Kognitive Empathie – Das Einfühlungsvermögen auf der Verstandesebene

kognitive Empathie beschrieben anhand zweier Personen, die sich in die Augen schauen

Bist du jemand, der sich gut in die Lage anderer hineinversetzen kann? Freust du dich für andere mit oder verdrückst du auch mal eine Träne, wenn es deinen Nächsten schlecht geht? Oder hast du diesen einen Freund, der dich in jeder Situation versteht und mit dir mitfühlt? Einen solchen Menschen definiert man auch als Emphaten. Die Eigenschaft der Empathie assoziiert man als eine Form von Mitgefühl und beschreibt das Verständnis der Gefühle von Mitmenschen. Empathie bzw. Einfühlungsvermögen ist ein gebräuchlicher Begriff in unserem Alltag geworden. Doch sind die verschiedenen Untergruppen dessen, wie kognitive Empathie, wenig bekannt. Wusstest du beispielsweise, dass Empathie auch in anderen Bereichen wie Marketing genutzt wird? Studien zufolge ist eine Werbekampagne, die sich die Emotionen der Konsumenten zunutze macht, um fast 20% erfolgreicher als eine informelle Kampagne.

In diesem Artikel werden wir uns genau anschauen, welche Formen es von Empathie gibt. Außerdem zeigen wir wie wichtig Empathie in unserem Alltag ist, wie es zu mehr Selbstbewusstsein und letztendlich mehr Glück im Leben führen kann.

Was ist Empathie generell?

Als Empathie bezeichnet man die Fähigkeit und die Kompetenz, Emotionen, Gedanken und Motive anderer Personen zu erkennen und zu verstehen. Viele nutzen Sympathie bzw. Mitgefühl als Synonyme für Empathie, aber es existiert ein distinkter Unterschied, denn diese Begriffe werden im allgemeinen Sprachgebrauch anders benutzt. Sympathie ist nach Definition das Gefühl der Sorge und des Verständnisses für jemanden in Not. Mitgefühl wiederum beschreibt das Empfinden, dass uns motiviert anderen in Not zu helfen. Wer Empathie hat, versteht, dass es es mehrere Faktoren für das Entscheidungsverhalten von Menschen gibt. Vergangene Erfahrungen haben Einfluss auf zukünftige Reaktionen und Entscheidungen. Das bedeutet, dass man mit Empathie Verständnis für das Verhalten der Menschen hat, auch wenn sie sich einmal unlogisch oder unnormal in einer Situation verhalten. Es ist auch ein wichtiger Bestandteil in wissenschaftlichen Bereichen wie Kriminalistik, Musik, Psychologie, Medizin und Marketing.

Als Grundlage um Empathie zu erlangen, gilt eine gute Selbsterkenntnis sowie soziale Kompetenz. Denn je offener ein Mensch mit seinen eigenen Gefühlen umgeht, desto einfacher kann er sich auf die Gefühle anderer einlassen und diese richtig deuten. Empathische Menschen haben gelernt das soziale Verhalten ihrer Mitmenschen zu verstehen und zu beobachten, um sie dann zu deuten.

Emotionale Empathie und Kognitive Empathie

Wir unterscheiden zwischen zwei wichtigen Arten von Empathie. Die emotionale Empathie, auch affektive Empathie genannt, ist oft eine unbewusste Reaktion auf die Emotionen eines anderen Menschen. Sie beschreibt die Fähigkeit, das Gleiche wie andere zu empfinden. Das bedeutet man lässt sich von der anderen Person und dessen Gefühlen mitreißen. Man leidet vielleicht sogar mit und spürt den Schmerz des anderen aktiv. Es beinhaltet auch den Drang anderen Menschen in Not zu helfen. 

Diese Fähigkeit haben wir vielen Tierarten voraus und sie definiert uns als Menschen. Dennoch kommt emotionale Empathie nicht ohne ein paar Fallen. Der Antrieb anderen Menschen helfen zu wollen, ist sehr wichtig, aber wenn man sich zu sehr auf die Emotionen einlässt, kann es einen selbst herunterziehen. Ärzte in Krankenhäuser verlieren beispielsweise viele Patienten im Laufe ihrer Arbeit und natürlich fühlen sie den Schmerz der Angehörigen. Sie sind traurig, wenn etwas Schreckliches passiert ist. Das darf sie jedoch nicht daran hindern ihre Arbeit zu machen. Der nächste Patient wartet bereits und will genauso fachmännisch behandelt werden. Man muss einen guten Mittelweg zwischen Mitgefühl und emotionalem Einfluss finden. Darf man selbst traurig sein, wenn es einem Angehörigen schlecht geht? Ja, natürlich ist das nicht nur in Ordnung, sondern auch menschlich und natürlich. Sollte das Leid anderer dein Leben aber sichtlich beeinflussen, dann musst du darauf achten, wie sehr du andere Schicksale an dein emotionales Empfinden heranlässt.

Kognitive Empathie mit einer Frau am Fenster sitzend
Lass das Leid anderer nicht zu nah an dich heran.

Die kognitive Empathie behandelt weniger das direkte Mitfühlen der Emotionen von anderen, sondern ist darauf fokussiert, sich in die andere Person hineinzuversetzen. Das heißt, es geht bei der kognitiven Empathie mehr um die Absichten und Gedanken der Mitmenschen als um deren reine Gefühle. Man versucht anhand der bestehenden Informationen die Beweggründe und Emotionen des anderen zu lesen und seine Reaktion auf zukünftige Handlungen vorauszusagen. Im Gegensatz zur emotionalen Empathie ist man bei der kognitiven Empathie nicht direkt emotional betroffen, vielmehr nimmt man die Position eines Beobachters ein. Das Wechseln des Blickwinkels ist vor allem für Ungeübte nicht immer einfach. Andere Menschen reagieren auf die gleiche Situation oft anders als man selbst.

Lebt man beispielsweise in einem Umfeld und arbeitet in einem Job, bei dem offene Kritik erwünscht und normal ist, reagiert man umsichtiger auf Beurteilungen, die nicht nur positiv sind. Menschen, die Kritik aber nicht gewohnt sind, werden davon vielleicht eher abgestoßen. Die Erfahrungen und Hintergrundgeschichte anderer spielt eine wichtige Rolle, aber sie ist für einen Außenstehenden nicht immer einsehbar.

Beispiele für Anwendungen von kognitiver Empathie

Das Erlernen der kognitiven Empathie ist essentiell für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, da sie in allen Bereichen des Lebens angewendet werden kann. Mehr Verständnis für die Ansichten von Freunden oder des eigenen Partners hilft für ein gutes Miteinander und eine gesunde Beziehung. In vielen Berufen kann kognitive Empathie einen großen Unterschied machen, denn mit einem guten Einfühlungsvermögen kann man gut auf die Probleme von Kollegen und Vorgesetzten eingehen und Kunden besser helfen.

  • Verkäufer können in Verkaufsgesprächen die Laune des Kunden lesen und daraufhin die beste Strategie für einen gelungen Verkauf auswählen.
  • Bei Streitigkeiten mit dem Lebenspartner erkennt man die Beweggründe des anderen und kann besser erkennen, was das wirkliche Problem ist und wie man es zusammen löst.
  • Als Chef oder Teamleiter ist das Verstehen der eigenen Mitarbeiter essentiell. Was treibt sie an? Was motiviert sie? Lernt man die Vorlieben des eigenen Teams, kann man das eigene Verhalten anpassen und so die besten Erfolge zusammen erzielen. 
  • Einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen ist vielen Menschen wichtig. Was sieht der andere als Erstes, wenn er mich kennenlernt? Worauf wird geachtet und wie kann ich es positiv beeinflussen?
  • Das Schlichten von Konfliktsituationen ist oft eine Herausforderung. Egal ob im Beruf, in der Familie oder bei Freunden muss man versuchen beide Seiten zu interpretieren und kann dann versuchen vorauszusagen, welche Herangehensweise die beste ist, um die Situation zu entschärfen.

Warum ist kognitive Empathie so wichtig für deinen Alltag?

Kognitive Empathie ist immens wichtig für die eigene Zufriedenheit und das eigene Glück. Einfühlungsvermögen kann für offensichtlichen Erfolg in der Karriere sorgen. Das gilt vor allem für den Umgang mit Mitarbeitern, Kunden oder Vorgesetzten. Wenn man das Verhalten seiner Mitmenschen versteht, kann man die eigene Handlungsweise daran anpassen.

In dem Kontakt mit deinen Mitmenschen kennst du bestimmt dieses Gefühl missverstanden zu werden. Dein Partner versteht deine Sorgen nicht und deine Freunde erkennen nicht, welche Probleme du hast. Mit einer guten kognitiven Empathie bist du der Freund, der die Sorgen und Probleme deines Beziehungspartners und deiner Freunde frühzeitig erkennt. Du kannst ihnen versuchen gezielt zu helfen und sie werden es dir danken. Letztendlich lebt man in einem glücklicheren Umfeld und macht sich selbst damit umso glücklicher.

Wie kann ich meine kognitive Empathie schulen?

Kognitive Empathie ist eine der Fähigkeiten, die man nie aufhören kann zu lernen. Es wird immer Situationen und Probleme geben, die man nicht kennt, anders oder sogar falsch eingeschätzt hat. Versuche so gut es geht die Welt aus der Perspektive deiner Mitmenschen zu sehen. Natürlich ist das nicht immer einfach. Oft fehlen dir Informationen über deinem Gegenüber, um klar deuten zu können, wie er denkt und handelt. Aber ein geschulter Beobachter wird merken, dass er mit der Zeit seinen Gesprächspartner besser lesen und daraufhin besser helfen kann.

Selbstreflexion als erster Anhaltspunkt

Als erster Schritt, um andere zu verstehen, gilt es sich selbst und die Beweggründe seiner Taten zu verstehen. Warum reagierst du so wie du reagierst? Eine gute Selbstreflexion ist immens wichtig und wir haben verschiedene Methoden vorbereitet, damit du dich selbst hinterfragen kannst.

Im Laufe der Zeit wirst du die genannten Methoden immer wieder anwenden müssen. Es geht dabei nicht nur darum, dich selbst kennenzulernen. In Stresssituationen oder Streitigkeiten reagiert man selbst auch nicht immer perfekt. Versuche dich selbst objektiv zu hinterfragen. Hast du alles richtig gemacht? Wie hättest du dich besser verhalten können? Versuche das erlangte Verständnis, welches du dir widmest, in Zukunft auch anderen zu geben.

Nachfragen ist besser als Vermuten

Der nächste Schritt zur kognitiven Empathie ist der schwierigste und zeitaufwendigste. Man muss lernen seine Mitmenschen zu verstehen. Viele lernen Empathie schon im Kindesalter von ihren Eltern, doch trotzdem gibt es immer wieder Potenzial seine kognitive Empathie zu verbessern. Deswegen gibt es eine simple Lösung, falls du etwas nicht verstehst: Nachfragen.

Angenommen du hattest einen Streit mit deinem Partner: Warte auf eine ruhige Sekunde nach der Versöhnung und frage nach. Was hat ihn wirklich gestört? Wie hat dein Partner sich gefühlt, als du etwas Bestimmtes gesagt hast? Die Antworten können dich überraschen. Genauso kannst du auch mit deinen Freunden umgehen. Zeige echtes Interesse an ihnen und was sie ausmacht. Du aktives Zuhören, lernst du sie besser kennen und kannst gleichzeitig ein besserer Freund sein, weil du sie besser verstehst.

Beobachten und lernen

Du wirst nie einen Menschen gänzlich durchschauen. Sie werden dich immer überraschen und es gibt keine Formel, um jeden Menschen richtig deuten zu können. Dein Ziel sollte es nicht sein andere zu manipulieren und zu deinen Gunsten auszuspielen. Vielmehr geht es darum, ein besserer Mitmensch zu werden und sich in der Umgebung anderer wohl und sicher zu fühlen.

Deswegen begib dich gezielt in Umgebungen mit vielen Menschen und versuche über den Tellerrand hinauszuschauen. Je mehr Eindrücke du sammelst und je offener du in deiner Umwelt bist, umso besser kannst du sie verstehen. Heutzutage fokussieren sich leider viele darauf, wie sie sich in der Welt präsentieren. Wie sehe ich aus? Wie komme ich rüber? Wie kann ich am besten dastehen? Verändere diesen Fokus auf deine Mitmenschen. Hat mein Freund gerade eine gute Zeit mit mir? Wie sehen die anderen die Situation?

Kognitive Empathie mit der emotionalen Empathie verbinden

Das letztendliche Ziel ist es ein mitfühlender Teil der Gesellschaft zu werden. Wir streben dafür eine positive Kraft in unserer Umgebung zu sein. Deswegen sollte man es mit der kognitiven Empathie genauso wie mit der emotionalen Empathie nicht übertreiben. In beiden Formen sollte man das Maß finden. Wenn du zu viel emotionale Empathie besitzt, wirst du vielleicht zu sehr von den Emotionen deiner Mitmenschen mitgerissen. Du bist traurig, weil sie traurig sind oder sauer, weil sie sauer sind. Du machst dein Leben schwerer, als es eigentlich ist. Wenn du deinen Fokus wiederum auf deine kognitive Empathie und du wirst zu berechnend, du siehst die Menschen nicht mehr als das was sie sind. Manchmal neigt man dazu, zu viel zu überdenken und in allem einen Grund zu sehen. Entspanne dich und lebe im Jetzt.

Versuche dir selbst treu zu sein und beide Formen zu der sogenannten “mitfühlenden” Empathie zu verbinden. Ein gesundes Maß der beiden Empathieformen und ständiger Selbstreflexion kann dir helfen, andere besser nachzuvollziehen und Dinge zu akzeptieren, die nicht deiner eigenen Meinung entsprechen.

Was bedeutet Empathie für dich? Hast du je versucht, Empathie für deine Karriere und dein Leben aktiv zu nutzen? Teile deine Gedanken mit uns in den Kommentaren.

Empathie für später? Pin dir den Artikel!

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Alleine leben lernen – Strategien, um Einsamkeit zu bewältigen

Alleine leben lernen, abstraktes Bild von einem einsamen Menschen

Alleine leben ist für viele Menschen eine Herausforderung. Direkt nach der Schule in die erste eigene Wohnung, Zerbrechen der Studenten-WG und Eintritt ins Berufsleben sind häufig die Gründe für die neue Wohnsituation. Aber auch ungewollte Szenarien wie Trennung und Todesfälle können dazu führen, dass man seine Pakete in ein neues Heim trägt und das erste Mal die Nacht in einer fremden Umgebung alleine verbringt.

Oft fühlen sich die meisten nach kurzer Eingewöhnungszeit heimisch und wohl. Aber einige aber haben Probleme sich einzuleben. Aus alleine wird einsam, das Gefühl der Isolation kommt auf. Was viele nicht wissen, dass man auch alleine leben lernen muss. Es gibt viele Hürden, die überwunden werden müssen.

Alleine leben lernen? Die Probleme

Es spielen mehrere Aspekte zusammen. Bei den meisten Aufgaben des Umzugs helfen Freunde und Familie. Viele der Sorgen kann man mit seinen Angehörigen teilen und Eltern können anleiten und helfen, doch das ändert sich sobald die Tür zufällt und man das allererste Mal in seiner eigener Wohnung oder Haus alleine ist, in völliger Stille.

Weg in die Isolation

Wenn man in Partnerschaften, Wohngemeinschaften oder bei der Familie lebt, gibt es immer die Gewissheit der nächsten persönlichen Interaktion, nicht mit einem Fremden sondern mit einem Angehörigen. Viele Menschen, die aus einem größeren Haushalt kommen, fühlen sich beklemmt. Lebte man vorher mit einem Lebenspartner zusammen oder in einer WG mit Freunden, bricht einem oft ein sozialer Kontakt weg. Zeit, die man mit seinem Partner verbrachte, ist nun frei. Freunde, die man in der Wohnung fast täglich gesehen hat, sieht man seltener.

Alleine leben bedeutet, dass man sich mehr darum kümmern muss, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. In der Zeit von Social Media scheint das kein Problem zu sein. Freunde sind gefühlt immer erreichbar, aber es hat auch seine Tücken. Menschen neigen dazu sich zu sehr mit anderen Leuten über Social Media zu vergleichen. Sie sehen wie Freunde zusammen essen gehen und fragen sich: „Warum war ich nicht eingeladen?“

Andere gehen auf Partys oder Wochenendtrips, während man selbst alleine zuhause sitzt. Bevor man sich versieht, rutscht man in eine Depression und einem verzerrten Selbstbild. Man fühlt sich nicht gut genug, wird sozial unsicher. Wer sozial unsicherer ist, trifft sich weniger mit anderen Menschen. Man fängt an sich selbst zu isolieren.

Weg in die Prokrastination

Wenn man als Kind nicht zur Schule geht, bekommen es die Eltern mit. Sie wecken einen morgens, machen Frühstück, füllen die Brotbox. In der Partnerschaft wacht man zusammen auf, teilt sich das Bad, frühstückt zusammen. Man hat einen Ablauf. Diese Abläufe sind aber gebunden an die Menschen, mit denen man sie aufgebaut hat. Das fällt beim alleine leben weg.

Es kümmert niemanden mehr, wann man aufsteht. Keiner wartet am Frühstückstisch mit frisch gemachten Toast. Man ist auf sich alleine gestellt. Die ersten Wochen funktioniert es oft noch gut. Die neue Situation ist interessant und das erste selbstgemachte Frühstück macht vielleicht sogar Spaß. Aber dieses Gefühl verfliegt schnell, weil man es mit niemanden teilt.

Nach und nach fallen Menschen in sich zusammen. Wäsche wird liegen gelassen, aus gekochten gesunden Mahlzeiten wird Tiefkühlpizza. Aufgaben auf Arbeit werden vernachlässigt, Unikurse versäumt. Keiner kriegt es mit, wenn man anstatt zur Uni zu gehen, eine neue Serie auf Netflix anfängt. Niemand guckt einen krumm an, wenn man wieder bis 3 Uhr morgens vor der Playstation hockt oder die Wohnung seit Wochen nicht aufgeräumt hat. Bis es irgendwann zu spät ist.

Alleine leben lernen - Weg in die Prokrastination
Man kann leicht vom Weg abkommen, wenn man nicht aufpasst.

Wie kann man alleine leben lernen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das alleine leben zu lernen. Es ist egal mit welcher Methode du startest. Wichtig ist, dass du dir der Herausforderung bewusst bist. Man hat immer im Leben die Wahl zwischen sich seinem Schicksal ergeben oder dagegen ankämpfen.

Entwickle deine Routinen

Es gibt mehrere grundlegende Fähigkeiten, die einem helfen, alleine zu leben. Am wichtigsten ist Disziplin. Man muss lernen, sein eigenes Gewissen zu sein, sich selbst über die Schulter zu schauen. Daran vernetzt, ist die Fähigkeit Gewohnheiten auszubilden. Laut einer Studie erhöht schon das Bett machen am Morgen die Produktivität. Es ist nicht schwer vorauszusagen, was weitere Routinen bewirken können.

Eine gute Morgenroutine kann den gesamten Tag bestimmen. Nur wie entwickelt man sie? So wie die meisten Konzepte der Persönlichkeitsentwicklung: Stück für Stück.

Es ist ein bekanntes Problem. Man liest spät in der Nacht Artikel (in Blogs wie diesem) über das Leben, man ist motiviert. Morgen früh krempel ich mein Leben um. Man macht sich eine Liste mit zehn Dingen, die man ab jetzt jeden Tag machen will. Spätestens in drei Tagen ist man wieder das alte Ich. Stattdessen mach dir zunächst einfache Ziele. Zum Beispiel mach jeden morgen dein Bett. Nach einer Woche erweitere deine Routine. Mach jeden morgen dein Bett und sammel Dreckwäsche zusammen und leg sie in den Wäschekorb. Wenn du Schritt für Schritt an deiner Routine arbeitest, wird sie immer einfacher umzusetzen und macht am Ende sogar Spaß.

Starte das Projekt der Persönlichkeitsentwicklung

Das Entwickeln der eigenen Persönlichkeit ist ein lebenslanger Prozess, der leicht vergessen wird. Stress und Prokrastination sind die häufigsten Gründe, dass persönliches Wachstum vergessen wird. Such dir ein Ziel, dass dich beschäftigt. Auch hier gilt wieder kein zu großes Stück vom Kuchen abzubeißen. Ambitionierte Ziele, wie eine Sprache oder ein Instrument lernen, können ungemein antreiben. Genauso schnell können sie aber auch demotivieren, wenn der zu erklimmende Berg zu groß erscheint.

Stattdessen finde eine kleinere Aufgabe. Vor allem zu Anfang kann es ungemein motivieren, kleine Ziele zu erreichen. Lerne ein neues Gericht zu kochen, das du bisher nur im Restaurant gegessen hast. Lies einen Ratgeber oder Sachbuch über ein spannendes Thema anstatt Netflix zu gucken. Nach den ersten einfachen Erfolgen kann man sich dann den größeren Problemen stellen. Was stört dich an dir und deinem Leben momentan am meisten? Was sind gerade die größten Baustellen, die dich hindern der zu sein, der du sein möchtest?

Und nicht vergessen: Wir arbeiten Schritt für Schritt.

Bewusst ins soziale Leben eingliedern

Einer der schweren Punkte für viele ist das Überwinden sozialer Ängste. Vor allem, wenn man länger alleine lebt und zu lange in die Social Media Blase von außen hineinblickt, hat man das Gefühl alleine zu sein. Nicht gut genug zu sein. Es wird dich überraschen, aber so geht es 80 % der Menschen! Eine der ersten Maßnahmen ist simpel erklärt, aber schwer umzusetzen. Hör auf dich mit anderen zu vergleichen und dein Leben durch die Augen anderer zu sehen. Viel wichtiger noch: Ertappe dich dabei, wenn du es tust.

Vergiss nicht, selbst die zweitschönste Frau ist neidisch auf die schönste Frau der Welt und die schönste Frau der Welt guckt argwöhnisch auf die zweitschönste und fragt sich, ob sie wirklich schöner ist. Das Verlangen sich zu vergleichen (zu Ungunsten von einem selbst) ist menschlich, aber durch das Internet völlig verzerrt. Ist die Last des sozialen Netzes erstmal von deinen Schultern, kann es einiges für dein Selbstvertrauen tun.

Der Schritt zurück ins soziale Leben kann auf viele Arten gemacht werden. Treffen mit alten Bekannten, Abendkurse, Sportvereine etc. Generell hast du nur eine Aufgabe: Sei der Mensch, mit dem du gerne Zeit verbringen möchtest.

Es klingt zu einfach für dich?

Du denkst vielleicht, es ist einfach zu sagen: „Krempel dein Leben um“ oder „triff dich mit Menschen“. Für manche sind es riesige Hindernisse. Es muss einem aber nur gewisse Dinge klar werden. Man ist mit diesen Problemen nicht alleine. Jeder Mensch hat Angst vor neuen Aufgaben, jeder Mensch hat Angst vor sozialer Zurückweisung. Es geht nicht darum, wie man mit Erfolg umgeht, sondern wie man mit Niederlagen umgeht. Erfolgsgeschichten entstehen aus Rückschlägen. J. K. Rowling wurde von zwölf Verlagen abgewiesen, bevor sie Harry Potter veröffentlichte. Steve Jobs wurde von seiner eigenen Firma gefeuert und kämpfte sich durch andere Projekte wie Pixar zurück an die Spitze Apples. Glück im Leben ist ein Prozess, dem man sich aktiv widmen muss.

Welche Probleme hast du beim alleine leben? Welche der oben genannten Methoden versuchst du als Erstes? Wir freuen uns auf deine Meinung in den Kommentaren.

 

Du willst die Methoden nicht vergessen? Pin sie dir auf deine Pinnwand!

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Definition der Persönlichkeitsentwicklung – Die großen 5 Sektoren einer starken Persönlichkeit

Persönlichkeitsentwicklung Definition, abstraketer blauer Kopf mit gelben Hintergrund

Das Thema der Persönlichkeitsentwicklung ist seit längerem Bestandteil unseres Zeitgeistes. In den frühen Generationen war die menschliche Psyche und das aktive Arbeiten daran verpönt. Selbst heute noch wird der Besuch eines Psychotherapeuten verheimlicht, während der Gang zu jedem anderen Doktor völlig normal ist. Es wird von der Gesellschaft heutzutage verlangt, dass man an sich arbeitet, aber dafür keine Hilfe kriegen darf. Aber was genau ist die Definition der Persönlichkeitsentwicklung?


Persönlichkeitsentwicklung – Definition

Persönlichkeitsentwicklung beschreibt das kontinuierliche Bemühen eines Menschen sich zu verbessern. Dazu gehört das Entwickeln von Fähigkeiten, Potenzial, mentale Stärken über das gesamte Leben. Das Erreichen von persönlichen Zielen und Glück für das gesamte Leben ist der Antrieb. Sobald man aufhört, an sich zu arbeiten, schläft der Geist ein und man wird auf Dauer mit seinem Leben unzufrieden.


Die 5 Sektoren der Persönlichkeitsentwicklung

Wir unterscheiden grundsätzlich in fünf verschiedene Sektoren, in die Verbesserungen vorgenommen können. Jeder einzelne Abschnitt ist wichtig und ein Ungleichgewicht im Fokus ist nicht zu empfehlen. Es ist normal, dass man sich in verschiedenen Zeiträumen nur auf eine oder zwei Kategorien fokussiert. Aber das große Ganze darf nicht vernachlässigt werden. Zum Beispiel wenn man sich nur auf die Arbeit und die Karriere konzentriert, vergisst man oft sein soziales Umfeld oder vernachlässigt seine Gesundheit.

Mental

Entwicklung der mentalen Fitness ist der wichtigste Schritt zu einer starken Persönlichkeit. Dazu zählt für viele als Hauptaugenmerk das Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein ist für viele ein Synonym für „sich trauen“ oder „mit breiter Brust“ laufen. Dabei geht es vielmehr darum zu wissen, wer man ist und stolz darauf zu sein. Es geht darum, die beste Version von sich zu sein, sich wert zu schätzen und mit positivem Denken durch den Alltag zu gehen. Genauso wichtig ist aber auch das Überwinden von Rückschlägen, das Bewältigen von Stresssituationen und der Umgang mit Kritik. Wichtige Fragen auf der mentalen Ebene sind zum Beispiel:

 • Wie werde ich selbstbewusst?

• Wie ändere ich mein Leben, wenn ich nicht zufrieden bin?


Persönlichkeitsentwicklung Definition für dein mentales Empfinden
Dem täglichen Druck stand zu halten, ist nicht immer einfach.


Sozial

Die soziale Ebene der Persönlichkeit ist für schüchterne Menschen dicht verwoben mit dem Selbstbewusstsein. Viele würden gerne aktiver an Gesprächen teilnehmen, aber trauen sich nicht. Sie sehen das als ihre soziale Schwäche. Aber es gibt genauso viele Menschen, die nicht selbstbewusst sind und in sozialen Gruppen mit am aktivsten sind. Anstatt sich von ihrem mangelnden Selbstvertrauen in die Ecke manövrieren zu lassen, treten sie die Flucht nach vorne an.

Generell ist ein Mensch, der sozial kalibriert ist, in der Lage sich an seine Menschen herum anzupassen. Er lässt schüchterne Menschen zu Wort kommen und mit seiner Art lädt er sie ein, sich mehr zu öffnen. Eine Person mit sozialen Fähigkeiten passt sich seiner Umwelt an und liest den Raum. Der lauteste ist selten der mental stärkste und noch seltener der sozialste.

Wenn man seine sozialen Fertigkeiten verbessert, lernt man Menschen zu verstehen, Körpersprache zu deuten und sich in zwischenmenschlichen Situation zurechtzufinden. Man lernt tiefgehende und wichtige Beziehungen und Freundschaften einzugehen. Mit der nötigen Erfahrung versteht man dann auch, warum diese guten Freundschaften zu Ende gehen können.

Körper

Zur Entwicklung einer Persönlichkeit gehört auch die Erhaltung der körperlichen Fitness. Der Mensch ist für Sport gemacht. Vor Urzeiten reisten unsere Vorfahren kilometerweit um zu jagen. Das ging mittlerweile verloren aber der Drang zur Bewegung nicht. Genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist eine gute Ernährung. Hautprobleme, übermäßiges Gewicht sind oft (nicht immer) auf eine schlechte Ernährung zurückzuführen. 

Neben diesen beiden Hauptmerkmalen kann es aber auch um kleinere Dinge gehen. Heutzutage leiden viele Menschen unter Schmerzen. Sei es durch übermäßiges Sitzen, einer falschen Laufhaltungen oder eines krummen Rückens.


Fähigkeiten

Es ist erwiesen, dass Hunde glücklicher sind, wenn sie regelmäßig neue Tricks lernen. Warum sollte es bei Menschen anders sein? Wir sollten nie aufhören zu lernen und uns zu fordern. Es muss auch nicht immer gleich Klavier spielen oder eine neue Sprache sein. Kochen ist zum Beispiel eine der Grundfähigkeiten eines Menschen und einfach zu lernen. Es reicht auch, sich aktiv mit einem neuen Thema zu beschäftigen.

Wer seinen Kopf fordert, bleibt aktiv und kann gezielter sich neuen Problemen stellen. Ohne das Stimulieren des Gehirns mit neuen Impulsen schläft es langsam ein. Es wird dann immer schwerer, auf neue Eindrücke zu reagieren.
Wann hast du das letzte Mal etwas Neues gelernt?

Karriere

Leider in unserer Gesellschaft unerlässlich ist das Geld verdienen. Zu Karriere gehört eine gute Schulbildung und Berufsausbildung. Das bedeutet nicht, dass man zwingend studieren oder eine Ausbildung machen muss. Selbst Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook, brach sein Studium ab. Es geht mehr darum, seine finanzielle Zukunft zu sichern, um sich seine Träume zu erfüllen. Dazu gehört primär das Ausbilden von vermarktbaren Fähigkeiten.

Ein weiterer Aspekt ist aber nicht nur das Geld verdienen, sondern auch das Wirtschaften. Es ist erschreckend, wie viele Menschen nicht mit Geld umgehen können, unabhängig davon, wie viel sie verdienen.

Wie entwickelt man seine Persönlichkeit?

Der erste Schritt zu persönlichem Wachstum ist die Erkenntnis, dass es noch Raum für Verbesserung gibt. Genauso für Menschen, die unzufrieden sind, die Erkenntnis, dass es nur eine Momentaufnahme ist.

Jeder nicht selbstbewusste Mensch kann selbstbewusst werden, jeder Unsportliche sportlich und jeder Erfolglose erfolgreich

Bin ich zu alt oder zu jung für persönliches Wachstum?

Generell ist man immer im perfekten Alter, um an sich zu arbeiten. Natürlich gibt es ein paar Limitierungen (mit 50 Skateboard fahren lernen oder mit 13 Auto fahren), aber man sollte nie aufhören sich zu fördern. Wichtig ist, sich nicht einreden zu lassen, man könne irgendetwas nicht tun. Du bist 40 und willst Gitarre spielen lernen? Informiere dich, mach einen Plan und zeige Ausdauer. Es ist nie zu spät.

Womit soll ich anfangen? Was ist am wichtigsten?

Es gibt verschiedene Ansätze, welche Sachen man zuerst angehen sollte. Eine Möglichkeit ist, dass man mit Fähigkeiten anfängt, die einem am meisten interessieren. Man ist motivierter und hat eine höhere Chance es durchzuziehen.

Die andere Methode ist die interessantere. Anstatt sich in der Komfortzone zu bewegen, lerne etwas, indem du klare Defizite hast. Du wirst nervös, wenn du frei vor vielen Menschen sprechen musst? Lerne es bevor du anfängst zu lernen, wie man strickt! Das Herausfordern von klaren Schwächen kann einen Menschen beflügeln. Andererseits ist es natürlich schwieriger, sich zu überwinden. 

Eine beliebte Ausrede für viele ist: „Ich kenne mich, das ziehe ich sowieso nicht durch.“ Wenn du das oft über dich denkst, dann mach dir keine Sorgen. Du bist einer von sehr vielen. Mach das zu deinem ersten Projekt. Lerne Disziplin zu entwickeln, Ziele umzusetzen.


Persönlichkeitsentwicklung Definition wie man am besten anfängt
Der Anfang ist immer schwer, vor allem wenn man zu weit nach vorne guckt.

Fang klein an

Nichts ist demotivierender, als nach zwei Wochen eine verstaubte Staffelei zu sehen oder eine vergessene Gitarre. Deswegen ist es nahe liegender mit kleinen Dingen anzufangen. Bilde einfache kleine Ziele, um dich in das Projekt Ich zu gewöhnen. Das können die simpelsten Probleme sein. Ordne deinen Kleiderschrank neu und spende Kleidung, die du nicht mehr trägst. Konzentriere dich auf eine Klassenarbeit, Klausur oder Arbeitsprojekt doppelt soviel, wie du es sonst tust. Zeige dir selbst, wie viel du zu leisten vermagst.

Du wirst in ein paar Wochen einen Durchhänger haben, prokrastinieren und alles über deine Ziele vergessen. Das passiert jedem Menschen. Sieh es nicht als Niederlage, gib nicht auf. Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess.

An welchem Sektor wirst du als Nächstes arbeiten? Wo hast du die meisten Defizite? Was fällt dir am schwersten? Wir lesen gerne deine Meinung in den Kommentaren.