenn wir die Komfortzone verlassen wollen, möchten wir ausschließlich in die Wachstumszone – in der wir uns zwar neuen Reizen ausgesetzt fühlen, uns jedoch nicht zu fern von der eigenen Komfortzone fühlen. Hier erfahren wir den positiven Eustress!

In der Lern- bzw. Wachstumszone können wir wachsen. Wir erfahren Neues, können uns an neuen Impulsen nähren und reifen Stück für Stück zu einer besseren Version unser selbst. Wir fühlen uns durch den positiven Eustress so weit angeregt, dass wir sogar produktiver werden und unsere Leistungsfähigkeit steigen kann. Es ist der berüchtigte Nervenkitzel, den man hier verspürt.

Hingegen fühlen wir uns in der Panikzone einer wahren Gefahr ausgesetzt. Zu viel Neues und das Gefühl keine Kontrolle über die Situationen zu haben, gewähren uns nicht mehr all die positiven Effekte aus der Wachstumszone. Die tief in uns verwurzelten Überlebensinstinkte führen zu einem Fluchtverhalten – zurück in die Komfortzone. In der Panikzone herrscht kontraproduktiver Stress vor, die persönliche Leistungsfähigkeit nimmt ab und wir sind verängstigt.

Komfortzone verlassen beschrieben durch ein Diagramm, welches dies Leistungsfähigkeit dem Stresspegel gegenüberstellt

In der Wachstumszone passiert letztlich die Magie und hier wollen wir hin, wenn wir die Komfortzone verlassen. Wir lernen und wachsen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Irgendwann fühlen wir uns auch in der anfänglichen Wachstumszone mehr und mehr komfortabel. Das Ungewisse wird vertrauter, wir verspüren weniger Angst und ganz natürlich wächst unsere Komfortzone. Stück für Stück weiten sich somit die Komfort- und Wachstumszone aus und drängen in die Bereiche der Panikzone vor.

Komfortzone verlassen beschrieben durch die zweite Infografik von der Komfort-, Wachstums- und Panikzone

Neuronaler Exkurs: Dein Gehirn wird sich bei dir bedanken

Vor allem im Kopf passieren ganz spannende Sachen, wenn man die Komfortzone verlassen hat:

In deinem Gehirn geschehen auf einmal „neuronale Explosionen“, da die grauen Zellen auf plötzlich etwas Neues erleben dürfen. Eine gesunde Abwechslung für das Gehirn, denn es „freut sich“ über neue Impulse, die du deinem Gehirn bescherst.

Was passiert also? Das Gehirn muss sich wahrhaftig anstrengen, um neue Situationen zu bewältigen und baut dafür neue neuronalen Verbindung auf. Einfach gesagt: Du lernst.

Dies ist immens wichtig, denn falls man sich immer innerhalb der vertrauten Komfortzone bewegt, stagniert auch das Gehirn – oder gar schlimmer – beginnt mit dem Abbau der eigenen Intelligenz und Leistungsfähigkeit. Das Gehirn kann nämlich auch gerne faul sein und die eigene Leistungsfähigkeit passt sich aktiv an die entsprechenden Anforderungen an.

Wenn du also die Komfortzone verlässt, bekommt dein Gehirn neues Futter, wird daran erinnert, dass es für mehr gebraucht wird als das „normale Alltägliche“ und entwickelt neue Nervenverknüpfungen. Auch wenn du es also nicht direkt merkst: Dein Gehirn dankt dir wirklich sehr, wenn du dich außerhalb der Komfortzone bewegst. Nicht umsonst heißt der Bereich hinter der Komfortzone nämlich auch Lernzone.

Was wir durch die Unsicherheit außerhalb der Komfortzone erfahren dürfen

Der Sozialwissenschaftler, Lehrer der Harvard Universität und ehemalige Präsident des American Enterprise Institute Arthur Brooks erzählte im Yes Theory Podcast über persönliche Unsicherheiten:

„Eine Unsicherheit ist es, wenn du keine Berechnung von Wahrscheinlichkeiten über den Ausgang einer Situation schaffen kannst – und das ist unglaublich unkomfortabel! […] Ich weiß nicht was nächste Woche passiert – oder nächsten Monat. Oder nächstes Jahr. Aber was ich weiß, ist, dass es mir gut geht und ich am Leben bin. Ich werde dieses Privileg nicht vergeuden, dass es heute so ist. Jeden Tag müssen wir uns sagen: „Ich weiß nicht, was heute passiert. Ich weiß nicht, was in sechs Monaten sein wird. Aber dieser Tag ist ein Geschenk und dieses Geschenk werde ich nicht vergeuden.“ […] Wenn wir dies für uns annehmen, kann die Unsicherheit eine Möglichkeit sein an ihr zu wachsen – und nicht ihren Schmerz zu verspüren.“

Und damit hat Brooks vollkommen recht! Das Unwahrscheinliche und die Unsicherheit können uns Dankbarkeit verspüren lassen. Mit solch einem veränderten Blickwinkel, können sie uns daran erinnern, welche Privilegien wir jetzt im Moment und im Alltag besitzen. Mit diesem Appell möchte Brooks dazu motivieren, diese besonderen Privilegien zu nutzen. Er möchte nicht auf der Stelle stehen bleiben, sondern sich lieber im Leben vorwärts bewegen – weil er dieses besondere Geschenk für sich erkannt hat und nicht vergeuden möchte.

So scheint auf einmal auch die sichere Komfortzone ggf. nicht mehr ganz so sicher. Denn niemand kann uns verraten, was in der Zukunft wohl passieren wird. Das einzige, das sicher ist, ist, was im Moment vorherrscht. Doch wie lange dies so sein wird, bestimmen wir nicht immer selbst.

Genau deshalb sollte man dankbar für das sein, was man hat – im Hier und Jetzt. Man sollte es jedoch auch als Motivation sehen und sich dafür bewusst entscheiden, nicht stehenzubleiben, und die Komfortzone zu verlassen. So, dass man sich unsicher fühlt – und an dieser Unsicherheit wachsen und nähren kann.

Diese Unsicherheit kann uns persönlich voranbringen, zu einem besseren Menschen machen und uns Dankbarkeit verspüren lassen. Also trau auch du dich regelmäßig deine Komfortzone zu verlassen, um in genau diesen Status zu gelangen.

Der sicherste Ort für ein Schiff ist der Hafen. Doch dafür sind Schiffe nicht gemacht.

William G.T. Shedd (1820-1894), US-amerikanischer Theologe

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Der betrunkene Mann, der seinen Schlüssel verlor

Unter einer Straßenlaterne steht ein betrunkener Mann. Er sucht und sucht.
Ein Polizist, der den betrunkenen Mann sieht, fragt ihn, was er verloren habe. Der Mann antwortet: „Meinen Schlüssel.“, sodass der Polizist dem Mann seine Hilfe anbot.
Ohne Erfolg beim gemeinsamen Suchen will der Polizist schließlich wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben. Der Mann verneinte, zeigte auf eine Straßenecke und meinte, er habe dort seine Schlüssel verloren. Der Polizist fragte den Mann, weshalb er dann trotzdem hier unter der Straßenlaterne suche. Der Mann antwortet: „Ich suche hier, weil hier das Licht ist.“

Diese kleine Geschichte, stammt aus dem Buch Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick und beschreibt wunderbar, dass wir nicht immer unsere Lösungen und Antworten im sicheren – in der Geschichte den beleuchteten – Bereich finden werden. 

Der Lichtpegel der Laterne spiegelt die Komfortzone wider. Hier kennt sich der Mann aus, sieht alles ganz klar und fühlt sich sicher. Er weiß aber ganz genau, dass er seine Schlüssel hier nicht finden wird. Sein Schlüssel, der als Symbol für sein persönliches Glück steht, um sein abendliches Dilemma zu beenden, liegt im finsteren Dunklen. Er weiß, wo er sein Glück finden kann. Erst wenn der Mann seinen Mut zusammennimmt und den sicheren Bereich verlässt, wird er das finden, wonach er sehnlichst auf der Suche ist. 

Und so handelt womöglich jeder von uns in gewissen Lebensbereichen. Wir handeln nicht immer so, wie es für uns am optimalsten wäre, sondern so, wie es für uns am gewohntesten und sichersten scheint. Unter dem Lichtpegel der Laterne scheint die Dunkelheit vielleicht ein wenig furchteinflößend, doch hier finden wir womöglich mehr Antworten, als wir denken. 

Es ist also die Zeit, dass man die eigene Komfortzone verlässt, um auch die dunklen Bereiche zu beleuchten und zu erfahren, was sich dort verbirgt. Wir wünschen uns für dich, dass auch du mit diesem Wissen dein „Warum“ findest, um dich aus dem sicheren Bereich des Lichtkegels zu trauen.

Positives Mindset entwickeln in 5 Schritten

Positives Mindset beschrieben anhand eines lächelnden Gesichts

In diesem Artikel beschäftigen wir uns damit, was ein positives Mindset eigentlich ist, wie du es entwickelst und wie es dir dabei hilft, die Opferrolle abzulegen und dein Leben proaktiv in die Hand zu nehmen. Ein positives Mindset hilft dir, mit einer optimistischen Grundhaltung in den Tag zu starten, Herausforderungen anzupacken und Probleme erfolgreich zu meistern. 

Was hindert so viele Menschen daran, ihre Ziele und Träume zu erreichen?

Oft ist es nur eine Sache: ihre Einstellung. 

Und genau daran wollen wir heute arbeiten. Nach den 5 Schritten wirst du genau wissen, was du zu tun hast, um ein positives Mindset zu entwickeln.

Lass uns loslegen.

Was ist ein positives Mindset?

Will Smith wurde einmal in einem Interview mit Travis Smiley gefragt, was seinen großartigen Erfolg ausmacht.

Möchtest du wissen, was er geantwortet hat?

“Das Einzige, was ich sehe, das wirklich einen Unterschied macht zwischen dir und mir, ist, dass ich keine Angst habe am Laufband zu sterben. Ich werde nicht überholt. Punkt.

Du hast vielleicht mehr Talent als ich, du bist vielleicht klüger als ich, du bist vielleicht schöner als ich, du bist vielleicht all diese Dinge.

Aber wenn wir zusammen aufs Laufband steigen, gibt es zwei Möglichkeiten: Du steigst zuerst hinunter, oder ich sterbe [am Laufband]. So einfach ist das.”

Das ist das, was Will Smith von so vielen anderen talentierten Schauspielern unterscheidet:

Seine Einstellung. Sein Mindset.

Er ist nicht talentierter als andere, schöner als andere oder klüger als andere – aber er hat eine andere Einstellung. Er hat ein positives Mindset.

Ein positives Mindset bedeutet eine optimistische Grundhaltung zu haben, Herausforderungen mutig entgegenzutreten, nicht aufzugeben und immer einen Weg zum Ziel zu finden.

Sehen wir uns einmal genauer an, was ein positives Mindset ausmacht.

Eine optimistische Grundhaltung

Menschen mit einem positiven Mindset wie Will Smith haben immer eine optimistische Grundhaltung. Sie haben die Gewissheit, dass sie die Dinge, die sie anpacken, auch schaffen werden, weil sie selbst für ihren Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sind.

Das bedeutet, IMMER einen Weg zum Ziel zu finden, selbst wenn dich Herausforderungen und Schwierigkeiten aus der Bahn werfen wollen.

Ich gehe in meiner Freizeit zum Beispiel gerne klettern. Beim Klettern steckt man oftmals an einer bestimmten Stelle in der Wand fest. Man versucht verzweifelt weiterzukommen, neue Griffe auszuprobieren, aber nichts geht mehr – man hat das Gefühl, dass es absolut unmöglich ist weiterzukommen.

Oft genügen dann nur ganz kleine Veränderungen, wie z.B. der Stand deiner Füße und schon ist die unmögliche Stelle überwunden.

Lass dich also nicht gleich entmutigen, wenn du bei Problemen oder Herausforderungen nicht sofort die Lösung siehst. Du findest IMMER einen Weg. Manchmal musst du dafür allerdings Geduld haben und vielleicht deinen Standpunkt wechseln.

Das Problem mit den Problemen

Ein positives Mindset zu entwickeln, bedeutet nicht, plötzlich allen Problemen aus dem Weg zu gehen. Es bedeutet den Mut zu haben, sich seinen Problemen zu stellen, diese anzupacken und das richtig Maß an Positivität zu finden.

Probleme werden sehr oft als „schlecht“ angesehen. Sie sind unangenehm und schmerzen. Deswegen beginnen wir zu nörgeln, uns zu beschweren oder uns vorzustellen, wie unser Leben wohl wäre, wenn wir dieses oder jenes Problem nicht hätten. Diese Einstellung bringt uns allerdings nicht weit.

Was wir uns stattdessen fragen sollten, ist Folgendes:

  • Wo ist unsere Chance bei diesem Problem?
  • Wo haben wir die Möglichkeit zu wachsen?
  • Wie könnte ich durch dieses Problem dazulernen und den Menschen etwas zurückgeben?
  • Wie hilft mir dieses Problem ein besserer Mensch zu werden?

Ein Mann, der es meisterhaft umgesetzt hat, Probleme als Chancen zu sehen, ist Nick Vujicic.

Der Mann ohne Arme und Beine… und einem unverschämt guten Leben

Nick Vujicic wurde ohne Arme und Beine geboren. Als Jugendlicher war er deswegen depressiv und suizidgefährdet, heute reist er um die Welt und begeistert Millionen Menschen mit seinen Büchern und Vorträgen.

Der Grund für diesen Wandel?

Er hat seinen Nachteil, dass er ohne Arme und Beine geboren wurde, nicht als ein Problem gesehen, sondern als eine Chance, seine „Behinderung als Enthinderung“ (Nick Vujicic in Mein Leben ohne Limits).

Aber auch das hat seine Zeit gebraucht.

Überlege dir, was für Chancen in deinen Problemen liegen könnten.

Wie entwickelst du ein positives Mindset?

Ich möchte dich nun in fünf Schritten dazu ermutigen wie du ein positives Mindset entwickeln kannst. Oftmals sind nur kleine Implementationen in deinen Alltag, um eine positivere Grundeinstellung zu erhalten.

Schritt 1: Habe eine Morgenroutine

Warum ist es wichtig für ein positives Mindset, eine Morgenroutine aufzubauen?

Weil sie deine komplette Einstellung für den Tag festlegt.

Eine Morgenroutine gibt dir eine gewisse Struktur und hilft dir, dich auf den kommenden Tag einzustellen. Viele erfolgreiche Menschen wie Richard Branson, Tim Cook oder Elon Musk schwören darauf, dass ihre Morgenroutine einen Großteil ihres Erfolges ausmacht.

Klingt also nicht schlecht, oder?

Beispiele für Dinge, die du in deine Morgenroutine integrieren kannst, sind:

  • Eine To-do-Liste für den Tag erstellen
  • Ein kurzes Workout machen
  • Spazieren gehen
  • Podcasts anhören
  • Meditieren
  • Ein Dankbarkeitstagebuch oder Bullet Journal führen
  • Uvm.
Positives Mindset beschrieben durch eine Kaffeetasse, da jeder Tag ein guter werden kann.
Du bist es, der sich jeden Morgen den Grundstein für ein positives Mindset legt.

Wichtig ist, dass der erste Teil des Tages nur dir gehört und du dir Zeit für dich nimmst. Dadurch lässt sich der Stress des Tages viel besser verarbeiten und du gehst gelassener und ausgeglichener an deine Arbeit.

Klar, du musst vielleicht 20-30 Minuten früher aufstehen, um deine Morgenroutine zu entwickeln, aber das wird sich langfristig für dich auszahlen.

Nimm dir früh Zeit für dich und plane deinen Tag. Setz dich an den Schreibtisch, nimm ein Blatt Papier zur Hand und überlege, was heute passieren muss, damit für dich ein erfolgreicher Tag wird.

Diese Übung allein dauert vielleicht 10 Minuten, hilft aber dabei sich bewusst zu werden, dass wir den Großteil des Tages selbst in der Hand haben. Oft hat man das Gefühl, dass man abhängig ist von der Meinung anderer und selbst keine eigenständigen Entscheidungen treffen kann – doch wenn du dir früh Zeit nimmst, um zu reflektieren und deinen Tag zu planen, wirst du merken, wie du die Kontrolle über dein Leben wieder Schritt für Schritt übernimmst und mit einem positiven Mindset in den Tag startest.

Schritt 2: Konzentriere dich auf das Schöne

Menschen mit einem positiven Mindset sind nicht automatisch super gelaunt. Aber sie haben gelernt, ihre Gedanken und Gefühle auf das zu kontrollieren, was sie in ihrem Leben geschenkt bekommen haben und nicht auf das, was ihnen fehlt.

Was immer das Leben mir zuwirft – ich nehme es und bin dankbar dafür.

Tom Felton, britischer Schauspieler und Sänger

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Wie geht das am besten? Führe ein Dankbarkeitstagebuch.

Entweder in der Früh in deiner Morgenroutine oder am Abend. Nimm dir jeden Tag dein Erfolgsjournal, Notizbuch oder dein Bullet Journal zur Hand und überlege, wofür du wirklich dankbar bist – für welche Menschen in deinem Leben, für welche Dinge, für welche Gelegenheiten und Möglichkeiten.

Am Abend kannst du überlegen, welche Begegnungen dich heute besonders glücklich gemacht haben, was dir an dem Tag besonders gut gefallen hat, was du heute besonders gut gemacht hast. Wenn du dir dafür Zeit nimmst und nachdenkst, wirst du sehen, was für ein gutes Leben du eigentlich hast.

Klar, es wird nicht alles perfekt sein.

Aber es ist auch nicht alles schlecht. Viel zu oft vergessen wir auf das Gute und Schöne in unserem Leben. Und viel zu oft vergessen wir, dankbar dafür zu sein. Und noch öfter vergessen wir, den Menschen zu danken, denen wir so viel zu verdanken haben, wie zum Beispiel unseren Eltern, unserem Partner, unseren Freunden, Arbeitskollegen und vielen mehr.

Aufgabe für dich: Schreibe heute 10 Dinge auf, für die du dankbar bist – sei es deine Familie, das Essen, die Natur, dein cooles Auto – dir sind keine Grenzen gesetzt

Schritt 3: Geh deinen eigenen Weg – Hör nicht auf die Nein-Sager

„Höre nicht auf Nein-Sager“, sagt uns Arnold Schwarzenegger in seiner berühmten Rede zu seinen Erfolgsgesetzen.

Menschen mit einem positiven Mindset gehen immer ihren eigenen Weg. Sie lassen sich nicht gleich bei jedem kleinsten Gegenwind entmutigen und sie wollen auch nicht allen gefallen.

Sie hören sich Ratschläge an und sind offen für Kritik. Aber sie lassen sich nicht in eine Form pressen oder ins Hamsterrad drängen. Sie gehen ihren Weg. Mit einem positiven Mindset hast du deine Ziele und Wünsche fest im Blick und arbeitest voller Eifer darauf hin – auch wenn die anderen deinen Traum nicht nachvollziehen können.

Es wird auf jeden Fall auch Rückschläge geben. Du wirst dich manchmal entmutigt fühlen.

Hier nützt dir dein positives Mindset, denn im besten Fall glaubst du unerschütterlich an dich und gibst alles, was du hast – auch wenn das Leben nicht so perfekt läuft wie im neuesten Hollywood-Film.

Schritt 4: Proaktivität – Leg deine Opferrolle ab

Es gibt zwei Arten von Menschen.

Jene, die andere Menschen oder äußere Umstände für ihre Probleme verantwortlich machen und jene, die selbst die Verantwortung für ihre Probleme übernehmen und das Beste aus der Situation herauszuholen.

Zu welcher Art Mensch gehörst du?

Viel zu oft befinden wir uns in der ersten Kategorie – wenn wir nicht bewusst nachdenken ist der erste Impuls meistens, sich über alles andere aufzuregen, nur nicht sich selbst.

Selbst wenn ich mir den großen Zeh am Kasten anstoße, mache ich den blöden Kasten dafür verantwortlich, warum er die Frechheit besitzt so einen unpassenden Platz zum Herumstehen ausgewählt zu haben…du verstehst schon, was ich meine.

Doch mit einer Einstellung, bei der du immer die anderen Menschen für deinen Misserfolg verantwortlich machst, wirst du nicht weit kommen. Proaktive Menschen mit einem positiven Mindset machen nicht die anderen Menschen für ihre Probleme und Hindernisse verantwortlich, sondern nur sich selbst.

Sie beklagen sich nicht darüber, dass etwas Schlechtes in ihrem Leben passiert ist, sondern packen die Situationen, die sie ändern möchten, proaktiv an und machen das Beste daraus.

  • Proaktive Menschen finden immer einen Weg zum Ziel.
  • Proaktive Menschen packen Herausforderungen an und drücken sich nicht vor ihnen.
  • Proaktive Menschen gestalten ihr Leben, statt gestaltet zu werden.

Es liegt immer in deiner Hand, ob du dich reaktiv verhältst und lieber in der Opferrolle bleibst oder deinen Hintern hochkriegst und die Situationen veränderst, die dir nicht passen.

Entscheide dich also für eine proaktive und positive Einstellung!

Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eines.

Nick Vujicic, australischer Motivationsredner

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Schritt 5: Glaub an dich

Was bringt die meisten Spitzensportler dazu ihre Höchstleistungen immer wieder zu toppen und neue Weltrekorde aufzustellen?

Der unerschütterliche Glaube an sich selbst.

Sie haben die Gewissheit, dass sie es schaffen werden. Der Glaube an sich und an die eigenen Fähigkeiten ist einer der Grundpfeiler eines positiven Mindsets. Dieser Glaube kann Berge versetzen.

Wie sieht es bei dir aus? Glaubst du eigentlich an dich? Glaubst du daran, dass du deine Träume verwirklichen kannst? Glaubst du, dass du das Recht dazu hast, deinen Zielen nachzueifern?

Die meisten Menschen würden jetzt spontan mit Ja antworten. Bis man die Oberfläche verlässt und ein bisschen tiefer geht.

Warum glaubst du an dich? Warum glaubst du, dass du deine Träume verwirklichen kannst?

Ich möchte, dass du dir heute bewusst Zeit nimmst, um diese Frage zu beantworten und die Antwort darauf niederschreibst.

Diese Frage ist essenziell für dein Leben. Wenn du nicht einmal selbst weißt, warum du an dich, deine Träume, Ideen und Visionen glaubst, warum sollten es dann andere tun.

Denk über dich und deine Träume nach und überlege, warum du sie überhaupt erreichen willst. Warum solltest du überhaupt an dich glauben? Was lässt dich deine ganze Zeit und Energie in deine Ziele stecken? Wofür brennt dein Herz und warum brennt es dafür?

Der Redner Simon Sinek hat einen der populärsten Ted Talks der Welt auf YouTube veröffentlicht. Er heißt „Start with Why“ – beginne mit deinem Warum.

Hier kannst du ihn dir ansehen.

Das Warum ist immer dein größter Faktor, egal, ob es darum geht, dass du deine Ziele und Träume erreichen willst, oder einfach nur ein glückliches Leben führen magst. Dein Warum ist immer stärker als das Wie.

Die meisten Menschen konzentrieren sich viel zu sehr darauf, wie sie eine bestimmte Sache erreichen können, welche Ressourcen und Kontakte sie dafür brauchen.

Das Wie hat einen gewissen Stellenwert in deiner Zielformulierung und -erreichung, aber wenn du dein Warum nicht kennst, wirst du nach kurzer Zeit deinen Enthusiasmus verlieren, wenn es mal bei der Umsetzung zu Rückschlägen kommt.

Dein Warum nährt dein positives Mindset und lässt dich weitermachen in den schweren Zeiten.

Ganz nach dem Motto: Wo ein Wille, da ein Weg.

Der Wille ergibt sich aus deinem Warum und wenn du etwas wirklich willst, wenn du dein Warum genau kennst, wirst du auch einen Weg finden.

Winston Churchill hat einmal gesagt: „Erfolg bedeutet von Misserfolg zu Misserfolg zu wandern, ohne seinen Enthusiasmus dabei zu verlieren.“ 

Ein starkes Warum hilft dir, deinen Enthusiasmus nicht zu verlieren.

Deswegen starte mit dem Warum. Warum glaubst du an dich?

Dein positives Mindset – Jetzt bist du an der Reihe

Ein positives Mindset hilft dir, eine optimistische Grundhaltung einzunehmen und das Leben in seiner Schönheit zu genießen – mit all den Herausforderungen und Schwierigkeiten. Es macht dich nicht nur zu einem erfolgreicheren, sondern auch zu einem besseren Menschen.

Aber eine positive Einstellung kommt nicht von allein.

Arbeite an dir. Gib nicht auf. Lerne aus deinen Fehlern. Und vergiss nicht den Weg zum Ziel zu genießen.

Genau das macht einen Helden des Alltags aus. Und eines kann ich dir sagen: In jedem von uns steckt ein Held, der darauf wartet, seine Reise anzutreten.

Mut zur Veränderung – 6 Tipps, um Neues zu wagen

Mut zur Veränderung beschrieben anhand eines nachdenklichen Gesichts

Veränderungen können so viele Emotionen und Gedanken hervorrufen: Aufregung, Vorfreude und Tatendrang, aber auch Ängste vor dem Ungewissen und der Veränderung an sich. Veränderungen – oder alleine schon nur Gedanken daran – können das eigene Leben auf den Kopf stellen. Manchmal scheint es so, als hätten wir unseren Mut zur Veränderung verlegt und finden ihn nicht wieder oder etwas hindert uns daran diesen aufzubringen.

Doch weißt du was? Jeder trägt diesen Mut zur Veränderung in sich.

Jeder von uns hat schon so viele Veränderungen selber eingeleitet und gemeistert. In der Vergangenheit haben wir es uns ein ums andere Mal bewiesen, dass wir dazu fähig sind.

Wir wollen dich deshalb an deinen Mut zur Veränderung erinnern und dir sechs Tipps mit auf den Weg geben, damit du ihn stärken kannst. Du trägst diesen Mut in dir! 

Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen.

Mut zur Veränderung: Was Veränderungen in uns auswirken

Bevor wir zu unseren Tipps kommen, möchten wir einen etwas größeren Exkurs machen, wie wir Menschen auf Veränderungen reagieren. 

Warum scheuen wir uns manchmal vor Veränderungen? Was sind die Gründe für diese Angst und weshalb müssen wir ganz gezielt nach dem Mut zur Veränderung suchen, ehe wir den „Sprung ins kalte Wasser“ wagen?

Die Antworten findest du nun hier und sollten dich definitiv interessieren. Die Hintergründe von Veränderungen zu verstehen ist sehr wichtig, um deinen Mut zu stärken.

Was entscheidet, wie wir auf Veränderungen reagieren?

Jeder hat sich schon vielen kleinen und großen Veränderungen ausgesetzt gefühlt. Doch dabei ist eine Veränderung nicht immer die gleiche. Sie können unterschiedliche Effekte und Auswirkungen auf die eigene Person haben. Zwei Komponenten sind dafür entscheidend, wie man eine Veränderung wahrnimmt:

  1. Die Größe der Veränderung. Ist es eine eher kleine und alltägliche oder spiegelt sie doch eher einen gewissen Wendepunkt im Leben wider?
  2. Wer die Entscheidung einleitet. Wird man durch äußere Einflüssen zu einer Veränderung „gezwungen“ oder erhält man selber die Einsicht und greift zum proaktiven Handeln über?

Je größer uns eine Veränderung scheint, desto schwieriger tun wir uns diese anzunehmen.

Genauso entscheidend ist es, wo der Ursprung einer Veränderung liegt: Kam die Entscheidung von einem selbst oder doch durch äußere Umstände und Personen, wodurch man sich zu einer Veränderung gezwungen wird?

Solch ein Umbruch im Leben lässt sich für uns besser akzeptieren, wenn es die eigene Einsicht ist, die uns zum proaktiven Handeln führt. Andersherum nimmt man gerne mal eine gewisse Abwehrhaltung ein, wenn eine Veränderung durch die äußeren Umstände aufgesetzt wird.

Die emotionale Achterbahn einer Veränderung 

Um dir die persönliche Reaktion einer Veränderung zu verdeutlichen, begeben wir uns nun auf die emotionale Achterbahn, in der man sich befindet, wenn man eine Veränderung durchläuft. 

Die einzelnen Phasen einer Veränderung verlaufen im Grunde gleich ab. Wobei die größeren und einschlägigeren Veränderungen für jedermann deutlich spürbarer sind. 

Das Erkennen der Veränderung

Es ist der Zeitpunkt, an dem eine Veränderung bemerkbar wird oder sich für einen abzeichnet. Dabei ist es unerheblich, ob diese von extern aufgezwungen wird – durch die Umstände einer Situation oder das „Kommando“ einer anderen Person – oder durch die eigene persönliche Erkenntnis.

Der Stimmungspfad, den du in der unteren Grafik siehst, sinkt in aller Regel, da sich eine Änderung der gegebenen Umstände anbahnt. Das Unbehagen vor dem Ungewissen und Unvorhersehbaren steigt. In der Achterbahn begibt man sich bergab.

Mut zur Veränderung beschrieben durch die erste Infografik "Emotionale Achterbahn"
Die emotionale Achterbahn einer Veränderung als Grafik

Die Verweigerung der Veränderung

Die ersten intuitiven Gedanken sträuben sich gegen die Veränderungen. Schnell fallen einem Sätze ein, wie „Ich habe da meine Bedenken“ und eine pessimistische Grundhaltung gegenüber der Veränderung wird eingenommen.

Es besteht die Gefahr, dass die eigenen Erwartungen enttäuscht werden können und sich vertraute Situationen und Prozesse ändern könnten. 

Eine Veränderung fühlt sich in der Verweigerungsphase am negativsten an. Man erkennt hauptsächlich nur das Schlechte und ignoriert die womöglich positiven Effekte einer Veränderung.

Konfrontation mit der Veränderung

In der Konfrontrationsphase wird sich intensiver mit der Veränderung auseinandergesetzt und diese nicht nur ausgeschlagen. Womöglich kommt sogar eine erste gewisse Akzeptanz auf und man erkennt den Mehrwert, welcher die Veränderung mit sich bringen kann.

Man hinterfragt die Situation. „Was heißt die Veränderung für mich und welche Auswirkungen entstehen?“. Man kann langsam zu der Einsicht gelangen, dass die Veränderung auch in etwas Gutem resultieren kann.

Motivation und Umgang mit der Veränderung

Im letzten Schritt wird sich nicht nur mental mit der Veränderung beschäftigt. Man setzt die Veränderung um bzw. versucht ihr eine Chance zu geben, um sich zu beweisen.

In der emotionalen Achterbahn geht es nun wieder deutlich bergauf und man erlebt die Veränderung nun am eigenen Leibe. Im besten Fall hat man nun seine Zweifel abgelegt und erkennt, dass eine Veränderung die eigenen Umstände verbessern kann.

Doch es gibt auch andere Achterbahnen von Veränderungen, die ganz unterschiedlich wahrgenommen werden können.

Manch eine Veränderung schien bereits längst überfällig (siehe erstens) und es hat einem nur der Mut zur Veränderung gefehlt – den Stups in die richtige Richtung – damit sich die Situation bessert.

In anderen Situationen wird mit einer Veränderung kläglich versucht das „kenternde Schiff“ zu retten (siehe zweitens) und weckt dadurch falsche Hoffnungen.

Andere Veränderung treffen einen persönlich gar nicht mal so hart. Mit dem richtigen Mindset fällt die Talfahrt nahezu aus (siehe drittens) und man lässt sich von einer Veränderung viel weniger aus der Bahn schmeißen.

Mut zur Veränderung beschrieben durch die zweite Infografik "Emotionale Achterbahn"
Andere emotionale Achterbahnen einer Veränderung.

Wie du siehst, gibt es unterschiedliche Arten von Veränderungen, sodass es sich nicht global sagen lässt, ob alle Veränderungen schlecht oder gut verlaufen.

Die obigen Beispiele greifen mit Sicherheit nicht die gesamte Bandbreite an Stimmungspfaden ab. Es wird immer von deiner individuellen Situationen abhängen und wie du eine Veränderung aufnimmst.

Wieso haben wir Angst vor Veränderungen?

Wieso suchen wir manchmal nach dem Mut zur Veränderung? Oftmals liegt es daran, dass unsere Ausgangssituation nicht die beste zu sein scheint. Wir fühlen uns nicht ganz vorbereitet für eine Wandlung in unserem Leben.

Häufig liegt es also an einer oder mehreren (persönlichen) Unsicherheiten bzw. einem fehlenden Puzzlestück, damit wir das nötige Selbstbewusstsein aufweisen können, um eine Veränderung mit entsprechendem Vertrauen durchzuziehen.

Ob uns solch ein Puzzlestück fehlt, bemerken wir manchmal ganz bewusst. Manchmal ist es uns aber nicht mal wissentlich bekannt. Trotzdem fällt es uns in beiden Fällen deutlich schwerer eine Veränderung anzunehmen, wenn uns dafür augenscheinlich etwas Bestimmtes fehlt.  

Folgendes Schaubild findet vor allem bei Veränderungen im Unternehmenskontext und seiner Belegschaft Anklang. Doch auch im persönlichen Bereich benötigt man ein Ziel und Aktionsplan, die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen, sowie die richtige Motivation, um eine Veränderung erfolgreich zu gestalten.

  • Ohne Ziel fehlt die klare Vision, weshalb eine Veränderung notwendig sein sollte.
  • Ohne Fähigkeiten fehlt es am nötigen Wissen bzw. Handwerkzeugen.
  • Ohne Motivation kann eine Veränderung nicht in der Konsequenz erfolgen.
  • Ohne Ressourcen fehlt es an Möglichkeiten eine Veränderung umzusetzen.
  • Ohne Aktionsplan fehlt die klare Richtung für die Veränderung.

Vielleicht erkennst auch du genau solch ein Potenzial bei dir, welches du noch verbessern musst, um in gewissen Situationen den Mut zur Veränderung zu finden.

Mut zur Veränderung erklärt anhand eines Schaubilds
Was passiert, wenn uns gewisse Voraussetzungen fehlen?

Jede dieser „Zutaten“ sind in gewisser Weise notwendig, damit eine Veränderung erfolgreich wird.

Hast du mal versucht, dein Navi ohne Zielpunkt zu starten? Eine neue Gewohnheit zu etablieren, ohne dir genügend Vorbereitung dafür zu geben (Fähigkeiten/Aktionsplan)? Abzunehmen, obwohl dir die nötige Disziplin fehlt (fehlende Motivation)? 

Ohne bestimmte Voraussetzung und Änderung wirst du nicht dein gewünschtes Ergebnis erreichen. 

Hier versteckt sich hier eine wichtige Einsicht und Fragen, die du dir beantworten must: Weshalb suchst du in gewissen Situationen den Mut zur Veränderung? Was denkst du, fehlt dir, weshalb du dich ggf. vor einer Veränderung scheust?

Oftmals verbirgt sich eine begründete Unsicherheit dahinter, sodass wir vor einer neuen Situation zurückscheuen. Und sei es auch nur die Angst vor dem Ungewissen.

Mut zur Veränderung fassen durch 6 Tipps

Nun möchten wir uns auch unseren Tipps widmen. Wir hoffen trotzdem, dass du dir den oberen Abschnitt sorgfältig durchgelesen hast und etwas mehr über die Hintergründe von Veränderungen verstanden hast.

Verstehst du nämlich die persönlichen Reaktionen von Veränderungen besser, wird es dir auch leichter fallen die nachfolgenden Tipps für dich anzunehmen und umzusetzen.

1. Ziele setzen und finden – Wo ein Wille ist…

Man kennt es: Irgendwas läuft gerade nicht so glatt oder fühlt sich in gewissen Lebensbereichen planlos. Man ist unzufrieden und irgendwie will man etwas ändern.

Der Tipp scheint womöglich auf den ersten Blick ein wenig offensichtlich. Doch trotzdem wollen wir es ganz ausdrücklich betonen, wie wichtig es ist seine Ziele zu kennen. Ziele können nicht nur die Erfolge sein, auf die man hinarbeiten will, sondern auch das, was man verändern möchte. Veränderungen können auch das eigene Ziel sein.

Über viele grundlegende Lebensziele lassen sich für dich entsprechende Veränderungen ableiten, die dein Leben gehörig – und hoffentlich positiv – auf den Kopf stellen können. 

Du willst abnehmen? Dann solltest du versuchen dein Essverhalten zu ändern, Sport in deinen Alltag zu integrieren, auf genügend Schlaf – und allgemein auf deinen Körper zu achten.

Du willst zufriedener in deinem Job werden? Dann musst schauen, ob es deine jetzige Arbeitsstelle zulässt und du etwas verändern kannst. Womöglich musst du aber auch deinen Arbeitsplatz wechseln, dich fortbilden oder sogar in eine andere Stadt ziehen. Diese übergeordneten Ziele können grundlegend deine Lebensweise verändern und direkt mit vielen Veränderungen in deinem Leben verknüpft sein.

Je konkreter du deine Ziele vor Augen hast, desto resoluter kannst du diese anstreben und schöpfst auch so die notwendige Sicherheit und den Mut zur Veränderung.

Deshalb die folgenden Fragen, die du die beantworten musst: WAS willst du ändern? WIESO soll sich was verändern? WAS sind deine konkreten Ziele?

Empfehlung von DailyMentor

Falls du noch Unterstützung benötigst, um deine (Lebens-)Ziele zu finden und deine Ziele richtig formulieren möchtest, lassen wir dir unsere Beiträge dafür hier. Mut zur Veränderung benötigt stets ein Ziel, wofür sich deine Mühen auszahlen.

Lebensziele finden

Ziele formulieren mit Hilfe der SMART-Methode

2. Einen Schritt nach dem nächsten

Wir müssen dich leider enttäuschen: Egal welche positive Veränderung du dir womöglich am liebsten jetzt und sofort herbeizaubern möchtest, so einfach ist es meistens nicht.

Bei den meisten Veränderungen handelt es sich um einen Prozess, der Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre dauern kann. 

Im ersten Schritt beginnt eine Veränderung meistens im Kopf – auf einer mentalen Ebene. Erst dann entsteht auch ein Plan und Ziel, ehe man sich dann mit der Umsetzung beschäftigten kann.

Die meisten Veränderungen passieren leider nicht über Nacht. Deshalb ist dein Durchhaltevermögen und deine Disziplin gefragt.

Selbst die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Große Veränderungen, die das Leben maßgeblich beeinflussen, erscheinen oft als eine unüberwindbare Barriere. Aus diesem Grund ist es wichtig sich diese Herausforderung häppchenweise aufzuteilen, um so klare Zwischenetappen und -ziele zu haben.

Veränderungen sind kein 100-Meter-Sprint, sondern vielmehr ein Marathon – wenn nicht sogar länger.

Das Wichtigste ist daher immer am Ball zu bleiben. Solang du deine Fortschritte beobachten kannst, befindest du dich auf einem guten Weg. Du kannst darauf aufbauen und deinen Mut zu Veränderung stärken. 

3. Sei offen für Neues

Wer hat es nicht selber schon mal gehört oder gesagt? „Das haben wir schon immer so gemacht.“

Es ist ein absolutes Totschlagargument für jede Veränderung. Etwas so (weiter)machen, weil man es schon immer so aus Gewohnheit gemacht hat.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.

Albert Einstein (1879-1955), deutscher Physiker

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Veränderungen können Dinge auch schlechter machen. Stimmt, da haben diejenigen recht. Doch was sie vergessen: Veränderungen können Dinge auch besser machen. Und sie werden nie erfahren, wer nun recht hat, wenn sie auf dem ausgetrampelten Weg weiterlaufen.

Sei es bei der Arbeit oder im Privatleben: Ich habe mich auch gegen die eine oder andere Veränderung gesträubt, weil ich dachte, so wie ich es mache, ist es richtig und am besten. Ich habe ich im Nachhinein erkannt, dass ich mit meiner Meinung nicht richtig lag.

Wie oft hat man es schon selbst erlebt, dass man von einer Veränderung positiv überrascht wird, nachdem man seine anfängliche Skepsis abgelegt hat? Sehe bitte eine Veränderung als Möglichkeit, die dich bereichern kann. Sie kann dir Wege und Möglichkeiten aufzeigen, die du ggf. noch gar nicht kanntest oder womöglich als falsch abgestempelt hast.

Zu guter Letzt bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, eine Veränderung anzunehmen, sie zu erfahren und anschließend diese für sich als falsch zu beurteilen. Danach gibt es trotzdem noch die Möglichkeit zum Gewohnten zurückzukehren.

Also bitte sei offen für Neues, gebe der Veränderung eine Chance und schlage sie nicht von Anfang an aus.

4. Schaue nicht weg!

Ein Punkt, der uns ganz wichtig ist, ist, dass man Probleme nicht ignorieren oder verleugnen sollte. Falls du ein Problem hast oder dich eine Sorge plagt, hilft es nicht diese einfach zur Seite zu schieben.

Vielleicht werden für dich mit der Zeit diese negativen Gedanken mehr in den Hintergrund treten und du wirst weniger ihre Präsenz verspüren. Doch diese Dinge werden sich nicht von alleine lösen. Irgendwann können diese unschönen Dinge wieder an die Oberfläche treten und dich belasten. 

Auch wenn es dich viel Kraft und Mut kosten kann, deine Sorgen anzunehmen und etwas gegen sie zu machen, so werden sich deine Mühen schlussendlich doch auszahlen und dich stärker machen.

Mach kaputt, was dich kaputt macht.

Deshalb packe nicht nur deinen Mut zur Veränderung für die schönen Dinge zusammen, sondern auch für deine persönlichen Laster oder Sorgen.

Man muss nicht nur Gutes besser machen, sondern kann auch Schlechtes gut machen. Denn auch so können dir Veränderungen im Leben helfen.

5. Dekatastrophieren der eigenen Angst vor Veränderungen

Unentdeckte Wege, ungewisse neue Szenarien und Situationen, die man so noch nicht kennt. Eine Veränderung kann einschüchternd wirken – das stimmt.

Unser Kopf hat seine tückischen Eigenarten und mag es in solchen Situationen gerne zu katastrophisieren. Also Magnifizieren des Negativen – eine kognitive Verzerrung und Verschlimmerung der tatsächlichen Umstände.

Man stellt sich die schlimmsten Ausgänge einer Veränderung vor, kreiert sich sein Worst-Case-Szenario und denkt daran, was alles so schiefgehen könnte. Der Teufel wird an die Wand gemalt. Mut zur Veränderung? Fehlanzeige.

Man möchte gerne den Rückzug anmelden und zurück zum Gewohnten und Sicheren. Diesen reflexartigen Sicherheitsgedanken kennt wohl jeder von uns.

In Wirklichkeit will das Gehirn uns damit schützen. Denn jeder von uns trägt den evolutionären Überlebensinstinkt in sich, der sich immer auf Sicherheit beruft. 

Veränderung sind alles andere als sicher. Veränderungen tragen ein gewisses Risiko mit sich.

Deshalb ist es manchmal auch gut diese bösen Hirngespinste zur Seite zu schieben und sich darauf zu berufen die Situation zu dekatastrophisieren. Ganz nach dem Motto „Nicht denken, sondern machen.“

Natürlich sollst du stets wohlbedacht handeln und entscheiden, aber nicht ausschließlich an all das Schlechte denken – was alles schiefgehen könnte. Was kann denn auch alles gut gehen? Sei mutig und trau dich!

6. Du bist nicht alleine – Kommunikation und Hilfe durch andere

Wir möchten gerne den letzten Punkt noch ein wenig ausbauen. Veränderung können einen einschüchtern und verängstigen. Das sollte spätestens jetzt nichts Neues mehr sein.

Doch mit einer Veränderung musst du nicht alleine sein.

Eine Veränderung kann nicht nur dich, sondern andere gleichermaßen betreffen. Gemeinsam könnt ihr euch diese Situation bewältigen, füreinander da sein und euch unterstützen.

Mut zur Veränderung beschrieben durch einen Jungen, der im Wald zum Sonnenlicht läuft
Den Mut zur Veränderung musst dich immer alleine fassen. Du hast Leute, die dich auf deinem Weg begleiten.

Auch wenn eine Veränderung nur dich betreffen sollte, kann dir dein soziales Umfeld den Rücken stärken. Du musst dich nicht alleine fühlen bei der Konfrontation mit Veränderungen.

Freunde, Lebenspartner und Familie können dir zur Seite stehen. Womöglich kennst du auch jemanden, der eine ähnliche Situation durchlaufen ist. Wie hat derjenige diese Situation bewältigt und seinen Mut zur Veränderung gefunden?

Such dir deinen „Sparingpartner“ bzw. Menschen als mögliche Ankerpunkte für Zeiten, die für dich womöglich ein wenig turbulenter wirken. Denn Veränderungen lassen sich leichter überwinden mit gefestigten Sozialpunkten, auf die du dich berufen kannst. Sie können dir Rückhalt schenken und dich sicher fühlen lassen. 

Mut zur Veränderung: Unsere letzten Worte

Das Leben hat seine Aufs und Abs. Veränderungen gehören im Leben dazu und können einen kurzfristig auch mal ein wenig aus der Bahn werfen, sodass wir zeitweise unseren Mut zur Veränderung verlieren. Doch diese stürmischeren Zeiten sind in der Regel temporär und treiben dich im Nachgang voran.

Nutze doch einmal diesen kurzen Moment und erinnere dich zurück, wie viel sich in deinem Leben schon verändert hat und wo du dadurch nun stehst. Vielleicht fallen dir im ersten Moment viele negative Momente ein. Aber auch die meisten konntest du bereits überwinden. 

Es kommt manchmal vor, dass man den eigenen Mut zur Veränderung erneut suchen muss, ehe man sich an ihn erinnert. Doch jeder trägt ihn sich. Wir haben alle schon sie viele Veränderungen erlebt, selbst eingeleitet und gemeistert. Und es werden auch in Zukunft noch viele weitere folgen. Deshalb: Bleib mutig!

Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.

Vincent van Gogh (1853-1890), niederländischer Maler

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Die eigene Unsicherheit überwinden mit 7 einfachen Methoden

Unsicherheit überwinden beschrieben anhand einer springenden Person

Eine Unsicherheit überwinden. Als Kind schien es noch so einfach. Ein kleines Beispiel? Da stehe ich also. Als kleiner Bub’ auf dem Dreimeterbrett mit zittrigen Knien. “Drehe ich um und drücke mich? Nein!” Augen zu und durch! Der Sprung ins nasse Blau. Ich tauche auf und die Glückshormone zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. So schlimm war es doch gar nicht. Ganz anders sogar: Es hat Spaß gemacht! Den ganzen Nachmittag bin ich vom Dreimeterbrett gesprungen. Aber erst, nachdem ich meine Unsicherheiten überwinden konnte und mich entschied zu springen. Ich habe mich der Unsicherheit gestellt.

Doch leider bleiben diese Sorgen im Erwachsenenalter nicht die gleichen. Viel größer und wichtiger fühlen sich mittlerweile diese Situationen an, in denen man sich seinen Unsicherheiten konfrontiert fühlt.

Wir entwickeln ausgereiftere Denkprozesse und schätzen zukünftige Konsequenzen mit ab. Die kindliche Leichtigkeit wird ersetzt mit Ernsthaftigkeit und zukunftsorientiertem Denken. Schnell können (Selbst-)Zweifel, Entscheidungsängste und andere Sorgen das Resultat sein.

Eine zittrige Stimme, schweißnasse Hände, kurze Atmung – die zitternden Knie bleiben – aber auch noch weitere Reaktionen können sich ergeben. Schlimmstenfalls leidet sogar die mentale und körperliche Gesundheit darunter, wenn wir uns langfristig unseren Unsicherheiten stellen müssen und diese nicht schaffen zu überwinden.

Eines ist jedoch klar: Unsicherheiten lassen die wenigsten Menschen kalt und rufen intensive (negative) emotionale Reaktionen hervor. Umso wichtiger ist es, dass man sich in diesem Status nicht anhaltend aufhält und diese Empfindungen schnellstmöglich abhaken kann.

Wir widmen uns daher dem Thema wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten wie du mit diesen Hemmnissen entgegentreten kannst! Diese wollen wir dir nun zeigen.

Warum es so wichtig ist seine Unsicherheit zu überwinden

Unsicherheit zu spüren ist kein schönes Gefühl. Es bringt vorrangig nur negative Konsequenzen mit sich.

In einer Studie wurden Teilnehmer gebeten, ihre bezogenen Gefühle zu beschreiben, die sie verspüren, wenn sie eine Unsicherheit konfrontieren. Als Hauptantwort wurde „Bedrohung“ genannt. Nur wenige Menschen sehen eine Unsicherheit als Herausforderung oder Abenteuer vor dem Ungewissen. Die meisten Menschen fühlen sich einer Bedrohung bzw. Angst ausgesetzt.

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz (1883-1934), deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler

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Schnell kann es vorkommen, dass man sich in diesen Momenten der Unsicherheit in seinem Handeln und Denken eingeschränkt fühlt. Im schlimmsten Fall verfällt man sogar in einen Status des „Nicht-Handelns“. Man fühlt sich gelähmt. Entscheidungsängste, Stress oder ein instinktives Rückzugsverhalten vor der Bedrohung sind typische Reaktionen.

Unsicherheit überwinden erklärt durch eine Grafik: "Negativ-Spirale!
Der Negativkreislauf einer Unsicherheit.

Eine Unsicherheit kann uns fest im Griff haben. Ihre Präsenz schüchtert uns ein. Sie kann sich mit der Zeit sogar manifestieren oder gar in andere Lebensbereiche ausbreiten. Eine berufliche Untersicherheit kann bspw. nicht jeder so einfach am Arbeitsplatz lassen. Sie kann einen nach Hause begleiten und Auswirkungen auf das Privatleben haben.

Nur schwer können wir uns dann von einer Unsicherheit lösen. Schlimmstenfalls fühlt es sich wie eine Abwärtsspirale an. Umso wichtiger ist es diesen Prozess zu stoppen und sich von seiner Unsicherheit zu befreien und ihr entgegenzutreten.

Unsicherheit überwinden: 7 Tipps gegen die eigenen Hemmungen

Wir haben dir 7 Tipps zusammengestellt, wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Wir wollen uns schematisch an die Unsicherheit „herantasten“, indem wir ihren Ursprung identifizieren und anschließend dir weitere Tipps mitgeben, die dir helfen können, um mit deiner Unsicherheit umzugehen.

Seine eigene Unsicherheit zu überwinden kann ein schwieriger Prozess sein, der vor allem auf mentaler Ebene stattfindet. Viele Unsicherheiten lösen sich nicht von heute auf morgen. Vertraue daher dem ganzen Prozess, würdige die kleinen (Zwischen-)Erfolge und schenke dir die nötige Zeit. Deine Arbeit wird sich auszahlen!

1. Erkenne den Ursprung deiner Unsicherheit

Weißt du, dass es unterschiedliche Arten an Unsicherheiten gibt? Hinter jeder Unsicherheit versteckt sich ein besonderer Grund, weshalb man sich in der aktuellen Situation gerade gehemmt fühlt.

Kommt in dir das Unsicherheitsgefühl auf, kann es dir an erster Stelle helfen, dass du dir über deren Hintergründe bewusst wirst – und dass du dich bewusst fragst „Wieso fühle ich mich gerade unsicher?“.

  1. Wissensunsicherheit – bezieht sich auf den Mangel an Informationen, Fähigkeiten oder Erfahrungen, um die aktuelle Situation adäquat einschätzen zu können,
  2. Handlungsunsicherheit – sind Zweifel auf die Verfügbarkeit von effektiven Eingriffs- und Handlungsmöglichkeiten zur Veränderung und Entscheidung einer Situation.
  3. Zukunftsunsicherheit – sind gewisse Unvorhersehbarkeiten und Unwägbarkeiten über die weitere Entwicklung einer Situation,
  4. Folgenunsicherheit – ist die Angst vor den möglichen Konsequenzen für dich und andere, die eine Situation oder Entscheidung mit sich bringt,
  5. Unterstützungsunsicherheit – bezieht sich auf die Unklarheit, ob sich zur Bewältigung einer Problemsituation Unterstützung von anderen gewünscht oder auch zugelassen werden kann.

Um im ersten Schritt die eigene Unsicherheit zu überwinden, kann es einem daher helfen, deren Ursprung zu erkennen, um so „das Übel an der Wurzel zu packen“. Jede Unsicherheit hat seinen Grund bzw. Auslöser. Es ist daher von großer Bedeutung, dass du diesen erkennst, um so besser an ihr zu arbeiten.

Verstehst du nämlich mehr die Hintergründe, kannst du einerseits die nächsten Tipps für dich besser anwenden, andererseits gewährst du dir aber auch einen besseren Zugang zu deiner aktuellen Situation und deinen Emotionen.

2. Selbstvertrauen stärken: Werde dir deiner Fähigkeiten bewusst 

Wer sich unsicher fühlt, kann schnell das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verlieren. Gerade im ersten Moment fallen einem all die Sachen ein, die man nicht kann, anstatt die, die einem helfen können solch eine Unsicherheit und Situation zu bewältigen.

Meistens bringt man jedoch viel mehr positive Eigenschaften und Fähigkeiten mit, als man eigentlich denkt. In solchen Unsicherheitsmomenten geraten diese schnell in Vergessenheit. Doch gerade in diesen Momenten bist du gefragt! Weise deine Zweifel zurück, stehe zu dir selbst, werde dir über deine Stärken bewusst und darüber, was du alles kannst!

Selbstbewusstsein spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie hilft dir, um deine Unsicherheit überwinden zu können. Mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein vertraust du deinen Fähigkeiten direkt viel mehr und kannst mögliche Zweifel überwinden.

3. Entwickle das richtige Mindset

In unsicheren Momenten können einem schnell Gedanken in den Kopf schießen wie „Das kann ich nicht. Wie soll ich das bloß schaffen?“.

Doch hast du schon mal was von Framing gehört? Framing bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft bei gleichem Inhalt das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen. Je nachdem wie du deine Botschaft also formulierst – ob positiv oder negativ – wird dessen Inhalt auch verstanden. Glaubst du also an einen positiven oder negativen Ausgang deiner Unsicherheit? 

Bestätigst du eine Unsicherheit mit genau negativen Gedanken, gibst du der Unsicherheit die Möglichkeit sich zu entfalten und zu etablieren. Wer denkt, dass er verliert, sollte sich auch nicht wundern, wenn er verloren hat. 

Negative Gedanken in positive Formulierung zu verpacken, nennt man auch Reframing. Das typische Beispiel: Ist das Glas für dich halb voll oder halb leer? 

Es ist wissenschaftlich belegt, dass unser Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht und sich Negationen in unserem Unterbewusstsein dadurch als „Wahrheit“ etablieren.

Du wirst garantiert fallen, wenn du immer nur an das Stolpern denkst.

Konfrontierst du jedoch eine Unsicherheit mit einem positiven Mindset und sagst dir selber, dass du diese Situation bewältigen kannst, ist ein positiver Ausgang direkt viel wahrscheinlicher, als wenn du dir den Kopf zerbrichst und Argumente für dein Scheitern findest. 

Es ist leichter als gesagt, als getan: Aber sprich dir selber zu und behandle deine Unsicherheit mit einer positiven Grundstimmung. Lass deinen Selbstzweifeln keinen Platz. Du bist derjenige, der entscheidet, mit welcher Einstellung du an eine Situation herantrittst.

4. Stopp mit dem Vergleich!

Unsicherheiten resultieren schnell aus dem Vergleich mit anderen. “Der macht das besser, die kann das besser.” Wir werden immer jemanden finden können, der etwas besser macht als man selbst.

Doch was bringt uns diese Einsicht, außer Zweifel an den eigenen Fähigkeiten? Du bist eine einzigartige Person mit deinen ganz besonderen Stärken und Schwächen. Genauso wie du immer einen besseren finden wirst, finden es andere Leute womöglich auch in dir.

Mach dich nicht kleiner als du bist und berufe dich genau auf all deine positiven Eigenschaften. Wir sind selbst immer unser größter Kritiker und können viel schneller aufzählen, was wir nicht können, anstatt zu sagen, worin wir so richtig gut sind.

Unsicherheit überwinden beschrieben durch eine Frau, die ihre Arme befreiend zum Himmel ausbreitet
Du musst es keinem recht machen oder dich mit anderen vergleichen. Du bist du!

Der stetige Vergleich bringt einem nicht viel, außer dass wir schneller an uns selber zweifeln. Gerade dann, wenn wir von einer Situation verunsichert sind, sind wir viel mehr bereit, Selbstkritik zu pflegen – und das verstärkt letztlich die Unsicherheit.

5. Entscheidungsangst: Werde dir über das Worst-Case-Szenario bewusst

Entscheidungsangst – A oder B? Oder doch vielleicht C? Gedankenchaos und so viele Entscheidungsmöglichkeiten, die allesamt mit verschiedene potenziellen Ausgänge einer Situation einhergehen können.

Unsicherheitssituationen lösen in vielen Menschen besonders intensive emotionale Reaktionen aus. Unser Kopf funktioniert nicht mehr auf einer rationalen objektiven Ebene und wir werden verstärkt von unseren Emotionen und Ängsten getrieben. 

Jeder Ausgang einer Situation wirkt gleichermaßen realistisch – oder gar schlimmer: Man befürchtet das Übelste in seinem Entscheidungsprozess

Man malt den Teufel an die Wand. Doch weißt du was? So ein Verhalten ist ganz natürlich. Menschen sind risikoavers, sprich sie scheuen das Risiko. Zwei der prominentesten Formen dieser Risikoaversion sind die übermäßige Angst vor Fehlern und die irrationale Vorstellung des sogenannten Worst-Case-Szenarios – der schlimmste Ausgang einer Situation.

Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht.

Jean Paul Sartre (1905-1980), französischer Romancier, Philosoph und Publizist

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Doch sind wir mal ehrlich: Wie oft ist eine Situation wirklich komplett nach hinten losgegangen? Wie realistisch siehst du WIRKLICH die Chancen eines Worst-Case-Szenarios? Ich kann dir die Antwort geben: Viel zu selten, als dass man diesen Sorgen solch große Beachtung schenken muss. Aber da sind wir Menschen alle gleich.

Wenn du deine Unsicherheit überwinden möchtest, beantworte dir ganz ehrlich die Frage wie wahrscheinlich ein positiver bzw. negativer Ausgang deiner Entscheidung ist? Versuche dabei wirklich ganz objektiv dies zu beurteilen und versuche deine Emotionen ein wenig ausklammern.

6. Finde einen Weg, um deine Unsicherheit zu überwinden 

Wir sind mittlerweile schon ziemlich weit – und auch bald am Ende – mit unseren Tipps, wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Du kennst bereits viele Handwerkzeuge, wie du deine Unsicherheit identifizierst und mental konfrontierst. 

Doch jetzt müssen wir uns mit der praktischen Umsetzung der Tipps befassen, damit du deine Unsicherheit überwinden kannst. Was für Möglichkeiten gibt es? Ein Plan schafft dir Abhilfe. Jede Unsicherheit kann ganz individuell sein. Daher ist es schwer, eine explizite Anleitung für deine individuelle Unsicherheit vorzubereiten. 

Wir machen uns Lernpläne, strukturieren unseren Alltag mit einem Kalender, organisieren Feiern mit einer To-do-Liste. Wieso dann nicht auch, wenn es um das Bezwingen seiner Unsicherheit geht? 

Mache dir einen Plan, verschaffe dir Transparenz und Struktur, wie du an deine Unsicherheit herantreten möchtest. Solch einen Plan zu gestalten, ist nicht ganz intuitiv. Doch verstehe den Ursprung deiner Unsicherheit. Woher kommt dein Hemmnis und welche Überwindungsmöglichkeiten fallen dir ein? Ohne Fahrplan zu seinem Ziel zu kommen, ist deutlich schwerer. Erschaffe dir Anhaltspunkte, mit denen du an deiner Unsicherheit arbeiten kannst.

Damit du dir unter dem Thema was vorstellen kannst, wollen wir dir ein praktisches Beispiel geben.

Jemand hat Präsentationsangst. Was kann er dagegen tun?

Der Ursprung kann dabei ganz unterschiedlich sein. Vielleicht vertraut er nicht der Situation und ist sich unsicher, wie er sich vor seinem Publikum schlagen wird. Passiert ihm womöglich ein Fauxpas? Was wäre, wenn er auf eine Frage keine Antwort hat oder ihm ein Fehler in seiner Präsentation unterläuft? All das sind praktische Beispiele von Handlungs-, Wissens- und Zukunftsunsicherheit.

Sein Plan könnte wie folgt aussehen:

1) Vor dem Präsentieren mit Atem- und Entspannungsübungen der Aufregung entgegenwirken.

2) Seine Präsentation alleine halten, zu sich selbst sprechen und die zu präsentierenden Inhalte verinnerlichen.

3) Die Präsentation dann vor engen Verwandten oder guten Freunden halten. 

4) Die Fragen des kleinen Publikums beantworten, sich Feedback und Verbesserungsvorschlägen einholen.

5) Sich selber reflektieren: Wie war seine emotionale Verfassung während der Präsentation? Wie sicher hat er seine Inhalte präsentieren können? Wie ging es ihm mit der Aufregung und Unsicherheit?

Die definitiv sicherere Option ist das oben genannte Beispiel. Das langsame Herantasten – Schritt für Schritt zum großen Ziel. Gerade bei solch einem sensiblen Thema, wie die eigene Unsicherheit zu überwinden, ist es wichtig sich seine Herausforderung in kleine Portionen aufzuteilen. Mit jedem Teilerfolg lässt sich weiteres Selbstvertrauen erlangen ehe man so das “große Ganze” bezwungen hat.

Ich persönlich bevorzuge die radikalere Variante, indem ich mir ab einem Punkt selber sage: „Schluss mit lustig! Jetzt ist es so weit. Ich stelle mich meinem Hemmnis, blicke ihr ins Auge und schaue wie ich mich in dieser Situation schlage.“ Ganz unabhängig von Erfolg oder Misserfolg sammle ich mir so meine Erfahrungen und versuche es ggf. nochmal im zweiten Anlauf.

Der Kerngedanke wird jedoch klar: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Erfrage dich nach deinem Weg und suche deine Möglichkeiten. Du kannst dich nicht für immer vor deinen Hemmnissen verstecken.

Finde deine Antworten, WIE du deine Unsicherheit überwinden kannst. Was für Möglichkeiten stehen dir bereit bzw. welche kannst du dir schaffen? 

Und denk dran: Du musst dich deiner Unsicherheit nicht alleine stellen. Kommunikation hilft wie so oft auch in solchen Situationen. Vielleicht kann dir eine nahestehende Person einen guten Rat geben oder dich auf deinem Weg begleiten, deine Unsicherheit zu überwinden.

7. Phänomen Sensation Seeking: Nimm die Herausforderungen an

Was ist der Hauptgrund, weshalb man eine Unsicherheit überwinden muss? Wir haben Angst vor dem Resultat einer Situation, und dass sie nicht unseren Erwartungen entspricht.

Doch hast du schon mal was von Sensation Seeking gehört? Sensation Seeking wird als ein mehrdimensionales Persönlichkeitsmerkmal beschrieben. Es wird durch das Verhalten charakterisiert neue, komplexe und intensive Erlebnisse und Erfahrungen in Situationen aufzusuchen. Die Situation können von physischen, psychischen oder sozialen Herausforderungen oder Risiken stammen.

Grob gesehen, ist eine Unsicherheit nichts anderes: ein Risiko bzw. eine Herausforderung mit einem nicht sicheren Ausgang.

Einfacher gesagt, als getan: Aber wenn man genau so eine Unsicherheit sieht – als eine Herausforderung für deine Person – schmälern wir womöglich auch den einschüchternden Effekt vor dieser Ungewissheit.

Eine Unsicherheit ist eine Situation, die dich herausfordert. Nicht überall wird es dieselbe positive Aufregung vor dem Ungewissen geben. Doch viel mehr geht es darum, dass du deine Unsicherheit überwinden, konfrontieren und dich nicht vor ihr verstecken willst.

Ist es nicht ein total befreiendes Gefühl, wenn du von Endorphinen überschüttet wirst, nachdem du deine Unsicherheit überwinden konntest und als Sieger vom Platz gegangen bist? Ich finde schon. Trau dich den Sprung ins kalte Wasser (da sind wir wieder bei unserem Dreimeterbrett) und blicke deiner Unsicherheit ins Auge. Wer ist nun der Angsthase? Du nicht!

Unser Schlusswort

Das waren unsere sieben Tipps wie du deine Unsicherheit überwinden kannst. Mach dir klar, dass sich die meisten Unsicherheiten in deinem Kopf abspielen und wir sie manchmal größer machen, als sie in Wirklichkeit sind.

Scheue dich nicht vor dem Ungewissen, sondern nehme die Herausforderung an und nutze es als Chance an ihr zu wachsen. Lass nicht die Untersicherheit die Kontrolle über dich haben, sondern genau andersherum. Du bist der Situation gewachsen – ganz sicher!

Enttäuschung verarbeiten – Talfahrten im Leben besser überwinden

Enttäuschung verarbeiten beschrieben anhand einem traurigem Gesicht

Enttäuschungen werden uns immer wieder im Leben erwarten. In der Partnerschaft läuft es nicht rund, ein Freund lässt einen hängen, im Beruf lässt der nächste Karriereschritt auf sich warten – all das und noch vieles mehr kann uns enttäuschen. Eine Enttäuschung können verspüren, die durch andere Personen ausgelöst wird, aber auch durch uns selbst. Viele haben keine passende Strategie eine Enttäuschung verarbeiten zu können und wissen daher nicht wie sie mit diesen Situationen umgehen sollen.

Doch es gibt Möglichkeiten und Methoden, wie man es schafft besser mit Enttäuschungen umzugehen. Enttäuschungen haben nämlich viel mit unseren Wunschvorstellungen und Erwartungen zu tun. Um Enttäuschungen besser zu verarbeiten, wollen wir uns anschauen, wie man sich in solchen unangenehmen Situation verhalten kann. Jeder von uns muss sich in unregelmäßigen Abständen einer Enttäuschung konfrontiert fühlen – das gehört genauso zum Leben wie schöne Momente und Erfolg.

Bei Enttäuschungen handelt es sich um eine subjektive Wahrnehmung. Es ist daher wichtig seine Emotionen, Erwartungen und Handlungen zu verstehen, um letztendlich seinen Frieden mit der Enttäuschung zu schließen. Der Blick muss wieder nach vorne gerichtet werden und in unserem Kopf schaffen wir dann wieder Raum für positive Gedanken.

Enttäuschungen verstehen 

Enttäuschung ist ein vielschichtiger Begriff und wird oftmals im selben Kontext genutzt wie für Niederlagen, Versagen, Frustration oder Trauer. Eine Enttäuschung ist das Ergebnis, wenn man der eigenen Erwartung nicht gerecht wird und diese nicht erfüllt wird. Dabei kann es sich um emotionale und zwischenmenschliche Ereignisse handeln, aber auch um berufliche Erwartungen und persönliche Ziele

Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei Enttäuschungen, um ein subjektives und persönliches Empfinden handelt. Was für manche als Enttäuschung wahrgenommen wird, muss für andere vielleicht keine sein. Vor allem, wenn wer anderes für die eigene Enttäuschung verantwortlich ist, ist Kommunikation daher sehr wichtig. Womöglich haben die Mitmenschen die eigene Enttäuschung gar nicht als so eine wahrgenommen. Eine Enttäuschung verarbeiten, bedeutet daher auch seine Gefühle und Empfindungen zu verstehen und anderen offenbaren zu können.

Die Ursache der verspürten Enttäuschung kann unterschiedliche Gründe haben. Aus der Psychologie gibt es eine sehr passende und einheitliche Definition: Hinter jeder Enttäuschung steckt eine persönliche Hoffnung oder ein Versprechen, welches nicht in Erfüllung gegangen ist. Die ursprüngliche Erwartung war demnach höher als das tatsächliche Ergebnis – dann verspüren wir Enttäuschung. 

Enttäuschung verarbeiten beschrieben durch ein Erwartungs-Diagramm
Enttäuschungen haben viel mit unseren eigenen Erwartungen zu tun.

Schaut man sich das Wort “Ent-täuschung“ mal so an, erkennt man das Wort “Täuschung“ – eine Illusion oder falsche Hoffnung unserer Vorstellung. Der IST-Zustand entspricht nicht der Erwartung und stellt sich als bittere Wahrheit heraus.

Enttäuschungen müssen wir genauer differenzieren. Als Erstes können wir Enttäuschungen verspüren, die durch unsere Mitmenschen verursacht werden – wenn man also durch eine andere Person getäuscht, betrogen oder anderswie hintergangen wird. Eine Enttäuschung kann umso intensiver für uns wirken, wenn dies durch eine uns nahestehende Person geschieht und der gewünschte Ausgang für uns eine größere Bedeutung hat. 

Beide schaden sich selbst: der, der zu viel verspricht und der, der zu viel erwartet.

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Dichter

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Des Weiteren kann man von sich – also von seiner eigenen Person – enttäuscht sein. Jeder von uns besitzt eine gewisse Erwartungshaltung für sein Handeln und die eigene Person. Wir sind unsere größten Kritiker und möchten unseren Erwartungen gerecht werden. Falls man es nicht schafft diese zu erfüllen, können wir auch von unserem eigenen Handeln enttäuscht sein. 

Eine Enttäuschung verarbeiten — mit 5 hilfreichen Methoden

Es gibt unterschiedliche und gute Methoden, um eine Enttäuschung verarbeiten zu können und dir dabei helfen mit dieser besser umzugehen. Es ist ein Teil der persönlichen Entwicklung, dass du lernst, wie du in solchen unangenehmen Situation reagieren kannst. Jede Enttäuschung kann sich unterschiedlich bemerkbar machen. Daher ist es wichtig, dass du lernst, wie du am besten damit umzugehen hast. Viele der Methoden haben eine Überschneidung mit Themen der Selbstliebe und Selbstreflexion. Denn auch bei diesen Gebieten geht es darum, dass du verstehst, gewisse Dinge zu akzeptieren und wie du zukünftig besser handeln kannst.  

1. Erkenne das Positive in der Situation

Das Leben kann und wird nicht immer linear und nach deinen Vorstellungen verlaufen. Ein Plan kann sich ändern, Misserfolge und Enttäuschungen können passieren. Das sind die natürlichen Aufs und Abs des Lebens. Situationen, die nicht deinen Erwartungen gerecht wurden, sollten nicht immer als eine komplett negative Situation gewertet werden.

Situationen des Scheiterns geben einem die Möglichkeit sein Handeln zu hinterfragen. “Scheitern ist keine Option“ – dieses Zitat sollte man daher nicht für bare Münze seiner Unternehmungen sehen. Ohne dabei in eine toxische Positivität zu geraten: Man sollte das Scheitern nicht verurteilen, sondern eher versuchen, der Situation etwas Positives abzugewinnen und es als Lehrstunde zu betrachten.

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.

Max Planck (1858-1947), Physiker

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Versuche die Situation objektiv zu beurteilen und zu hinterfragen, nachdem du ein wenig Abstand zu ihr gewonnen hast und sich deine Emotionen besänftigt haben. Hinterfrage deine Erwartungen und die Taten von dir und der Personen, die Einfluss auf die Situation hatten. Wie wurde gehandelt und was hätte man besser machen können? Lerne aus vergangenen Fehlern, sowie Verhaltensweisen  und berücksichtige diese für zukünftige Handlungen. Eine Enttäuschung verarbeiten, heißt genauso, sein Handeln zu reflektieren und sich zu besinnen, dass man in Zukunft ähnliche Fehler vermeiden kann.

2. Lasse deine Emotionen zu

Das Gefühl, Enttäuschung oder Trauer zu verspüren, ist erlaubt. Negative Emotionen sind ein Teil unseres Alltags und müssen daher auch einen Platz in unseren Gefühlen finden, um diese zu verarbeiten. Mache dir selber nichts vor und lasse die schlechten Emotionen bewusst zu.

Wir Menschen können nicht immer gut gelaunt durch das Leben gehen und einen Erfolg nach dem nächsten feiern. Es gehört auch dazu Misserfolge, Trauer und Enttäuschungen zu konfrontieren und zu verarbeiten. Das Leben stellt uns immer wieder vor schwierige Aufgaben. Bei solchen ist deine starke Persönlichkeit gefragt, um auch diese Situationen zu meistern.

Verdränge nicht diese negativen Gefühle und stelle dich ihnen. Es ist unmöglich diese Emotionen zu vergessen, denn dein Unterbewusstsein vergisst nie. Früher oder später werden diese Gefühle und Erfahrungen zum Vorschein kommen. Daher ist es wichtig, dass du lernst eine Enttäuschung zu verarbeiten. Langfristiges Verdrängen kann dich seelisch schaden, unglücklich oder depressiv machen.

Gehe in einen inneren Monolog mit dir selbst und hinterfrage dein Erlebnis. Rekapituliere die Geschehnisse. Was hättest du oder wer anderes besser machen können? Versuche aus der Situation zu lernen. Falls es dir möglich ist, überlege dir, wie du die Situation zum Positiven wenden und die Enttäuschung hinter dir lassen kannst. 

Wir möchten dir für diesen Umgang unsere Artikel zur Selbstliebe und Selbstreflexion empfehlen. Viele Handwerkszeuge und Methoden, die du dabei lernen kannst, können dir dabei helfen eine Enttäuschung besser zu verarbeiten. Du bist ggf. gerade erst in einem Prozess diese Dinge zu erlernen. Die bewusste Auseinandersetzung damit zeigt, dass du dich auf dem richtigen Pfad bewegst.

3. Kommuniziere deine Enttäuschung

Wie in so viele Situationen hilft es, über diese mit jemanden zu sprechen. Unabhängig davon, ob man selbst für die Enttäuschung verantwortlich ist oder man durch jemand anderes enttäuscht wurde, ist es wichtig über den Sachverhalt zu reden. 

Eine nahestehende Person kann dir mit einem gut gemeintem Rat oder Trost zur Seite stehen. Durch die Gespräche kannst du selber erneut Revue passieren lassen, was geschehen ist und durch die Meinung anderer Leute ggf. eine weitere Perspektive für deine Situation erhalten. Geteiltes Leid, ist halbes Leid – Kummer, Trauer und Enttäuschungen verarbeiten ein Großteil der Menschen besser, wenn sie diese mit ihren Mitmenschen teilen können. Unsere Anliegen möchten wir mit unserem Umfeld teilen – dazu müssen nicht nur positive Ereignisse gehören.

Bist nicht du, sondern jemand anderes für deine Enttäuschung zuständig, ist es wichtig diese Situation zu klären. Werden wir von anderen Menschen enttäuscht, sind es oftmals welche, mit denen wir regelmäßig in Kontakt stehen – sei es der Lebenspartner, Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen. 

Es ist daher wichtig, dass man die Situation untereinander klären kann und die Fronten geglättet werden. Das zwischenmenschliche Verhältnis sollte nicht auf langfristiger Sicht unter deiner Enttäuschung leiden. 

Enttäuschung verarbeiten beschrieben durch Freunde, die sich gegenseitig stützen
Wir Menschen möchten unseren Anliegen teilen – dazu gehören auch Situationen der Enttäuschung.

Es ist wichtig Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, sich gegenseitig seine Gefühle und Beweggründe zu offenbaren. Wenn man sich ausspricht, kann man ggf. die Handlungen der anderen Partei nachvollziehen und genauso Verständnis dafür zeigen, weshalb sich eine Person enttäuscht fühlt. Solch eine Situation kann für den ersten Moment womöglich unangenehm sein, doch die erlangten Einsichten aus so einem Gespräch sind sehr hilfreich. Empathie und Selbstbewusstsein können dir in solchen Momenten helfen, um dich in diesen Gesprächen wohler zu fühlen und die andere Person besser zu verstehen.

Erst wenn du deine Gefühle der anderen Person offenbarst, gibst du ihr die Möglichkeit, dass diese in Zukunft ein besseres Verständnis dafür entwickelt. Womöglich hat sie deine Enttäuschung gar nicht so wahrgenommen – wobei sie auch keine bösen Absichten verfolgt hat. Lass es sie wissen und sprecht euch aus.

4. Mach dir keine Selbstvorwürfe

„Warum bin ich nur so naiv?“

„Immer passiert mir solch ein Unglück.“

„Geschieht mir recht. Das war doch mal wieder klar.“ 

Solche Sätze hat jeder von uns schon mal gesagt oder gehört. Es kann schnell passieren, dass man auf Enttäuschungen mit Selbstvorwürfen reagiert. Sein Handeln konstruktiv zu hinterfragen, ist die richtige Reaktion. Sich selber an den Pranger zu stellen und Vorwürfe zu machen, bringt einen jedoch nicht weiter. Stattdessen wirkt solche eine Reaktion destruktiv. 

Im Nachhinein ist man immer schlauer und besitzt Informationen, die man vor der Entscheidung seines Handelns nicht hatte. Natürlich hätte man anders gehandelt, wenn man gewusst hätte, wie die Situation ausgehen würde. Eine Enttäuschung entstehen nicht absichtlich, sondern ist das Ergebnis falscher Hoffnungen, fehlenden Informationen oder falschem Handeln. Sei dir daher bewusst, dass du zu Anfang deines Handelns nicht immer die Ausgangslage kennen konntest und deswegen nicht immer Schuld an deinem Scheitern hattest. 

Eine Enttäuschung wirft uns temporär aus der Bahn. Doch Selbstvorwürfe können langfristig das Selbstvertrauen kränken und bestimmen das zukünftige Handeln negativ, da man sich wahrscheinlich unsicherer fühlt. Reflektiere die Situation daher, ohne dir selber Vorwürfe zu machen. Beim nächsten Mal kannst du dich dann besser entscheiden und handeln.

Lerne dir zu verzeihen und Dinge zu akzeptieren. Gestehe dir gerne deine Fehler ein, aber verurteile dich nicht für diese. Du kannst deine vergangenen Handlungen nicht rückgängig machen. Versuche daher das Erlebte zu verarbeiten. Dieses Verhalten zu lernen, ist ein Prozess, der seine Zeit benötigt, um ihn zu verinnerlichen. Gebe dir genug Zeit und Vertrauen dafür.

5. Zerdenke nicht die Situation und lenke dich ab

Versuche nicht die ganze Zeit über deine Enttäuschung nachzudenken und wie enttäuscht du bist. Eine Zeit lang Trauer, Wut, Enttäuschung und Schmerz zu verspüren ist auch in Ordnung. Setze dich trotzdem nicht mehr unter Druck als notwendig, was deinen Gemütszustand langfristig negativ beeinträchtigt.

Versuche das Geschehene hinter dir zu lassen und schließe damit ab. Verschaffe dir wieder einen freien Kopf mit Dingen, die dich glücklich stimmen. Du hast bestimmt Gewohnheiten, die dich in deinem Alltag ermuntern und dir gut tun. Treibe etwas Sport, treffe dich mit deinen Freunden oder gehe deiner Passion nach. Meditation ist eine gute Methode dir wieder klare Gedanken zu verschaffen und deinen Geist zu besänftigen.

Lerne daher mit einer Situation abzuschließen, denn erst dann kannst du eine Enttäuschung verarbeiten und den Blick wieder nach vorne richten – mit Platz für neuen Gedanken.

Unsere Zusammenfassung des Artikels 

Enttäuschungen im Leben lassen sich letztlich nicht vermeiden. Es ist jedoch unsere Einstellung, die entscheidet, wie wir mit diesen Situationen umgehen. Es hilft die Gelegenheit direkt zu konfrontieren und sich mit ihr auseinandersetzen.

Der Schlüssel für eine bessere Verarbeitung sind transparente Kommunikation mit dir und deinen Mitmenschen, sowie die Offenlegung der eigenen Gefühle. Verurteile dich nicht selbst, mache dir keine allzu vielen Vorwürfe und verschaffe dir wieder klare Gedanken, dass in Zukunft deine Erwartungen eintreffen und gemachte Fehler vermieden werden können.

Wie ist dein Umgang mit Enttäuschungen? Welche Methoden helfen dir, um eine Enttäuschung verarbeiten zu können? Wir freuen uns über dein Kommentar und stehen dir gerne zum Austausch deiner persönlichen Erfahrung bereit.

Unterbewusstsein beeinflussen – Finde den Weg zu deinem wahren Ich

Unterbewusstsein beeinflussen beschrieben anhand Wellen

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Wie kannst du dein Unterbewusstsein beeinflussen und was ist das Unterbewusstsein überhaupt? 

Kennst du das unwohle Gefühl im Bauch, welches sich beispielsweise bemerkbar macht, wenn eine dir nahestehende Person eine vermeintlich falsche Entscheidung zu treffen vermag? Oder die Stimme im Kopf, die dich von bestimmten Taten abhält oder dich von diesen überzeugt, ohne dass es eine rationale Begründung dafür gibt? In diesen Situationen übernimmt unser Unterbewusstsein für kurze Momente die Führung und lenkt unsere Gedanken. 

Doch nicht nur das. Es wurde wissenschaftlich bewiesen (interessantes Video dazu), dass das Unterbewusstsein 95% unserer Entscheidungen fällt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Und das sind jeden Tag bis zu 100.000 an der Zahl. Was Unterbewusstsein genau ist, wie es sich von deinem Bewusstsein unterscheidet und wie du dein Unterbewusstsein beeinflussen kannst, erfährst du in folgendem Artikel.

Was ist das Unterbewusstsein?

Das Unterbewusstsein beschreibt ganz vereinfacht die Bereiche der Psyche, die unserem Bewusstsein nicht direkt zugänglich sind. Doch es ist noch viel mehr. Das Unterbewusstsein ist ein ungeheuer leistungsfähiger Teil unserer Psyche, der unsere Entscheidungen und unser Verhalten maßgeblich beeinflusst – und damit auch unseren Lebensweg.

Unser Unterbewusstsein ist die Summe mehrerer Faktoren:

  • Vorstellungen
  • Erinnerungen
  • Eindrücke
  • Motive
  • Wahrnehmungen
  • Einstellungen
  • Handlungsbereitschaften

Diese sind stets in uns, jedoch zurzeit nicht aktiv abrufbar. Gleichzeitig wirkt es sich auch in der Zukunft weiter auf diese aus und vertieft sie. Da Meinungsbildung viel Zeit und Energie kosten, versuchen wir unterbewusst, Denkprozesse zu vereinfachen. Es entstehen Muster, die ohne bewusstes rationales Nachdenken auskommen. Dabei täuscht uns oftmals unser Gehirn. Dieses Phänomen nennt man ”kognitive Verzerrung“. Das kann dazu führen, dass wir falsche Schlüsse ziehen und uns so ggf. systematisch selber täuschen.

Dabei dient uns das Unterbewusstsein eigentlich dazu, uns vor Überlastungen zu schützen. Denn es nimmt ohne Filter Informationen auf, mit denen wir tagtäglich konfrontiert werden. Nur ein kleiner Teil, von dem was wir aufnehmen, kann uns tatsächlich bewusst werden. Dieses Konzept ist vergleichbar mit einem Eisberg. Nur die Spitze des Eisbergs ist sichtbar, welche ungefähr 5% ausmacht. 95%, und somit der Hauptteil, bleiben an der Oberfläche unsichtbar. 

Genauso verhält es sich mit dem Bewusstsein gegen das Unterbewusstsein. Wir werden komplett von den Informationen unseres Unterbewusstseins gesteuert. Wenn wir es schaffen uns einige dieser Dinge bewusst zu machen, können wir dadurch unser Unterbewusstsein beeinflussen. Bemerkbar macht sich unser Unterbewusstsein in ganz banalen, jedoch auch überlebensnotwendigen Situationen.

Genauso verhält es sich mit dem Bewusstsein gegen das Unterbewusstsein. Wir werden komplett von den Informationen unseres Unterbewusstseins gesteuert. Wenn wir es schaffen uns einige dieser Dinge bewusst zu machen, können wir dadurch unser Unterbewusstsein beeinflussen. Bemerkbar macht sich unser Unterbewusstsein in ganz banalen, jedoch auch überlebensnotwendigen Situationen.

Ging es dir schon mal so, dass du mit dem Auto zu einem bekannten Ort gefahren bist, und im Nachhinein gar nicht mehr wusstest, wie genau du dort hingekommen bist? Du hast ganz automatisch die Kupplung getreten, um einen Gang höher zu schalten, ohne zu überlegen welchen Fuß du benutzen musst. Du hast ganz wie von selbst gelenkt und gebremst. Du hast es einfach gemacht. Unbewusst.

Des Weiteren lenkt dein Unterbewusstsein auch dein vegetatives Nervensystem, welches ganz autonom bestimmte Prozesse in deinem Körper reguliert. Dazu gehört beispielsweise das automatische Atmen und dein Herzschlag. Auch bildet dein Unterbewusstsein deine Gedanken, generiert dazu passende Gefühle, Worte und Bewegungen – und all das ohne unsere bewusste Steuerung. Es hat eine ungeheure Verarbeitungsleistung, die die bewusste Informationsverarbeitung bei weitem übersteigt.

Unterschied Bewusstsein und Unterbewusstsein

Um später zu erkennen, wie du dein Unterbewusstsein beeinflussen kannst, ist es von Relevanz die Unterschiede zu deinem Bewusstsein zu (er-)kennen. Folgend eine kleine Gegenüberstellung von Bewusstsein und Unterbewusstsein:

Bewusstsein Unterbewusstsein
  • kann sich nur auf eine Sache oder Information konzentrieren und verarbeiten
  • kann mehrere, verschiedene Informationen gleichzeitig aufnehmen und verarbeiten
  • trifft rationale und logische Entscheidungen
  • trifft Entscheidungen basierend auf deinen vergangenen Erfahrungen
  • lösungs- und veränderungsorientiert
  • problemzentriert, will Gewohnheit und vermeidet Veränderung
  • glaubt die Kontrolle über dich zu haben
  • hat zu 95% Kontrolle über deine Entscheidungen, ohne dass du es in den Momenten weißt
  • Programmierer des Unterbewusstseins
  • lässt sein Programm auf Autopilot laufen
  • glaubt, dass es immer Oberhand hat und gewinnt.
  • hat wirklich die Oberhand und gewinnt – immer.

Durch die Gegenüberstellung wird klar, dass die Diskrepanz zwischen den zwei Bewusstseinsebenen enorm ist. Wir können uns das Wissen und die Kraft unseres Unterbewusstseins zunutze machen, wenn wir lernen zu verstehen, was es uns sagen will und wie das Unterbewusstsein arbeitet. Um somit das Unterbewusstsein beeinflussen zu können, bzw. um an es herantreten zu können, müssen wir uns bewusst damit auseinandersetzen.

Unterbewusstsein beeinflussen und (um-)programmieren – 5 Methoden

Die Erkenntnis darüber, wie groß der Einfluss unseres Unterbewussten auf unsere Handlungen und Aktivitäten ist, kann durchaus beängstigend sein. Jedoch ist es nur so lange beängstigend, wie wir unser Unterbewusstsein als etwas Fremdes und Bedrohliches empfinden.

Wenn wir aber erkennen, dass wir unsere unterbewussten Handlungen und Einstellungen zu unserem Vorteil nutzen können, gewinnen wir einen wirklich starken Verbündeten für alles, was wir erreichen wollen. Dein Unterbewusstsein will nur dein Bestes. 

Es kann nur sein, dass die grundlegenden Botschaften und Gedankenmuster für deine Vorhaben aufgrund deiner Erfahrungen und Erinnerungen ungünstig sind. Die im Laufe unseres Lebens entstehenden destruktiven Muster sind verinnerlichte Reaktionen. Sie haben sich vom ursprünglichen Ergebnis abgekoppelt und damit verselbständigt. Jedoch sind diese stets veränderbar.

Im Folgenden geben wir dir einige Übungen und Methoden an die Hand, mit denen du dein Unterbewusstsein beeinflussen und neu programmieren kannst.

1. Low frequency brain waves (niederfrequente Gehirnwellen)

Denk einmal an die Situation, wenn du nach einem Begriff suchst, der dir auf der Zunge liegt, du aber letztlich nicht darauf kommst. In der Regel fällt er dir dann wieder ein, wenn du nicht mehr krampfhaft darüber nachdenkst, sondern beispielsweise im Bus auf dem Weg nach Hause bist, eine heiße Dusche nimmst oder entspannt auf dem Sofa liegst.

In einem solchen Entspannungszustand sendet dir dein Unterbewusstsein Informationen ins Bewusstsein, welche du brauchst. Weil dein Unterbewusstsein im Entspannungszustand am besten erreichbar ist, nutzen viele Mentaltechniken die Methode der mentalen Entspannung mit Hilfe von „low frequency brain waves“.

Unterbewusstsein beeinflussen beschrieben durch ein Buch und eine Teetasse
In einem Status der Ruhe und Entspannung kannst du am Besten dein Unterbewusstsein beeinflussen.

Hierbei ist wichtig zu wissen, dass unser Unterbewusstsein von unserem analytischen Denken, welches unsere Informationen auf dem Weg zum Unterbewusstsein filtert, beschützt wird. 

Dr. Joe Dispenza beschreibt das analytische, bewusste Denken auch als Wachhund. Somit können wir hauptsächlich dann unser Unterbewusstsein beeinflussen, sobald der Wachhund schläft. Das passiert vor allem bei langsameren Alpha oder Theta Gehirnwellen, welche insbesondere im entspannten, meditativen Zustand zustandekommen.

Das ist beispielsweise die ersten 30 Minuten nach dem Aufwachen. Zu diesem Zeitpunkt ist dein Gehirn sehr empfänglich. Ein weiterer Zeitpunkt ist das Gegenstück dazu, und zwar abends kurz vor dem Einschlafen. Ein weiterer praktischer Zustand ist der meditative Zustand, welchen du alleine erreichen kannst, oder mit Hilfe von „low frequency brain waves“, die du über verschiedene Apps oder Youtube Videos ablaufen lassen kannst.

Wiederhole in diesen Zustandsebenen deine vorher festgelegten Affirmationen und visualisiere deine Ziele, indem du sie aufschreibst oder zeichnest. Auf diesem Wege gelangen Sie leichter und schneller an dein Unterbewusstsein, welches daraufhin deine Gedanken in Zukunft leichter darauf ausrichten kann. Studien zufolge konnten so sogar schon diverse Phobien und soziale Ängste überwunden werden.

2. Analysiere dein Verhalten

Um dir passende Affirmationen und Ziele setzen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wieso und welche festgefahrenen Überzeugungen und Glaubenssätze du unterbewusst gespeichert hast. So kannst du diese folglich korrigieren und dein Unterbewusstsein beeinflussen.

Das Unterbewusstsein braucht dabei aktiv deine Hilfe, denn es kann sich nicht von alleine umprogrammieren. Du kannst damit beginnen, konsequent dein eigenes Verhalten, deine Gedankenmuster und deine Gefühle zu analysieren indem du Selbstreflexion praktizierst.

Folgende Fragen helfen dir dabei negative Überzeugungen bewusst zu machen:

  • Wie sehe ich mich?
  • Finde ich mehr negative, als positive Eigenschaften an mir?
  • Ist das was ich tue sozial angesehen? Würde ich aber ggf. gerne etwas anderes tun?
  • Wie reagiere ich in Diskussionen?
  • Wem will ich es regelmäßig recht machen?
  • Was würde ich ändern, wenn ich könnte?
  • Welche Grenzen setze ich mir, die mir nicht von außen zugeteilt worden sind?
  • Machen diese Überzeugungen Sinn? Woher kommen Sie?

Du kannst es dir zur Gewohnheit machen dir einige dieser Fragen zu stellen, bevor du dabei bist eine persönliche Entscheidung zu treffen. Denn oft fällen wir Entscheidungen nicht zu unseren Gunsten. Das wollen wir jetzt ändern!

3. Suche Feedback

Falls es dir schwerfällt, dich selbst zu hinterfragen und Antworten zu finden kann es hier auch durchaus hilfreich sein Feedback von Außenstehenden einzuholen. Erkundige dich bei vertrauten Freunden oder Familienmitgliedern, wie sie dich einschätzen.  Wie kommen deine Taten und Worte bei ihnen an? Erkennen Sie gegebenenfalls Verhaltens- oder Gedankenmuster bei dir, die dir selbst vorher nicht bewusst waren?

Nach Einschätzung deiner ausgewählten Person kannst du dies Überdenken und dir ggf. darauf basierend nochmals die Fragen aus der vorangegangenen Übung stellen.

4. Unbewusstes Erkennen

Nehme dir bitte ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand. Schreibe spontan und ohne viel nachzudenken auf, welche Begriffe du mit den folgenden Themen verbindest:

  • Menschen
  • Männer
  • Frauen
  • Liebe
  • Arbeit
  • Erfolg
  • Geld
  • Versagen
  • Fehler

Du kannst diese Liste nach Belieben erweitern.

Auch diese Übung lässt dich erkennen, wie dein Unterbewusstsein gepolt ist. Du erkennst in welchen Bereichen du vielleicht negative und wo du positive Grundüberzeugungen, bzw. Wünsche hast, die unbewusst auf deine Handlungen und dein Denken wirken. 

Nach Sigmund Freud ist nämlich das Unterbewusstsein der Bereich, in dem verdrängte, vom Bewusstsein nicht zugelassene Triebe und Inhalte gespeichert sind. Somit wirkt das Verdrängte im Unterbewusstsein und kann deine Überzeugungen verschiedensten Begrifflichkeiten gegenüber steuern. Erkenne sie und erfinde diese, wenn du das wünschst, neu. Der Schlüssel zum Erfolg ist hierbei die Präzision deiner Ziele und die Nutzung positiver Sprache.

Unterbewusstsein beeinflussen beschrieben durch eine Frau, die in die Ferne schaut
Befasse dich mit dir selbst und lerne mehr über dein Unterbewusstsein.

5. Vorsicht mit Verneinungen

Viele Mentaltrainer gehen davon aus, dass das Unterbewusstsein keine Verneinungen versteht, sondern besser auf positive Aussagen reagiert. Laut Forschungen von Psychologen an der Tufts University wurde bewiesen, dass negativ formulierte Sätze unser Gehirn verwirren und sie somit langsamer verarbeitet werden.

Hier ein kleiner Beweis dafür: Bitte konzentriere dich jetzt ganz stark darauf, NICHT an eine rote Rose zu denken. Trotz der Aufforderung es nicht zu tun, hast du womöglich gerade an die rote Rose gedacht.

Wenn du dir also selbst z.B. immer wieder sagst “Ich will nicht mehr so dick sein”, oder “Ich möchte nicht mehr so viel Serien schauen” bleibt demnach für das Unterbewusstsein der Fakt “dick sein” und “Serien schauen” übrig. Dies ist natürlich eine stark vereinfachte Darstellung unserer Unterbewusstseinswahrnehmung. Jedoch soll damit klar werden, wie ungünstig uneindeutige Botschaften an dein Unterbewusstsein möglicherweise wirken können.

Überprüfe das einmal für dich selbst und nutze die Macht der positiven Psychologie und ändere deinen Gedankenweg zu „Ich werde abnehmen“ und “Ich werde mehr für die Uni lernen”.

Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten.

Henry Ford (1863-1947), US-amerikanischer Gründer Ford Motor Company

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Nehme dein Schicksal in die Hand und lass dich nicht mehr von negativen Gedanken-, bzw. Verhaltensmustern lenken. Du hast die Macht darüber, wie du dein Unterbewusstsein und damit deinen weiteren Lebensweg lenken möchtest. Nehme die Übungen als Anlass, dich zu hinterfragen und ggf. in manchen Lebensbereichen neu zu erfinden.

Welcher Fakt über das Unterbewusstsein hat dich am meisten überrascht? Lass es uns in den Kommentaren wissen. Wir freuen uns über den Austausch. 

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